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14. September 2025

Die Dialektik der Verständigung

Jede Verständigung beginnt mit einer Ansprache. Angesprochen wird eine Entwicklung und die Aufgabe (der Ausstand), welche sich aus ihr ergibt, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.

An die Ansprache der Aufgabe schließt sich die Besprechung der Verfahrensweise an. Die Besprechung unterscheidet sich von der Ansprache dadurch, daß es während ersterer zur Rücksprache kommt. Konkret besteht die Besprechung aus Vorschlägen und Einwänden als jene betreffende Rücksprache und unter (schlechten) Umständen ebenso andere Einwände.

Verfahrensweisen zerfallen in zwei Klassen, zum ersten die Priorisierung (unter komplizierteren Umständen auch die Verzahnung) der verschiedenen Aufgaben und zum zweiten die Verfahrensweisen im engeren Sinn einzelner.

Und die Verständigung im engeren Sinn besteht darin, Vorschläge zu bilden, welche vorherige Vorschläge und Einwände auf sie mit einander versöhnen, indem sie eine vorgeschlagene Verfahrensweise an durch die Einwände gestellte zusätzliche Aufgaben anpassen.

Dieser Blog kann, wie die Medien allgemein, nur der Ansprache dienen, auch wenn er konkrete Vorschläge enthält. Die Medien konzentrieren sich üblicherweise darauf, die Linientreue der Regierung gegenüber den Idealen der Medienschaffenden anzusprechen, und im allerweitesten Sinne tue ich es auch, wobei die Untersuchung der menschlichen Seele als notwendige Voraussetzung der Feststellung dieser Linientreue abfiele, in Wirklichkeit aber schlicht Ausdruck der Demut gegenüber dem Nichtverstandenen ist.

Ich nehme hinsichtlich der Abstraktheit der Ideale, gegenüber welchen ich die Linientreue unserer Regierungen beurteile, sicherlich eine extreme Position ein, welche letztlich meinem Gefühl als Dreijähriger, in eine falsche Welt hineingeboren zu sein, entspringt, jedoch erst durch die technischen Fortschritte unserer Zeit relevant wird, welche die materielle Bedeutung des menschlichen Innenlebens fortwährend vergrößern, jedoch ohne evolutionäre Rückkopplung, so daß es zu keiner Veredelung der Innenleben kommt, sondern zur Destabilisierung der weltlichen Ordnung.

In Anbetracht dessen sind Medienformate, welche sich lediglich auf voluntäre Fragen konzentrieren, sehr langweilig für mich, wiewohl das Versagen der menschlichen Gehießenheit und insbesondere unseres Gewissens natürlich schwerwiegend sind und zunehmend weit verbreitet. Leider besteht der die Willensfreiheit betreffende Irrtum seit Augustini Zeiten fort: Um etwas besseres wollen zu können, als das, was wir wollen, genügt es nicht, es zu wollen, sondern wir müssen verstehen, daß es besser ist.

Andererseits verlieren sich die Dynamik unserer Entwicklung behandelnde Medienformate oftmals in Hirngespinsten. Indes kann ich eine Dynamik auf der Grundlage dieses Beitrags aufklären: Die rechtliche Sabotage von Internetforen aus dem Grund, daß Rücksprachen schwieriger als Ansprachen zu kontrollieren sind, da sie mehr Menschen miteinbeziehen, führt nicht nur zu einer mäßigen Kontrolle der Ansprachen, sondern auch zu einer Verhaltensstörung, nämlich Ansprachen zu halten, ohne auf Rücksprachen einzugehen.

Ich sah auf ZeroHedge im Zusammenhang mit Tyler Robinson eine Graphik, welche Transsexuellenfeindlichkeit mit wirtschaftlicher Freiheit und gesellschaftlicher Unfreiheit im politischen Kompaß gleichsetzte, und zwar auf eine triumphalistische Weise, wie sie in Amerika weit verbreitet ist, wenn jemand meint, etwas zu sagen, was noch nicht jeder gehört hat. Mir kam bei dieser Behauptung nur ein Gedanke: Warum?

Die Sache mit der gesellschaftlichen Unfreiheit scheint einleuchtend, aber was hat Transsexuellenfeindlichkeit mit wirtschaftlicher Freiheit zu tun? Und dann wird es dunkler: Salvador Dalis gute Freundin Amanda Lear, er selber ein guter Freund Francos und jener einer Hitlers, hat zeitlebens davon geredet, als Mann geboren worden zu sein, und Salvador Dali hat stets nach Wegen gesucht, der Modernität Paroli zu bieten. Es kann doch nicht sein, daß Audrey Hepburn darüber entscheidet, was in ist. Warum eigentlich können Männer nicht die Frauenmode diktieren?


Gäbe es offene Internetforen statt Selbstvermarktungszwangsjacken, ließen sich derartige Einwände verbreiten. So aber nicht, und entsprechend verrückt wird die Welt. Und dann fangen die Leute an, sich zu fragen, woher die Verrücktheit kommt und sind zu blöd zu erkennen, daß sie das Produkt von lauter bequemen Rechtsverbiegungen ist, an welchen die verschiedensten Gruppen aus den verschiedensten Motiven, konkret jedoch immer, um sich nicht mit bestimmen Meinungen auseinandersetzen zu müssen, ein Interesse haben, sei es politischer oder wirtschaftlicher Art, also damit, um es kurz zu sagen, alles beim Alten bleibe.


Nicht die Verfassung wird angepaßt, sondern der Mensch. Bis er schließlich versagt. Das ist die Entwicklung, welche ich seit 30 Jahren als gerechte Strafe für die Ungerechten vorhersehe und welche ich seit 18 Jahren auf diesem Blog anspreche. Den Gerechten habe ich seitdem Orientierungsmöglichkeiten gegeben. Der Moment, an welchem die Ansprache der Besprechung weicht, liegt aber weiterhin in der Zukunft, wiewohl er sich zunehmend eindringlich ankündigt.

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