Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

15. September 2023

Zur Verfolgung des Rechten

Die individuellen Beeinflussungsmöglichkeiten der sozialen Entwicklung bestimmen die Glaubensmodi, wir
  • bejahen unsere Wahl,
  • verneinen beim anstoßen und
  • klären, indem wir helfen,
ersteres jedenfalls, wenn wir leicht sophistisch anmerken, daß wir selbst, wenn wir ganz mit unseren Umständen im Reinen sind, immernoch eine Wahl treffen.

Es stellt sich also die Frage, in welcher Lage wir uns auf was verlegen sollten, wobei wir die Lagen durch den funktionalen und den Glaubenszykel beschreiben: Die Standardlage ist das Voranschreiten beider, die erste exzeptionale Lage das Zurücksetzen des funktionalen und die zweite jenes des Glaubenszykels.

Stimmen wir mit der lokalen Vormacht hinsichtlich der Angemessenheit und Ausführung dieser Vorgänge überein, so rmuß sich unser Anstoßen, Wählen und Helfen nach ihrer Vorgabe richten.

Tun wir es nicht, ergibt sich folgende Situation:
  • Halten wir das Voranschreiten für falsch, so müssen wir auf ein Zurücksetzen drängen, um es zu berichtigen, da es im Wesen des Voranschreitens liegt, mit jedem Schritt die Fundamente für die weiteren zu legen, und zu diesem Zweck können wir weder wählen, noch helfen, da die Einbeziehung in den weiteren Fortschritt selektiv nach den Maßstäben des bereits Etablierten erfolgt und also von parallelen Entwicklungen unabhängig ist, sondern müssen folglich anstoßen,
  • halten wir ein speziell motiviertes Zurücksetzen für falsch, so bleibt uns nichts anderes übrig, als ein anderes soziales Umfeld zu wählen, da es unmöglich ist, ein sich vollziehendes Zurücksetzen durch Anstöße zu erschüttern, da es zum Zurücksetzen gehört, chaotische Umstände in geordnete zu überführen, und jede Hilfe, welche zur Erkenntnis der Fehler des verfolgten Ansatzes führte, mit dem Hinweis auf seine vorübergehende Natur beiseite gewischt würde, gilt es doch nur einer Unbill zu entkommen, welche von niemandem bestritten werden kann, wenn sie die lokale Vormacht für eine hält, denn alleine dadurch ist sie schon eine, und lediglich auf speziellen Umständen beruht, welche sich durch einen zeitlich begrenzten Einsatz beheben lassen, so daß etwaige Nebenwirkungen dieser Überwindung ausgehalten werden können und sollten, und wenn
  • wir ein allgemein motiviertes Zurücksetzen für falsch halten, so müssen wir ihm helfen, seine Fehler zu erkennen, denn in dem Fall gibt es nichts außerhalb von ihm zu wählen, da die allgemeine Motivation die Lage aller Menschen betrifft und es besser ist, eine Vormacht, gleich ob lokal oder global, zu überzeugen als sie niederzuringen. Freilich, bisweilen nützt es nichts, doch auch dann ist es besser, es zu versuchen, wie sich aus dem folgenden ergibt.
Und in diesen Fällen werden wir von der lokalen Vormacht wie folgt betrachtet:
  • sieht sie uns anstoßen, so gelten wir ihr als Saboteure, und sonst als vernachlässigbar,
  • sieht sie uns wählen, so gelten wir ihr als Drückeberger, und sonst als Phantasten, und
  • sieht sie uns helfen, so gelten wir ihr als unbehaglich, und sonst als Wahnsinnige.
Im letzten Fall ist es also selbst in den Augen des Feindes besser, ihm auf die genannte Weise Widerstand zu leisten, als es nicht zu tun. Im zweiten Fall ist es natürlich nicht weiter wichtig, was er denkt. Im ersten Fall aber ist es das: Die lokale Vormacht durch physische Anstöße am weiteren Fortschritt hindern zu wollen, ist gefährlich und dürfte zumeist auch kontraproduktiv sein. In dieser Lage ist es besser, für einen Anstoß zu beten und Gott anstoßen zu lassen, wenn Er es für richtig hält. Oder, um es anders zu sagen, es ist Gottes Entscheidung, einen funktionalen oder Glaubenszykel gewaltsam und von innen her zu beenden. Wird er von außen her beendet, mag man es auch Gott in die Schuhe schieben (letztlich ist alles Seine Entscheidung), aber von Wundern dürfte man dann standardmäßig nicht sprechen.

Bleiben abschließend noch die Selbstbeurteilungen (Modi des Selbsthasses), durch welche wir uns das Rechte heißen: Wir empfinden uns als
  • feige, wenn wir wählen, wann wir anstoßen sollten, und
  • übermütig, wenn wir anstoßen, wann wir wählen sollten,
  • nachlässig, wenn wir helfen, wann wir anstoßen sollten, und
  • eigenmächtig, wenn wir anstoßen, wann wir helfen sollten, sowie
  • vergeudend, wenn wir helfen, wann wir wählen sollten, und
  • armselig, wenn wir wählen, wann wir helfen sollten.

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