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27. September 2025

Anpassungsreflexion

Ich möchte die Entscheidung zwischen der Hinterfragung der eigenen Anpassung und ihrer Fortsetzung,
  • die Strategie zugunsten der Vorliebe aufzugeben oder ihre Überholtheit zu riskieren,
  • die Dynamik zugunsten des (subjektiven) Glaubens oder ihre Zuspitzung (vormals Verödung) und
  • die Harmonie zugunsten des Gewissens oder ihre Verwaisung,
noch einmal gesondert behandeln, wobei der Schwerpunkt dieses Beitrags auf dem zweiten Fall liegt.

Ob wir unsere Anpassung hinterfragen, hängt von der Ausgewogenheit unserer Empfänglichkeit für unsere Gehießenheit ab, die Empfänglichkeit für
  • unsere Vorliebe von unserer Gewieftheit, welche uns unsere Gelegenheiten lehren, wonach ein gewiefter Stratege einer ist, welcher Hindernisse rechtzeitig erkennt,
  • unseren (subjektiven) Glauben von unserer Ehrfurcht, welche uns das Verhältnis des Idealen zur Welt lehrt, wonach der Ehrfürchtige sich zuspitzende Entwicklungen, welchen er nicht mehr zu begegnen wüßte, vermeidet, und
  • unser Gewissen von unserer Bodenständigkeit, welche uns unsere Verantwortlichkeiten lehren, wonach der Bodenständige eitle Haltungen in den Wind schlägt,
so daß
  • Bodenständigkeit ohne Gewieftheit zu überholten Strategien führt,
  • Gewieftheit ohne Ehrfurcht zu sich zuspitzenden Dynamiken und
  • Ehrfurcht ohne Bodenständigkeit zu verwaisten (eitlen) Harmonien.
Der Rest dieses Beitrags ist dem Verhältnis des Idealen zur Welt gewidmet.

Kinder idealisieren das zeitlich Erfaßte, das heißt
  • die Umstände der linearen Zeit,
  • die Zustände der netzförmigen und
  • die Einstände der punktförmigen,
indem
  • Geschichten immer gut ausgehen,
  • Verhältnisse stets einfach sind (Zahnpasta ist der ausgespuckte Schaum, die übrig bleibende Spucke ist lediglich der Geschmack der Zahnpasta, Würmer in Äpfeln werden beim Pressen derselben zu Apfelsaft von einem Handtuch ausgefiltert und so weiter) und
  • Handlungen nie Folgen haben.
Schließlich erkennen sie aber ihre zeitliche Erfassung und mit ihr ihre Gehießenheit zur Gestaltung des zeitlich Erfaßten, nämlich
  • (Umstands-)Gestalten zu geloben,
  • (Zustands-)Gestaltungsbedingungen anzuerkennen und
  • sich zu (einstehenden) Gestaltungen zu verpflichten.
Das zeitlich Erfaßte ist also nicht mehr ideal, sondern ideal zu gestalten. Was hingegen notwendig ideal ist, ist die zeitliche Erfassung, denn subjektiv betrachtet ist sie das Einzige, was existiert, dasjenige, worin alles andere existiert, was ihm schon in seiner Vorstellung zu Grunde liegt, und damit das Gerüst alles Idealen und als solches selber ideal ist, denn das Ideale ist ideal in allen seinen Teilen, oder um es einfacher zu sagen:  Wir denken uns das Ideale nicht, ohne es zu erleben.

Es ist dies aber keine bloßr Willensbejahung: Aus subjektiver Sicht erwäächst die Struktur unseres Geistes als höhere Schichten aus niedrigeren, derart das Niedrigere das Höhere ermöglicht, was suggeriert, daß dies sein Zweck ist, oder gleich, daß das Höhere es zu seinem eigenen Behuf so eingerichtet hat.

Wie gesagt führt die Annahme, daß die Struktur der zeitlichen Erfassung dem zeitlich Erfaßten angemessen sei, und als sein Autor ist dies natürlich zu erwarten, wenn auch nicht nur als jener, auf den (subjektiven) Glauben, nämlich darauf, daß
  • Umstände Spuren hinterlassen,
  • Zustände Symmetrien aufweisen und
  • Einstände sich teleologisch ergänzen,
und darin besteht die Ehrfurcht, dies nicht zu vergessen, also nicht zu glauben, ideal wider die grundlegende Idealität der Erfassung in selbstgefälliger Verkehrung der kindlichen Idealisierung gestalten zu können, sondern Spuren, Symmetrien und das Ganze bei der begegnenden Gestaltung der Umstände miteinzubeziehen, unmittelbar natürlich die Symmetrien, deren Nichtbeachtung die gelobte Gestalt verfehlen läßt.

Und wenn die Struktur der zeitlichen Erfassung dem zeitlich Erfaßten nicht nur angemessen ist, sondern letzteres für die erstere existiert, wie ich es stets geglaubt habe, wenn auch nicht, wie jede Maus es tut, auf mich persönlich bezogen, so folgt die Existenz Gottes und die Möglichkeit des Gebets und der Wunder., und damit wäre das erwachsene Verhältnis zum Idealen, zur Erreichung des Ideals gehießene menschliche Gestaltung des zeitlich Erfaßten auf der Grundlage der Idealität der von Gott gestalteten zeitlichen Erfassung, gefaßt.

Günstigstenfalls mag es ein Atheist immerhin zu gewiefter, ehrfürchtiger und bodenständiger Gehießenheit bringen, tatsächlich beobachten wir zur Zeit hingegen die bereits erwähnte selbstgefällige Idealisierung des selbst Gestalteten im fortgeschrittenen Stadium, wobei ich wiederum nichts gegen den Stolz (im engeren Sinne) einzuwenden habe, jedoch der beschönigenden Eitelkeit gegenüber Abscheu empfinde.

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25. September 2025

Zivilisatorische Fahnenflucht und Reformation

Ich habe den Beitrag Voranschreiten und Zurücksetzen der drei Zykeln als Bildungsanpassungen hinsichtlich der Zurücksetzungen nach den Vorüberlegungen zu diesem Beitrag präzisiert, so daß ich mich nun auf ihn beziehen kann.

Wenn wir im funktionalen oder materiellen Zykel voranschreiten und dabei etwas probieren, was uns mißfällt, stehen wir stets vor der Wahl, denselben zurückzusetzen, das heißt zu reformieren, oder den nächsthöheren ihm abgesteckt unterzuordnen und also zivilisatorische Fahnenflucht zu begehen.

So hat etwa der christliche Glaubenszykel in seiner gemeinschaftlichen Phase die abendländischen Nationen verfaßt, und die Haltungen, welche sie dabei probiert haben, haben sie in den Ersten Weltkrieg geführt. Wenn sich Politiker seitdem von internationalen Unternehmen bestechen ließen, so haben sie bis vor ein paar Jahren gerne auf die Lehren verwiesen, welche sie aus dem Ersten Weltkrieg gezogen hätten - Lehren, welche der reflexartigen Revulsion von Betriebswirtschaftsstudenten gegenüber militärischen Erwägungen bis auf's Haar gleichen (sie stellen sich an, als ginge man ihnen an die Eier).

