Bereitschaftsbeitrag

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25. Dezember 2023

Die Entwicklung der kontrollbedingten Verwahrlosung in unserem Zeitalter

Der generative Zykel des Zeitalters der Werke baut auf der Unterstützung auf und diese auf einer Standardintegration, auf deren Grundlage also Lehren persönlich und die Kultur gemeinschaftlich entwickelt wird, so daß, wenn wir die Entwicklung vergröbert betrachten, zu erwarten steht, daß zunächst Modelle entstehen und schließlich Skalierung und damit, daß
  1. Borniertheit weltgeschichtlich bedeutend wird,
  2. Chauvinismus und
  3. Opportunismus.
Die katholische Borniertheit war der Motor, welche die Holländer in den chauvinistischen Achtzigjährigen Krieg trieb und damit die Herrschaft der Rücksichtslosigkeit in die Herrschaft der Achtung überführte. Die katholische Kirche achtete die Eigenständigkeit der einzelnen Nationen zu keiner Zeit so hoch wie die orthodoxe, aber in dem Maße, in welchem einzelne Nationen Macht über die katholische Kirche gewannen, und damit über alle anderen, verschlimmerte sich die Lage noch, entstanden informelle internationale Hierarchien und Abhängigkeiten, gerade wie heute in der Europäischen Union.

Der Chauvinismus ging mit dem englischen Bürgerkrieg in den Opportunismus über und mit ihm die Herrschaft der Achtung in die Herrschaft der Unvernunft, wiewohl natürlich zunächst eine Synthese der beiden entstand, welche heute allerdings nur noch in Ansätzen zu erkennen ist.

Mittlerweile, genauer gesagt seit Anfang des 20. Jahrhunderts, wirken die gesellschaftlichen und industriellen Normen bewußt darauf hin, wie Depeche Mode in Get the Balance Right zutreffend beobachtet haben, einen persönlichen sich ihrer erwehrenden Chauvinismus zu entzünden, indem sie Regeln aufstellen, nach welchen der Ehrliche der Dumme ist. Dieser Chauvinismus macht die Menschen berechenbarer, was einerseits ihre Verplanung erleichtert, aber andererseits befeuert er seinerseits systemkonform den Opportunismus, welchen die Skalierung erfordert.

Der Unwesentliche wird kontrolliert, auf die Eigenständigkeit, Geschicklichkeit und Bescheidenheit des Wesentlichen kommt es an, doch der Unwesentliche soll borniert, chauvinistisch und opportunistisch sein, und Borniertheit, Chauvinismus und Opportunismus haben sich wie eine fortlaufende Welle durch unser Zeitalter geschoben, und was einst an Eigenständigkeit unterstützt wurde, nach geschickten Wegen suchte und bescheiden den kulturellen Grund für das gesellschaftliche Leben legte, wurde zusehends durch diese Welle Tragendes ersetzt, zum einen direkte Einladung, Manipulation und Anstachelung, zum andern aber auch die indirekte Zuflucht zu chauvinistischen Begriffen und opportunistischen Bewirkungen. Woran die Welle aber bricht, sind die fehlenden Einfälle, welche Zuflucht vor dem Opportunismus böten: Die Grenze der Verkehrung ist mit der Angewiesenheit auf die verkehrte Grundlage in ihren Konsequenzen erreicht, da sie sich selbst nicht gewachsen ist. Sie erzeugt Opportunismus, aber sie ist keine Antwort auf ihn.

Also bleibt nur das Gebet um Gnade, um aus dieser Verlegenheit auszubrechen. Zugegeben, den Fall, daß schlicht andere gesellschaftliche und industrielle Normen an dieser Stelle der Entwicklung gesetzt würden, habe ich dabei übergangen, doch müßten diese Opfern des Opportunismusses finanzielle Sicherheit bieten, und weil sich diejenigen, welche solche Normen einführen wollten, selber nicht von den Vorteilen des Opportunismusses trennen mögen, kann diese Sicherheit nur bezahlten Agenten gleich einer Schutztruppe geboten werden.

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