Versuch einer weiteren Unterscheidung der Menschen
Bisher habe ich die Menschen ja in fünfzehn Klassen unterschieden, nämlich einerseits der Tiefe ihrer Verantwortung und andererseits der Tiefe ihrer Not nach, welche Tiefen indes nicht dieselben Grade durchlaufen, weshalb ein Vergleich beider der Umstände bedarf, mit welchen letztere einhergeht und wo es sich dann eben herausstellt, daß die direkteste Not durch die direkteste Verantwortung nur ungenügend gelindert wird, während die letztere der mittleren Not völlig angemessen ist.
Lediglich die tiefste Not und die tiefste Verantwortung finden naturgemäß zu einander. Unabhängig davon aber, wie sinnvoll sich Not und Verantwortung in einem Menschen verbinden, erscheint ein Mensch jung, wenn seine Not tiefer als seine Verantwortung ist und alt, wenn es sich umgekehrt verhält, wobei zum Zwecke dieses Vergleichs die tiefsten drei Stufen der Verantwortung zusammengefaßt seien.
Außerdem behielt ich die Schopenhauersche Unterteilung des Intellektes in Verstand und Vernunft bei, mit den sich aus ihr ergebenden unterschiedlichen Gewichtungen.
An einer weiteren Heranziehung der Unterteilung des Denkens zur Unterscheidung der Menschen bin ich indes zunächst nicht weiter interessiert und auch nicht an all den Unterscheidungen ihrer, welche sich durch ihre charakterlichen Schwächen ergeben.
Ich interessiere mich aber für die Unterschiede, welche sich auch weiterhin in der Freude der Menschen finden.
Dort nun vermeine ich für's erste vier Pole zu erkennen, welche in Europa die Variation der Temperamente entscheidend bestimmen, nämlich Herrischkeit, Rauschhaftigkeit, Edelheit und Freundlichkeit, wobei die mittleren und äußeren beiden direkte Gegensätze von einander sind. Ich selbst würde mich dort übrigens bei rauschhaft und freundlich verorten, aber man kann seinem Temperament natürlich nicht uneingeschränkt folgen, insbesondere bei tiefster Verantwortung nicht.
Herrisch und rauschhaft beschriebe man wohl als bestialisch, herrisch und edel als würdig, freundlich und edel als artig und freundlich und rauschhaft als offenherzig.
Rauschhaftigkeit scheint sich, nicht allzu sonderbarerweise, umgekehrt proportional zur Bevölkerungsdichte zu verhalten und findet sich entsprechend häufiger in Norddeutschland als in Süddeutschland, häufiger in Skandinavien oder Rußland als in Italien oder England. Sie stellt den Naturzustand dar, aus welchem sich Edelheit durch einen Prozeß der narzißtischen Kompensation, als künstlich geformte Besonderheit in einem Meer gleichförmiger Menschen, herausbildet.
Herrischkeit hingegen verteilt sich weniger geographisch als historisch, bedingt durch die Härte des Lebens, worin auch immer sie bestehen mag, entsteht also durch Abhärtung aus Freundlichkeit.
Lediglich die tiefste Not und die tiefste Verantwortung finden naturgemäß zu einander. Unabhängig davon aber, wie sinnvoll sich Not und Verantwortung in einem Menschen verbinden, erscheint ein Mensch jung, wenn seine Not tiefer als seine Verantwortung ist und alt, wenn es sich umgekehrt verhält, wobei zum Zwecke dieses Vergleichs die tiefsten drei Stufen der Verantwortung zusammengefaßt seien.
Außerdem behielt ich die Schopenhauersche Unterteilung des Intellektes in Verstand und Vernunft bei, mit den sich aus ihr ergebenden unterschiedlichen Gewichtungen.
An einer weiteren Heranziehung der Unterteilung des Denkens zur Unterscheidung der Menschen bin ich indes zunächst nicht weiter interessiert und auch nicht an all den Unterscheidungen ihrer, welche sich durch ihre charakterlichen Schwächen ergeben.
Ich interessiere mich aber für die Unterschiede, welche sich auch weiterhin in der Freude der Menschen finden.
Dort nun vermeine ich für's erste vier Pole zu erkennen, welche in Europa die Variation der Temperamente entscheidend bestimmen, nämlich Herrischkeit, Rauschhaftigkeit, Edelheit und Freundlichkeit, wobei die mittleren und äußeren beiden direkte Gegensätze von einander sind. Ich selbst würde mich dort übrigens bei rauschhaft und freundlich verorten, aber man kann seinem Temperament natürlich nicht uneingeschränkt folgen, insbesondere bei tiefster Verantwortung nicht.
Herrisch und rauschhaft beschriebe man wohl als bestialisch, herrisch und edel als würdig, freundlich und edel als artig und freundlich und rauschhaft als offenherzig.
Rauschhaftigkeit scheint sich, nicht allzu sonderbarerweise, umgekehrt proportional zur Bevölkerungsdichte zu verhalten und findet sich entsprechend häufiger in Norddeutschland als in Süddeutschland, häufiger in Skandinavien oder Rußland als in Italien oder England. Sie stellt den Naturzustand dar, aus welchem sich Edelheit durch einen Prozeß der narzißtischen Kompensation, als künstlich geformte Besonderheit in einem Meer gleichförmiger Menschen, herausbildet.
Herrischkeit hingegen verteilt sich weniger geographisch als historisch, bedingt durch die Härte des Lebens, worin auch immer sie bestehen mag, entsteht also durch Abhärtung aus Freundlichkeit.