Natürlich wurden nach dem Ersten Weltkrieg keine Lehren gezogen. Stattdessen wurde das Bemühen, die eigenen Vorhaben an den eigenen Glauben anzupassen, zugunsten des Vertrauens auf die eigene Vorliebe aufgegeben und im Falle Deutschlands darüberhinaus zugunsten der Vorhaben des vernachlässigten Glaubens im Rahmen des popkulturellen Zykels (Wandervögel et cetera), wovon ich hier indes abstrahieren möchte.

Das ritterliche Vorbild wurde im Laufe von ein paar Jahrzehnten vom wirtschaftlichen Aufschwung und der Verbesserung des Lebensstandards verdrängt. Der Atombombe sei Dank war die Sorge um die eigene Sicherheit an ihr Ende gekommen und eine Art irdisches Paradies heraufgezogen, in welchem die höchste Tugend darin bestand, das Glück mit beiden Händen zu packen, am reinsten gemäß Hexagramm 17 des I Chings in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Und wenn Frau von der Leyen heute von einer Nostalgie spricht, welche wir uns nicht mehr leisten können, so geht es ihr auch nicht um eine Reform, sondern um eine weitere zivilisatorische Fahnenflucht: Was die Gesellschaft vorzieht, soll nichts mehr gelten, weder in Form von Ansehen, noch Popularität. Die eigene Strategie ist, was sich nicht mehr verbergen läßt, überholt, aber sie besitzt ihre eigene Logik, ihre eigene Vernunft, und in derem Namen wird der Verzicht auf die Vorliebe gefordert, welche der Zurücksetzung des materiellen Zykels angesichts der Verfahrenheit der Entwicklung zu Grunde liegen muß, und wie einst dem Glauben am Ersten Weltkrieg die Schuld gegeben wurde, so ist es nun die Vorliebe, welche seitdem samt den ihr genehmen Analysten in die Krise führte. Die alte Mär von der Friedensordnung ist nun nicht mehr eine Entschuldigung dafür, den Glauben vergessen zu dürfen, sondern sie ist zu einer Brücke zu einem Ziel geworden, dessen strategische Erwägungen es erfordern, die Vorliebe auch noch zu vergessen, so daß am Ende nichts weiter übrig bleibt, als unter Einsatz aller Mittel und insbesondere der Degradierung aller Schwärme zu Mannschaften um die nackte Macht zu ringen.

Das ist die Argumentation Europas. Trump geht einen anderen Weg. Indem er protektionistische Zölle erhebt, gibt er der Vorliebe der Amerikaner nach, welchen die industrielle Entwicklung ihres Landes mißfällt, und richtet die wirtschaftlichen Aktivitäten also an den Gesetzen aus, welche einer anderen Entwicklung entsprechen, und de facto tut Merz durchaus Vergleichbares, wenn er die militärische Entwicklung Deutschlands auf ein anderes Gleis schiebt, nur daß sich Waffen nur rentieren, wenn sie, wenigstens drohend, eingesetzt werden.

Einstweilen ist die ehemals dreigeteilte Welt in vier Teile zerfallen,
  • die Vereinigten Staaten bemühen sich um eine an ihrer Vorliebe orientierten Reform ihrer Vorhaben, indem sie der Wirtschaft gesellschaftliche Bedingungen diktieren,
  • die Europäische Union bekundet die Notwendigkeit, ihre Entwicklung der Strategie ihrer Vorhaben unterzuordnen, indem sie ihren Gesellschaften wirtschaftliche Bedingungen diktiert, wobei das letztere Verhalten Amerikas und Europas traditionell genau umgekehrt war und von einer Angleichung gesprochen werden könnte, was jedoch die ersteren Rahmen, in welchen es sich vollzieht, ignorierte,
  • Rußland bemüht sich darum, seine Entwicklung beizubehalten, weiter im funktionalen Zykel voranzuschreiten, eventualiter unter Aufgabe seines Glaubens, welcher sie nur schwach beeinflußt, und
  • die ehemals Dritte Welt glaubt weiterhin an das technische Fortschrittsversprechen.
Theoretisch könnten die Vereinigten Staaten mit ihrer Reform erfolgreich sein, nur sieht es nicht danach aus, daß sie sich erreichbare Ziele gesteckt haben. Europa übersieht, daß sich Opfer und Wünsche die Waage halten müssen. Während Amerika verspricht, die Wirtschaft an die Kandare zu nehmen, fordert Europa seine Bürger auf, für sie zu bluten. Es ist natürlich ein Kampf um die Macht im globalistischen Geflecht, in welchem Europas Hoffnung auf der Stärke und dem guten Willen Chinas und, wofern diese fehlen, auf dem politischen Scheitern Trump's liegt, und so, wie sich Trump nun positioniert hat, arbeitet Rußlands Widerstand für ihn.

Rückblickend ist die deutsche Neigung, die Niederlage im Zweiten Weltkrieg als Beginn einer messianischen Zeit anzusehen, durchaus geteilt von der britischen Jugend, welche glaubte, die alten Notwendigkeiten hinter sich gelassen zu haben und sich etwa indischen Gurus zuwandte, und unter diesem Banner gute Geschäfte zu machen, an die Grenzen ihres Weltbeglückungspotentials geraten. Die Europäische Union auf ihrer Grundlage zu erweitern, war stets nur unter dem Aspekt des Machtgewinns eine gute Idee, in zivilisatorischer Hinsicht handelte es sich um die Ausbreitung einer Sekte.

Indem Europa das Selbstbestimmungsrecht ethnischer Russen verneint und die Notwendigkeit mit Atommächten zu verhandeln leugnet, und seien es pitched battles (offene Feldschlachten ist ein unzeitgemäßer Ausdruck, es sollte offerierte Schlachten heißen), wobei ich ja glaube, daß es 2022 genau solche Verhandlungen gegeben hat, welche indes so unmoralisch sind, daß sie geheim gehalten wurden, spießt sich diese Sekte nun selber auf, was angesichts der Abruptheit dieses Vorgangs nicht unbedingt zu begrüßen ist, will doch alles Gute bedacht sein.

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23. September 2025

Die Gegenstände der Verständigung

Ein Volk verständigt sich über seine Haltung oder die Rollen, welche seine Mitglieder spielen, und die Haltung zerfällt in Umgang, Vorhaltung und Bestreben. Eine Verständigung über die Vorhaltung führte stets zu einer gemeinsamen Vorhaltung, und eine gemeinsame Vorhaltung betrachte ich unter dem Aspekt der Art, gleichwie gemeinsame Bestreben unter dem Aspekt der Tradition, so daß nur die Verständigung über individuell verschiedene Bestreben übrig bleibt, und wenn wir dies nun auf gesellschaftliche Rollen beziehen, so sind die beiden Gegenstände der Verständigung
  1. die individuellen Bestreben, eine Rolle auszufüllen, und
  2. der allgemeine Umgang mit Rollen, welchen sie mit sich bringen.
Ersteres führt zur personellen Struktur eines Volkes, welche die individuellen Vorhaben möglichst nicht beschränken sollte, und letzteres zu seine Umgangsformen, welche der allgemeinen Entwickllung möglichst förderlich sein sollten.

