Bereitschaftsbeitrag

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19. September 2022

Vervollkommnung und Weissagung

Indem der Mensch auf seine Besinnungen zurückschaut und in Folge
  • seines Verfolgens seine Abhängigkeit bemerkt,
  • seines Einlösens die Gültigkeit und
  • seines Auslösens seine Verantwortlichkeit,
gewinnt er einen Eindruck des Grades seiner eigenen Vollkommenheit, nämlich in wiefern er
  • seine Abhängigkeit überblickt (vormals mir ihr vertraut wurde),
  • die Gültigkeit durchdringt und
  • seine Verantwortlichkeit geläutert hat,
welche ihm bei seinen Aufgaben helfen, nämlich
  • die Läuterung, insofern er durch seine Verantwortlichkeit aufgerufen wird, dabei, kritische Entwicklungsmuster zu bewältigen,
  • der Überblick, insofern seine Abhängigkeit ihm bedeutsam ist, dabei, Konstellationen zu behandeln, und
  • die Durchdringung, insofern Gültigkeit Zuversicht stiftet, dabei, Abzielungen projektgemäß umzusetzen.
Und da es in der Natur des Menschen liegt, seine Aufgaben gemeinschaftlich zu meistern, verbindet sich mit jeder Vervollkommnung ein Schwarm, welcher sie anstrebt, nämlich mit
  • der Läuterung ein zusammenwirkender Schwarm,
  • der Überblickung ein zurechtweisender und
  • der Durchdringung ein arbeitsteilender,
wobei ein solcher Schwarm, so lange er aus seinem Streben nach Vervollkommnung heraus seine Funktionen bildet, also
  • sich unter Annahme einer immerwährenden Krise läutert, bis er erneut einen Weg findet, sie zu bewältigen (Zeitalter der Wacht),
  • seinen Überblick über eine als unerschöpflich angenommene Konstellation ausweitet, um stets neue Weisen ihrer Behandlung zu finden (Zeitalter der Wunder) und
  • eine als deterministisch angenommene Welt immer weiter in der Hoffnung durchdringt, daß sich neue Arbeitsfelder zur Arbeitsteilung auftun,
lebendig ist, und sobald an eine Funktion gebunden, also
  • Krisen auf eine bestimmte Weise bewältigt,
  • Konstellationen auf eine bestimmte Weise behandelt und
  • Projekte auf eine bestimmte Weise umsetzt,
erstarrt.

Erstarrung findet im Rahmen des generativen Zykels statt, nämlich während der Beherzigung, aber auch sonst. Zum Beispiel hat sich ein Zweig des durchdringenden Schwarms unseres Zeitalters auf die Zurechtweisung in Fragen des Umweltschutzes verlegt, aber der ihr zu Grunde liegende Überblick ist bereits jetzt erstarrt. Dies ist interessant, da diese Verlegung, also von der Durchdringung zur Überblickung, instinktiv den Übergang vom Zeitalter der Werke zum Zeitalter der Wunder vollzogen hat, aber nur auf einen Teilbereich der staatlichen Abhängigkeit bezogen, nämlich die Abhängigkeit des Staates von einer ungiftigen Umwelt.

Als derart erstarrter Schwarm sind die Grünen aber in ihrer Mission nicht mehr als eine menschenfeindliche Behörde, und das haben alle Gruppierungen, welche bestimmte staatliche Abhängigkeiten im Blick haben, gemein: bedroht wird der Staat, und bedroht wird er von seinen Bürgern. Der Übergang zu einem lebendigen zurechtweisenden Schwarm setzt voraus, daß der Mensch in seiner Abhängigkeit erkannt und ihm bei ihrer Behandlung geholfen wird, und nicht der, beziehungsweise dem Staat bei seiner, denn es ist der Mensch, welcher nach Überblickung verlangt, und nicht der Staat.

Lebendige Schwärme stehen als Manifestationen der Vervollkommnung des Menschen unter dem Schutz Gottes, etwa bei ihrer Hintergehung, wie im vorigen Beitrag beschrieben. Und dem entsprechend genügt es im Normalfall, in ihrem Rahmen ins Himmelreich zu drängen, sprich: Gott zu bitten, sie zu segnen.

Weissagung, andererseits, beruht auf der Erkenntnis von Rahmenbedingungen, was an Entfaltung durch welchen sie ermöglichenden Rahmen erkauft wird. Der Charakter der Weissagung hat sich dabei in den letzten 3000 Jahren gewandelt. Das delphische Orakel weissagte sich an es wendenden Personen, was ihnen aus ihren Entscheidungen erwüchse, Johannes, was der Christenheit aus ihrer Hinwendung zu Christus erwüchse, und heute weissagen Volkswirte Staaten, wie sich ihre Gesetze auf ihre Wirtschaft auswirken, was darin begründet liegt, daß seit den Zeiten des delphischen Orakels immer mehr Entfaltungszusammenhänge als unumstößlich gelten, zunächst die religiöse Einigkeit betreffend, dann die staatliche.

Die staatliche betreffenden, jedenfalls, schicke ich mich an, umzustoßen, außerhalb der die religiöse betreffenden sehe ich mich nicht, doch mögen andere es tun, es ist auch etwas schwierig, dies zu entscheiden, da die Wirklichkeit religiöser Auffassungen im Geist der Menschen liegt, oder, genauer gesagt, sich durch ihn mitteilt.

In jedem Fall, aber, stellt der wahrhaft Weissagende, jener, welcher sich seiner Weissagung gewiß ist, welcher an sie glaubt und ihre Erfüllung erwartet, gleichsam eine Hürde auf, welche zur weiteren Entfaltung überwunden werden muß, Christus etwa in Form der brüderlichen Liebe Philadelphias, der einzig offenen Tür, zu welcher jeder, der die Christenheit voranbringen möchte, finden muß, und übt also einen passiven Zwang, ähnlich einem Gefängnis auf seine Insassen, aus, welcher schließlich die zur Etablierung eines neuen Rahmens nötige Initiative heranreifen läßt.

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