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2. April 2012

Ein Nachtrag zu den drei Zykeln und den transzendenten Akten

Ich hatte behauptet, daß die transzendenten Akte, welche aus Standhaftigkeit und Interessen entspringen, nichts mit den drei Zykeln zu tun hätten, oder jedenfalls ließen sich meine Worte so verstehen.

Nun, natürlich haben sie als transzendente Akte, welche immanente Akte begleiten, etwas mit dem Zykel der Ordnung und Mischung zu tun, da alle immanenten Akte in ihm voranschreiten. Ob dabei die Konzentration auf den eigenen Erfolg tatsächlich dazu führen kann, daß die Sonne zwischen den Wolken hervorbricht oder ob wir das vielmehr unbewußt ahnen und dadurch optimistischer werden, möchte ich nicht endgültig entscheiden, da die Beweislage dort nicht die beste ist, wiewohl ich dazu neige, dort Transzendenz anzunehmen.

Zum anderen haben unsere Interessen aber auch etwas mit dem Zykel der Achtsamkeit und Willkür zu tun, denn offenbar ist es so, daß uns diese Interessen zur Achtsamkeit hinziehen, indem wir sie zu festen Bestandteilen unserer Leben machen.

In diesen beiden Arten transzendenter Akte drückt sich also unser natürlicher Wille aus, unsere Menschlichkeit, während die übrigen drei ihnen als unsere Göttlichkeit, wenn man es so nennen will, entgegenstehen.

An dieser Stelle liegt es natürlich nahe, darauf zu spekulieren, daß es noch eine dritte Art menschlicher transzendenter Akte gibt, aber ich sehe nicht recht, wie diese als solche erkennbar wären, da sich im Zykel der Verbindung und Auflösung das natürliche Fortschreiten in unserem Geist vollzieht, abgesehen von der Fortpflanzung, und allzu oft wird man nicht Gelegenheit haben, transzendente Akte während dieser zu studieren, wobei ich die Fortpflanzung ja sowieso schon als einen transzendenten Akt der Bedrägung und Hilfe ansehe, des Erfolgs, mit welchem also ein transzendenter Akt der Bejahung der besten Teile beider Eltern einhergehen müßte. Nun, es mag so sein, aber die Beweislage ist wiederum nicht die beste, und auch wenn ich mir gestatten mag, daran zu glauben, werde ich doch deswegen nicht diesen Akt zu den übrigen hinzufügen.

Eine andere Möglichkeit der menschlichen Transzendenz im Zykel der Verbindung und Auflösung bestünde in der Übertragung der eigenen geistigen Verbindung auf andere, aber das ist auch schwer zu erfassen, und selbst wenn es erfaßt würde, ist es ja zumeist nicht klar, in wiefern die Übertragung immanent und in wiefern sie transzendent gewesen ist. Daß es hin und wieder zu gezielten derartigen Übertragungen kommen kann, mag ich glauben, aber daß die Übertragung von Verbindungen ein grundlegender transzendenter Mechanismus ist, nicht, denn das stünde im Widerspruch dazu, daß alles nach seiner Art ist.

Wahrscheinlich habe ich in den religiösen Ahnungen und Täuschungen sogar schon ein Phänomen angesprochen, welches sich nur auf diese Weise erklären läßt, nämlich das transzendente Zusammenspiel im Rahmen der Lösung mit einander verbundener Probleme. Formal handelt es sich dabei natürlich um ein Interesse, aber es ist doch fraglich, ob es sich substantiell auf der Ebene abspielen kann, denn es ist ja in dem Fall kein feststehendes Muster, welchem alle Seiten zustimmen, sondern eben die Auseinandersetzung mit einer oder mehreren verbundenen geistigen Störungen.

Nun, vielleicht sollte ich an dieser Stelle diese angenommenen transzendenten Akte einmal versuchsweise als Verbindungen bezeichnen, wobei ihre Not die Unvollkommenheit ist und die Stellung zu ihr als Anschlußbereitschaft bezeichnet sein möge.

Wie diese Akte in der Klassifikation der verschiedenen transzendenten Akte von den Austauschen aus Interesse unterschieden werden können, habe ich bereits im vorletzten Absatz geschildert.

Wenn man die transzendenten Akte der Verbindung (nicht zu verwechseln mit den Verbindungsinteressen) konsequent annimmt, wird man auch noch das fünfte Gebot in zwei Untergebote aufspalten müssen, also sich einmal auf Formen des Zusammenspiels mit anderen einzulassen und ein anderes Mal auf den Geist (oder die Gene) anderer.

Nun denn, vielleicht ist es besser, die Unterscheidung zwischen Formen des Zusammenspiels und Verbindung von Geistern (und Genen) zu machen. Mag auch sein, daß bei der Fortpflanzung menschliche transzendente Akte in allen drei Zykeln zugleich stattfinden. Nein, das ist zu vorsichtig ausgedrückt, Drang, Zusammenspiel und Wertschätzung kommen definitiv zusammen, wenn die Angelegenheit als gelungen bezeichnet werden kann.

Die Erkenntnis und das Schätzen anderer Geister als dem eigenen, einschließlich dem Schätzen einer bestimmten politischen Verbindung ihrer, beruht hingegen nicht auf transzendenten Akten, sondern schlicht auf Dialektik und dem eigenen Geschmack. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei diesen politischen Interessen aber um mächtige Wirkkräfte.

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