Von der Unmöglichkeit freier Liebe und den Strategien ihrer Bewältigung
Zur Unmöglichkeit will ich gar nichts weiter schreiben, ich überlasse es jedem sich selbst davon zu überzeugen, und legte ich hier ihre vollkommenste Begründung dar, ich würde dafür doch nur gehaßt.
Also zu den Strategien ihrer Bewältigung. Es gibt, meines Wissens, vier derer, wovon zwei es verdienen edel und zwei es verdienen kultiviert genannt zu werden und diese beiden Unterscheidungsmerkmale ausreichen, um sie von einander abzugrenzen.
1. Die edele und kultivierte Strategie: Sublimierung des Triebs durch den Flirt.
Da unserem Geschlechtstrieb die Bedeutung von Geschichte unbekannt ist regt er sich bei jeder Kompatibilität erneut, und wenn zwei Menschen näheren Umgang mit einander haben, so wissen sie irgendwann von einander, wie sie fühlen. Was dann machen? Nun, die schönste Form der Auflösung dieses Konflikts besteht darin, wenn beide ihre Gefühle freimütig zugeben, nur um sie dann gemeinsam zu entschärfen, indem sie in einem kindlichen Austausch von Artigkeiten die präsexuelle Reinheit ihrer Liebe wiederherstellen. Dies wird aber nur gelingen, wenn beide Seiten in vollem Ernst den Trieb als etwas Störendes ansehen und Gefallen daran finden, ihn aufzulösen.
2. Die edele aber barbarische Strategie: Unterbindung des Triebs durch Gewalt.
In der harmlosesten Form läuft es darauf hinaus, sich dem anderen Geschlecht gegenüber generell unfreundlich zu benehmen. Es bleibt einem auch gar nichts anderes übrig, wenn man selbst ein Edler unter Unedlen ist. Interessanterweise verstehen aber andere, kultiviertere Edele sofort, was man mit diesem Verhalten bezweckt und erwidern es durch Flirten, ganz im Gegensatz zu den Unedlen, welche es für bare Münze nehmen (Gott sei Dank). In ihren stärkeren Ausprägungen bedeutet diese Strategie Freiheitsentzug und Kontrolle des Umgangs der Geschlechter mit einander.
3. Die unedele aber kultivierte Strategie: Süß ist die Sünd', süßer nur die Absolution.
Die Unedelheit macht sich gerade dadurch bemerkbar, daß der Trieb ausgelebt wird. Wenn er also schon ausgelebt werden muß, man aber weiß, daß dies nur Unglück bringt, was macht man da? Richtig, man richtet ein Katastropheneindämmungskommando ein, welches nach dem Armeeprinzip des Meldens, Meldens, Meldens funktioniert, nämlich die in der katholischen Kirche organisierte Beichtvaterschaft. Mehr muß man zu dieser Strategie eigentlich nicht sagen, außer vielleicht, daß man sie in Österreich und um Österreich herum besonders schön veranschaulicht vorfindet.
4. Die unedele und barbarische Strategie: Trennung von Sexualität und Liebe.
Freie Liebe ist unmöglich, freie Sexualität dagegen nicht. Alle Probleme sinken also mit der Liebe ins Grab, wenn man denn dazu bereit ist. Huxley hat ja bereits auf die interessanteren Auswirkungen einer Bruttosozialproduktsmaximierungsstrategie aufmerksam gemacht (und wer es bisher nicht zur Kenntnis genommen hat, kann ja gerne dem Verweis in meiner Linksammlung folgen), aber um einmal den Weg zum dort dargestellten Endstadium genauer zu beleuchten, möchte ich noch dieses anfügen. Wie wäre es eigentlich, wenn es in Zukunft nur noch Leihmütterschaften gäbe und Eizellen und Sperma in riesigen dafür eingerichteten Fortpflanzungsshops gelagert würden, in denen man sich in kleinen Kinokabinen die Lebensgeschichte des Spenders ansehen könnte, um sich anschließend, je nach Geldbeutel, ein passendes Angebot zur Verschmelzung mit dem eigenen Erbgut einkaufen zu können?
Würde das das Bruttosozialprodukt etwa nicht steigern? Man bedenke, in jedem einzelnen Schritt fließt Geld, wird Gewinn erwirtschaftet.
