Glauben: Probleme der Entferntheit der Zukunft und des Gemeindebezugs des Göttlichen
Wir sind es gewohnt von der Zukunft zu sprechen, als ob es nur eine gäbe, oder wenn mehrere, dann nur als potentiale Zukünfte, aber es gibt genau so viele aktuale Zukünfte, wie es Bewußtsein gibt, auf welche etwas zukommt. Es ist diese individuelle Zukunft, von welcher unser subjektiver Glaube uns einen Eindruck gibt, welchen wir, nachdem wir den entsprechenden Begriff erkannt haben, als Aussage über unsere individuelle Zukunft in unseren objektiven Glauben überführen. Jede dieser Erwartungen hat genau zwei Wurzeln, erstens das bereits Erfahrene und zweitens die Eigenschaften unserer Existenz, an welche wir subjektiv glauben; von subjektiv und objektiv spreche ich, weil die Aussage den subjektiven Eindruck zu einem mitteilbaren Objekt (auch Dogma genannt) macht.
Die Eigenschaften unserer Existenz, an welche wir subjektiv glauben, können wir aber auch, wenn wir Gott als unseren Schöpfer ansehen, als das Göttliche bezeichnen, und wenn wir Gott weiterhin als gütig ansehen, auch als das Heil. Wichtig in diesem Zusammenhang ist aber nur, daß unser subjektiver Glaube unsere Erfassung des Göttlichen widerspiegelt, also daß er desto feiner entwickelt sein wird, je mehr wir von ihm bereits objektiv erfaßt haben. Doch andererseits geht es uns damit wie einem Baum: Aus je mehr Quellen wir das Wasser ansaugen und je differenzierter wir ihm Gestalt geben, desto stockender wird sein Fluß. Und so stellt sich die Frage, wie wir mit der sich ausweitenden Fülle unseres objektiven Glaubens, des erfaßten Göttlichen umgehen.
Die Praxis des Glaubens unterteilte ich im Beitrag Glaubensmodi in drei Abschnitte: das Festhalten am Heil, das Abstreifen des Unheils und die Trennung von Heil und Unheil. In den ersteren beiden Fällen vertrauen wir uns Gott im Gebet an, aber der letztere ist uns als Pflicht auferlegt, weil das erfaßte Göttliche gemeindebezüglich ist, also weil es ein Verhalten darstellt, welches nur dann praktizierbar ist, wenn es von der ganzen Gemeinde praktiziert wird. Allgemein wird Gutes mit Gutem vergolten und Schlechtes mit Schlechtem, also muß, um das Schlechte aus der Welt zu bringen, der Teufelskreis durchbrochen werden, indem guten Menschen die Möglichkeit gegeben wird, nicht zu Schlechtem zu greifen, wozu das vorzüglichste Mittel ist, ihnen zu beweisen, daß sie in einem einen Verbündeten haben, von welchem sie nichts Schlechtes fürchten müssen, und das wird noch stets durch Mäßigung erreicht.
Wenn nun ein Mensch einen Teil seiner Zukunft erkannt hat und ihm zustrebt, mag er zugleich übersehen, was noch auf ihn zukommt. Und es mag sein, daß er Mäßigung beweisen muß, nicht nur um ein erfaßtes gemeindebezügliches Göttliches zu verankern, sondern auch, um es nicht zu verlieren. Und also mag es sein, daß er gewarnt werden muß, daß er seine Aufmerksamkeit auf entferntes zu Gewinnendes richtet, während ihm ein sich nahender drohender Verlust bevorsteht. Und so ordne ich das Bild des Engels mit der scharfen Hippe vom November 2018 ein. Die Mäßigung ist vorüber. Niemand wurde von Guten zu Bösem getrieben. Wer vom Prinzip der Anerkennung der göttlichen Beseeltheit seiner Mitmenschen abgewichen ist, ist es auf Druck der Bösen allein, und was ist der heilige Geist, wenn nicht das heilige Bemühen darum, die eigene Verantwortung nach heiligem Maßstabe zu tragen? Wer sagt, daß ein Mensch dazu nicht in der Lage sei, lästert den heiligen Geist, Arnold Schwarzenegger!
Aber es gibt noch andere, weniger offensichtliche Gefahren in seinem Glauben fehlzugehen. Überall wirkt das Gift der Verwirrung, der falschen Vorstellung. Und eine der schädlichsten ist zu vergessen, was Zukunft ihrem Wesen nach ist, nämlich etwas, was außerhalb von uns existiert, welchem wir einst begegnen werden, und stattdessen anzunehmen, es handele bei erkannter Zukunft um persönliche Visionen und bei erfaßtem Göttlichen um persönliche Projekte. Zwar ist jede Zukunft individuell, wenn ich alleine im Moor bin, über welchem die Wolken aufreißen, während es ringsum regnet, so kommt diese Umgebung auf mich zu, und sonst niemanden, und wenn jemand neben mir die Sonne auf den Wellen gebrochen sähe, so nähme er immer noch andere Strahlen wahr als ich. Aber was auf uns insgesamt zukommt, widerspricht sich nicht. Und genauso wenig widerspricht sich das, was der subjektive Glaube vom Göttlichen kündet. Es ist das erfaßte Göttliche, eins im Göttlichen, individuell in der Erfassung.
