Zwei Tugenden, fünf Gebote und die Kunst zu leben
Der größte Fehler im Leben ist es, seine Vernunft an seine Ängste zu verschwenden, und also ist es die größte Tugend, das nicht zu tun, auf Gott zu vertrauen und etwaige Leiden auf dem eigenen Weg in Kauf zu nehmen.
Der zweitgrößte Fehler im Leben ist es, etwas zu nehmen, ohne sich vorher zu fragen, wem es eigentlich zukommt, es zu nehmen, und die zweitgrößte Tugend also, dies stets zuvor zu bedenken.
Ein besonders verbreiteter Spezialfall des zweiten Fehlers besteht darin, sich grassierende Ideen, Ziele und Träume anzueignen, ohne sich vorher zu fragen, wessen Ideen, Ziele oder Traüme das eigentlich sind. Dies ist deshalb so verbreitet, weil einem bei der immateriellen Aneignung niemand im Wege steht.
Wer diese beiden Punkte beherzigt, dessen Leben gelingt. Und damit meine ich im besonderen die autonom angestoßenen transzendenten Akte, welche sich als Muster unserer Persönlichkeit über unser Leben legen. Mangelt es uns an diesen Tugenden, verunstalten wir auf diese Weise unser Leben, haben wir sie, so werden Sternschnuppen fallen, wenn wir uns gerade etwas wünschen.
Nun kann man, durchaus berechtigter Weise, einwenden, daß das Gelingen des eigenen Lebens per se nicht unbedingt das höchste Gut unserer bewußten Existenz ist. Aber unser Leben ist ein Fakt, und es gelingen zu lassen schadet nicht.
Wir leben aber in der Sinnen-, Gefühls-, Gedanken- und Vertrauenswelt, worin sich also alles Mißlingen und Gelingen vollzieht. Selbstverständlich kommt es dabei zu gegenseitiger Beeinflussung der unterschiedlichen Welten.
Die Beschaffenheit der ersten drei Welten ist durchaus nicht allen Menschen klar, aber wem ihre heute vorherrschenden Beschreibungen nicht genügen, der kann ja meine vorigen Beiträge zur Hand nehmen, um sie für sich besser zu erkunden. Auf die Vertrauenswelt ging ich erst im letzten Beitrag genauer ein und möchte das hier noch etwas fortführen.
Die Vertrauenswelt enthält fünf Gebote, vielleicht mehr, das wäre mir bisher eben nicht aufgefallen, aber fünf bestimmt.
1. Gebot. Du sollst am Leben leiden, es an dein Herz heranlassen und Stellung zu ihm beziehen.
Dies entspricht der Idee der Verbundenheit der existierenden Individuen. Wenn wir uns von ihr abwendeten, entartete die Verbindung, sie bedarf unserer steten Bewertung. In unserem Leiden liegen ihre subjektiven Mißstände, welche wir auf Begriffe bringen müssen und dann sagen, was sie uns bedeuten. Es ist auch das Gebot mit den mächtigsten transzendenten Folgeerscheinungen.
2. Gebot. Du sollst offen für neue Lebenslagen sein.
Dies entspricht der Idee der offenen Zukunft, sie zu vernachlässigen hieße, die eigene Jugend zu töten. Dieses Gebot ist das letzte, welches die Mehrheit der Menschen instinktiv befolgt. Es ist auch, wie gesagt, eng mit dem sanguinischen Temperament verknüpft, im jetzigen Licht vielleicht auch aus Kompensationsgründen.
3. Gebot. Du sollst Anteil am Leben um dich herum nehmen, es erfühlen und seine Zyklen teilen.
Dies entspricht den Ideen von Ordnung und Mischung. Freilich glauben es die wenigsten Menschen, aber sie sind für das Überleben der sie umgebenden Lebewesen, einschließlich ihrer selbst, auf transzendente Weise mitverantwortlich, indem sie einen naturgemäßen Wechsel von Ordnung und Mischung mittragen oder nicht.
4. Gebot. Du sollst dich als männlich oder weiblich erweisen, wie es deinem Geschlecht gemäß ist.
Sich als männlich zu erweisen heißt, etwas zu bestimmen und sich als weiblich zu erweisen, etwas zu eröffnen. Wesentlich daran ist, daß man seine männliche oder weibliche Stärke prüft und diese Prüfung akzeptiert. Wann und wie man diesen Schritt tut, ist natürlich ins eigene Ermessen gestellt. Abgesehen davon, daß dies bei der Zeugung eine wesentliche Rolle spielt und auch das Geschlecht des Kindes beeinflußt, ist es für die Erreichung und Gestaltung friedlicher Verhältnisse notwendig. Der Phallus schafft Frieden und der Schoß lockert ihn auf. Ein Land ohne männliche Männer ist stets zerstritten und ein Land ohne weibliche Frauen stets trostlos.