Und wenn man den Menschen keine anderen Gelegenheiten gibt, Geld zu verdienen, werden sie schließlich auf genau jene Wege ausweichen müssen, durch welche sich das Bruttosozialprodukt noch steigern läßt.
Also zu den Strategien ihrer Bewältigung. Es gibt, meines Wissens, vier derer, wovon zwei es verdienen edel und zwei es verdienen kultiviert genannt zu werden und diese beiden Unterscheidungsmerkmale ausreichen, um sie von einander abzugrenzen.
1. Die edele und kultivierte Strategie: Sublimierung des Triebs durch den Flirt.
Da unserem Geschlechtstrieb die Bedeutung von Geschichte unbekannt ist regt er sich bei jeder Kompatibilität erneut, und wenn zwei Menschen näheren Umgang mit einander haben, so wissen sie irgendwann von einander, wie sie fühlen. Was dann machen? Nun, die schönste Form der Auflösung dieses Konflikts besteht darin, wenn beide ihre Gefühle freimütig zugeben, nur um sie dann gemeinsam zu entschärfen, indem sie in einem kindlichen Austausch von Artigkeiten die präsexuelle Reinheit ihrer Liebe wiederherstellen. Dies wird aber nur gelingen, wenn beide Seiten in vollem Ernst den Trieb als etwas Störendes ansehen und Gefallen daran finden, ihn aufzulösen.
2. Die edele aber barbarische Strategie: Unterbindung des Triebs durch Gewalt.
In der harmlosesten Form läuft es darauf hinaus, sich dem anderen Geschlecht gegenüber generell unfreundlich zu benehmen. Es bleibt einem auch gar nichts anderes übrig, wenn man selbst ein Edler unter Unedlen ist. Interessanterweise verstehen aber andere, kultiviertere Edele sofort, was man mit diesem Verhalten bezweckt und erwidern es durch Flirten, ganz im Gegensatz zu den Unedlen, welche es für bare Münze nehmen (Gott sei Dank). In ihren stärkeren Ausprägungen bedeutet diese Strategie Freiheitsentzug und Kontrolle des Umgangs der Geschlechter mit einander.
3. Die unedele aber kultivierte Strategie: Süß ist die Sünd', süßer nur die Absolution.
Die Unedelheit macht sich gerade dadurch bemerkbar, daß der Trieb ausgelebt wird. Wenn er also schon ausgelebt werden muß, man aber weiß, daß dies nur Unglück bringt, was macht man da? Richtig, man richtet ein Katastropheneindämmungskommando ein, welches nach dem Armeeprinzip des Meldens, Meldens, Meldens funktioniert, nämlich die in der katholischen Kirche organisierte Beichtvaterschaft. Mehr muß man zu dieser Strategie eigentlich nicht sagen, außer vielleicht, daß man sie in Österreich und um Österreich herum besonders schön veranschaulicht vorfindet.
4. Die unedele und barbarische Strategie: Trennung von Sexualität und Liebe.
Freie Liebe ist unmöglich, freie Sexualität dagegen nicht. Alle Probleme sinken also mit der Liebe ins Grab, wenn man denn dazu bereit ist. Huxley hat ja bereits auf die interessanteren Auswirkungen einer Bruttosozialproduktsmaximierungsstrategie aufmerksam gemacht (und wer es bisher nicht zur Kenntnis genommen hat, kann ja gerne dem Verweis in meiner Linksammlung folgen), aber um einmal den Weg zum dort dargestellten Endstadium genauer zu beleuchten, möchte ich noch dieses anfügen. Wie wäre es eigentlich, wenn es in Zukunft nur noch Leihmütterschaften gäbe und Eizellen und Sperma in riesigen dafür eingerichteten Fortpflanzungsshops gelagert würden, in denen man sich in kleinen Kinokabinen die Lebensgeschichte des Spenders ansehen könnte, um sich anschließend, je nach Geldbeutel, ein passendes Angebot zur Verschmelzung mit dem eigenen Erbgut einkaufen zu können?
Würde das das Bruttosozialprodukt etwa nicht steigern? Man bedenke, in jedem einzelnen Schritt fließt Geld, wird Gewinn erwirtschaftet.
Und wenn man den Menschen keine anderen Gelegenheiten gibt, Geld zu verdienen, werden sie schließlich auf genau jene Wege ausweichen müssen, durch welche sich das Bruttosozialprodukt noch steigern läßt.
Labels: 01, psychologie