Männer, welchen es gelang, die angestrebte Rolle auszufüllen, nennen wir gestanden, solche, welche auf die allgemeine Förderlichkeit der Rollen bedacht sein, verantwortungsbewußt oder gleich gehießenheitsbewußt, da sie durch ihren Beitrag zur Verständigung dafür sorgen, daß die Entwicklung des Volks verheißungsvoll bleibt.

Andererseits verwandeln sich gestandene Männer die allgemeine Entwicklung an, derart sie ihnen also verwandt wird. Falls sie dabei ihren Nächsten wie sich selbst lieben, wird sie zugleich auch allen ihnen Geistesverwandten verwandt, aber selbst wenn sie das nicht tun, lehren sie ihre Geistesverwandten durch ihr Vorbild doch in der Kunst der Anverwandlung, weshalb sich das Volk gerne um gestandene Männer schart.

Als ich vor 31 Jahren in den Vereinigten Staaten war, empfand ich ihre Gesellschaft weit weniger förderlich als die deutsche, aber zugleich auch weniger beschränkt, wie es die Grundeinstellung laissez faire, laissez passer auch fordert.

Was jetzt allerdings passiert, erfüllt mich mit großem Unbehagen. Indem nämlich die Verständigung zum Erliegen kommt, kommen es auch gestandene Männer, wovon Donald Trump mangels Vergleichspunkten profitiert. Indem der digitale Rathausplatz kommerzialisiert wurde, derart auffälliges Verhalten gesponsort wird, man stelle sich nur vor, auf einem echten Rathausplatz fände ein solches Tohuwabohu statt, wo Leute Reden für ihre Fans hielten, diese Beifall klatschten, und je lauter sie klatschten, desto mehr Unternehmer unterstützten den Redner im Gegenzug dafür, daß sie ihre Werbespots seiner nächsten Rede voranstellen dürften, wurde das Vorbild des Forum Romanum in einen Jahrmarkt verwandelt und Verständigung in Unterhaltung.

Wenn dereinst nur noch Leute wie Michael Jackson oder Madonna zur Wahl stehen, und lange dauert es nicht mehr, bis es so weit ist - freilich singen sie nur im übertragenen Sinne Lieder, aber Festredner sind um keinen Deut besser - verliert die Gesellschaft jegliches Vertrauen in ihr eigenes Volkstum, das heißt ihre politische Souveränität.

Der Gehießenheitsbewußte kann nur die Richtung anzeigen, sich die Entwicklung anverwandeln können nur jene, welche die personelle Struktur tragen, wobei das Problem natürlich darin besteht, daß, gerade weil sie dieselbe tragen, das ihnen Verwandte in der falschen Richtung liegt: Haben Tiberius und Caligula die römische Verfassung auch ad absurdum geführt, suchten Claudius und Nero sie doch bloß zu retten, anstatt sich über grundsätzliche Fragen der gesellschaftlichen Dynamik Gedanken zu machen; zuletzt von Bord gehen selbstverständlich jene, welchen die Zustände an Bord die geringsten Sorgen bereiten.

À propos Ratten und sinkende Schiffe... Nancy Priddy scheint mir einen erheblichen Einfluß auf Les Brigandes ausgeübt zu haben, hier Priddy

und hier Les Brigandes
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19. September 2025

Selbständige und geführte Lösung aus den allgemeinen Bildungen

Dem Harren in einer Gehießenheit nahe verwandt ist das Lösen von einer allgemeinen Bildung,
  • dem Verharren im (subjektiven) Glauben das Lösen von der allgemeinen Haltung, die Entschlossenheit zu begegnen, etwa während der Renaissance,
  • dem Beharren auf dem Gewissen das Lösen von den allgemeinen Vorhaben, die (Selbst-)Genügsamkeit, um zu befriedigen, etwa jene Diogenes', und
  • dem Ausharren in der Vorliebe das Lösen von der allgemeinen Entwicklung, die (Selbst-)Bestimmtheit umzusetzen, etwa jene Tyler Robinson's.
nur ist beim Lösen nicht gesagt, ob wir intuitiv, prospektiv oder programmatisch fortschreiten.

Diesbezüglich braucht man indes auch keine Festlegung zu verlangen, wiewohl der programmatische Fortschritt stets die Gefahr der dynamischen Verödung, harmonischen Verwaisung und strategischen Überholtheit birgt, etwa bereits bei einer einmaligen Weichenstellung, wenn die geänderte Dynamik neue Strategien erfordert.

Zu unterscheiden ist jedoch, ob die Lösung selbständig erfolgt, um sich der eigenen Gehießenheit anzupassen, oder geführt erfolgt, das heißt als Mitglied
  • eines dirigierten Teilvolks (eines Vielvölkerstaats, etwa Deutschlands oder der europäischen Union, wobei sich die Beziehungen zwischen Angehörigen verschiedener Völker stets durch respektierte Klischees auszeichnen, indem sie der Ansicht So sind sie halt. Rechnung tragen),
  • einer privilegierten (das heißt nach erlaubten und verbotenen Vorhaben abgerichteten) Stiftung oder
  • einer protegierten Subkultur,
wobei die der Führung
  • vorbehaltene Haltung des Teilvolks dirigiert wird,
  • vorbehaltenen Vorhaben der Stiftung verboten werden und
  • vorbehaltene Entwicklung die Subkultur protegiert.
Als Mitglied eines Teilvolks besteht eine eingeschränkte Haltungsfreiheit, welche dem allgemeinen Bürgertum unter einer kulturellen Herrschaft durchaus vorzuziehen sein mag, jedoch andererseits auf die Selbstverfassungsmöglichkeiten der Eigenstaatlichkeit verzichtet.

Stiftungen haben eine eingeschränkte Freiheit, Vorhaben umzusetzen, insbesondere diakonische solche, welche die christliche Menschenliebe befriedigen, wobei diese Deutung der Diakonie als Art nicht die naheliegendste ist, welche sie sich auf das Gewissen berufend als Tradition deutet, jedoch zu erklären vermag, warum sie von Staats wegen privilegiert wird, nämlich weil sie einer staatstragenden Haltung zu genügen versucht, und das ist das Kriterium der staatlichen Anerkennung einer jeglichen Stiftung, daß sie staatstragend sein möge, und indem dies erforderlich ist, deckt sich die Haltung, welcher die eigenen Vorhaben genügen müssen, mit jener eines anerkannten Staatsmanns, und dies mag nicht jedem angemessen erscheinen.

Subkulturen schließlich können ihre Entwicklung eingeschränkt selbst bestimmen, wobei sie auf dasjenige, was sie nicht bestimmen können, angewiesen sind, entweder als Produkt einer Führung, welche die Subkultur nebenbei protegiert, so verteidigen die Vereinigten Staaten etwa die Amischen, ohne daß es ihnen um sie ginge, oder einer, welche spezielle Erwartungen an ihre Vorhaben stellt. Im ersteren Falle ist wenig gegen Subkulturen zu sagen, außer daß ihre Tage gewöhnlich befristet sind, im letzteren aber liegt das Gewissen von Anfang an in Fesseln, und seien sie aus Gummi und anfangs als billig akzeptiert.