Die Eigenschaften unserer Existenz, an welche wir subjektiv glauben, können wir aber auch, wenn wir Gott als unseren Schöpfer ansehen, als das Göttliche bezeichnen, und wenn wir Gott weiterhin als gütig ansehen, auch als das Heil. Wichtig in diesem Zusammenhang ist aber nur, daß unser subjektiver Glaube unsere Erfassung des Göttlichen widerspiegelt, also daß er desto feiner entwickelt sein wird, je mehr wir von ihm bereits objektiv erfaßt haben. Doch andererseits geht es uns damit wie einem Baum: Aus je mehr Quellen wir das Wasser ansaugen und je differenzierter wir ihm Gestalt geben, desto stockender wird sein Fluß. Und so stellt sich die Frage, wie wir mit der sich ausweitenden Fülle unseres objektiven Glaubens, des erfaßten Göttlichen umgehen.
Die Praxis des Glaubens unterteilte ich im Beitrag Glaubensmodi in drei Abschnitte: das Festhalten am Heil, das Abstreifen des Unheils und die Trennung von Heil und Unheil. In den ersteren beiden Fällen vertrauen wir uns Gott im Gebet an, aber der letztere ist uns als Pflicht auferlegt, weil das erfaßte Göttliche gemeindebezüglich ist, also weil es ein Verhalten darstellt, welches nur dann praktizierbar ist, wenn es von der ganzen Gemeinde praktiziert wird. Allgemein wird Gutes mit Gutem vergolten und Schlechtes mit Schlechtem, also muß, um das Schlechte aus der Welt zu bringen, der Teufelskreis durchbrochen werden, indem guten Menschen die Möglichkeit gegeben wird, nicht zu Schlechtem zu greifen, wozu das vorzüglichste Mittel ist, ihnen zu beweisen, daß sie in einem einen Verbündeten haben, von welchem sie nichts Schlechtes fürchten müssen, und das wird noch stets durch Mäßigung erreicht.
Wenn nun ein Mensch einen Teil seiner Zukunft erkannt hat und ihm zustrebt, mag er zugleich übersehen, was noch auf ihn zukommt. Und es mag sein, daß er Mäßigung beweisen muß, nicht nur um ein erfaßtes gemeindebezügliches Göttliches zu verankern, sondern auch, um es nicht zu verlieren. Und also mag es sein, daß er gewarnt werden muß, daß er seine Aufmerksamkeit auf entferntes zu Gewinnendes richtet, während ihm ein sich nahender drohender Verlust bevorsteht. Und so ordne ich das Bild des Engels mit der scharfen Hippe vom November 2018 ein. Die Mäßigung ist vorüber. Niemand wurde von Guten zu Bösem getrieben. Wer vom Prinzip der Anerkennung der göttlichen Beseeltheit seiner Mitmenschen abgewichen ist, ist es auf Druck der Bösen allein, und was ist der heilige Geist, wenn nicht das heilige Bemühen darum, die eigene Verantwortung nach heiligem Maßstabe zu tragen? Wer sagt, daß ein Mensch dazu nicht in der Lage sei, lästert den heiligen Geist, Arnold Schwarzenegger!
Aber es gibt noch andere, weniger offensichtliche Gefahren in seinem Glauben fehlzugehen. Überall wirkt das Gift der Verwirrung, der falschen Vorstellung. Und eine der schädlichsten ist zu vergessen, was Zukunft ihrem Wesen nach ist, nämlich etwas, was außerhalb von uns existiert, welchem wir einst begegnen werden, und stattdessen anzunehmen, es handele bei erkannter Zukunft um persönliche Visionen und bei erfaßtem Göttlichen um persönliche Projekte. Zwar ist jede Zukunft individuell, wenn ich alleine im Moor bin, über welchem die Wolken aufreißen, während es ringsum regnet, so kommt diese Umgebung auf mich zu, und sonst niemanden, und wenn jemand neben mir die Sonne auf den Wellen gebrochen sähe, so nähme er immer noch andere Strahlen wahr als ich. Aber was auf uns insgesamt zukommt, widerspricht sich nicht. Und genauso wenig widerspricht sich das, was der subjektive Glaube vom Göttlichen kündet. Es ist das erfaßte Göttliche, eins im Göttlichen, individuell in der Erfassung.
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