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17. Juni 2022

Metaphysik als unpersönliches Lenken, Entdecken und Nutzbarmachen

Die Beziehung des Menschen zu Gott hat drei Dimensionen, nämlich Gottes Macht, Gottes Nähe und Gottes Güte, welche es uns erlauben, jenseits unserer Person zu lenken, zu entdecken und nutzbarzumachen.

Wenn uns Gottes Macht bewußt wird, so beten wir darum, daß Er sich uns gnädig zeige. Wir suchen Ihn also genauso zu beeinflussen, wie gesetzmäßige Abläufe, nur daß wir jene zu beliebigen Zwecken lenken können, während das Gebet unpersönlichen Zwecken gilt. Das Monument, welches Gottes Macht bewußt macht, ist das Wunder, ja, sogar die Mitternachtssonne genügt bereits, insofern die Neigung der Erdachse einen Eindruck davon gibt, daß die Erde zur Besiedelung eingerichtet wurde. Die katholische Kirche hat übrigens keine einzige Kirche nördlich des Polarkreises gebaut, die orthodoxe schon. Und sogar in Gegenden, in welchen es am 21. Juni nicht mehr dunkel wird, heißt es in Kirchenliedern trotzig: Sogar an den längsten Tagen geht die Sonne unter. Ich folgere, daß die katholische Kirche die Macht Gottes haßt.

Wenn uns Gottes Nähe bewußt wird, glauben wir an etwas. Glaube erlaubt es uns zu beten, und indem sich unser Glaube bildet, bilden sich unsere Gebete und wir entdecken die transzendente Wirklichkeit, doch mit dem Unterschied zur Entdeckung der physikalischen, daß wir nicht persönlich darüber entscheiden, welchen Ansatz wir verfolgen, sondern unpersönlich durch unseren Glauben. Das Monument, welches Gottes Nähe bewußt macht, ist die Prophezeiung. Der Codex Vaticanus enthielt bis 1415 die Offenbarung nicht. Ich folgere, daß die katholische Kirche die Nähe Gottes haßt.

Wenn uns Gottes Güte bewußt wird, nehmen wir Gottes Ordnung an. Dies geschieht bei jedem Gebet:
  • materielle Gebete sind angenommene Wetten,
  • funktionale Gebete angenommene Verträge und
  • ideelle Gebete angenommene Verantwortungen, Abhängigkeiten oder Gültigkeiten.
Das Angenommene beschreibt die Rollen der Betenden und stiftet bedingte Sicherheit. Wir empfangen es und unterwerfen es konstruktiver Kritik, machen es also nutzbar, aber können doch nur annehmen, was wir mehr als nur persönlich empfangen. Wesentlich ist, daß die Betenden sich durch das von ihnen Angenommene gegenseitig bedingen, wodurch sie es in der Hand haben, spirituelle Türen zu öffnen und zu verschließen. Und deshalb ist das Monument, welches Gottes Güte bewußt macht, die Unschuld, nämlich weil die Unschuld mannigfach bedingt: Vieles kann nicht sein, weil es dem Unschuldigen nicht widerfahren kann, und von manchem muß man abstehen, um sich zu erhalten. Was die katholische Kirche in dieser Angelegenheit tut, ist, die Katholiken unschuldig zu erhalten, damit sie keinen Schaden nehmen. Es ließe sich also sagen, daß die katholische Kirche die Güte Gottes liebt, nur ist sie wohl etwas zu weit gegangen, als sie die erzwungene Teilnahme an medizinischen Großexperimenten einforderte, darauf spekulierend, daß all die unschuldigen Katholiken schon sicherstellen würden, daß diese Experimente keinen Schaden anrichten würden, und vielleicht sogar darauf, daß auf diese Weise alle Schuldigen gezielt getötet werden könnten (vergleiche Mk. 16:18), aber wie es sich jetzt darstellt, wurden zwar spirituelle Linien gezogen, an welche sich die Betenden halten müssen, aber sie laufen nicht auf den Erhalt des Status quo hinaus, um welchen es der katholischen Kirche zu gehen scheint.

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