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14. September 2025

Die Dialektik der Verständigung

Jede Verständigung beginnt mit einer Ansprache. Angesprochen wird eine Entwicklung und die Aufgabe (der Ausstand), welche sich aus ihr ergibt, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.

An die Ansprache der Aufgabe schließt sich die Besprechung der Verfahrensweise an. Die Besprechung unterscheidet sich von der Ansprache dadurch, daß es während ersterer zur Rücksprache kommt. Konkret besteht die Besprechung aus Vorschlägen und Einwänden als jene betreffende Rücksprache und unter (schlechten) Umständen ebenso andere Einwände.

Verfahrensweisen zerfallen in zwei Klassen, zum ersten die Priorisierung (unter komplizierteren Umständen auch die Verzahnung) der verschiedenen Aufgaben und zum zweiten die Verfahrensweisen im engeren Sinn einzelner.

Und die Verständigung im engeren Sinn besteht darin, Vorschläge zu bilden, welche vorherige Vorschläge und Einwände auf sie mit einander versöhnen, indem sie eine vorgeschlagene Verfahrensweise an durch die Einwände gestellte zusätzliche Aufgaben anpassen.

Dieser Blog kann, wie die Medien allgemein, nur der Ansprache dienen, auch wenn er konkrete Vorschläge enthält. Die Medien konzentrieren sich üblicherweise darauf, die Linientreue der Regierung gegenüber den Idealen der Medienschaffenden anzusprechen, und im allerweitesten Sinne tue ich es auch, wobei die Untersuchung der menschlichen Seele als notwendige Voraussetzung der Feststellung dieser Linientreue abfiele, in Wirklichkeit aber schlicht Ausdruck der Demut gegenüber dem Nichtverstandenen ist.

Ich nehme hinsichtlich der Abstraktheit der Ideale, gegenüber welchen ich die Linientreue unserer Regierungen beurteile, sicherlich eine extreme Position ein, welche letztlich meinem Gefühl als Dreijähriger, in eine falsche Welt hineingeboren zu sein, entspringt, jedoch erst durch die technischen Fortschritte unserer Zeit relevant wird, welche die materielle Bedeutung des menschlichen Innenlebens fortwährend vergrößern, jedoch ohne evolutionäre Rückkopplung, so daß es zu keiner Veredelung der Innenleben kommt, sondern zur Destabilisierung der weltlichen Ordnung.

In Anbetracht dessen sind Medienformate, welche sich lediglich auf voluntäre Fragen konzentrieren, sehr langweilig für mich, wiewohl das Versagen der menschlichen Gehießenheit und insbesondere unseres Gewissens natürlich schwerwiegend sind und zunehmend weit verbreitet. Leider besteht der die Willensfreiheit betreffende Irrtum seit Augustini Zeiten fort: Um etwas besseres wollen zu können, als das, was wir wollen, genügt es nicht, es zu wollen, sondern wir müssen verstehen, daß es besser ist.

Andererseits verlieren sich die Dynamik unserer Entwicklung behandelnde Medienformate oftmals in Hirngespinsten. Indes kann ich eine Dynamik auf der Grundlage dieses Beitrags aufklären: Die rechtliche Sabotage von Internetforen aus dem Grund, daß Rücksprachen schwieriger als Ansprachen zu kontrollieren sind, da sie mehr Menschen miteinbeziehen, führt nicht nur zu einer mäßigen Kontrolle der Ansprachen, sondern auch zu einer Verhaltensstörung, nämlich Ansprachen zu halten, ohne auf Rücksprachen einzugehen.

Ich sah auf ZeroHedge im Zusammenhang mit Tyler Robinson eine Graphik, welche Transsexuellenfeindlichkeit mit wirtschaftlicher Freiheit und gesellschaftlicher Unfreiheit im politischen Kompaß gleichsetzte, und zwar auf eine triumphalistische Weise, wie sie in Amerika weit verbreitet ist, wenn jemand meint, etwas zu sagen, was noch nicht jeder gehört hat. Mir kam bei dieser Behauptung nur ein Gedanke: Warum?

Die Sache mit der gesellschaftlichen Unfreiheit scheint einleuchtend, aber was hat Transsexuellenfeindlichkeit mit wirtschaftlicher Freiheit zu tun? Und dann wird es dunkler: Salvador Dalis gute Freundin Amanda Lear, er selber ein guter Freund Francos und jener einer Hitlers, hat zeitlebens davon geredet, als Mann geboren worden zu sein, und Salvador Dali hat stets nach Wegen gesucht, der Modernität Paroli zu bieten. Es kann doch nicht sein, daß Audrey Hepburn darüber entscheidet, was in ist. Warum eigentlich können Männer nicht die Frauenmode diktieren?


Gäbe es offene Internetforen statt Selbstvermarktungszwangsjacken, ließen sich derartige Einwände verbreiten. So aber nicht, und entsprechend verrückt wird die Welt. Und dann fangen die Leute an, sich zu fragen, woher die Verrücktheit kommt und sind zu blöd zu erkennen, daß sie das Produkt von lauter bequemen Rechtsverbiegungen ist, an welchen die verschiedensten Gruppen aus den verschiedensten Motiven, konkret jedoch immer, um sich nicht mit bestimmen Meinungen auseinandersetzen zu müssen, ein Interesse haben, sei es politischer oder wirtschaftlicher Art, also damit, um es kurz zu sagen, alles beim Alten bleibe.


Nicht die Verfassung wird angepaßt, sondern der Mensch. Bis er schließlich versagt. Das ist die Entwicklung, welche ich seit 30 Jahren als gerechte Strafe für die Ungerechten vorhersehe und welche ich seit 18 Jahren auf diesem Blog anspreche. Den Gerechten habe ich seitdem Orientierungsmöglichkeiten gegeben. Der Moment, an welchem die Ansprache der Besprechung weicht, liegt aber weiterhin in der Zukunft, wiewohl er sich zunehmend eindringlich ankündigt.

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11. September 2025

Harren in versprengter Gehießenheit

Der vorige Beitrag läßt sich auf alle Gehießenheitsgefäße verallgemeinern.

