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5. Juli 2021

Ein konstruktivistischer Blick auf die formalistische Mengenlehre

Es gibt eine Zusammenfassung des Nichts {}.

Zu jeder Zusammenfassung S läßt sich ein sie erweiternder, ihr fremder Gegenstand aS bilden.

Zu beliebigen endlich vielen Gegenständen g1,...,gn läßt sich ihre Zusammenfassung {g1,...,gn} bilden.

Zu in einer Zusammenfassung S zusammengefaßten Zusammenfassungen Si läßt sich ihre Verallgemeinerung SV=V(Si) bilden, welche ihre Umfänge vereinigt.

Die Belassung, welche bei einem Gegenstand verweilt, sei pro forma eine Bildung.

Die blinde Ersetzung, welche unabhängig vom vorliegenden Gegenstand einen bestimmten Gegenstand aufgreift, sei pro forma eine Bildung.

Die Verknüpfung zweier Bildungen ist eine Bildung.

Zu jeder Bildung p, welche sich erneut auf den gebildeten Gegenstand p(g) anwenden läßt, läßt sich die Zusammenfassung der sukzessiv gebildeten Gegenstände {p(g),p2(g),p3(g),...} bilden. Insbesondere ergeben sich die natürlichen Zahlen ausgehend von {} aus der Bildung, welche zunächst zu S aS bildet, dann {aS}, dann {S,{aS}} und dann die Verallgemeinerung V(S,{aS}).

Zu beliebigen endlich vielen unterschiedlichen Gegenständen g1,...,gn und ebenso vielen beliebigen Gegenständen h1,...,hn läßt sich die Zuordnung f(gi)=hi bilden.

Zu jedem Paar (p,S) derart, daß sich die Bildung p auf alle Gegenstände der Zusammenfassung S anwenden läßt, läßt sich die Zuordnung f(p,S) bilden, so daß f(p,S)(g)=p(g) für alle g aus S gilt.

Zu jedem Paar Zusammenfassungen S1, S2 läßt sich die Zusammenfassung Sf:S1->S2 aller Zuordnungen f bilden, welche jedem Gegenstand aus S1 einen Gegenstand aus S2 zuordnen.

Zu jeder Zusammenfassung S und jeder Bedingung c läßt sich die Zusammenfassung Sc={g aus S | g erfüllt c} bilden.

Zu jeder Zuordnung f läßt sich die Zusammenfassung Sf der zugeordneten Gegenstände bilden. Insbesondere erhalten wir so die Zusammenfassung P(S) der verstärkten Zusammenfassungen einer Zusammenfassung S, indem wir zunächst Sf:S->{0,1} betrachten, anschließend zu jedem f die Bedingung cf : f(x)=1 bilden und mit ihrer Hilfe Scf, und da sich diese Bildung auf alle f anwenden läßt, läßt sich die Zuordnung Träger:Sf:S->{0,1}->S bilden und schließlich STräger=P(S).

Zu jeder nicht-eitlen Zusammenfassung S (eine solche, welche wenigstens einen Gegenstand betrifft) läßt sich ein Gegenstand eS aus S bilden. Insbesondere läßt sich dann auch zu jedem Gegenstand g und jeder Zuordnung f, welche ihm etwas zuordnet, der zugeordnete Gegenstand f(g) bilden, indem zuerst die Zusammenfassung Sf gebildet wird, dann {h aus Sf | h=f(g)} und dann e{h aus Sf | h=f(g)}. Aus dieser Bildung wiederum folgt dann unter anderem, daß sich zwei Zuordnungen f1, f2 verknüpfen lassen, wenn die zweite auf das Bild der ersten angewendet werden kann: Wir bilden zunächst zu g f1(g), dann dazu f2(f1(g)) und anschließend die Zuordnung zu der Bildung. Auch können wir zu jeder Zuordnung f:S1->S2, welche nur nicht-eitle Zusammenfassungen zuordnet, eine sie konkretisierende Zuordnung f*:S1->(S2)V bilden, so daß f*(g) für alle g aus S1 aus f(g) ist, indem wir zuerst zu g f(g) bilden, dann dazu ef(g) und schließlich wiederum die Zuordnung zur Bildung.

Das sollte reichen. In jedem Falle kein schlechtes Resultat für vier Stunden Muße, welche an die Einsicht anknüpften, daß es um die Beschreibung unseres gedanklichen Zuordnens geht. Wenn diese Axiome nicht über Zermelo-Fraenkel hinausgehen, habe ich indes noch etwas übersehen.

Post Scriptum vom 7. Juli 2021. Bildungen sind Gegenstände, und das von Gegenständen Gesagte gilt auch von ihnen. Insbesondere lassen sich die Zusammenfassungen von sukzessiv gebildeten Bildungen bilden.

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