Vom Hinübergleiten
Es gibt zwei geistliche Phasen, die Inspiriertheit und die Unterstützung.
Natürlicherweise geht jedes Lebewesen von der einen zur anderen über, denn in diesem Übergang liegt der Sinn des bewußten Lebens, der Inspiration folgend die Möglichkeiten des Lebens zu entdecken und das Leben hernach durch die eigene Stellung in die unterstützenswerteste Richtung zu lenken.
Beides beruht auf Transzendenz, beides auf unserer Beziehung zu Gott.
Aber ich will an dieser Stelle nicht nur von einem Einzelnen sprechen, sondern von vielen Einzelnen und wie der individuell empfundene Druck hin zur Unterstützung mit dem Zustand der Gesellschaft zusammenhängt, in welcher sie leben.
Zunächst zur individuellen Wahrnehmung solchen Drucks. Manch einer wird, wenn er solchen erfährt, an die Worte Jesu Christi zur Verfolgung seiner Jünger denken, man will nur Gutes und man erntet nur Mißgunst, oftmals erkennbar mit Neid vermischt. Ich bin indes nicht sicher, daß diese Deutung der Stelle die richtige ist, zu klar stechen Gegenbeispiele hervor von Menschen, welche ihre Mitmenschen geradezu beseelen. Aber mir geht es hier ja auch nicht um Exegese, sondern um die Wahrnehmung im freien, uneigennützigen Engagement zurückgewiesen zu werden, manchmal sogar mit der Unterstellung, daß es gar nicht uneigennützig sei.
Diese Unterstellung ist in sofern interessant, da sie geraden Wegs zur Erklärung dieses Phänomens führt. Die freie, inspirierte Tat ist deswegen nicht uneigennützig, weil sie von keinem anderen zur Erfüllung seiner Bedürfnisse gefordert wurde.
Der Neid entspringt aus dem Umstand, daß man selber nicht mehr frei ist und vor der Zeit von der Inspiration lassen mußte. Also wechselte man in die unterstützende Phase, nur daß, wer solches verbittert tut, später mehr verflucht als segnet. Oder aber er rechtfertigt die herrschenden Verhältnisse vor sich selbst und preist den mit Würde geleisteten erzwungenen Dienst höher als den freien, der heiligen Inspiration folgenden.
In jedem Falle ist aber die Gesellschaft, welche dem Einzelnen auf diese Weise begegnet, eine Gesellschaft der Unfreien, sich gegenseitig Zwingenden, und in einer solchen Gesellschaft wird, traurigerweise, das, was heilen könnte, mit dem größtmöglichen Druck hin zum Tod bringenden Gift umgestaltet, wodurch Gesellschaften denselben Weg gehen wie einzelne Menschen, nämlich zur Erneuerung durch den Tod.
Aber wie gleitet eine Gesellschaft zu diesem moribunden Zustand hinüber? Was bewirkt, daß sie sich nicht mehr an jenen erfreuen kann, welche sie beschenken?
Wir alle werden ursprünglich beschenkt, von der Sonne, wenn man so will. Sie läßt die Pflanzen wachsen, welche uns und die Tiere, welche wir zu verspeisen pflegen, ernähren. Was läge näher als selbst auch etwas zu schenken?
Und wie könnte, wenn wir alle uns als Beschenkte verstünden, auch nur einer böse auf jemanden werden, welcher sich vorgenommen hat, selbst auch zu schenken?
Nun, die Antwort ist sehr einfach. Sobald jemand die schöne Regelmäßigkeit erkannt hätte, mit der Menschen wie Nutzpflanzen und -tiere verwertbare Güter produzieren und sich darauf verlegt hätte, sein eigenes Auskommen durch deren Verwaltung zu finden, sobald gäbe es wenigstens einen, welchem die Freiheit dieser Produktion zunehmend zuwider wäre.
Nicht der Handel ist das Problem, sondern der Händler. Und heute gibt es freilich noch ganz andere Verwaltungstätigkeiten, welche sich ebenso stets noch zu rechtfertigen wissen wie der Handel, doch deren Personal ebenfalls ebenso wie das des Handels zu einem stetig wachsendem Problem wird. In diesem ganzen Zusammenhang sollte man einmal die Frage nach dem Verhältnis zwischen der Krebsrate und der Größe des Dienstleistungssektors eines Landes stellen, es wunderte mich nicht, wenn es ein Beispiel für metaphorischen Realismus abgäbe. Aber selbst wenn die Krebsrate dabei unerwartet niedrig bliebe, fragte ich mich immernoch, was für ein Schwachkopf man sein muß, um in einer Dienstleistungsgesellschaft etwas Erstrebenswertes zu erblicken.
Den Unterschied in der Gesinnung erkennt man auch, wenn man die Frage danach stellt, was die eigenen Wünsche erfüllt. Wer das natürliche Sprießen akzeptiert antwortet darauf: "Glück!", wer es nicht tut: "Planung!" Planung garantiert unseren Wohlstand, wer so antwortet, dessen Erfüllung seiner Wünsche ist Folge seines Wohlstands. Aber das ist eine erbärmliche Art zu wünschen. Die Welt ist größer als unsere Vorstellung von ihr, und wie sehr beschneiden wir uns, wenn wir unsere Wünsche aus Katalogen auswählen!
