Subversion oder Rückbesinnung
Ich habe mich im Beitrag Rückbesinnung und Übungsprobleme mit der Frage beschäftigt, in wiefern sich die gesellschaftlichen Verhältnisse verbessern ließen, also das gesellschaftliche Gewicht von Sorge und Achtung gegenüber der Lust erhöhen, ohne an den gesellschaftlichen Institutionen zu rütteln. Die Antwort lautete: Nur in sofern sich die Bürger mangelhaft für ihre Gesellschaft einsetzen. Meine damalige Betrachtung läßt aber eine wichtige Frage außer Acht, nämlich welchen Charakter Institutionen besitzen, welche Bürger aus einer Notlage heraus entwickeln, und im besonderen wenn sie neben den bisherigen Institutionen bestehen.
Eine solche sanfte Erneuerung ist eine beliebte Phantasie in interessierten Kreisen. Sie wurde in Matrix Revolutions angepriesen, und David Icke preist sie auch an. Es ist aber letztlich ganz einfach:
Das einzig Sanfte an dieser Entwicklung wäre, wenn sie dazu führte, daß zur Zeit der Machtergreifung des achten Königs bereits eine tüchtige Mafia besteht, welche seine diktatorischen Maßnahmen abfedern kann. Ich halte das aber für sehr unwahrscheinlich, nicht zuletzt, weil es nicht so leicht ist, gute Bürger davon zu überzeugen, daß es im höchsten Grade vorbildlich ist, eine örtliche Mafia zu bilden. Mit anderen Worten können wir die Vorstellung einer sanften Erneuerung getrost verwerfen.
Eine solche sanfte Erneuerung ist eine beliebte Phantasie in interessierten Kreisen. Sie wurde in Matrix Revolutions angepriesen, und David Icke preist sie auch an. Es ist aber letztlich ganz einfach:
Wenn die Mehrheit leidet, kommt es zu Reformation, und wenn die Minderheit leidet, zu Subversion.Der Grund dafür ist natürlich, daß nur die Mehrheit (im Sinne eines Mehrs an Macht) die Möglichkeit zur Umgestaltung der politischen Verhältnisse besitzt. Und erst, wenn die Umgestaltung der politischen Verhältnisse erwogen wird, kommt es zur Rückbesinnung, denn der Gegenstand der Rückbesinnung ist ja, wie wir unser Leben leben wollen. So lange wir unser Leben auf eine bestimmte Weise leben müssen, ist sie irrelevant. Aber genau in der Lage befindet sich eine leidende Minderheit: Sie ist gezwungen zuzusehen, wie sie gegen den Willen der Mehrheit über die Runden kommt, was geistig zu Pragmatismus und institutionell zu Subversion, also Schwarzmarkt und -arbeit, sowie mafiös-soldatischen Verbänden zur Verteidigung derselben gegen die Staatsorgane, führt. Das ist bekannt und vorhersehbar.
Das einzig Sanfte an dieser Entwicklung wäre, wenn sie dazu führte, daß zur Zeit der Machtergreifung des achten Königs bereits eine tüchtige Mafia besteht, welche seine diktatorischen Maßnahmen abfedern kann. Ich halte das aber für sehr unwahrscheinlich, nicht zuletzt, weil es nicht so leicht ist, gute Bürger davon zu überzeugen, daß es im höchsten Grade vorbildlich ist, eine örtliche Mafia zu bilden. Mit anderen Worten können wir die Vorstellung einer sanften Erneuerung getrost verwerfen.
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