Das Ich
Es fällt nicht schwer, sein Gemüt wahrzunehmen und noch viel weniger seine Sinnlichkeit. Das eigene Ich wahrzunehmen ist ungleich schwerer. Ich habe es schon einmal getan, im Beitrag zu den vollständigen Wahrnehmungen, aber seitdem habe ich es seit langer Zeit nicht mehr getan, und deswegen sind auch meine letzten Beiträge in dieser Hinsicht nicht so klar, wie sie es sein sollten. Ich unternehme es nun hier, Wahrnehmung und Ideen zu verschmelzen.
Ich schrieb, daß das Ich durch sein Ehrgefühl zu Erwartungen ermahnt werden kann, und das ist auch so. In Folge dessen entscheidet sich das Ich für diese Erwartung, welche, da sie sich auf das Ich beziehen muß, damit das Ich zu ihr ermahnt werden kann, eine Absicht enthält. Und so ist es immer, es gibt keine eigentlichen Absichten, welche nicht Teil von Erwartungen sind, soll heißen, daß sich Handlungen wohl vorstellen lassen, ohne sie zu erwarten, aber sich nicht ergreifen lassen, ohne sie zu erwarten.
Die Erwartung bezieht sich aber stets auf die Wahrnehmung, unabhängig davon, ob sie sich auch auf das Ich bezieht. Also muß das Ich auch die Wahrnehmung umfassen und tut es auch. Zu der Wahrnehmung bildet es eine Erwartung, entweder eine Antizipation, wenn sie sich nicht auf es als Entscheider bezieht, oder eine Absicht. Sollte es eine Antizipation gebildet haben, bildet es eine neue Erwartung als Reaktion darauf, solange bis diese schließlich eine Absicht ist. Details dazu finden sich im Beitrag zu den vollständigen Wahrnehmungen. Und wenn also zu guter letzt eine Absicht vorliegt, entscheidet es sich entweder unter Maßgabe seines Wertgefühls für sie oder nicht, in beiden Fällen zur Wahrnehmung zurückkehrend.
Ob wir auf einen Gedanken gekommen sind oder ob es unsere Lust oder Sorge war, läßt sich ganz einfach danach entscheiden, ob er eine Erwartung ist oder nicht. Unsere Lust liefert uns eine Möglichkeit, welche wir wahrnehmen, und zu welcher wir dann auch sogleich eine Erwartung bilden können, aber ursprünglich ist es eine bloße Möglichkeit, unser Widerwille liefert uns Widersprüche und unsere Stimmung Hinweise (im Wortsinn).
Insbesondere ist es unser Widerwille, welcher uns daran erinnert, was wir noch alles zu tun haben, weshalb es eben auch auf unserem Gemüt liegt.
Wenn wir uns also wahrnehmen wollen, so müssen wir uns fragen, was wir wahrnehmen, was wir erwarten, wie wir zu dem Erwarteten stehen und wie wir uns entscheiden. Wir durchlaufen stets auf's Neue diese Schleife und bilden also die Kette der Zeit, wobei unsere einzelnen sinnlichen Wahrnehmungen bewegt sind und von uns bestmöglich zusammengeflickt werden.
Ich schrieb, daß das Ich durch sein Ehrgefühl zu Erwartungen ermahnt werden kann, und das ist auch so. In Folge dessen entscheidet sich das Ich für diese Erwartung, welche, da sie sich auf das Ich beziehen muß, damit das Ich zu ihr ermahnt werden kann, eine Absicht enthält. Und so ist es immer, es gibt keine eigentlichen Absichten, welche nicht Teil von Erwartungen sind, soll heißen, daß sich Handlungen wohl vorstellen lassen, ohne sie zu erwarten, aber sich nicht ergreifen lassen, ohne sie zu erwarten.
Die Erwartung bezieht sich aber stets auf die Wahrnehmung, unabhängig davon, ob sie sich auch auf das Ich bezieht. Also muß das Ich auch die Wahrnehmung umfassen und tut es auch. Zu der Wahrnehmung bildet es eine Erwartung, entweder eine Antizipation, wenn sie sich nicht auf es als Entscheider bezieht, oder eine Absicht. Sollte es eine Antizipation gebildet haben, bildet es eine neue Erwartung als Reaktion darauf, solange bis diese schließlich eine Absicht ist. Details dazu finden sich im Beitrag zu den vollständigen Wahrnehmungen. Und wenn also zu guter letzt eine Absicht vorliegt, entscheidet es sich entweder unter Maßgabe seines Wertgefühls für sie oder nicht, in beiden Fällen zur Wahrnehmung zurückkehrend.
Ob wir auf einen Gedanken gekommen sind oder ob es unsere Lust oder Sorge war, läßt sich ganz einfach danach entscheiden, ob er eine Erwartung ist oder nicht. Unsere Lust liefert uns eine Möglichkeit, welche wir wahrnehmen, und zu welcher wir dann auch sogleich eine Erwartung bilden können, aber ursprünglich ist es eine bloße Möglichkeit, unser Widerwille liefert uns Widersprüche und unsere Stimmung Hinweise (im Wortsinn).
Insbesondere ist es unser Widerwille, welcher uns daran erinnert, was wir noch alles zu tun haben, weshalb es eben auch auf unserem Gemüt liegt.
Wenn wir uns also wahrnehmen wollen, so müssen wir uns fragen, was wir wahrnehmen, was wir erwarten, wie wir zu dem Erwarteten stehen und wie wir uns entscheiden. Wir durchlaufen stets auf's Neue diese Schleife und bilden also die Kette der Zeit, wobei unsere einzelnen sinnlichen Wahrnehmungen bewegt sind und von uns bestmöglich zusammengeflickt werden.
Labels: 04, formalisierung, sehhilfen, wahrnehmungen, ἰδέα, φιλοσοφία