Natürlicherweise geht jedes Lebewesen von der einen zur anderen über, denn in diesem Übergang liegt der Sinn des bewußten Lebens, der Inspiration folgend die Möglichkeiten des Lebens zu entdecken und das Leben hernach durch die eigene Stellung in die unterstützenswerteste Richtung zu lenken.
Beides beruht auf Transzendenz, beides auf unserer Beziehung zu Gott.
Aber ich will an dieser Stelle nicht nur von einem Einzelnen sprechen, sondern von vielen Einzelnen und wie der individuell empfundene Druck hin zur Unterstützung mit dem Zustand der Gesellschaft zusammenhängt, in welcher sie leben.
Zunächst zur individuellen Wahrnehmung solchen Drucks. Manch einer wird, wenn er solchen erfährt, an die Worte Jesu Christi zur Verfolgung seiner Jünger denken, man will nur Gutes und man erntet nur Mißgunst, oftmals erkennbar mit Neid vermischt. Ich bin indes nicht sicher, daß diese Deutung der Stelle die richtige ist, zu klar stechen Gegenbeispiele hervor von Menschen, welche ihre Mitmenschen geradezu beseelen. Aber mir geht es hier ja auch nicht um Exegese, sondern um die Wahrnehmung im freien, uneigennützigen Engagement zurückgewiesen zu werden, manchmal sogar mit der Unterstellung, daß es gar nicht uneigennützig sei.
Diese Unterstellung ist in sofern interessant, da sie geraden Wegs zur Erklärung dieses Phänomens führt. Die freie, inspirierte Tat ist deswegen nicht uneigennützig, weil sie von keinem anderen zur Erfüllung seiner Bedürfnisse gefordert wurde.
Der Neid entspringt aus dem Umstand, daß man selber nicht mehr frei ist und vor der Zeit von der Inspiration lassen mußte. Also wechselte man in die unterstützende Phase, nur daß, wer solches verbittert tut, später mehr verflucht als segnet. Oder aber er rechtfertigt die herrschenden Verhältnisse vor sich selbst und preist den mit Würde geleisteten erzwungenen Dienst höher als den freien, der heiligen Inspiration folgenden.
In jedem Falle ist aber die Gesellschaft, welche dem Einzelnen auf diese Weise begegnet, eine Gesellschaft der Unfreien, sich gegenseitig Zwingenden, und in einer solchen Gesellschaft wird, traurigerweise, das, was heilen könnte, mit dem größtmöglichen Druck hin zum Tod bringenden Gift umgestaltet, wodurch Gesellschaften denselben Weg gehen wie einzelne Menschen, nämlich zur Erneuerung durch den Tod.
Aber wie gleitet eine Gesellschaft zu diesem moribunden Zustand hinüber? Was bewirkt, daß sie sich nicht mehr an jenen erfreuen kann, welche sie beschenken?
Wir alle werden ursprünglich beschenkt, von der Sonne, wenn man so will. Sie läßt die Pflanzen wachsen, welche uns und die Tiere, welche wir zu verspeisen pflegen, ernähren. Was läge näher als selbst auch etwas zu schenken?
Und wie könnte, wenn wir alle uns als Beschenkte verstünden, auch nur einer böse auf jemanden werden, welcher sich vorgenommen hat, selbst auch zu schenken?
Nun, die Antwort ist sehr einfach. Sobald jemand die schöne Regelmäßigkeit erkannt hätte, mit der Menschen wie Nutzpflanzen und -tiere verwertbare Güter produzieren und sich darauf verlegt hätte, sein eigenes Auskommen durch deren Verwaltung zu finden, sobald gäbe es wenigstens einen, welchem die Freiheit dieser Produktion zunehmend zuwider wäre.
Nicht der Handel ist das Problem, sondern der Händler. Und heute gibt es freilich noch ganz andere Verwaltungstätigkeiten, welche sich ebenso stets noch zu rechtfertigen wissen wie der Handel, doch deren Personal ebenfalls ebenso wie das des Handels zu einem stetig wachsendem Problem wird. In diesem ganzen Zusammenhang sollte man einmal die Frage nach dem Verhältnis zwischen der Krebsrate und der Größe des Dienstleistungssektors eines Landes stellen, es wunderte mich nicht, wenn es ein Beispiel für metaphorischen Realismus abgäbe. Aber selbst wenn die Krebsrate dabei unerwartet niedrig bliebe, fragte ich mich immernoch, was für ein Schwachkopf man sein muß, um in einer Dienstleistungsgesellschaft etwas Erstrebenswertes zu erblicken.
Den Unterschied in der Gesinnung erkennt man auch, wenn man die Frage danach stellt, was die eigenen Wünsche erfüllt. Wer das natürliche Sprießen akzeptiert antwortet darauf: "Glück!", wer es nicht tut: "Planung!" Planung garantiert unseren Wohlstand, wer so antwortet, dessen Erfüllung seiner Wünsche ist Folge seines Wohlstands. Aber das ist eine erbärmliche Art zu wünschen. Die Welt ist größer als unsere Vorstellung von ihr, und wie sehr beschneiden wir uns, wenn wir unsere Wünsche aus Katalogen auswählen!
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