Zur bürgerlichen Sättigung
Ich habe im letzten Beitrag die Frage behandelt, wohin die heute Mächtigen wollen und wie weit sie auf diesem Weg wohl kommen werden, wobei ich nebenbei den Globalismus auf die sanguinische Gesinnung zurückgeführt hatte. Sanguiniker sind selbstverständlich nur eine kleine Minderheit innerhalb der westlichen Gesellschaften, aber sie sind bei weitem risikofreudiger als alle andere Gesinnungen und Geister, weshalb sie natürlicherweise in einem offenen System der Herrschaft der Wenigen weit überproportional an den Schaltstellen der Macht vertreten sind (mit den zuvor festgelegten Bezeichnungen der Geister: Ringende sind bessere Ringer als Suchende, Achtende und Versuchende.)
Die Herrschaft der Sanguiniker ist aber in gewisser Weise eine unfühlbare, weil man kaum jemals jemanden auf der Straße trifft, welcher ihre Ziele teilt. Und also kann man auch nicht füglich behaupten, daß sie selber dafür Sorge trügen, daß sich keine unerwünschten politischen Bewegungen bilden (etwaige unerwünschte Bewegungen später zu bekämpfen ist eine ganz andere Sache.)
Offenbar müssen neue politische Bewegungen von den Versuchenden getragen werden. Wo es keine Versuchenden in ausreichender Anzahl gibt, kann man die Angelegenheit gleich begraben. Mich interessiert der Fall, wo es sie zwar in genügender Anzahl gibt, sie aber massiv unterdrückt werden. Ich selbst sehe mich als Suchenden, aber als solcher verbindet mich mit den Versuchenden zweckmäßige Sympathie.
Und an dieser Stelle kommen wir nun zum Konzept der bürgerlichen Sättigung.
Der Achtende neigt naturgemäß zur Bürgerlichkeit, wobei damit nicht bloß Ordentlichkeit gemeint ist, sondern auch weitreichende individuelle Verantwortung. Ich habe diesen Aspekt bisher weitgehend übersehen, er ist aber mit der starren Ordnungsliebe naturgemäß verbunden, da das Prinzip der Eigenverantwortung so ziemlich das einzige ist, - es ist natürlich schwer das zu beweisen - welches zugleich konkrete Ordnungsvorgaben enthält und allgemein anwendbar ist.
Wenn nun die Achtenden in ihrer Bürgerlichkeit gestört werden, so reagieren sie darauf ihrerseits, indem sie das politische Leben stören. Was dabei herauskommt kann man sich in Deutschland, vor allem in Norddeutschland, und in Schweden ansehen. Es ist kein Naturgesetz, daß blanke Unvernunft und Destruktivität das politische Leben bestimmen, sondern die Folge mangelnder bürgerlicher Sättigung.
Und deshalb ist es beispielsweise für die Versuchenden in Dänemark einfacher ihre politischen Versuche voranzubringen als es das für ihre deutschen und schwedischen Brüder ist, obwohl die bürgerliche achtende Fraktion in Dänemark stärker als in Norddeutschland und Schweden ist, das heißt deshalb weil Dänemark bürgerlich gesättigt ist, die Achtenden dort mit sich im Reinen und die Versuchenden dort also frei sind.
Es ist für meine Seite ein Unglück, daß die Ringenden in der heutigen politischen Konstellation die Bürgerlichkeit bekämpfen und dadurch die Achtenden in Feindschaft zu uns treiben.
Es ist zugleich aber auch abwendbar, denn wir haben es durchaus in der Hand, die Bürgerlichkeit der Achtenden auf ein gesundes Niveau aufzupäppeln. Weder können noch wollen wir die Achtenden vernichten, und zugleich greifen sie uns unerbittlich an. Sie werden damit aber sofort aufhören, wenn sie bemerken, daß es für sie im privaten Bereich Gestaltungsaufgaben gibt, und sei es die neueste Gartenmode, denen sie bisher nur ungenügend nachgekommen sind. Wichtig dabei sind Vertrauen und Respekt, vielen wird ihr Garten reichen, aber wenn sie größere Pläne haben: bittesehr. Machen wir es ihnen möglich, setzen wir selbst Standards, welche sie übertreffen wollen. Dann sind sie glücklich beschäftigt und wir frei.