Ein Gehießenheitsgefäß wird versprengt, wenn es entweder in ihm entsprechende programmatische Gefäße übergeht,
  • ein Volk in Bünde,
  • ein Stift in Kulte und
  • eine Kultur in Gewerbe,
oder wenn es zu passiver Prospektion hinabsinkt, also wenn
  • ein Volk zwar noch modische Vorhaben aufnimmt, sich aber nicht mehr über seine Haltung verständigt,
  • ein Stift zwar noch seine Entwicklung ordnet, aber seine Vorhaben nicht mehr läutert, und
  • eine Kultur zwar noch ihre Haltung verfeinert, aber ihre Entwicklung nicht mehr meistert.
Und wenn ein Gehießenheitsgefäß versprengt wird, führt dies stets dazu, daß die gemeinsam vorbereitende Phase der Glaubensweise des Gefäßes hinfällig wird und stattdessen der betende Nachvollzug aus der Gehießenheit der vorzubereitenden Bildung erfolgt, sich also für den
  • den Volksgenossen die gemeinsam versetzende Klärung erübrigt und er in seinem (subjektiven) Glauben verharrend für die Gnade betet, welche ihm die Begegnung der gelobten Entwicklung im eigenen Rahmen ermöglicht,
  • den Stiftsgenossen das gemeinsam einrichtende Erwachsen und er auf seinem Gewissen beharrend für das Amt betet, welches ihm die Befriedigung der anerkannten Haltung im eigenen Rahmen ermöglicht, und
  • den Kulturgenossen die gemeinsam eröffnende Vorbereitung und er in seiner Vorliebe ausharrend für die Bahn betet, welche ihm die Umsetzung der Vorhaben, zu welchen er sich verpflichtet hat, im eigenen Rahmen ermöglicht.
Ersterer geht also von seinem (subjektiven) Glauben aus und betet, daß er erfassen möge, was er darüberhinaus braucht, um den gelobten Kurs einschlagen zu können, etwa als Familienoberhaupt, mittlerer von seinem Gewissen und betet, daß er wirken könne, was er darüberhinaus braucht, um das anerkannte Gesetz zu berücksichtigen, etwa als Asket, und letzterer von seiner Vorliebe und betet, daß sich entfalten möge, was er darüberhinaus braucht, um die Vorhaben, zu deren Bewältigung er sich verpflichtet hat, umsetzen zu können, etwa als Kunsthandwerker in fremden Diensten.

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9. September 2025

Bad men will never compass their ends, as long as good men look on and do nothing.

Daß es sich bei einer Demokratie um ein Ökosystem handelt, in welchem zwei Wölfe auf ein Schaf kommen, ist nicht die einzige populäre Verkehrung der wahren Verhältnisse in Amerika, denn nichts gibt mir größere Zuversicht, als daß die Schafe der Fremden Stimme nicht kennen, als daß kein Fremder einen Weg zu weisen vermag, von welchem die Schafe glaubten, daß er zum Reich Gottes führt.

Die Schafe sind die Bürger Smyrnas oder die Mitglieder eines Volkes, welche als solche ihre Haltung klären, um anschließend das Gute an ihrer Entwicklung zu bejahen und das Schlechte zu verneinen, wobei zur Klärung gehört, modische Vorhaben einzusetzen und sich über die Haltung zu verständigen.

Wenn es nun offenbar ist, was gut und was schlecht ist, und wenn die eigene Haltung diese Klarheit reflektiert, so kann jemand, der an die Rechtschaffenheit als Mittel der Begegnung, also als Pforte zum Reich Gottes glaubt, in keiner Weise zum Schlechten beitragen, sondern er kann sich zurücklehnen und abwarten, wie die schlechten Pläne an der klaren Gefaßtheit der das Gute zu mehren Suchenden zerschellen, nicht zuletzt, weil Gott mit ihnen ist.

Das Problem damit ist nur, daß es normalerweise nicht offenbar ist. Moderne Demokratien sind so verfaßt, daß es einen öffentlichen Diskurs gibt, welcher sich im Verbund mit den auf ihm fußenden Wahlen als Verständigungsprozeß eines Volkes auffassen läßt, demgemäß die Rechtschaffenheit es verlangt, sich an ihm zu beteiligen.

Um dies vollständig zu erfassen, muß ich indes auf die Unterscheidung zwischen intuitivem und prospektivem Fortschritt zurückkommen. Ich sagte, es könne keine prospektiven Gehießenheitsgefäße geben, da sie nach jedem Schritt weiter zerfielen. Es ist aber möglich, sich einem intuitiven Gefäß prospektiv anzuschließen, ihm also nicht beizutreten, sondern sich ihm nur beizugesellen, was im Falle eines Volkes darauf hinausläuft, im Rahmen der Klärung zwar modische Vorhaben einzusetzen, sich aber nicht über die Haltung zu verständigen, da ein Glaube an die Rechtschaffenheit als Mittel zur Begegnung nicht vorliegt.

Wenn nun eine Fraktion eine Wahl gewonnen hat, so wird die tätliche Verständigung über das in der Wahl Entschiedene bis zur nächsten Wahl verschoben, dem Gedanken folgend, daß ihm Gelegenheit gegeben werden sollte, seinen Wert praktisch zu erweisen, und somit werden die Bürger, welche es als unrechtschaffen erachten, dazu verdammt, sich bis zur nächsten Wahl der gegnerischen Partei tätlich beizugesellen, wiewohl sie weiterhin ihre Ansicht äußern können.

Abgesehen davon gibt es natürlich auch Bürger, welche sich dem Volk sowieso nur beigesellen, weil sie der Rechtschaffenheit grundsätzlich nichts zutrauen.

Beide erlauben indes, daß Gerechtigkeit und Legalität divergieren und sich also eine legalistische Gesinnung bilden kann, wobei man auch wieder verschiedene Arten von legalistischer Gesinnung unterscheiden müßte, wenn man es genauer betrachtet: die abendländische ist absolut, das Gesetz muß nichts mit der Gerechtigkeit zu tun haben, die morgenländische ist konventional, die Entsprechung der Gesetzespraxis mit der Gerechtigkeit wird anerkannt, so daß die Gerechtigkeit im Abendland zwischen den Wahlen ausgesetzt wird und im Morgenland allezeit revisionistische Usurpationen drohen.

Immerhin hat das Volk aber alle paar Jahre wieder die Chance, das Gesetz der Gerechtigkeit anzupassen, im Abendland. Und die abendländische Einrichtung mag tatsächlich auch Moden aufgreifen und die Verständigung voranbringen, oder sie mag es auch nicht: Formal ähneln Demokratien am ehesten Bünden, um deren Führung periodisch gebuhlt wird, und da sich diese Auffassung mit der realen Natur der Menschen nur schwer verträgt, schließlich bilden wir ja keine Affenhorde, besteht die natürliche Tendenz, daß der nationale Bund in verfeindete Parteienbünde zerfällt, wenn das Buhlen, also der Wahlkampf, nicht im Namen einer vom Volk bejahten Zukunft geführt wird.

Und damit bin ich wieder am Anfang dieses Beitrags angelangt: Er wird es nicht. Je weiter die Technologie voranschreitet, desto unwesentlicher wird der Mensch, sowohl als einzelner, als auch als Menge, wobei Wesentlichkeit stets einen konstruktiven Beitrag impliziert, denn was die destruktiven Beiträge angeht, nimmt die Gefährlichkeit des Menschen zu, so daß sich sein Bild von verheißungsvoll zu pathologisch wandelt, wie ab einem bestimmten Grad der Beschleunigung auch die Achterbahn kein Vergnügen mehr bereitet.

Ergo zerfallen moderne Gesellschaften in verfeindete Parteienbünde. Und aufgrund des Zusammenbruchs der Sowjetunion werden sie darüberhinaus künstlich mit sich Beigesellenden aufgebläht, welche zwar eine bessere Entwicklung suchen, aber keine Rechtschaffenheitsvorstellungen mitbringen, welche ihre neuen Heimaten weiterzuentwickeln vermöchten. Freilich, aufgrund der Zentralisierung der politischen Macht, welche der Scheu der Eliten vor dem Volk entspringt, fühlen sie sich an den Ostblock erinnert, aber bessere Rezepte zur Genesung kennen sie deswegen nicht.

