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3. Dezember 2019

Der irdische Abglanz der Glückseligkeit

Die Glückseligkeit besteht wie gesagt in der Übersicht, der Virtuosität und dem Beitrag, und alle drei besitzen einen Abglanz hier auf Erden, nämlich
  • die Übersicht die Geregeltheit des Lebens (Wille der Sorge),
  • die Virtuosität die persönliche Anerkennung (Wille der Achtung),
  • der Beitrag den Komfort des Lebens (Wille der Lust).
Die Gestimmten fügen sich dem Willen der Sorge, die Fordernden dem Willen der Achtung und die Erregten dem Willen der Lust, und ihr Erfolg dabei hängt jeweils von einer Fügungstugend ab, und zwar
  • von der Geduld, um die Geregeltheit zu erreichen,
  • von der Disziplin, um die Anerkennung zu erreichen und
  • von der Aufmerksamkeit, um den Komfort zu erreichen.
Verstoßen diese nun gegen ihre Fügungstugend, so erfüllt der resultierende Verlust am Abglanz ihrer Glückseligkeit sie mit Seelenschmerzen:
  • die Gestimmten reut ihre Ungeduld,
  • die Fordernden fühlen sich in Folge ihrer Undiszipliniertheit verworfen und
  • die Erregten erbittert ihre Unaufmerksamkeit,
vergleiche auch Die sieben Feuer des Gerichts (Schicksalsmahnung = Verworfenheit, Lebenstrauer = Bitterkeit). In jedem Fall aber betrauern sie einen Verlust am Abglanz ihrer Glückseligkeit.

Neben dem Abglanz und der Fügungstugend gibt es schließlich noch das Tugendgepräge, welches sich durch die gelebte Fügungstugend entwickelt, also
  • die Gerechtigkeit der Gestimmten,
  • die Ehre der Fordernden und
  • das Vermögen der Erregten,
welche mit dem Abglanz zugleich durch die Untugend Schaden nehmen.

Damit Menschen nun anderen Menschen genügen können, müssen
  • Ehre und Vermögen regelbar sein,
  • Gerechtigkeit und Vermögen anerkennbar und
  • Gerechtigkeit und Ehre komfortstiftend.
Die Komfortstiftung findet im Rahmen des Fortschritts der Zyklen statt:
  • Vermögen führt zum Fortschritt des materiellen Zykels, indem Aufmerksamkeit dazu beiträgt, etwas zu gestalten,
  • Ehre führt zum Fortschritt des funktionalen oder Organisationszykels, indem Disziplin dazu beiträgt, Organisationen zusammenzuhalten, und
  • Gerechtigkeit führt zum Fortschritt des ideellen oder Glaubenszykels, indem Geduld dazu beiträgt, dem Glauben zu entsprechen. (Man bedenke nur die Rolle der Geduld bei der Entfaltung der Apokalypse, welche uns Johannes überliefert hat.)
Die Anerkennbarkeit beruht auf
  • der Entsagung, welche die Gerechtigkeit mit sich bringt, und
  • der Bewältigung, welche das Vermögen ermöglicht. (Überwältigung im Falle der Anwendung auf Menschen.)
Und die Regelbarkeit ergibt sich daraus, daß
  • Ehre sich um der Anerkennung Willen an das Erlaubte hält und
  • Vermögen sich um des Komforts Willen verantwortlich zeigt.
Allerdings bestehen Widersprüche zwischen gleichzeitiger Regelung und Anerkennung, wie zuerst in Gemeinschaftsstiftende Erzählungen und Nochmals zur Unvereinbarkeit aller Seelenteile in einer Kultur beschrieben, und zuletzt hier und hier. Und ebenso hängt die Komfortstiftung von der gesellschaftlichen Zusammensetzung ab, wie zuerst in der Weltgeschichte gemäß dem I Ching und zuletzt hier geschildert.

Und den Bereich der hiesigen Betrachtung ausschöpfend sei zuletzt noch aufgeführt, daß Menschen einander bisweilen unmißverständlich zu verstehen geben, daß ihnen ihr Gegenüber nicht genügt und sie es dem entsprechend übergehen, nämlich durch
  • die Entmündigung dessen, von welchem keine Übersicht zur Regelbefolgung angenommen wird,
  • die Verachtung desjenigen, an welchem keine Virtuosität anerkennbar scheint, und
  • die Verdinglichung dessen, von welchem kein Beitrag zum Komfort erwartet wird,
und wenn es der Heilige Geist ist, welcher die Übersicht anleitet oder die Virtuosität formt oder den Beitrag leistet, dann können wir Gott nur dann darum bitten, diese Entmündigung, Verachtung oder Verdinglichung Seines Dieners zu vergeben, wenn der Übergehende von der übergangenen Heiligkeit keinen Begriff hatte.

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