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20. Januar 2014

Betrachtungen zum Altsächsischen (i-)

Das irr-Wortnest.

Interessanterweise ist die sächsischen Wurzel lat. irritare näher verwandt als irre.

Irri (kampfwild, zürnend, zornig), irrian (stören, verwirren, hindern).

Das irmin-Wortnest.

Nun, irmin-sul findet sich begreiflicherweise nicht im Heliand, und doch läßt sich die Bedeutung des örtlichen Maibaums durch ihn erhellen.

Irmin-man (Erdbewohner), irmin-thiod (Erdenvolk).

Es sollte also hinreichend klar sein, daß irmin soviel wie allgemein hieß, wenn auch wohl nur in Bezug auf die Welt oder das All, also welt-gemein oder all-gemein, was lateinisch universalis genannt wird, auch wenn das eigentlich etwas anderes heißt.

Das edh- und das i(i)d-Wortnest.

Liebe Frauen, bitte nicht weiterlesen.

Ich hatte ja schon spekuliert, ob nicht etwa nsächs. Deern (Mädchen) von asächs. derni (heimlich, heimtückisch) abstammt, aber das war ja nur meine Spekulation. Jetzt werden die Dinge doch etwas handfester.

Betrachten wir zunächst einmal wieder einen hochinteressanten Gegensatz sehr ähnlich klingender Wörter.
  1. edheli (von gutem Geschlechte, adelig, edel)
  2. iidal (leer, nichtig)
Die Sachsen wollen uns hier doch etwas mitteilen: Nicht alles, was edel aussieht, ist es auch. Gut, gibt es im Deutschen auch, edel und eitel, aber damit das auch jeder versteht, wird es im Altsächsischen weiter präzisiert.

Idis (Frau, Weib), sozusagen die Mischung aus iidal und Iblis, sagen wir Eitan: Mein Eitan will sich wieder neue Schuhe kaufen. Nein, wirklich, denn weiterhin haben wir noch idug-loonoon (vergelten) - das ist so, als würde man im Deutschen statt Rache Frauenlohn sagen: Dafür werde ich dich frauenlohnen! Nun ja, aber ob das wirklich jemand so gesagt hat? Klingt ja nicht gerade besonders männlich. Indessen... vielleicht war das ja auch der Zweck der Sache.

Hoffen wir nur, daß sich alle Frauen an die obige Bitte gehalten haben.

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