Das ist die einzige Strategie, welche unsere Gefangenschaft beenden kann. Weder können noch sollten wir alle fliehen.
Ich sagte es schon zuvor: Deutschland ist nicht natürlicherweise sozialdemokratisch und Länder, welche es sind, sind bürgerlich gesättigt, achten das Bürgerliche also viel höher als die wundenübersäten Linken in Deutschland, denn ohne den Segen der Bürgerlichen kann es kein soziales Leben in Deutschland geben. Was bleibt ist bloß Anschein. Anschein von beidem in Deutschland, Anschein von sozialem Leben und Anschein von Bürgerlichkeit.
Deutschland kann aber gleich Dänemark zu einem Land werden, in welchem kulturelle Projekte geboren und probiert werden können, was, um es mit dem Begriff des sozialen Lebens zu vergleichen, sich von diesem dadurch unterscheidet, daß es stets sporadisch bleibt und kein kontinuierliches, lebendiges Gewebe wird.
Aber, um es mal so zu sagen, wer gefesselt und geknebelt ist, wird wohl damit zu Frieden sein, wenn er die Gelegenheit bekommt mal zu sprinten, mal zu rasten, wenn er auch nicht in steter Bewegung sein kann.
Anmerkung. Diese Betrachtung ergänzt sowohl meinen vorigen Beitrag zum Volksbewußtsein als auch den Beitrag zur gesellschaftlichen Dressur. Ich möchte diesbezüglich indes anmerken, daß der Begriff des Bürgers im erstgenannten Beitrag wenig mit dem Begriff der Bürgerlichkeit hier zu tun hat. Letzteren Begriff habe ich in diesem Beitrag definiert, ersteren hingegen nicht explizit. Ich denke allerdings, daß sich die Bedeutung erschließen läßt, wenn man den erstgenannten Beitrag liest. Die Beziehung zwischen diesen beiden Begriffen ist die zwischen einer platonischen Idee und einem ausgesprochen häßlichen und verfälschten Abbild. Ich befinde mich also in der kuriosen Lage die Bürgerlichkeit mehren und die Bürger mindern zu wollen. Unglücklicherweise habe ich den Begriff bürgerlich einmal von Bürger und das andere Mal von Bürgerlichkeit abgeleitet: eine bürgerliche Regierung ist eine Regierung der Bürger, die bürgerliche Sättigung hingegen ist eine Sättigung an Bürgerlichkeit. Ich kann nur anraten, auf solche Dinge bedacht zu sein, da ich sie schwerlich allgemein vermeiden kann.
Ein weiteres Beispiel für meine schwankende Verwendung des Begriffs bürgerlich ist die Gegenüberstellung von bürgerlich und bäuerlich in der Charakterisierung der europäischen Völker, wo im Kern lediglich auf den Grad der Aufgabenteilung einer Gesellschaft abgehoben wird, aber auch den Begriff des Bauern habe ich in verschiedenen Bedeutungen benutzt, im Beitrag zum Volksbewußtsein war damit wiederum der konkrete Bauer gemeint, auf wessen Selbständigkeit ich abgehoben hatte. Hier gibt es viele leicht von einander verschiedene Konzepte, welche in der Praxis oftmals übereinstimmen, Mangel an Aufgabenteilung und Selbständigkeit beispielsweise.
Auf den ersten Blick erschließt sich ihre Verschiedenheit nicht unbedingt, aber in welchem Sinne ist derjenige, welcher seine lebensnotwendigen Aufgaben selber erledigt, selbständig?
Ist er unabhängig vom günstigen Zusammenspiel mit der Welt und insbesondere auch anderen Menschen? Nein, das ist er nicht. Aber er weiß, was jeweils zu tun ist und kann den feindlichen Mächten, welchen er nicht gewachsen ist, mit einiger Sicherheit aus dem Weg gehen, was bereits damit anfängt, daß er Kartoffeln nicht in der Tundra anpflanzt und Fische nicht in der Wüste sucht.
