Öffentliches und privates Gesellschaftsleben
Ich behaupte, daß nur Versuchende Willens sind, das gesellschaftliche Leben öffentlich zu gestalten, während Achtende stets dazu neigen, es privat zu halten.
Ringende gestalten das gesellschaftliche Leben nicht, sondern zerren schlicht nach eigenen Kräften an ihm und Suchende können zwar Regeln aufstellen, aber nicht selber befolgen, da ihnen der Einzelfall stets wichtiger ist.
Entscheidungen im kleinen Kreis, Beratungen hinter verschlossenen Türen, Patronatswesen, Vetternwirtschaft, Spezis, Abstecken der eigenen Ansprüche, wechselnde Koalitionen der Machtinhaber, das sind die Merkmale des privaten Gesellschaftslebens.
Informationsweitergabe, Rechtfertigungspflicht, stille Rücksichtnahme, Konsenzbemühen, Ergebnisoffenheit, Äquidistanz, das sind die Merkmale des öffentlichen Gesellschaftslebens.
Der Hang zum einen oder anderen ist genetisch bedingt. Sie lassen sich versöhnen, aber nur, wenn die Menschen, welche diese Neigungen in ihren Herzen tragen, mit einander versöhnt sind.
Ein Staat kann auf dem Papier noch so öffentlich organisiert sein, ohne eine passende Bevölkerung wird er es in der Realität nicht sein. Eine interessante begrenzte Ausnahme davon ist die direkte Demokratie, begrenzt, da von ihr selbstverständlich nicht alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens betroffen sein müssen, aber doch eine Ausnahme, soweit die Ausübung des Wahlrechts öffentliches Verhalten erfordert. Das Beispiel der Schweiz zeigt, daß es für diese Regelung keines signifikanten Bevölkerungsanteils Versuchender bedarf.
Ich hoffe, meine Einschätzung der kulturellen Zeugungskraft der verschiedenen Völker Europas wird durch diese Erläuterungen deutlicher. Mir selbst jedenfalls ist sie es geworden. Mit Blick auf die entsprechende Karte möchte ich vom altgermanischen Bereich einerseits (Island, Norwegen, Schweden, Dänemark und Norddeutschland) und vom quasigermanischen Bereich andererseits (Österreich, Tschechien, Slowenien und Ungarn) sprechen. Die Bevölkerungszusammensetzung all dieser Länder ist in etwa die gleiche, nur daß die Einwanderung der Versuchenden in den altgermanischen Bereich in prähistorischer Zeit stattfand, während sich die Genese der quasigermanischen Völker im Mittelalter vollzog.
Neben diesen beiden Bereichen gibt es noch das Baltikum mit einer bedingt vergleichbaren Bevölkerungsstruktur. Der altgermanische Bereich ist zurzeit kulturell hochgradig vergiftet, Versuchende setzen ihre Interessen gegen Achtende durch und umgekehrt, anstatt daß ein gedeihliches Miteinander bestünde wie andernorts. Dänemark ist davon weniger betroffen als die übrigen Länder in diesem Bereich, aber frei davon ist Dänemark auch nicht. Deshalb glaube ich, daß die Geburt eines neuen öffentlichen Gesellschaftslebens außerhalb Rußlands - Rußland ist als Großmacht stärker an bestehende Verhältnisse gebunden als kleinere Länder, könnte aber im kleinen Rahmen seine eigenen Experimente durchführen - nur im quasigermanischen und baltischen Bereich gelingen kann.
An dieser Stelle muß ich indes wohl auch noch wieder einmal einen Blick zurück in die Vergangenheit auf Preußen werfen. Dies war die letzte Geburt der beschriebenen Art, und der gesamte altgermanische Bereich hat sich nach der Reichsgründung Preußens Vorbild angepaßt.
Es ist ein seltsames Phänomen, daß in Estland beispielsweise der Kornblumenkult völlig ungebrochen ist und Estland trotzdem nicht im geringsten durch diese Einflüsse an die Vergangenheit gebunden ist. Ich vermute, daß der tiefere Grund dafür der ist, daß Wasser durch Wasser nicht in seiner Bewegungsfreiheit gehindert wird. Das wäre auch eine Bestätigung für meine These, daß Preußen in seiner kulturell formativen Phase eher baltisch als germanisch zusammengesetzt war (also die Schläferaktivierungsthese). Freilich, es mag auch nur an der Weiterentwicklung des Preußentums durch einen Österreicher (wohl mit albanischen Wurzeln, ein, nach ihm, rassisch wertvolles Volk, was nur wieder bewiese, daß der menschliche Instinkt in diesen Dingen untrüglich ist) liegen, daß der altgermanische Bereich heute mit seiner eigenen Identität auf Kriegsfuß steht. Oder vielleicht ist es auch beides.
Wichtig dabei ist aber nur, daß er von sich wegstrebt und bis auf weiteres kein artgemäßes Ziel haben wird, auf welches er zustreben könnte, da die westlichen Gesellschaften allesamt durch und durch privaten Wesens sind. Dieser mißliche Zustand hält jetzt schon seit circa 70 Jahren an, in Deutschland selbst seit über 90, und er wird es auch weiterhin tun, wenn nötig für Jahrhunderte, bis schließlich wieder ein funktionierendes öffentliches Gesellschaftsleben das Licht der Welt erblickt.
