Distanz und Nähe
Es geht mir hier darum, unterschiedliche Formen der Nähe von einander zu unterscheiden, die eheliche von der geschwisterlichen und elterlichen, genauer gesagt, wobei diese Bezeichnungen lediglich der besseren Anschaulichkeit halber gewählt sind und sich nicht selbst erklären.
Die unterschiedlichen Formen der Nähe ergeben sich aus der Tatsache, daß wir alle unter einander mit einander verbunden sind. Wenn diese Verbindung von der Art ist, daß ein gegenseitiges Interesse an der Existenz des jeweils anderen besteht, welche indes für die eigenen Entscheidungen weitgehend folgenlos bleibt, also lediglich Rücksicht einfordert, was nur der Fall sein kann, wenn sich die Lebensäußerungen der betroffenen Parteien in nahezu vollständig von einander getrennten Bereichen vollziehen, ist elterliche Nähe die entsprechende Form, wobei es deren Kennzeichen ist, daß man selbst dann, wenn man massiv in die Geschicke anderer eingreift, deren Schicksal kaum berührt. Von dieser Art ist insbesondere das Verhältnis des Menschen zur Natur, wobei die im Namen ausgedrückte Asymmetrie der Beziehung eine illusorische ist, und zwar stets, denn da es den jeweils anderen Teil kaum berührt, was der eine tut, schränkt sich dieser auch nicht ein, das gilt sowohl von Eltern als auch von Kindern, sowohl vom Menschen als auch der Natur, was aber nicht heißt, daß sich beide Teile nicht nahe sein könnten und ihr Wohlergehen gegenseitig fördern, ganz im Gegenteil, es heißt gerade, daß dies möglich ist.
Wenn hingegen zwischen den beiden Parteien eine unleugbare Rivalität besteht, so kommt diese Form der Nähe für sie nicht in Frage. In Frage kommt dann entweder die geschwisterliche oder die eheliche Form, wobei letztere neben allem anderen offenbar auch schon rein biologisch bedingt ist. Ob nun aber die eine oder andere Form angemessen ist, kann man darüberhinaus im allgemeinen nicht sagen, sondern muß es der jeweiligen, gesonderten Entscheidung überlassen. Was man aber tun kann, ist beide Formen zu beschreiben.
Geschwisterliche Nähe bedeutet, den anderen für das zu achten, was er ist, und sich gebührend zu verhalten.
Eheliche Nähe bedeutet, in Kauf zu nehmen, in der Beziehung zum anderen selbst ein anderer zu werden und gegen den gemeinsamen Schwerpunkt zu gravitieren. Ehe bedeutet immer Kampf, aber auch Einheit. Es ist daher kategorisch falsch Ehen zu scheiden. Man könnte es aber beiden Partnern freistellen, weitere Ehen nach eigenem Gutdünken einzugehen, eine Freiheit, welche ihnen den Ursprung ihrer Probleme sehr schnell klar machte und kaum jemals nach reiflicher Überlegung beansprucht würde.
Die unterschiedlichen Formen der Nähe ergeben sich aus der Tatsache, daß wir alle unter einander mit einander verbunden sind. Wenn diese Verbindung von der Art ist, daß ein gegenseitiges Interesse an der Existenz des jeweils anderen besteht, welche indes für die eigenen Entscheidungen weitgehend folgenlos bleibt, also lediglich Rücksicht einfordert, was nur der Fall sein kann, wenn sich die Lebensäußerungen der betroffenen Parteien in nahezu vollständig von einander getrennten Bereichen vollziehen, ist elterliche Nähe die entsprechende Form, wobei es deren Kennzeichen ist, daß man selbst dann, wenn man massiv in die Geschicke anderer eingreift, deren Schicksal kaum berührt. Von dieser Art ist insbesondere das Verhältnis des Menschen zur Natur, wobei die im Namen ausgedrückte Asymmetrie der Beziehung eine illusorische ist, und zwar stets, denn da es den jeweils anderen Teil kaum berührt, was der eine tut, schränkt sich dieser auch nicht ein, das gilt sowohl von Eltern als auch von Kindern, sowohl vom Menschen als auch der Natur, was aber nicht heißt, daß sich beide Teile nicht nahe sein könnten und ihr Wohlergehen gegenseitig fördern, ganz im Gegenteil, es heißt gerade, daß dies möglich ist.
Wenn hingegen zwischen den beiden Parteien eine unleugbare Rivalität besteht, so kommt diese Form der Nähe für sie nicht in Frage. In Frage kommt dann entweder die geschwisterliche oder die eheliche Form, wobei letztere neben allem anderen offenbar auch schon rein biologisch bedingt ist. Ob nun aber die eine oder andere Form angemessen ist, kann man darüberhinaus im allgemeinen nicht sagen, sondern muß es der jeweiligen, gesonderten Entscheidung überlassen. Was man aber tun kann, ist beide Formen zu beschreiben.
Geschwisterliche Nähe bedeutet, den anderen für das zu achten, was er ist, und sich gebührend zu verhalten.
Eheliche Nähe bedeutet, in Kauf zu nehmen, in der Beziehung zum anderen selbst ein anderer zu werden und gegen den gemeinsamen Schwerpunkt zu gravitieren. Ehe bedeutet immer Kampf, aber auch Einheit. Es ist daher kategorisch falsch Ehen zu scheiden. Man könnte es aber beiden Partnern freistellen, weitere Ehen nach eigenem Gutdünken einzugehen, eine Freiheit, welche ihnen den Ursprung ihrer Probleme sehr schnell klar machte und kaum jemals nach reiflicher Überlegung beansprucht würde.