Bereitschaftsbeitrag

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31. Dezember 2008

Gegenwärtige Versündigungen durch Zwang und Ausgrenzung

Ich beziehe mich hier auf den Sympathien-Antipathien-Zykel des vorigen Beitrags.

Gelingt es einem Glied das umworbene Glied zur Zusammenarbeit zu zwingen, obschon jenes das ja nicht will, so geht damit, wie gesagt, die Ausgrenzung des dritten Gliedes und damit eine defizitäre Gesellschaft einher.

Es gibt heute zwei große auf diese Weise defizitäre Strömungen. Von der einen habe ich schon gesprochen, nämlich der kommunistisch-humanistischen Strömung, bei welcher der Heroismus den Opportunismus zu zwingen versucht, unter Ausgrenzung der Philosophie, welcher in der in dieser Strömung vorherrschenden negativen Betrachtungsweise menschlichen Fortschritts auch keine Rolle zukommt. Die andere Strömung ist der Kapitalismus, bei welchem der Opportunismus die Philosophie zu zwingen trachtet, unter Ausgrenzung des Heroismus.

In gewisser Weise mache ich mich selbst der Ausgrenzung der Opportunisten schuldig, ich hatte es aber anfänglich nicht darauf abgesehen, vielmehr vollzieht sich an ihnen nur das Gericht über ihre eigenen Verfehlungen, und ich fürchte, es muß so sein. Letztlich kann eine Gesellschaft nur funktionieren, wenn jede Gruppe die von ihr ungeliebte Gruppe gewähren läßt. Nun, da sich unsere Gesellschaften hingegen verfahren haben, muß wohl oder übel ein Neuanfang versucht werden, und in diesem Neuanfang spielen die Verwalter bestehender Macht naturgemäß keine Rolle, genauso wenig wie die Verfechter alter Ideale.

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