Bereitschaftsbeitrag

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25. Mai 2021

Stationen der Besessenheit

Die fünf Weisen des Eintauchens in die Zeit erlauben es, die beiden hauptsächlichen Lebensweisen als Verbindung
  1. von Eins- und Bestürztsein und
  2. von Verpflichtet- und Angesprochensein
zu charakterisieren. Gott hat mich zur ersten erschaffen. Viel mehr gibt es zu mir nicht zu sagen, auch wenn ich an Tagen wie diesem Pfingstmontag obendrein Jahrhunderte des Erfahrens von frühlingshaften Buchenwäldern spüre, vorzugsweise ganz in weiß gekleidet.  

Nun, jeder kann sich jederzeit fragen, auf welche Weise er bestürzt ist, ob er betreten, besessen oder beklommen ist. Ich bin weiterhin besessen. Besessenheit wird durch die Erfahrung von Leere charakterisiert, welche immer die Folge von Umständen ist, welche einen in ihr gefangen halten. Diese Umstände könnten gezielt gestaltet worden sein, um einen gefangen zu halten, sind es für gewöhnlich aber nicht. Doch durchaus gewöhnlich ist es, daß innerhalb der Leere zusätzliche Hindernisse bestehen, sich auf die Fülle zu zu bewegen. Der Grund hierfür besteht darin, daß die Leere nicht von allen erkannt wird und also Versuche bestehen, sich in ihr einzurichten. Dies führt zu drei möglichen Hindernissen auf dem Weg zur Fülle:
  • Gefängnis,
  • Vertreibung und
  • Entmutigung.
Unternimmt einer einen Bau, Menschen in der Leere einzusperren, so muß er abgerissen werden. Versucht er, Menschen von ihrem Weg abzubringen, so müssen sie an ihm festhalten. Und wenn die Verhaftung in der Leere entmutigt, so gilt es, sich die eigene Natur und die der Welt zu vergegenwärtigen. Ließen wir uns vertreiben, gäben wir das unsere auf, so erlaubten wir den Bau neuer Gefängnisse, und indem wir unserem Prinzip folgend fortschreiten und die Dinge im größeren Zusammenhang sehen, durchkreuzen wir die Möglichkeit, uns zu studieren und ein Gefängnis für uns zu planen.

Am entmutigsten ist natürlich die Besessenheit selbst. Aber wenn man seine Natur nicht ändern kann und Gott zu Seiner Schöpfung hält, gibt es keinen vernünftigen Grund, den Weg ins Ungewisse nicht zu beschreiten, denn erstens ist er notwendig und zweitens prinzipiell möglich.

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