In dieser Lage, nun, erkennen Politiker zusehends, daß es halt so ist und verzichten kategorisch darauf, das Volk anzusprechen, sind also nicht mehr nur unglaubwürdig, sondern orientieren sich an den Interessen von Bünden und sich Beigesellenden, und indem sie dies tun, schaffen sie die ach so seltene Klarheit. Deutschland hinkt da noch hinterher, Starmer aber stürmt voran und in der jetzigen Situation wird der ganze Troß wohl in eine Richtung laufen.

Übrigens hat Kaja Kallas völlig recht damit, daß das soziologische Verständnis der Chinesen primitiv und jenes der Russen super gut [Anm. d. Red. vielschichtig] ist, nur was sie auf dieser Basis vorschlägt, nämlich Zufriedenheit durch Ausschluß russischen Einflusses herzustellen, ist eindeutig ein vergifteter Apfel, welcher jegliche Manöver, an den Ursachen der Unzufriedenheit etwas zu ändern, paralysierte. Sie war mir ja schon vorher damit aufgefallen, die Vorteile kleiner Nationen gegenüber großen anzupreisen, wobei ich wohl der einzige bin, welcher dabei an den Übergang vom Sozialismus zum Kommunismus denken mußte. Sie stellt sich genauso bewußt dumm wie Marilyn Monroe, die Idioten sitzen bei ZeroHedge, welche nicht wissen, daß Stalin Japan erst am 9. August 1945 den Krieg erklärte.

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7. September 2025

Das Unheimlichkeitssyndrom

Der deutsche Begriff drückt im Gegensatz zum englischen creepy sehr genau aus, was den Kern der speziellen Angst, welche wir als Unheimlichkeit bezeichnen, ausmacht, nämlich fremde Umstände nicht einschätzen zu wissen. Genauer gesagt handelt es sich darum, hinter einer Entwicklung eine falsche Intention, einen falschen Zweck zu vermuten, also einen teleologischen Irrtum, welcher auftritt, wenn etwas nicht in die gewohnten Schemen paßt und wir zu abseitigen Erklärungen greifen, welche unsere Stimmung augenblicklich trüben, indem sie uns verunsichern, und Phantasien erzeugen, welche sich vor unsere Erwartung schieben, derart der Unerfahrene wohl gar meint, er würde sie erwarten, ungeachtet dessen, daß es sein (subjektiver) Glaube ist, welcher sich gegen die abseitigen Erklärungen, zu welchen er gegriffen hat, wehrt, indem er ihn verunsichert.

Das heißt, streng genommen reicht es bereits, seine Erwartung zu vergessen, um sich unheimlich zu fühlen, etwa an einem warmen Septembertag, an welchem man vergißt, daß der Herbst ansteht, aber bei den üblichen Formen der Unheimlichkeit liegt ein teleologischer Irrtum vor, etwa bei Geistern, dem Erlkönig oder auch bei artifiziellen Verhaltensweisen.

Aaron Lewis meinte, Marilyn Mason würde das Unheimliche meisterhaft bespielen, aber ich halte nicht viel von seinen Anspielungen, Rob Zombie geht den geraderen Weg, nämlich ungewöhnliche Intentionen hinter scheinbar gewöhnlichen Verhaltensweisen zu verstecken, nicht unähnlich zu Alice Cooper's Platzierung von albernen Motivationen hinter mehr oder weniger ungewöhnlichen Verhaltensweisen: in beiden Fällen hält die Inkongruenz dazu an, die gesellschaftlichen Normen zu reflektieren.

Die Art und Weise, wie sich Trump zurzeit verhält, legt in ihrer Sprunghaftigkeit den Boden zu weit verbreiteter Unheimlichkeit, und ihre zahlreichen (falschen) Interpretationen tun ihr übriges.

Ich hatte Nayib Bukele ja als eigenständigen Denker gelobt, doch nach dem, was er nun über die Bargeldschöpfung in den Vereinigten Staaten gesagt hat, möchte ich folgendes festhalten:
Nur so lange werden Banken Treasury Bonds kaufen, wie sie Investitionsmöglichkeiten sehen.
Freilich, das ist doppelt zu qualifizieren:
  1. Selbst wenn sie sich versehen, sind sie too big to fail.
  2. Bei ausländischen Investitionen liegt deren Sicherheit, das heißt die Entscheidung, sie nicht zu verstaatlichen oder anderweitig ihre Verläßlichkeit einzuschränken, in den Händen einer fremden Nation.
Und viel ist dazu gesagt worden, was sich mit der natürlichen Konzentration des Kapitals verbindet. Weit wichtiger aber ist:
Investitionsmöglichkeiten beruhen auf Effizienzsteigerungen der Produktion.
Die Effizienz der Produktion steigt monoton, und jedesmal, wenn sie steigt, verdienen die Banken daran, kann das Gleiche zu geringeren Lohnkosten produziert werden, wird es profitabler, die Produktion zu skalieren, also größere Stückzahlen zu produzieren, und kontrollieren also immer weniger Personen die menschliche Geschäftigkeit.

Deshalb sagt das I Ching im Hexagramm 17 die schließliche Neuordnung der Gesellschaft durch die Mächtigsten voraus. Dem entgegen steht indes das Bankenregime selbst, denn das Gebot der Effizienzsteigerung verhindert jeglichen Gestaltungsspielraum.

In diesem Zusammenhang macht die Offenbarung eine durchaus bemerkenswerte Vorhersage, nämlich daß es zu einem doppelten Fall vor der Neuordnung kommt, zunächst fällt die Hure, dann das Tier, und erst dann kommt der Messias.

Bemerkenswert ist die Vorhersage, da sich ja leicht ein anderer Verlauf vorstellen läßt: Warum sollten die Banken nicht die Produktionsmittel in die Hände einer politischen Organisation übertragen, welche mit ihnen verbündet ist und die Macht hat, das Bankenregime aufzuheben? Genau das hatte Lew Davidowitsch Bronstein bereits seinerzeit vorgeschlagen: die Sowjetunion in ein Niedriglohnland zu verwandeln und also effizienter zu produzieren und Investitionen anzulocken. Sein Aufenthalt in New York 1916 stellte jedenfalls die Finanzmittel für die Oktoberrevolution sicher, weiters möchte ich die Frage seiner möglichen Verbündetheit mit den amerikanischen Banken nicht berühren, da die Realität eh eine andere ist, also ob sich die Juden verschworen haben oder nicht, die mögliche Verschwörung scheitert an einem Hindernis, welches ich hier beschreibe.

Trotzkis Pläne scheiterten zunächst, wie er selbst beklagte, am Eigeninteresse der kommunistischen Partei der Sowjetunion, welche es in der Person Stalins besser vertreten sah, und dann an der Person Hitlers, welcher sie in den Zweiten Weltkrieg zwang.

