Vom Auftreten der Handlungen in unserem Bewußtsein
Ohne meine bisherigen Beiträge zu diesem Thema rekapituliert zu haben, möchte ich den folgenden Gedanken verfolgen.
Wenn wir handeln, so geschieht das entweder beiläufig, nämlich dann, wenn unsere Aufmerksamkeit sie nicht umfaßt, in welchem Falle unsere Wahrnehmung ungebrochen bleibt, oder unsere Reflexion der Handlung wird gebrochen.
Was enthält diese Reflexion?
Die Vorstellung des sinnlichen Eindrucks der Handlung, sofern es einen solchen gibt.
Es ist doch so. Wenn ich meinen Ringfinger beugen will, so konzentriere ich mich zunächst auf die Sinneseindrücke, welche ich durch ihn habe und stelle mir dann den Eindruck vor, welchen die Beugung durch ihn machte. Und diese Vorstellung ist meine Reflexion der Handlung, wobei es tatsächlich eine Reflexion ist, und keine bloße Anschauung, da die Vorstellung als Dieses aufgefaßt wird.
Wir können dabei natürlich auch die Beugung des Ringfingers als Dieses und die Beugung des Zeigefingers als Jenes auffassen und dann nur den Ringfinger beugen, in welchem Fall die Vorstellung der Beugung des Zeigefingers erhalten bleibt, während die Vorstellung der Beugung des Ringfingers durch den Eindruck seiner tatsächlichen Beugung verdrängt wird, wobei letzterer eine reine Anschauung ist, also nicht als ein Dieses aufgefaßt wird, jedenfalls nicht ursprünglich.
Daher ist es so, daß das Ergeifen einer vorgestellten Handlung stets zu einem Kollaps einer Reflexion führt. Und dieses hinterläßt ein eigentümliches Gefühl, eine Art Vergessen, den unerwarteten Verlust einer Auffassung.
Aber betrachten wir die anderen beiden Handlungen, welche in diesem Beispiel auftreten. Da wäre zunächst die Konzentration auf die Eindrücke durch einen Finger. Diese mündet in der Auffassung der jeweiligen Eindrücke als Dieses, und diese Reflexion bleibt bis auf weiteres bestehen. Allerdings gibt es dieses Mal keine Möglichkeit, sich diese Handlung vorzustellen, und man weiß auch nicht, ob sie gelingen wird, ja noch nicht einmal, ob es überhaupt so eine Handlung gibt, bevor sie nicht gelungen ist. Alles, was sich im Vorfeld der Handlung denken läßt, ist, daß es da irgendwo einen Kanal gibt, durch welchen man Eindrücke empfangen kann, aber das könnte auch ein Irrtum sein.
Und als nächstes kommt es zur Vorstellung eines bestimmten Eindrucks durch diesen Finger. Worin diese mündet, habe ich ja schon beschrieben, wobei ich an dieser Stelle noch hinzufügen sollte, daß es zu einer Konkurrenz zwischen den Eindrücken des Fingers und der Vorstellung seiner Beugung kommt derart, daß als Dieses mal die Eindrücke und mal die Vorstellung aufgefaßt wird, wenn man die Reflexion über längere Zeit aufrecht erhält. Dieser Effekt spielt übrigens eine entscheidende Rolle bei der Meditation auf den eigenen Körper und insbesondere die eigene Wirbelsäule. Er ist auch in der Sauna zu beobachten, wo das Wasserwerfen nicht selten zum Meditationswettkampf gerät. Andere setzen sich für eine Stunde in eine Wanne voll Eis. Nun denn, auch von der Vorstellung gibt es, natürlich, möchte ich sagen, keine Vorstellung. Sie ist dann einfach da, ohne daß wir auch nur eine Anspannung zu ihr wahrnehmen würden, wie auch bei der Konzentration nicht.
Daß uns unser Handeln somit manchmal als etwas bedeutungsschweres erscheint, muß man also als eine Art Unfall betrachten, welcher dadurch entsteht, daß wir bei der Umsetzung einer Vorstellung in eine Bewegung eine Auffassung als Dieses verlieren.
Zur Frage nach dem Ursprung der Erkenntnis, daß wir handeln. Wenn mich mein Knie juckt, und ich mich gedankenlos kratze, habe ich kein direktes Bewußtsein der aufgetretenen Handlung, sondern nehme lediglich aus Gewohnheit an, daß ich gerade gehandelt habe.
Es gibt also keinen Eindruck des Handels, wohl aber, wie gesehen, einen Eindruck des Vergessens. Was bleibt ist die Absicht, der Begriff von der Handlung, welcher ihr vorangeht und sie als seine Entsprechung identifizierbar macht. Wann immer ich eine Handlung als solche erkenne, muß ich eine Absicht gehabt haben, wie schwach auch immer sie in meinem Bewußtsein lag.
Unser Bewußtsein schreitet damit schlicht von einer Wahrnehmung zur nächsten, ohne daß unsere Handlungen bemerkbare Unterbrechungen wären. Eine Wahrnehmung ist dabei die Zeitspanne, in welcher sich unsere Auffassung nicht ändert, enthält also für gewöhnlich bewegte Anschauungen. Natürlich ändert sich aber unsere Auffassung mit jeder ausgeführten Absicht.
Es ist ein kleines Wunder, daß wir fähig sind, Absichten zu transzendenten Akten zu bilden, aber damit verhält sich wie mit allen anderen Akten auch, etwas passiert, und wir erfassen spontan seinen Begriff und können es dadurch wiederholen, wobei nur die Bewegungen noch zusätzlich sinnlich erfaßt werden.
