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5. Juni 2021

Hohe Hexerei oder Selbstvorgabe und Selbstetablierung

Im Beitrag Vom Einzug des Einsseins in die Welt gibt es eine verhüllende Stelle, nämlich die Aussetzung betreffend, was genau wir uns aussetzen, einer Begrifflichkeit oder einer Haltung. Sowohl Begrifflichkeit als auch Haltung werden im Lebenskreis telepathisch kommuniziert, die Begrifflichkeit freilich nur unter Menschen, beide sind also gleichberechtigte Komponenten desselben. Setzen wir uns einer Haltung aus, so folgen materielle transzendente Akte im Rahmen der Selbstetablierung des Einsseins, doch wenn wir uns einer Begrifflichkeit aussetzen, so findet die Selbstvorgabe des Einsseins statt: die Nichterduldung einer anderen Form des Seins.

Dies ist kein neuer Punkt, es ist der älteste schlechthin. Ich sprach von Anfang an davon, daß das Heilsprinzip aus der Liebe zu einer Ordnung materielle transzendente Akte mitgebiert, welche die fragliche Ordnung auf den Weg bringen, ganz einfach, weil ich es in der Nacht vom 25.12. auf den 26.12.2004 erfahren habe.

Doch was für eine Ordnung ist das? Dies ist erst zuletzt völlig klar geworden: Es ist der vollständige Kanon der Formen des Eintauchens in die Zeit, und nach kurzer Besinnung sind es die Formen des Einsseins, welche die Erfahrungsweisen bilden, welche Gott vorgibt, indem er Verirrungen, wie etwa den Menschen zu einer Art Computer zu reduzieren, den Boden der Existenz entzieht. Genau in dem Sinne ist Gott ein eifersüchtiger Gott: Er läßt keine Daseinsauffassung, welche ihn leugnet, neben der zu ihm gehörigen bestehen.

Daß der Mensch nach dem, was wir von der Welt glauben, eine Art Computer sein muß, war mir bereits mit 20 Jahren klar, und so erklärt es sich vielleicht, daß ich diesen Glauben zum Schafott führte, indem ich um eine andere Erfahrensweise betete. Doch halten wir fest:
  • unser Leiden an Daseinsauffassungen, das die Erwägung ihres Einflusses ist, führt zu begrifflichen Vorgaben, abstrakten Etablierungen,
  • unser Leiden an Haltungen, das die Erwägung ihres Einflusses ist, führt zu konkreten Etablierungen,
und die einzige Weise, auf welche etwas abstrakt etabliert werden kann, ist, daß, was ihm nicht entspricht, nicht sein kann, wohingegen jede konkrete Gestaltung der Verhältnisse voraussetzt, daß die Menschen an ihren Haltungen gegenseitig leidend ihren Weg aus dem Dunkel dessen, was sie darzustellen gedenken, finden, genau in welchem Sinne Christus nicht kam, den Frieden zu bringen.

Und das ist prinzipiell so:
  • die begriffliche Einsicht, zu welcher auch die Erkenntnis des eigenen Geschmacks gehört, bleibt unbestimmt, und
  • die konkrete Bestimmung der Verhältnisse zum Heil vollzieht sich inmitten begrifflicher Dunkelheit, genau in welchem Sinne das Licht unangegriffen in der Dunkelheit scheint.
Das sind die beiden Arten der Weltschöpfung, die erste beruht auf der Liebe zum dem Heil entsprechenden Begriff und die zweite auf der Liebe zu der dem Heil entsprechenden Haltung. Und aus der Sicht der letzteren ist die erstere unfertig, doch lebt derjenige, welchem die allgemeine Bestimmung genügt, in absoluter Sicherheit in ihr, da die allgemeine Bestimmung vorgegeben wird, und ebenso lebt derjenige, welcher dem Heil im begrifflichen Dunkel folgt, in absoluter Sicherheit, da es keine Idee gibt, deren Heiligkeit die des einsseienden Menschen aushebeln könnte.

Estland und Finnland sind die einzigen Länder weit und breit, in welchen die erste Art überwiegt. Mein Eintauchen in diesen Kosmos hat zur begrifflichen Bestimmung des Heils als treibender Kraft geführt, des Lichts im Dunklen. Mein größtes Talent ganz allgemein ist die Verbindung unterschiedlicher Ansätze, angefangen mit betriebssystemkonformer Hardwareprogrammierung im Alter von 19 Jahren. Aber die gegenwärtige Situation ist in ihrer Ironie schwer zu tragen: Daß ich in dem Wunsch, die Zukunft zu etablieren, gerade von jenen aus abstrakten Gründen angegriffen werde, deren Unheiligkeit sie der Vernichtung durch Vorgabe preisgibt.

Doch gleich was passiert, gleich welche Einwände der Teufel geltend macht, indem er versucht, seinen eigenen Verzerrungen den Anschein von Rechtmäßigkeit einzuhauchen, am Ende aller Wege steht stets die von Gott abgesegnete Entwicklung der Dinge.

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