Unter Clinton schlüpfte dann China in die Rolle des Niedriglohnlands, welches Investitionen anlockte, die Wirtschaft der Sowjetunion war dazu nie in der Lage, aus welchem Grund auch immer, ich vermute aber, nicht zuletzt, da die Russen kein Interesse daran hatten, für den Rest der Welt zu arbeiten.

Die Chinesen tun es nun de facto, doch warum? Folgende Gründe scheinen mir notwendig:
  1. Die Technologie ist effizienter geworden.
  2. China hat viermal so viele Einwohner wie die Sowjetunion hatte.
  3. Die Chinesen denken, daß sie nicht für den Rest der Welt arbeiten, sondern für sich selbst.
Mit anderen Worten ist das Gebot der Effizienzsteigerung, welches die Banken beherrscht, so zwingend, daß sie etwaige Verschwörungsabsichten des besseren Angebots halber aufgeben, oder jedenfalls doch gefährden mußten, da die Arbeiter dieser Welt ihnen nicht hinreichend motiviert bei denselben zu helfen bereit sind.

Jetzt mag jemand einwenden, daß die Ukrainer hinreichend motiviert scheinen, aber am Arbeitsplatz stellt sich die Ernüchterung leichter ein als an der Front.

Angenommen China wäre vertrauenswürdig, so müßte es nur die Führung übernehmen und schlüpfte unmittelbar im Anschluß an den Fall New York's in die messianische Rolle und ein Tier hätte nie geherrscht, aber Johannes hat dies bereits vor 1967 Jahren ausgeschlossen.

Natürlich wird jeder vernünftige Mensch sagen, es sei doch besser, sich zu verschwören, als in eine unkontrollierte Katastrophe hineinzulaufen, und der Einwand, daß eine solche Verschwörung jedoch scheitere, wenn sie zu Wenige einbezieht, mag gar nicht Anwendung finden, da wir es mit einer sehr breiten Verschwörung zu tun haben könnten, und nicht einer jüdischen, jedoch verkennt diese Betrachtungsweise meines Erachtens die Sachzwänge der Dynamik der Entwicklung, in welcher wir uns befinden, und wie sie potentiell Verschworene von ihrem Pfad abbringen, gleich von welcher Art die letzteren sind, so lange der Wandel des Zeitalters nicht als solcher verstanden wird.

Selbstverständlich gibt es ein solches Verständnis heute nicht, oder jedenfalls nur sehr eingeschränkt. Und die Sachzwänge werden dementsprechend auch nur eingeschränkt verstanden, und der Impuls ist, sich ihnen gegenüber zu verschwören, und durch diese Brille wird die Welt zunehmend betrachtet, werden Intentionalitäten angenommen und Fehler dabei begangen, und dies erzeugt bereits jetzt Unheimlichkeit, welche noch zunehmen wird, aber im Grunde überflüssig ist und verschwände, wenn das Bemühen, sich an der Offenbarung vorbei zu verschwören, zum Erliegen käme.

Leute! Das Orakel von Delphi hat wirklich Ereignisse vorhergesagt, welche trotzdem eingetreten sind! Und es waren Fallstudien, welchen den Leuten damals ein Beispiel gaben, was es heißt, sich tragisch zu verwickeln, derart sie verstünden, daß es tragische Verwicklungen gibt, vor welchen die Gesetze der Götter sie bewahren. Es wird höchste Zeit, das wieder zu verstehen, und die Schlingen abzustreifen, welche allenorts ausgelegt sind.

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3. September 2025

Der Anbruch eines neuen Zeitalters als Unterordnung programmatischer unter das korrespondierende intuitive Gehießenheitsgefäß

Die Dialektik der Schwärme hat darauf geführt, daß der willensgemäße
  • programmatische Schwarm der Bund ist, welcher
    • seine Haltung auflockert und
    • seine Vorhaben dabei modernisiert, und der
  • intuitive das Volk, welches
    • sich über seine Haltung seinem (subjektiven) Glauben gemäß verständigt und
    • seine Vorhaben dabei der Mode anpaßt.
Diese Unterscheidung läßt sich analog auch für Traditionsnexus und sich selbstentsprechende Arten vornehmen. Der willensgemäße
  • programmatische Traditionsnexus ist das Gewerbe*, welches
    • seine Erfahrung überliefert und
    • seine Haltung dabei adaptiert, und der
  • intuitive die Kultur (im Sinne der Bronzezeit et cetera), welche
    • ihre Entwicklung ihrer Vorliebe gemäß meistert und
    • ihre Haltung dabei verfeinert,
* der Unterschied zwischen Gewerbe und Fach besteht darin, daß ersteres eine sich natürlich gebildet habende Auskommensweise darstellt, während letzteres für die Zwecke einer Art eingesetzt wurde.

und die willensgemäße
  • programmatische Art ist der Kult, welcher
    • seine Vorhaben (nach seiner Haltung) modelliert und
    • seine Erfahrung dabei wiederholt, und die
  • intuitive der Stift*, welcher
    • seine Vorhaben seinem Gewissen gemäß läutert und
    • seine Entwicklung dabei ordnet.
* im englischsprachigen Raum stets mit dem Bürgertum als Gegenteil der Barbarei gleichgesetzt, was ich aus historischen, insbesondere das Christentum betreffenden Gründen jedoch ablehnen muß.

Wie bereits gesagt, besteht die erste Handlung des Zeitalters der
  • Wacht darin, die Gewerbe des Zeitalters der Wunder in einer Kultur zusammenzufassen, und entsprechend jene jenes der
  • Werke darin, die Kulte des Zeitalters der Wacht in einem Stift zusammenzufassen, und
  • Wunder darin, die Bünde (namentlich die nationalen) des Zeitalters der Werke in einem Volk zusammenzufassen, und zwar wie schon gesagt durch Völkerverständigung, idealerweise zwischen den Völkern* von Stadtstaaten.
* die Bürger eines Staates können in einer Hinsicht einen Bund bilden und in einer anderen ein Volk, und in nationaler, in welcher sie einen Bund bilden, bilden sie zugleich auf der Ebene der zwischenstaatlichen Verständigung ein Volk, nämlich jenes der die staatliche Verfaßtheit der Völker und die Regeln und Grenzen der zwischenstaatlichen Verständigung Annehmenden.

Die Zusammenfassung von Gewerben in einer Kultur vereint ihr Können, um die Kultur als Ganzes Herr (Meister) ihres Schicksals (ihrer Entwicklung) werden zu lassen, und die Zusammenfassung von Kulten in einem Stift erfolgt durch die Einsetzung des Gewissens als Richter des durch das Einzelne bewirkten Ganzen, also als eine höhere Instanz, welche das durch blinde Wiederholung verursachte Chaos, zum Beispiel durch Blutfehden, ordnet.

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1. September 2025

Eliten- versus Völkerverständigung oder Was ist nur mit Deutschland los?

Prolog. Ich knabbere immernoch an dem letzten Geburtstag meiner Tante, welchem ich am Kindertisch zusammen mit dem Sohn der Schwester meiner Mutter und seinen beiden Schwestern, alle an die 60 Jahre alt, die Witwe des Bruders meiner Mutter ist so um die 100, ihre Söhne saßen nicht am Kindertisch, im Reitstall Klövensteen beiwohnte. war wohl 2022, denn der Gesprächsverlauf frappierte mich.