Grundsätzlich hindert eine Gesellschaft, in welcher Aufgabenteilung betrieben wird, nichts daran, sich auf Regeln zu verständigen, welche es ihren Mitgliedern ermöglichen, die Kräfte, welche ihr eigenes Zusammenwirken freisetzt, dergestalt zu lenken, daß die einzelnen Mitglieder stets wissen, was zu tun ist und daß sie, wenn sie auf eine unbeherrschbare Entwicklung stoßen, diese zu Gehör bringen können und darauf vertrauen, daß geeignete gemeinschaftliche Gegenmaßnahmen beschlossen werden.
Es ist auch nicht so, daß in den heutigen bürgerlichen Gesellschaften derartige Regeln nicht existierten, nur sind diese existenten Regeln bei weitem nicht ausreichend, was in erster Linie daran liegt, - das muß ich leicht beschämt sagen - daß der Bereich der Gesellschaftsordnung vom Bereich der Gesellschaftsbewegung überlagert wird, was eben die zuvor angesprochene Störung der Bürgerlichkeit durch die Versuchenden ist, wobei der Unterschied zwischen einem krassen Fall wie Deutschland und einem unverdächtig scheinenden wie Frankreich darin besteht, daß in letzterem eine bloß begriffliche Verwirrung vorliegt.
Begriffliche Verwirrung alleine in diesem Punkt ist aber bereits schlimm genug, um kolossal zu scheitern. Stark bewegte Gesellschaften, wie beispielsweise Rußland, haben mit diesem Phänomen weniger Probleme, weil ihre Ordnung naturgemäß vergleichsweise rudimentär ist, da kann man schon, wenn man sich die sowjetischen Propagandaaktivitäten des letzten Jahrhunderts ansieht, von einer biologisch intellektuellen Waffe sprechen, ohne daß damals auch nur irgend jemandem der biologische Charakter dieser Waffe bewußt gewesen sein kann.
Und es ist auch nicht der einzige Fall eines solchen Waffeneinsatzes, die Menschen scheinen instinktiv dazu zu neigen, andere Gruppen dadurch zu schwächen, daß sie ihnen ihre eigenen Denkmuster aufzwingen, wobei dies eines der häßlichsten menschlichen Verhalten ist, welches in den größten Mißbildungen der menschlichen Geschichte resultiert.
Zum zweiten liegt der Mangel an derartigen Regeln aber natürlich auch an persönlichem Opportunismus, wie er besonders stark unter Ringenden zu finden ist. Doch auch davon schrieb ich ja oben schon.
Die Herrschaft der Sanguiniker ist aber in gewisser Weise eine unfühlbare, weil man kaum jemals jemanden auf der Straße trifft, welcher ihre Ziele teilt. Und also kann man auch nicht füglich behaupten, daß sie selber dafür Sorge trügen, daß sich keine unerwünschten politischen Bewegungen bilden (etwaige unerwünschte Bewegungen später zu bekämpfen ist eine ganz andere Sache.)
Offenbar müssen neue politische Bewegungen von den Versuchenden getragen werden. Wo es keine Versuchenden in ausreichender Anzahl gibt, kann man die Angelegenheit gleich begraben. Mich interessiert der Fall, wo es sie zwar in genügender Anzahl gibt, sie aber massiv unterdrückt werden. Ich selbst sehe mich als Suchenden, aber als solcher verbindet mich mit den Versuchenden zweckmäßige Sympathie.
Und an dieser Stelle kommen wir nun zum Konzept der bürgerlichen Sättigung.
Der Achtende neigt naturgemäß zur Bürgerlichkeit, wobei damit nicht bloß Ordentlichkeit gemeint ist, sondern auch weitreichende individuelle Verantwortung. Ich habe diesen Aspekt bisher weitgehend übersehen, er ist aber mit der starren Ordnungsliebe naturgemäß verbunden, da das Prinzip der Eigenverantwortung so ziemlich das einzige ist, - es ist natürlich schwer das zu beweisen - welches zugleich konkrete Ordnungsvorgaben enthält und allgemein anwendbar ist.
Wenn nun die Achtenden in ihrer Bürgerlichkeit gestört werden, so reagieren sie darauf ihrerseits, indem sie das politische Leben stören. Was dabei herauskommt kann man sich in Deutschland, vor allem in Norddeutschland, und in Schweden ansehen. Es ist kein Naturgesetz, daß blanke Unvernunft und Destruktivität das politische Leben bestimmen, sondern die Folge mangelnder bürgerlicher Sättigung.
