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21. Februar 2009

Richtigstellung zum Thema Extrovertiertheit

Im vorigen habe ich mich, entgegen meiner ausdrücklichen Beteuerung, widersprüchlich zur Extrovertiertheit geäußert.

Ich hatte Extrovertiertheit zunächst als motivationale Negativität definiert, dann als motivationale Weltlichkeit und schließlich als Unfähigkeit zur Selbstergründung.

Die letzten beiden Definitionen stimmen überein, die erste allerdings bezeichnet etwas anderes, was mich weder hier noch im folgenden weiter interessieren wird, weil es keineswegs verbreitet ist.

Wir alle lernen in unserem Leben Vorstellungen von der Sinnhaftigkeit unseres Lebens kennen, aber nur einige von uns überprüfen diese darauf, ob sie mit dem, was wir in uns für richtig befinden, übereinstimmen. Die Bindung derjenigen, welche sich nicht auf diese Weise kritisch mit ihnen auseinandersetzen können, an ihre weltlichen Verkörperungen ist selbstverständlich ungleich stärker als es bei den Introvertierten der Fall ist, wodurch ihre Handlungen insgesamt auf die Stützung jener Verkörperungen durch Animation und Zwang hinauslaufen, wobei letztere Unterscheidung, wenn man das Ganze betrachtet, nicht sonderlich wichtig ist.

Weil sie also befangen sind, leben sie selbstverständlich auch in größerer Angst, da sie den Gegenstand, welcher ihrem Leben Sinn verleiht, verlieren könnten.

Diese Beschränkung auf die Sphäre dessen, was sich bereits manifestiert hat, verbunden mit der zugehörigen Orientierungslosigkeit innerhalb der Sphäre des Möglichen, macht diese Menschen in der Tat, wie ich es auch bereits geschrieben habe, zu Technokraten. Welchen Schaden sie anrichten würden, wenn sie sich nicht technokratisch betätigen würden, läßt sich nicht sonderlich schwer ausmalen.

Nun ist Introvertiertheit aber, wie gesagt, eine Stärke, welche zur Verkörperung des Möglichen befähigt. Ein Mensch, dessen Schicksal dies nun ist, jene Stärke aber nicht im angemessenen Maße besitzt, wird sich durch die Bindungen, welche er ihretwegen eingeht, selbst im Wege stehen und nicht zu dem werden können, wofür er lebt.

Und als letzte Bemerkung diese, daß die Gelähmtheit eines Volkes durch die Unwirksamkeit seiner Verkörperer hervorgerufen wird, wobei, wenn diese Unwirksamkeit in ihrem Fehlen gründet, die Lähmung das beste ist, was ihm passieren kann.

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