Transparenz und Intransparenz
Daß es neben der sichtbaren Welt noch eine andere gibt, bestehend aus den Gedanken der Menschen, lenkt die Phantasie derselben darauf, dort etwas zu verbergen und dort nach Verborgenem zu suchen.
Wenn wir nun transparent wären, und unsere Gedanken offen zu Tage lägen, stellte sich immernoch die Frage, wessen Gedanken von wem in welchem Umfang eingesehen würden. Und wenn wir diese maximal transparent beantworteten, alle aller von allen, so gelangten wir zu der Einsicht, daß wir es nicht ertrügen, nicht vor einander verborgen zu sein. Doch wenn wir hier Einschränkungen machen, und es einigen erlauben, sich zu verbergen, während andere von ihnen nach Herzenslust durchleuchtet werden, so gerät etwas aus dem Gleichgewicht.
So lange unsere Gedanken verborgen sind, enthüllen sie sich auf zwei Weisen: durch Worte und Taten, durch das, was andere hören, und das, was sie sehen. Und wiederum stellt sich die Frage, wer was von wem in welchem Umfang hört oder sieht.
Was wir hören, können wir nur annehmen, was wir sehen, überzeugt uns. Und also offenbaren sich Gedanken in Worten nur als solche, aber nicht ihrem Wahrheitsgehalt nach. Dazu bedarf es ihrer Überprüfung durch das, was wir (ein)sehen, und wenn sie die Absichten eines andern betreffen, die Beobachtung seiner Taten.
Wird er von dieser befreit, indem er stets nur in einem bestimmten Licht erscheint, gerät etwas aus dem Gleichgewicht, wird er nicht seinen Absichten gemäß behandelt. Übrigens, daß Christus befiehlt, im Stillen zu beten und Almosen zu geben, bedeutet, daß sich die Absichten eines Menschen an diesen Taten nicht zeigen, sie aber gerne zur Verschleierung vorgeschützt werden.
Indem wir also unsere Taten sehen, begrenzen wir den möglichen Schaden verborgener Gedanken und erlauben uns zugleich, in ihrer Verborgenheit zu existieren. Das ist der Inhalt der Captain Future-Folge Der Zauberer vom Mars, die Frage der Gleichgewichtsstörung dessen, was wir hören, wirft sie nicht auf, aber soweit es Berichte über die Taten anderer (einschließlich Naturereignisse) betrifft, hängt sie natürlich unmittelbar mit der Frage, was wir sehen, zusammen, und wenn es um die reine Mitteilung von Einsichten geht, läßt sich auf die Folge Das Geheimnis der sieben Steine verweisen. Was dann noch bleibt*, sind Willensbekundungen und Phantasien. Die Verbreitung letzterer ist wohl nicht der Erörterung wert, zumal sich gegen Gerüchte auch nichts zu machen lassen scheint, abgesehen davon, was Agatha Christie in The Labors of Hercules: The Augean Stables vorschlägt, wahrscheinlich sogar die ursprüngliche Bedeutung der Metapher treffend, nun ja, wohl etwas allgemeiner, daß der Strom der Ereignisse, wenn die nächste Sau durch's Dorf getrieben wird, die Vorstellungskraft auf anderes richtet, und was die Anhörung von Willensbekundungen betrifft, so ist sie eine Frage des politischen Systems, sowie des Vertrauens.
* kleiner Hinweis zum theoretischen Hintergrund hier, weil er's wert ist: Abhängigkeiten werden als Willensbekundungen mitgeteilt, Gültigkeiten folgen aus Einsichten, Verantwortung tragen wir für Taten im Rahmen des weltlichen Geschehens und Phantasien entspringen der Ausmalung.
Wenn wir nun transparent wären, und unsere Gedanken offen zu Tage lägen, stellte sich immernoch die Frage, wessen Gedanken von wem in welchem Umfang eingesehen würden. Und wenn wir diese maximal transparent beantworteten, alle aller von allen, so gelangten wir zu der Einsicht, daß wir es nicht ertrügen, nicht vor einander verborgen zu sein. Doch wenn wir hier Einschränkungen machen, und es einigen erlauben, sich zu verbergen, während andere von ihnen nach Herzenslust durchleuchtet werden, so gerät etwas aus dem Gleichgewicht.
So lange unsere Gedanken verborgen sind, enthüllen sie sich auf zwei Weisen: durch Worte und Taten, durch das, was andere hören, und das, was sie sehen. Und wiederum stellt sich die Frage, wer was von wem in welchem Umfang hört oder sieht.
Was wir hören, können wir nur annehmen, was wir sehen, überzeugt uns. Und also offenbaren sich Gedanken in Worten nur als solche, aber nicht ihrem Wahrheitsgehalt nach. Dazu bedarf es ihrer Überprüfung durch das, was wir (ein)sehen, und wenn sie die Absichten eines andern betreffen, die Beobachtung seiner Taten.
Wird er von dieser befreit, indem er stets nur in einem bestimmten Licht erscheint, gerät etwas aus dem Gleichgewicht, wird er nicht seinen Absichten gemäß behandelt. Übrigens, daß Christus befiehlt, im Stillen zu beten und Almosen zu geben, bedeutet, daß sich die Absichten eines Menschen an diesen Taten nicht zeigen, sie aber gerne zur Verschleierung vorgeschützt werden.
Indem wir also unsere Taten sehen, begrenzen wir den möglichen Schaden verborgener Gedanken und erlauben uns zugleich, in ihrer Verborgenheit zu existieren. Das ist der Inhalt der Captain Future-Folge Der Zauberer vom Mars, die Frage der Gleichgewichtsstörung dessen, was wir hören, wirft sie nicht auf, aber soweit es Berichte über die Taten anderer (einschließlich Naturereignisse) betrifft, hängt sie natürlich unmittelbar mit der Frage, was wir sehen, zusammen, und wenn es um die reine Mitteilung von Einsichten geht, läßt sich auf die Folge Das Geheimnis der sieben Steine verweisen. Was dann noch bleibt*, sind Willensbekundungen und Phantasien. Die Verbreitung letzterer ist wohl nicht der Erörterung wert, zumal sich gegen Gerüchte auch nichts zu machen lassen scheint, abgesehen davon, was Agatha Christie in The Labors of Hercules: The Augean Stables vorschlägt, wahrscheinlich sogar die ursprüngliche Bedeutung der Metapher treffend, nun ja, wohl etwas allgemeiner, daß der Strom der Ereignisse, wenn die nächste Sau durch's Dorf getrieben wird, die Vorstellungskraft auf anderes richtet, und was die Anhörung von Willensbekundungen betrifft, so ist sie eine Frage des politischen Systems, sowie des Vertrauens.
* kleiner Hinweis zum theoretischen Hintergrund hier, weil er's wert ist: Abhängigkeiten werden als Willensbekundungen mitgeteilt, Gültigkeiten folgen aus Einsichten, Verantwortung tragen wir für Taten im Rahmen des weltlichen Geschehens und Phantasien entspringen der Ausmalung.
Labels: 34, filmkritik, formalisierung, gesellschaftsentwurf, gesetze, institutionen, rezension, wahrnehmungen, ἰδέα, φιλοσοφία