Wenn wir handeln, so geschieht das entweder beiläufig, nämlich dann, wenn unsere Aufmerksamkeit sie nicht umfaßt, in welchem Falle unsere Wahrnehmung ungebrochen bleibt, oder unsere Reflexion der Handlung wird gebrochen.
Was enthält diese Reflexion?
Die Vorstellung des sinnlichen Eindrucks der Handlung, sofern es einen solchen gibt.
Es ist doch so. Wenn ich meinen Ringfinger beugen will, so konzentriere ich mich zunächst auf die Sinneseindrücke, welche ich durch ihn habe und stelle mir dann den Eindruck vor, welchen die Beugung durch ihn machte. Und diese Vorstellung ist meine Reflexion der Handlung, wobei es tatsächlich eine Reflexion ist, und keine bloße Anschauung, da die Vorstellung als Dieses aufgefaßt wird.
Wir können dabei natürlich auch die Beugung des Ringfingers als Dieses und die Beugung des Zeigefingers als Jenes auffassen und dann nur den Ringfinger beugen, in welchem Fall die Vorstellung der Beugung des Zeigefingers erhalten bleibt, während die Vorstellung der Beugung des Ringfingers durch den Eindruck seiner tatsächlichen Beugung verdrängt wird, wobei letzterer eine reine Anschauung ist, also nicht als ein Dieses aufgefaßt wird, jedenfalls nicht ursprünglich.
Daher ist es so, daß das Ergeifen einer vorgestellten Handlung stets zu einem Kollaps einer Reflexion führt. Und dieses hinterläßt ein eigentümliches Gefühl, eine Art Vergessen, den unerwarteten Verlust einer Auffassung.
Aber betrachten wir die anderen beiden Handlungen, welche in diesem Beispiel auftreten. Da wäre zunächst die Konzentration auf die Eindrücke durch einen Finger. Diese mündet in der Auffassung der jeweiligen Eindrücke als Dieses, und diese Reflexion bleibt bis auf weiteres bestehen. Allerdings gibt es dieses Mal keine Möglichkeit, sich diese Handlung vorzustellen, und man weiß auch nicht, ob sie gelingen wird, ja noch nicht einmal, ob es überhaupt so eine Handlung gibt, bevor sie nicht gelungen ist. Alles, was sich im Vorfeld der Handlung denken läßt, ist, daß es da irgendwo einen Kanal gibt, durch welchen man Eindrücke empfangen kann, aber das könnte auch ein Irrtum sein.
Und als nächstes kommt es zur Vorstellung eines bestimmten Eindrucks durch diesen Finger. Worin diese mündet, habe ich ja schon beschrieben, wobei ich an dieser Stelle noch hinzufügen sollte, daß es zu einer Konkurrenz zwischen den Eindrücken des Fingers und der Vorstellung seiner Beugung kommt derart, daß als Dieses mal die Eindrücke und mal die Vorstellung aufgefaßt wird, wenn man die Reflexion über längere Zeit aufrecht erhält. Dieser Effekt spielt übrigens eine entscheidende Rolle bei der Meditation auf den eigenen Körper und insbesondere die eigene Wirbelsäule. Er ist auch in der Sauna zu beobachten, wo das Wasserwerfen nicht selten zum Meditationswettkampf gerät. Andere setzen sich für eine Stunde in eine Wanne voll Eis. Nun denn, auch von der Vorstellung gibt es, natürlich, möchte ich sagen, keine Vorstellung. Sie ist dann einfach da, ohne daß wir auch nur eine Anspannung zu ihr wahrnehmen würden, wie auch bei der Konzentration nicht.
Daß uns unser Handeln somit manchmal als etwas bedeutungsschweres erscheint, muß man also als eine Art Unfall betrachten, welcher dadurch entsteht, daß wir bei der Umsetzung einer Vorstellung in eine Bewegung eine Auffassung als Dieses verlieren.
Zur Frage nach dem Ursprung der Erkenntnis, daß wir handeln. Wenn mich mein Knie juckt, und ich mich gedankenlos kratze, habe ich kein direktes Bewußtsein der aufgetretenen Handlung, sondern nehme lediglich aus Gewohnheit an, daß ich gerade gehandelt habe.
Es gibt also keinen Eindruck des Handels, wohl aber, wie gesehen, einen Eindruck des Vergessens. Was bleibt ist die Absicht, der Begriff von der Handlung, welcher ihr vorangeht und sie als seine Entsprechung identifizierbar macht. Wann immer ich eine Handlung als solche erkenne, muß ich eine Absicht gehabt haben, wie schwach auch immer sie in meinem Bewußtsein lag.
Unser Bewußtsein schreitet damit schlicht von einer Wahrnehmung zur nächsten, ohne daß unsere Handlungen bemerkbare Unterbrechungen wären. Eine Wahrnehmung ist dabei die Zeitspanne, in welcher sich unsere Auffassung nicht ändert, enthält also für gewöhnlich bewegte Anschauungen. Natürlich ändert sich aber unsere Auffassung mit jeder ausgeführten Absicht.
Es ist ein kleines Wunder, daß wir fähig sind, Absichten zu transzendenten Akten zu bilden, aber damit verhält sich wie mit allen anderen Akten auch, etwas passiert, und wir erfassen spontan seinen Begriff und können es dadurch wiederholen, wobei nur die Bewegungen noch zusätzlich sinnlich erfaßt werden.
Labels: 04, formalisierung, wahrnehmungen, φιλοσοφία