Bereitschaftsbeitrag

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24. Juni 2022

Irreguläre Bewußtseinszustände

Der Rechtfertigungszykel eignet sich nicht nur zur Aufzeigung des antizipationsmindernden Einflusses der Vernunft, sondern auch zur Klassifikation irregulärer Bewußtseinszustände.

Nervosität, etwa, wurzelt in einer oberflächlichen Zurechtfindung, welche die Lage nicht um ihrer selbst willen interessiert, sondern welche sich auf einzelne für ausrichtungsrelevant gehaltene Aspekte beschränkt.

Numen ergeben sich aus dem Gegenteil, also einer erweiterten Zurechtfindung, welche die gegenwärtige Lage mit ihr fremden Eindrücken, etwa Gerüchen, in Verbindung bringt. (Rudolf Steiners Hellsehen beruht hierauf.)

Beim Träumen unterbleiben hingegen Zurechtfindung und Vorgabe, es besteht aus reiner Beschäftigung, und wiewohl der vorige Beitrag äußerst spekulativ ist, läßt sich das dort Erwogene doch auf den Traum anwenden, insofern die punktförmige Zeit im Traum nicht hologen ist, was in seiner ganzen Tragweite aber erst erfahren wird, wenn man aufwacht, ohne den Traum abzuschütteln, sich also anfängt im Raum zu bewegen und ihn auch wahrnimmt, aber nur wie Holz, aus welchem Flammen der Halluzination schießen, und also nichts so bleibt, wie es bleiben müßte, wenn die Zurechtfindung störungslos funktionierte. Glücklicherweise scheint der Zustand aber nicht länger als ein Nu, also etwa eine Sekunde, anzuhalten.

Grundsätzlich scheint die Beschäftigung der Feind der Zurechfindung zu sein. Die Vorgabe, hingegen, ist das Element der Selbstbeherrschung.

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