Und deshalb ist es beispielsweise für die Versuchenden in Dänemark einfacher ihre politischen Versuche voranzubringen als es das für ihre deutschen und schwedischen Brüder ist, obwohl die bürgerliche achtende Fraktion in Dänemark stärker als in Norddeutschland und Schweden ist, das heißt deshalb weil Dänemark bürgerlich gesättigt ist, die Achtenden dort mit sich im Reinen und die Versuchenden dort also frei sind.
Es ist für meine Seite ein Unglück, daß die Ringenden in der heutigen politischen Konstellation die Bürgerlichkeit bekämpfen und dadurch die Achtenden in Feindschaft zu uns treiben.
Es ist zugleich aber auch abwendbar, denn wir haben es durchaus in der Hand, die Bürgerlichkeit der Achtenden auf ein gesundes Niveau aufzupäppeln. Weder können noch wollen wir die Achtenden vernichten, und zugleich greifen sie uns unerbittlich an. Sie werden damit aber sofort aufhören, wenn sie bemerken, daß es für sie im privaten Bereich Gestaltungsaufgaben gibt, und sei es die neueste Gartenmode, denen sie bisher nur ungenügend nachgekommen sind. Wichtig dabei sind Vertrauen und Respekt, vielen wird ihr Garten reichen, aber wenn sie größere Pläne haben: bittesehr. Machen wir es ihnen möglich, setzen wir selbst Standards, welche sie übertreffen wollen. Dann sind sie glücklich beschäftigt und wir frei.
Das ist die einzige Strategie, welche unsere Gefangenschaft beenden kann. Weder können noch sollten wir alle fliehen.
Ich sagte es schon zuvor: Deutschland ist nicht natürlicherweise sozialdemokratisch und Länder, welche es sind, sind bürgerlich gesättigt, achten das Bürgerliche also viel höher als die wundenübersäten Linken in Deutschland, denn ohne den Segen der Bürgerlichen kann es kein soziales Leben in Deutschland geben. Was bleibt ist bloß Anschein. Anschein von beidem in Deutschland, Anschein von sozialem Leben und Anschein von Bürgerlichkeit.
Deutschland kann aber gleich Dänemark zu einem Land werden, in welchem kulturelle Projekte geboren und probiert werden können, was, um es mit dem Begriff des sozialen Lebens zu vergleichen, sich von diesem dadurch unterscheidet, daß es stets sporadisch bleibt und kein kontinuierliches, lebendiges Gewebe wird.
Aber, um es mal so zu sagen, wer gefesselt und geknebelt ist, wird wohl damit zu Frieden sein, wenn er die Gelegenheit bekommt mal zu sprinten, mal zu rasten, wenn er auch nicht in steter Bewegung sein kann.
Anmerkung. Diese Betrachtung ergänzt sowohl meinen vorigen Beitrag zum Volksbewußtsein als auch den Beitrag zur gesellschaftlichen Dressur. Ich möchte diesbezüglich indes anmerken, daß der Begriff des Bürgers im erstgenannten Beitrag wenig mit dem Begriff der Bürgerlichkeit hier zu tun hat. Letzteren Begriff habe ich in diesem Beitrag definiert, ersteren hingegen nicht explizit. Ich denke allerdings, daß sich die Bedeutung erschließen läßt, wenn man den erstgenannten Beitrag liest. Die Beziehung zwischen diesen beiden Begriffen ist die zwischen einer platonischen Idee und einem ausgesprochen häßlichen und verfälschten Abbild. Ich befinde mich also in der kuriosen Lage die Bürgerlichkeit mehren und die Bürger mindern zu wollen. Unglücklicherweise habe ich den Begriff bürgerlich einmal von Bürger und das andere Mal von Bürgerlichkeit abgeleitet: eine bürgerliche Regierung ist eine Regierung der Bürger, die bürgerliche Sättigung hingegen ist eine Sättigung an Bürgerlichkeit. Ich kann nur anraten, auf solche Dinge bedacht zu sein, da ich sie schwerlich allgemein vermeiden kann.
