Bereitschaftsbeitrag

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16. April 2023

Bereitschaft und Ehrerbietung

Zunächst ein paar überfällige Erklärungen zum Beitrag Trinitäten, welcher aber in der Hinsicht ein Diamant ist, daß ich keine der dort verwendeten Bezeichnungen verbessern kann.

Es wird in ihm Exklusivität in den Rückschauen betrachtet, nämlich
  • Wahrheit als exklusiv bekannte Gültigkeit (in einem Meer von Lügen),
  • Glanz als Alleinstellungsmerkmal dessen, von welchem andere in einer Angelegenheit exklusiv abhängig sind,
  • Macht als exklusive Verantwortlichkeit,
und wie wir sie gefühlsmäßig beurteilen, nämlich
  • die Schönheit der Wahrheit lieben,
  • die Anerkennung des Glanzes wertschätzen und
  • an der machtvollen Herrschaft anteilnehmen,
wobei
  • Gültigkeit durch Besinnung zu Stande kommt,
  • die Abhängigkeit von einem durch Dienst und
  • Verantwortlichkeit durch Zwang.
Die weiteren Unterteilungen der Schönheit, Anerkennung und Herrschaft ergeben sich wie gesagt daraus, worauf sie sich beziehen, also ob auf Ideelles, Funktionales oder Materielles, das heißt
  • Ethik ist die Schönheit des Ideellen,
  • Anmut jene des Funktionalen,
  • Zweckmäßigkeit jene des Materiellen,
  • im Ideellen wird die Klarheit anerkannt,
  • im Funktionalen die Disziplin,
  • im Materiellen die Virtuosität,
  • Ideelles wird durch Überzeugung beherrscht,
  • Funktionales durch Ansehen und
  • Materielles durch Gewalt.
Nun sagte ich, daß Schönheit stets klar sei und überzeuge und daß Anerkennung stets Ansehen verschaffe, aber dem ist nicht so, sondern nur, wenn dem Glauben an das Schöne oder den Anerkannten nicht der Glaube an den eigenen Besitz der Wahrheit, den eigenen Glanz oder die eigene Macht entgegensteht.

Mehr an die Schönheit als an letztere drei zu glauben, ist Bereitschaft, es nicht zu tun, Widerspenstigkeit und mehr an den Anerkannten als an letztere drei zu glauben, Ehrerbietung und es nicht zu tun, Ehrgeiz.

Wenn Menschen im Geist leben, ja, auch nur ihre Erfahrung koordinieren, sind sie bereit und ehrerbietig, denn Wahrheit, Glanz und Macht werden dann allen gegönnt. Aber wenn Menschen in den Formen der Solidarität zusammenleben, welche mit den Formen der Menschenführung einhergehen, so koordinieren sie Vorhaben, und zwar genauer gesagt solche zur Gestaltung ihrer äußeren Beziehungen zu den sie Führenden, das heißt sie versuchen überlegene Gewalt, Monopole oder unabweisbares Recht (Vorschläge, welche man nicht ablehnen kann) zu erlangen, und indem sie dies tun, glauben sie zuvörderst an ihre eigene Macht, beziehungsweise ihren eigenen Glanz oder Besitz der Wahrheit. Was genau das jeweilige Vorhaben ist, ergibt sich aus folgender Tafel.

Verständigung Verschwörung Übereinstimmung
Stand Unverbind-
lichkeit:
Monopol
Gewerkschaft:
überlegene
Gewalt
 Omertà:
unabweisbares
Recht
Mann-
schaft
Einheits-
meinung:
überlegene
Gewalt
Bruderschaft:
unabweisbares
Recht
Stromlinien-
förmigkeit:
Monopol
Klientel Kritikerring:
unabweisbares
Recht
Übungsring:
Monopol
Subversicn:
überlegene
Gewalt

mit anderen Worten wird
  • das umsetzende Empfangen des Stifters durch unabweisbares Recht kontrolliert,
  • sein begegnendes Angehen durch Monopole und
  • sein einordnendes Studieren durch überlegene Gewalt,
wobei erneut ein Symmetriebruch auftritt.

Widerspenstigkeit kennen wir vor allem von Gewerkschaften, welche sich in einer strategisch günstigen Lage befinden und sich ihretwegen von der Bild-Zeitung schelten lassen müssen, aber es ist nicht schwer sich dessen zu vergewissern, daß sie bei allen Menschenführungsverhältnissen auftritt. Ehrgeiz läßt sich hingegen seltener beobachten, weil die Menschenführungsverhältnisse natürlicherweise so eingerichtet sind, daß sie sich nicht selbst in die Quere kommen und das Ansehen der Führung durch den Gruppeneigennutz der Geführten untergraben. Desto eklatanter ist es dann allerdings, wenn er sich doch einmal beobachten läßt, wie zum Beispiel wenn Wahrheitsbeauftragte Universitätsprofessoren den Mund verbieten, was offensichtlich im Rahmen des Gruppeneigennutzes der Stromlinienförmigkeit der von interessierter Stelle Protegierten geschieht, welche ihren Glanz - und fürwahr, sie sind glänzende Söldner - durch Anerkannte gefährdet sehen, siehe auch In memoriam George Soros.

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