Ringende gestalten das gesellschaftliche Leben nicht, sondern zerren schlicht nach eigenen Kräften an ihm und Suchende können zwar Regeln aufstellen, aber nicht selber befolgen, da ihnen der Einzelfall stets wichtiger ist.
Entscheidungen im kleinen Kreis, Beratungen hinter verschlossenen Türen, Patronatswesen, Vetternwirtschaft, Spezis, Abstecken der eigenen Ansprüche, wechselnde Koalitionen der Machtinhaber, das sind die Merkmale des privaten Gesellschaftslebens.
Informationsweitergabe, Rechtfertigungspflicht, stille Rücksichtnahme, Konsenzbemühen, Ergebnisoffenheit, Äquidistanz, das sind die Merkmale des öffentlichen Gesellschaftslebens.
Der Hang zum einen oder anderen ist genetisch bedingt. Sie lassen sich versöhnen, aber nur, wenn die Menschen, welche diese Neigungen in ihren Herzen tragen, mit einander versöhnt sind.
Ein Staat kann auf dem Papier noch so öffentlich organisiert sein, ohne eine passende Bevölkerung wird er es in der Realität nicht sein. Eine interessante begrenzte Ausnahme davon ist die direkte Demokratie, begrenzt, da von ihr selbstverständlich nicht alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens betroffen sein müssen, aber doch eine Ausnahme, soweit die Ausübung des Wahlrechts öffentliches Verhalten erfordert. Das Beispiel der Schweiz zeigt, daß es für diese Regelung keines signifikanten Bevölkerungsanteils Versuchender bedarf.
Ich hoffe, meine Einschätzung der kulturellen Zeugungskraft der verschiedenen Völker Europas wird durch diese Erläuterungen deutlicher. Mir selbst jedenfalls ist sie es geworden. Mit Blick auf die entsprechende Karte möchte ich vom altgermanischen Bereich einerseits (Island, Norwegen, Schweden, Dänemark und Norddeutschland) und vom quasigermanischen Bereich andererseits (Österreich, Tschechien, Slowenien und Ungarn) sprechen. Die Bevölkerungszusammensetzung all dieser Länder ist in etwa die gleiche, nur daß die Einwanderung der Versuchenden in den altgermanischen Bereich in prähistorischer Zeit stattfand, während sich die Genese der quasigermanischen Völker im Mittelalter vollzog.
Neben diesen beiden Bereichen gibt es noch das Baltikum mit einer bedingt vergleichbaren Bevölkerungsstruktur. Der altgermanische Bereich ist zurzeit kulturell hochgradig vergiftet, Versuchende setzen ihre Interessen gegen Achtende durch und umgekehrt, anstatt daß ein gedeihliches Miteinander bestünde wie andernorts. Dänemark ist davon weniger betroffen als die übrigen Länder in diesem Bereich, aber frei davon ist Dänemark auch nicht. Deshalb glaube ich, daß die Geburt eines neuen öffentlichen Gesellschaftslebens außerhalb Rußlands - Rußland ist als Großmacht stärker an bestehende Verhältnisse gebunden als kleinere Länder, könnte aber im kleinen Rahmen seine eigenen Experimente durchführen - nur im quasigermanischen und baltischen Bereich gelingen kann.
An dieser Stelle muß ich indes wohl auch noch wieder einmal einen Blick zurück in die Vergangenheit auf Preußen werfen. Dies war die letzte Geburt der beschriebenen Art, und der gesamte altgermanische Bereich hat sich nach der Reichsgründung Preußens Vorbild angepaßt.
Es ist ein seltsames Phänomen, daß in Estland beispielsweise der Kornblumenkult völlig ungebrochen ist und Estland trotzdem nicht im geringsten durch diese Einflüsse an die Vergangenheit gebunden ist. Ich vermute, daß der tiefere Grund dafür der ist, daß Wasser durch Wasser nicht in seiner Bewegungsfreiheit gehindert wird. Das wäre auch eine Bestätigung für meine These, daß Preußen in seiner kulturell formativen Phase eher baltisch als germanisch zusammengesetzt war (also die Schläferaktivierungsthese). Freilich, es mag auch nur an der Weiterentwicklung des Preußentums durch einen Österreicher (wohl mit albanischen Wurzeln, ein, nach ihm, rassisch wertvolles Volk, was nur wieder bewiese, daß der menschliche Instinkt in diesen Dingen untrüglich ist) liegen, daß der altgermanische Bereich heute mit seiner eigenen Identität auf Kriegsfuß steht. Oder vielleicht ist es auch beides.
Wichtig dabei ist aber nur, daß er von sich wegstrebt und bis auf weiteres kein artgemäßes Ziel haben wird, auf welches er zustreben könnte, da die westlichen Gesellschaften allesamt durch und durch privaten Wesens sind. Dieser mißliche Zustand hält jetzt schon seit circa 70 Jahren an, in Deutschland selbst seit über 90, und er wird es auch weiterhin tun, wenn nötig für Jahrhunderte, bis schließlich wieder ein funktionierendes öffentliches Gesellschaftsleben das Licht der Welt erblickt.
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