Ein weiteres Beispiel für meine schwankende Verwendung des Begriffs bürgerlich ist die Gegenüberstellung von bürgerlich und bäuerlich in der Charakterisierung der europäischen Völker, wo im Kern lediglich auf den Grad der Aufgabenteilung einer Gesellschaft abgehoben wird, aber auch den Begriff des Bauern habe ich in verschiedenen Bedeutungen benutzt, im Beitrag zum Volksbewußtsein war damit wiederum der konkrete Bauer gemeint, auf wessen Selbständigkeit ich abgehoben hatte. Hier gibt es viele leicht von einander verschiedene Konzepte, welche in der Praxis oftmals übereinstimmen, Mangel an Aufgabenteilung und Selbständigkeit beispielsweise.
Auf den ersten Blick erschließt sich ihre Verschiedenheit nicht unbedingt, aber in welchem Sinne ist derjenige, welcher seine lebensnotwendigen Aufgaben selber erledigt, selbständig?
Ist er unabhängig vom günstigen Zusammenspiel mit der Welt und insbesondere auch anderen Menschen? Nein, das ist er nicht. Aber er weiß, was jeweils zu tun ist und kann den feindlichen Mächten, welchen er nicht gewachsen ist, mit einiger Sicherheit aus dem Weg gehen, was bereits damit anfängt, daß er Kartoffeln nicht in der Tundra anpflanzt und Fische nicht in der Wüste sucht.
Grundsätzlich hindert eine Gesellschaft, in welcher Aufgabenteilung betrieben wird, nichts daran, sich auf Regeln zu verständigen, welche es ihren Mitgliedern ermöglichen, die Kräfte, welche ihr eigenes Zusammenwirken freisetzt, dergestalt zu lenken, daß die einzelnen Mitglieder stets wissen, was zu tun ist und daß sie, wenn sie auf eine unbeherrschbare Entwicklung stoßen, diese zu Gehör bringen können und darauf vertrauen, daß geeignete gemeinschaftliche Gegenmaßnahmen beschlossen werden.
Es ist auch nicht so, daß in den heutigen bürgerlichen Gesellschaften derartige Regeln nicht existierten, nur sind diese existenten Regeln bei weitem nicht ausreichend, was in erster Linie daran liegt, - das muß ich leicht beschämt sagen - daß der Bereich der Gesellschaftsordnung vom Bereich der Gesellschaftsbewegung überlagert wird, was eben die zuvor angesprochene Störung der Bürgerlichkeit durch die Versuchenden ist, wobei der Unterschied zwischen einem krassen Fall wie Deutschland und einem unverdächtig scheinenden wie Frankreich darin besteht, daß in letzterem eine bloß begriffliche Verwirrung vorliegt.
Begriffliche Verwirrung alleine in diesem Punkt ist aber bereits schlimm genug, um kolossal zu scheitern. Stark bewegte Gesellschaften, wie beispielsweise Rußland, haben mit diesem Phänomen weniger Probleme, weil ihre Ordnung naturgemäß vergleichsweise rudimentär ist, da kann man schon, wenn man sich die sowjetischen Propagandaaktivitäten des letzten Jahrhunderts ansieht, von einer biologisch intellektuellen Waffe sprechen, ohne daß damals auch nur irgend jemandem der biologische Charakter dieser Waffe bewußt gewesen sein kann.
Und es ist auch nicht der einzige Fall eines solchen Waffeneinsatzes, die Menschen scheinen instinktiv dazu zu neigen, andere Gruppen dadurch zu schwächen, daß sie ihnen ihre eigenen Denkmuster aufzwingen, wobei dies eines der häßlichsten menschlichen Verhalten ist, welches in den größten Mißbildungen der menschlichen Geschichte resultiert.
Zum zweiten liegt der Mangel an derartigen Regeln aber natürlich auch an persönlichem Opportunismus, wie er besonders stark unter Ringenden zu finden ist. Doch auch davon schrieb ich ja oben schon.
Labels: 02, geschichte, gesellschaftsentwurf, gesellschaftskritik, gesetze, identitäten, zeitgeschichte, φιλοσοφία