Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

20. Januar 2023

Rechtschaffenheit zwischen Möglich- und Unmöglichkeit

Von wegen Schrott! In meinem Bemühen, Captain Future zur philosophisch bedeutendsten Kinderserie aller Zeiten aufzuwerten, kommt diesmal Der Kampf um die Gravium-Mine an die Reihe - übrigens meine Lieblingsfolge.

Der Gedanke, um welchen es in dieser Folge geht, ist die Rivalität verschiedener Beseelungen, welche genau so lange anhält, wie Beseelungen Erkenntnisse exklusiv berücksichtigen. Erst dadurch, daß Schulen das Terrain anderer Schulen abdecken, kann das Schisma ihrer Geister überwunden werden, doch so lange eine Schule einem Gegenstand allein gerecht wird, wirkt in ihr auch der göttliche Wille, diesen Gegenstand recht zu schaffen, allein.

Dies ist ein fundamentaler Gedanke der Vereinigten Staaten, welche sich ja E pluribus unum auf die Fahne geschrieben haben. Die Art und Weise, wie die amerikanische Schule dabei verfährt, ist, die Erkenntnisse anderer Schulen auf möglichst oberflächliche Weise zu übernehmen, darauf vertrauend, daß sie etwaige Auslassungen nur attraktiver für Schüler macht, welche sich ja stets danach sehnen, sie zu verbessern.

Obwohl dabei lange nicht alle Einsichten im vollen Umfang erhalten bleiben, ist es den Vereinigten Staaten doch gelungen, den konkurrierenden nationalen Schulen genug Lebenssaft auszusaugen, um sie auch in deren Kernkompetenzen auf ihr Niveau hinabzuziehen. Es sind allerdings nicht alle Schulen vornehmlich national, es gibt auch Schulen ursprünglicherer Art, welche sich ihrerseits den Nationen anpassen, ohne daß eine Nation sie je beherrschen könnte.

Und die ursprünglichste all dieser ist die Schule der Rechtschaffenheit, welche der Erkenntnis des göttlichen Schöpfungswillens gewidmet ist. Und wie ich im Juni 2021 ausführte, paßt sie sich dabei der Schule der Möglich- oder Unmöglichkeit an, je nachdem, ob die Lebensumstände von ersterer oder letzterer bestimmt werden. Ist ersteres der Fall, so betrifft die Rechtschaffenheit die eigene Haltung, nämlich wie sie zum rechten Schaffen beitrage, ich nannte es Selbstetablierung, ist letzteres der Fall, so betrifft sie die Ordnung der Welt, nämlich was mit ihr unvereinbar ist und Gott also verhindern wird, was ich Selbstvorgabe nannte.

Wenn ich also in Deutschland bin, suche ich die rechte Haltung, um im Zusammenspiel mit anderen das Rechte zu schaffen, doch kamen mir dazu bis zu meinem 30. Geburtstag nur Wissenschaft und Kunst in den Sinn, und bald danach schälten sich auch diese als impraktikabel heraus. Als ich das letzte Mal für längere Zeit da blieb, also von Anfang Dezember 2018 bis Ende Mai 2021, sah ich meine Rolle als Animateur, wenngleich mehr der Pflicht als der Erwartung geschuldet.

Ich glaube nicht an Einlassen (Anvertrauen), Einbringen und Einfinden. das habe ich nie, seit ich drei Jahre alt war, und also habe ich hinsichtlich der Selbstetablierung auch nichts ausgerichtet. Aber ich glaube an Gott und die Auswirkungen unserer Wahlen, und seit ich hier in Estland mit einer Schule der Unmöglichkeit in Berührung gekommen bin, habe ich hinsichtlich der Selbstvorgabe etliches ausgerichtet. Es scheint nach dieser Darstellung schwer zu glauben, aber es liegt an der Zeit, denn wahrhaftig, schon mit drei Jahren wußte ich, daß es nur im Bereich der Wissenschaft oder Kunst möglich sein kann, Gott zu entsprechen, da um mich herum nichts Göttliches aufblitzte. Und so müssen die Andern eben die Unmöglichkeit ihrer Vorstellungen erkennen, um zu meinen zu finden. Mir glauben sie so wenig, wie ich an sie glaube, nämlich weil sie mir nicht glauben, aber darin liegt eben auch, daß der Zustand vorübergeht.

Wäre ich ein Heuchler oder verschroben, oder wäre ich auch nur repräsentativ, ich könnte nicht im Namen der Schule der Rechtschaffenheit nachweisbar an der Selbstvorgabe teilnehmen. Ich wünsche mir meine Einsamkeit nicht, aber so lange sie anhält, geschieht, was ich erwarte. Und ja, genau darum geht es im Kampf um die Gravium-Mine.

Labels: , , , , , , , , , ,