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4. März 2020

Die Verfolgungsgefühle der Gedanken

Der Beitrag Hypostasen und Holostasen schildert die verschiedenen Verfolgungssituationen und insbesondere die bei der Verfolgung auftretenden Gefühle. Hier nun werde ich zusätzlich angeben, welche Gedanken dabei jeweils verfolgt werden.

Entsprechungen werden verfolgt, wenn es sich bei dem die Verfolgung begleitenden Gefühl um Wertschätzung (insbesondere Ergriffenheit, siehe den vorigen Beitrag), Liebe oder Anteilnahme handelt.

Verbindungen werden verfolgt, wenn es sich bei dem die Verfolgung begleitenden Gefühl um Gunst handelt.

Handlungen werden verfolgt, wenn es sich bei dem die Verfolgung begleitenden Gefühl um Ärger, Erwartung oder Eifer handelt.

Veränderungen werden verfolgt, wenn es sich bei dem die Verfolgung begleitenden Gefühl um Schrecken handelt. Da Veränderungen für gewöhnlich aber nicht im Rahmen eines Steuerungsmusters, sondern isoliert und somit distanziert verfolgt werden, ist damit aber nicht gesagt, daß nicht auch andere Gefühle die Verfolgung einer Veränderung begleiten können; Selbstmitleid oder Behaglichkeit beispielsweise. Es ist meines Erachtens ganz allgemein keine gute Idee, darin zu verharren, Veränderungen zu verfolgen. Der größte Nutzen dieser Verfolgung dürfte darin bestehen, sich nicht in anderen zu verrennen.

Erfahrungen werden verfolgt, wenn es sich bei dem Gefühl, welches sich nach der Verfolgung einstellt, um Neugierde oder Einsicht handelt. Nicht jede Verfolgung von Erfahrungen ist unwillkürlich, doch steht es uns nicht frei zu wählen, was wir an ihnen erfassen, und deshalb geben wir uns nur dann einer willkürlichen Verfolgung hin, wenn uns jeder erfahrene Eindruck beliebt, doch hat diese Beliebigkeit etwas Dekadentes, und deshalb verdrängen wir die Verfolgung von Erfahrungen, bis es einer dennoch gelingt, uns zu einem der Neugierde oder Einsicht werten Verhältnisse zu bringen. Das Gefühl, welches die Dekadenz einfängt, ist die eigene Unbestimmtheit, welche auch flüchtig jeder Neugierde und Einsicht voraufgeht. Indem wir uns ihr zu sehr öffnen, kompromittieren wir im Falle der Neugierde die Wahrheit unserer Vorliebe und im Falle der Einsicht die Wahrheit unseres Glaubens: nicht, daß wir etwas falsches wahrnähmen, doch verlieren wir uns in unnützen Erwägungen.

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