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23. Januar 2014

Betrachtungen zum Altsächsischen (m-)

Das muna-Wortnest.

Munan selbst ist nicht angegeben, muß aber soviel wie an etwas denken heißen. Davon wohl far-munan (nicht woran denken, verleugnen, verachten, verschmähen) und muniliik, munaliik (erinnerungswürdig, beachtlich, bemerkenswert, bedenkenswert, von Frauen: lieblich).

Das mood-Wortnest.

Mood (Gemüt, Inneres, Herz, Gesinnung, kühner Mut, Tatkraft), moodag, moodig (Gemüt habend, böses oder feindliches Gemüt habend, zornig, feindlich, wild, böse) - engl. moody; moodar (Mutter), mood-githaaht (Gedanke, Empfindung des Herzens, Streben des Inneren), gi-moodi (Einigkeit, Übereinstimmung, Einwilligung, Befriedung), far-moodian (verachten, verschmähen), mood-spaahi (klugen, erfahrenen Geistes, wörtlich: gemütsklug), mood-stark (wild, böse im Herzen), mood-thraka (Anfechtung des Herzens, Gemütskummer), mood-willio (Wille des Herzens, Streben, Gelüste).

Das Verbannen aus den Gedanken und dem Gemüt ist ein wiederkehrendes Element, ein Hang zur Rachsucht darf wohl unterstellt werden. Auch scheint es klar zu sein, daß sowohl die Sachsen als auch der Heliand dem Gemüte große Bedeutung beigemessen haben.

Das mirk-Wortnest.

Speziell für die Freunde des kleinen Hobbits: mirki (düster, dunkel, unheimlich, grauenhaft).

Das minn-Wortnest.

Eine Beziehung zum muna-Wortnest scheint absolut möglich, aber festlegen möchte ich mich hier nicht.

Minnea (Liebe), minnioon (lieben).

Das meen-Wortnest.

Wenn man es so sieht, könnte man meinen, die Sachsen hätten jede absichtsvolle Tat für ein Verbrechen gehalten. Ich spare mir aber die Aufzählung all der aufgeführten Verbrechen und gebe nur die elementaren Wörter an.

Meen (Verbrechen, Frevel, Sünde), gi-meendha (Gemeinschaft) - wohl vom folgenden abgeleitet und nicht vom vorigen, meenian (meinen, im Sinn haben, die Absicht haben, bezwecken, wollen, sinnbildlich worauf zielen, bedeuten, bezeichnen, erwähnen, kund tun), gi-menian (verkünden, kund tun).

Nachtigall ick hör dir trapsen.

Interessant auch, ob eine Verwandtschaft zu lat. mentiri besteht.

Das met-Wortnest

Un-met (maßlos, ungemein), gi-met (Maß), meti (Speise, Nahrung), metod (das Geschick, das Zugemessene).

Wenn dies alles zusammenhängt, muß die Wurzel messen oder zumessen bedeuten, in welchem Falle meti auf eine Gruppenspeisung verweist, etwa die berüchtigte Kelle Suppe.

Das med-Wortnest.

Alles, was Mietlinge betrifft.

Meda (Lohn, Bezahlung, Vergeltung), medean (erhandeln, zahlen), med-gebo (Herr, Lohnzahler).

Das maar-Wortnest.

Gehen wir doch auch noch engl. marriage auf den Grund.

Maari (des Andenkens wert, berühmt, weithin bekannt, hehr, angesehen, kund, bekannt, berüchtigt, glanzvoll, klar, licht), maarian (kund tun, verkünden, rühmen), maaridha (Verkündigung, Kunde, ruhmwürdige Tat), maarlik (preiswürdig).

Das mark-Wortnest.

Die Wurzel scheint Marke, Auffälligkeit zu sein, das Verb davon auf zweifache Weise abgeleitet.

Marka (Grenze, abgegrenzter Landteil, Gebiet), markoon (anordnen, bestimmen, merken, bemerken, aufmerken), gi-markoon (anordnen, bestimmen, bemerken, gewahr werden).

Das man-Wortnest.

Man (Mensch, Mann), manag (manch, viel, mannig), gi-mang (Schar, Haufen, Gesellschaft, Gemenge), mangoon (Handel treiben, handeln) - wörtlich wohl sich unter die Menge mischen, mengen.

Ob munan, minnioon und meenian den man machen, sei dahingestellt, das Spiel der Bedeutungs- und Klangfarben ist aber in jedem Falle schön.

Das mah(a)l-Wortnest.

Mahal (Versammlung), mahlian, gi-mahlian (sprechen, reden).

Es wurde also schon auch diskutiert.

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