Bereitschaftsbeitrag

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17. Mai 2009

Von den vollständigen Wahrnehmungen

Ich kann mich hier nun endlich mit der Frage auseinandersetzen, welcher Art das ist, wessen wir uns irgendjemals nur bewußt sind.

Alles Bewußtsein wurzelt in einer ursprünglichen Form, der organischen, anschaulichen, in welcher es keinen Unterschied zwischen Wahrnehmungen und Taten gibt, vielmehr gibt es nur das Bemühen zu einem rechten Zustand zu gelangen, m.a.W. ist dasjenige, was wahrgenommen wird, und dasjenige, was beeinflußt wird, ein und dasselbe.

Diese Form wird nun zunächst dadurch erweitert, daß Wahrnehmungen nach den folgenden drei Klassen unterschieden werden, zum ersten Erfahrungen, zum zweiten Erwartungen und zum dritten Absichten. Innerhalb der Erfahrung gibt es zum einen das Erfahrene und zum anderen seine Bewertung, sowie das Bewußtsein zu assoziieren, welches die unwillkürliche Anstrengung ist, welche mit jeder Erfahrung einher geht. Innerhalb der Erwartung gibt es zum einen das Erwartete und zum anderen dessen Bewertung, sowie das Bewußtsein sich auszurichten, welches die willkürliche Anstrengung ist, welche mit jeder Erwartung einher geht. Und innerhalb der Absicht gibt es zum einen das Abgesehene und zum anderen wiederum seine Bewertung, sowie das Bewußtsein zu wägen, welches die willkürliche Anstrengung ist, welche mit jeder Absicht einher geht, wobei hier das Abgesehene auch das Bewußtsein der Anspannung der Muskeln enthält, welche zur Ausführung der Absicht notwendig sind und die Bewertung mit der Entscheidung, die Absicht umzusetzen, untrennbar verbunden ist

Der Mensch nun unterscheidet sich von den Tieren dadurch, daß seine Ausrichtung zumeist auf die Beachtung der Bedingungen einer oder mehrerer seiner eigenen Regeln hinausläuft, wobei diese Regeln angeben, unter welchen Umständen er als Mensch befähigt ist, die Ausrichtung durchzuführen, also die Absicht zu bilden, und bewirken, daß ein Mensch, indem er sich ausrichtet, Hilfsausrichtungen heranzieht, also z.B. ein Mensch zunächst die Regel aufstellt, daß er die Erwartung, einen Raum zu verlassen, nur dann in eine Absicht überführen kann, wenn er weiß, wo die Tür ist, so daß er also, würde er ersteres erwarten, sodann zur Hilfe erwartet, die Tür zu finden und indem er sie findet, sogleich die gesamte Absicht des Verlassen des Raumes zu bilden. Ein anderes Beispiel ist durch das Aufrechterhalten eines Feuers gegeben. Die Erwartung weiterer Wärme wird auf die Erwartung weiteren Holzes auf dem Feuer zurückgeführt, in welchem Fall die Absicht auf bloßes Zuwarten hinausläuft, diese wiederum auf die Erwartung Holz in der Hand zu halten, wobei die Absicht an dieser Stelle beinhaltet, selbiges auf das Feuer zu legen, diese wiederum auf die Erwartung Holz irgendwo rumliegen zu sehen, wobei die Absicht nun darin besteht, es in die Hand zu nehmen, und diese wiederum auf die Erwartung eines sich in der Nähe befindenden Waldes, wobei die Absicht da das Durchsuchen desselben ist.

Im Zuge dieser Suche wird der Mensch dann auf den Gedanken kommen einen Vorrat anzulegen, weil er absieht, daß dieses die Aufrechterhaltung des Feuers vereinfachen wird, wobei es sich beim Aufkommen dieses Gedankens um eine Assoziation handelt, welche eine vergleichende Erwartung gebiert.

Ich denke, dies ist alles hinreichend deutlich geworden. Aber um auch noch den tierischen Fall abzuhandeln, sei an dieser Stelle auf einen Löwen verwiesen, welcher die Erwartung hegt, einem Gnu in die Kehle zu beißen und sich nun dergestalt ausrichtet, sich den weiteren Verlauf der Dinge vorzustellen.

Wenn eine Erfahrung unmittelbar in eine Absicht übergeht, spricht man von Instinkt, und wenn eine Erfahrung auf diese Weise zur Bildung einer neuen Regel führt, von Einsicht.

Post scriptum vom 27. Mai 2009. Als kleinen Nachtrag möchte ich noch anfügen, daß die obigen drei Bewertungen als Gefallen, Gefallen und Sicherheit bezeichnet werden können und daß wir uns durch sie Aufschluß über die Qualität unseres Existierens geben.

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