Bereitschaftsbeitrag

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31. März 2012

Von der Erkenntnis des Wachens und der transzendenten Akte

Ich möchte den gestrigen Gedankenstrang noch etwas weiter verfolgen.

Wenn uns bezüglich des Handelns nur das bewußt ist, wovon ich im vorigen Beitrag schrieb, woher wissen wir dann, daß wir wachen und nicht träumen?

Die Antwort ist die folgende. Wenn wir träumen, fassen wir nicht auf. Sobald wir im Traum danach fragen, was irgendetwas ist, oder auch nur bestimmt einen Gegenstand als Dieses auffassen, fällt der Traum von uns ab.

Zum zweiten sollte ich das Auftreten der transzendenten Akte in unserem Bewußtsein, und damit die Möglichkeit ihrer Erfassung, genauer beschreiben, als ich es bisher getan habe, wiewohl ich durchaus schon von diesem Thema schrieb, nur halt nicht gestern.

Bei allen transzendenten Akten läßt sich etwas vorstellen, und auch wenn diese Vorstellungen nicht direkt sinnliche Vorstellungen sind, sind es doch Vorstellungen, welche sich als ein Dieses auffassen lassen. Was wir uns aber bei ihnen vorstellen sind Erfolg, Zusammenspiel, Gedeihen, Glück und Abkopplung.

Und wie bei den Bewegungen kommt es bei den transzendenten Akten auch dazu, daß diese Vorstellungen zusammen mit ihrer Auffassung durch den Vollzug der Akte verdrängt werden. Wenn ich dieses Merkmal an ihnen hervorheben möchte, werde ich sie als Scheinbewegungen bezeichnen.

Erfolg, Zusammenspiel, Gedeihen, Glück und Abkopplung sind aber Eindrücke, sonst ließen sie sich nicht vorstellen, denn Begriffe lassen sich zwar reflektieren, wenn sie Teil einer Auffassung sind, aber nicht losgelöst von dem, worauf sie sich beziehen, ins Bewußtsein bringen.

Nur sind es keine sinnlichen Eindrücke, sondern Eindrücke unseres Willens. Wir fühlen uns erfolgreich, wer würde es leugnen? Und wir fühlen auch, wenn wir mit einer anderen Person wirklich zusammenspielen. Und ebenso fühlen wir auch, wenn einem anderen etwas gelingt, wir sehen es ihm sozusagen an, oder im Falle einer Pflanze, daß sie gedeiht. Es ist mehr als nur die Entsprechung der Beschreibung, welche wir von einer gesunden Pflanze haben. Es ist die instinktive Freude an ihrer Gesundheit. Mit dem Glück verhält es sich ebenso, es eine instinktive Erfassung dessen, daß sich die Dinge allgemein zum Besten entwickeln. Dahingegen ist der Eindruck der Anbindung an diese Welt, und damit auch der Eindruck der Abkopplung von ihr, ein sehr deutlicher, klar umrissener.

Letzteres ist übrigens notwendige Voraussetzung der Verneinung. Die Dinge lassen sich nicht objektiv verneinen, was wir verneinen ist unsere Anbindung an sie. Daraus folgt dann eben entweder der eigene Tod oder der Tod der Dinge.

Also auch wenn transzendente Akte als transzendente Akte nicht körperlich auf die Welt wirken, lassen sie sich doch indirekt dadurch erfassen, daß sich die Auffassung einer Vorstellung im Rahmen einer Scheinbewegung auflöst. Im Falle der beiden erstgenannten transzendenten Akte stellt sich der vorgestellte Willenseindruck auch unmittelbar ein, was bei den übrigen drei Akten allerdings nicht gilt, da ihre Wirkung nicht auf die unmittelbare raumzeitliche Umgebung zielt. Wie gesagt, sie zielt auf die Zurücksetzung des entsprechenden Zykels, aber diese Zurücksetzung braucht sowohl Raum als auch Zeit, um sich zu vollziehen, wie es dem Wesen der Manifestationen gemäß ist.

Indes mag es so sein, daß zur Zeit des Aktes bereits irgendwo im Raum ein klar erkennbarer Beginn der Zurücksetzung auftritt. Andererseits ist die Dormanz in der Natur derart weit verbreitet, daß man einen zeitgleichen Beginn nicht allgemein annehmen sollte.

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