5. Gebot. Du sollst dich auf deine Mitmenschen einlassen.
Dies entspricht den Ideen der vier menschlichen Geister oder auch ungleich mehr Ideen, wenn man es genauer fassen möchte. Es geht hier darum, die uns innewohnenden Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.
Der zweitgrößte Fehler im Leben ist es, etwas zu nehmen, ohne sich vorher zu fragen, wem es eigentlich zukommt, es zu nehmen, und die zweitgrößte Tugend also, dies stets zuvor zu bedenken.
Ein besonders verbreiteter Spezialfall des zweiten Fehlers besteht darin, sich grassierende Ideen, Ziele und Träume anzueignen, ohne sich vorher zu fragen, wessen Ideen, Ziele oder Traüme das eigentlich sind. Dies ist deshalb so verbreitet, weil einem bei der immateriellen Aneignung niemand im Wege steht.
Wer diese beiden Punkte beherzigt, dessen Leben gelingt. Und damit meine ich im besonderen die autonom angestoßenen transzendenten Akte, welche sich als Muster unserer Persönlichkeit über unser Leben legen. Mangelt es uns an diesen Tugenden, verunstalten wir auf diese Weise unser Leben, haben wir sie, so werden Sternschnuppen fallen, wenn wir uns gerade etwas wünschen.
Nun kann man, durchaus berechtigter Weise, einwenden, daß das Gelingen des eigenen Lebens per se nicht unbedingt das höchste Gut unserer bewußten Existenz ist. Aber unser Leben ist ein Fakt, und es gelingen zu lassen schadet nicht.
Wir leben aber in der Sinnen-, Gefühls-, Gedanken- und Vertrauenswelt, worin sich also alles Mißlingen und Gelingen vollzieht. Selbstverständlich kommt es dabei zu gegenseitiger Beeinflussung der unterschiedlichen Welten.
Die Beschaffenheit der ersten drei Welten ist durchaus nicht allen Menschen klar, aber wem ihre heute vorherrschenden Beschreibungen nicht genügen, der kann ja meine vorigen Beiträge zur Hand nehmen, um sie für sich besser zu erkunden. Auf die Vertrauenswelt ging ich erst im letzten Beitrag genauer ein und möchte das hier noch etwas fortführen.
Die Vertrauenswelt enthält fünf Gebote, vielleicht mehr, das wäre mir bisher eben nicht aufgefallen, aber fünf bestimmt.
1. Gebot. Du sollst am Leben leiden, es an dein Herz heranlassen und Stellung zu ihm beziehen.
Dies entspricht der Idee der Verbundenheit der existierenden Individuen. Wenn wir uns von ihr abwendeten, entartete die Verbindung, sie bedarf unserer steten Bewertung. In unserem Leiden liegen ihre subjektiven Mißstände, welche wir auf Begriffe bringen müssen und dann sagen, was sie uns bedeuten. Es ist auch das Gebot mit den mächtigsten transzendenten Folgeerscheinungen.
2. Gebot. Du sollst offen für neue Lebenslagen sein.
Dies entspricht der Idee der offenen Zukunft, sie zu vernachlässigen hieße, die eigene Jugend zu töten. Dieses Gebot ist das letzte, welches die Mehrheit der Menschen instinktiv befolgt. Es ist auch, wie gesagt, eng mit dem sanguinischen Temperament verknüpft, im jetzigen Licht vielleicht auch aus Kompensationsgründen.
3. Gebot. Du sollst Anteil am Leben um dich herum nehmen, es erfühlen und seine Zyklen teilen.
Dies entspricht den Ideen von Ordnung und Mischung. Freilich glauben es die wenigsten Menschen, aber sie sind für das Überleben der sie umgebenden Lebewesen, einschließlich ihrer selbst, auf transzendente Weise mitverantwortlich, indem sie einen naturgemäßen Wechsel von Ordnung und Mischung mittragen oder nicht.
4. Gebot. Du sollst dich als männlich oder weiblich erweisen, wie es deinem Geschlecht gemäß ist.
Sich als männlich zu erweisen heißt, etwas zu bestimmen und sich als weiblich zu erweisen, etwas zu eröffnen. Wesentlich daran ist, daß man seine männliche oder weibliche Stärke prüft und diese Prüfung akzeptiert. Wann und wie man diesen Schritt tut, ist natürlich ins eigene Ermessen gestellt. Abgesehen davon, daß dies bei der Zeugung eine wesentliche Rolle spielt und auch das Geschlecht des Kindes beeinflußt, ist es für die Erreichung und Gestaltung friedlicher Verhältnisse notwendig. Der Phallus schafft Frieden und der Schoß lockert ihn auf. Ein Land ohne männliche Männer ist stets zerstritten und ein Land ohne weibliche Frauen stets trostlos.
5. Gebot. Du sollst dich auf deine Mitmenschen einlassen.
Dies entspricht den Ideen der vier menschlichen Geister oder auch ungleich mehr Ideen, wenn man es genauer fassen möchte. Es geht hier darum, die uns innewohnenden Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.
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