Mein Cousin hat studiert, wie ich, wenn auch Elektrotechnik und nicht, was ich studiert habe. Ich erwähnte ihm gegenüber vor längerem einmal, daß es mir ziemlich egal sei, wo ich lebe, so lange ich nur keinen Ärger mit den Leute hätte. Er meinte, das sei ungewöhnlich. Als sich Rußland 2014 die Krim einverleibte, meinte ich, wenn sie so auf der Historie bestehen, könnten sie doch Ostpreußen herausrücken. Er meinte, es wäre keine gute Idee, jetzt davon zu sprechen.

Letztere Bemerkung verstand ich natürlich, aber was genau er von seinen Mitmenschen erwartete, war mich nicht klar, wiewohl es aufgrund des Gesprächsverlaufs irgendetwas mit Geschäftsbeziehungen zu tun haben mußte.

Mein Vater, hingegen, war mir in dieser Beziehung nie ein Rätsel, er verstand sich zeitlebens als Mitglied der Deutschland AG, und sei es in bloß unterstützender Funktion.

Die Wahrheit ist, daß der realexistierende deutsche Nationalismus just diese Form hat: sich zum Behuf der deutschen Wirtschaft zu verbünden. Dies war nie ein Geheimnis. Was also war mit meinem Cousin los?

Er hatte in Australien was an Glasfasern erforscht, dann in Baden-Württemberg gearbeitet und hat sich schließlich in Hamburg selbständig gemacht. In Baden-Württemberg gefiel's ihm nicht, worauf ich ihn fragte, ob, und wenn ja, welchen Ärger er da gehabt hätte, aber er wies das von sich, worauf ich mich erklärte und er es ungewöhnlich fand. Nun, nicht jeder mag frei bekennen, was er sich von seiner Karriere erhofft, schließlich könnte man ihn damit aufziehen.

Aber dann, auf dem Geburtstag meiner Tante, kam das Gespräch wieder auf Rußland, und ich mußte mir bezüglich der Annexion der Krim 2014 lächerlichen propagandistischen Quatsch anhören. Ich meinte, ich wäre 2011 dagewesen und daß die Krim mit ehemaligen Sowjetgenerälen und -diplomaten bevölkert sei, welche als Lohn für ihre Dienste eine Datscha dort erhalten hätten, und daß, bei derem Selbstverständnis, es eher sie seien, welche die Wiederauferstehung der Sowjetunion planten, als daß sie erpresserischen russischen Machinationen zum Opfer gefallen seien, und lachte über die Wirklichkeitsferne der Propaganda, welche mir gedanklich auf einer Stufe mit albanischem Clickbait erschien.

Und dann wurde ich frappiert: Es war meinem Cousin offensichtlich egal, was ich mit eigenen Augen gesehen hatte. Und auch, wenn ich die persönliche Komponente entferne, bleibt es frappierend, denn ich bin ja nicht der einzige deutsche Tourist, welchen es vor 2014 auf die Krim verschlagen hat. Eine Million dürften es sicher gewesen sein. Das ist jeder 80. Deutsche. Man kann doch nicht strunzdumme Behauptungen in den Raum stellen, welche jeder 80. aus eigener Erfahrung als solche erkennt!

Was geht in einem Gehirn vor, welches dies anders sieht?

Kurz gesagt, mitgefangen, mitgehangen, aber wie ist es dazu gekommen?

Wahrscheinlich so, wie es die folgende Betrachtung nahelegt.

Hauptteil. Der Nationalismus des Volkes macht es, wenigstens in Europa, zu einem Bund, in welchem seine Rolle darin besteht, die nationalen Institutionen und die sie bekleidenden Eliten zu unterstützen, wie ich es bereits am Beispiel der Deutschland AG ausführte, und Völkerverständigung bedeutet in diesem Kontext, daß sich ihre Eliten im Namen dieses Bundes mit einander verständigen, und ansonsten schlicht, daß sich Bürger verschiedener Nationalitäten mit einander verständigen, wobei ich Nation synonym zu Staat verwende.

Eine Verständigung der Eliten im Namen der Nationalismen ist indessen nur unter Achtung der beteiligten nationalen Ideale möglich, und dies erschwert sie gegenüber einer heimlichen Verständigung der Eliten, welche als Elitenverständigung bezeichnet sei.

Gleich welche Form die Völkerverständigung annimmt, die Entscheidung für sie oder die Elitenverständigung beruht darauf, ob Volk oder Eliten für
  • vertrauenswürdiger und
  • mächtiger
gehalten werden, und dies hat sich in Europa mit dem Erstarken der Europäischen Union geändert, jedoch nicht, ohne den einstigen Nationalismus mit an Bord zu nehmen, und zwar dadurch, daß der eigene Verzicht auf nationale Ideale als Schachzug dargestellt wird, andere dazu zu bringen, auch auf sie zu verzichten, was im eigenen nationalen Interesse sei, da die eigene Position bei den geheimen Verhandlungen der Eliten besser sei als die der meisten anderen, also, um konkret zu werden, daß es es des Ausbleibens des polnischen Nationalismusses wegen wert sei auf den deutschen zu verzichten, da bei den Geheimverhandlungen der Eliten die Finanzkraft zählt. Und andererseits muß sich Polen aussuchen, ob es diese Bedingungen annimmt oder lieber alleine dasteht.

Freilich, nur dann geht diese Strategie auf, wenn die Eliten vertrauenswürdiger und mächtiger als die Völker sind. Deshalb sagte Henry Kissinger:
It may be dangerous to be America's enemy, but to be America's friend is fatal.
Die Vereinigten Staaten sind stets bestrebt, sich mit fremden Eliten geheim zu verständigen, etwa mit lateinamerikanischen Militärjuntas oder chinesischen Kommunisten, aber wenn das amerikanische Volk Wind von diesen, seinen nationalen Idealen zuwiderlaufenden Vereinbarungen kriegt, kündigt es sie auf., und Leute wie Pinochet wundern sich darüber, wie Leute wie Kissinger sie im Regen stehen lassen können.

Dies sollte Demokratien eigentlich nicht überraschen. Und doch wundern sie sich heute darüber, daß industrielle Selbständigkeit zu den nationalen Idealen Amerikas gehört.

Epilog. Wo mein Cousin mir falsch zu liegen scheint, ist genau dieses Elitenvertrauen:  Deutschland mag Polen gegenüber ja derzeitig hinter verschlossenen Türen am längeren Hebel sitzen, aber die Europäische Union, welche da heranwächst, hat eine derartige katholische Schlagseite, daß es nur eine Frage der Zeit ist, bis Protestanten keinerlei Souveränität mehr besitzen: Man siehe nur, wie Baden-Württemberg sie Anzahl seiner Hochschulen ausnutzt, um via der Doktorat und Professur nicht am selben Ort-Regel die deutsche Professorenlandschaft zu dominieren. Selbstverständlich ist dieser Elite nicht zu trauen. Heute ordnet sich Frankreich der deutschen Wirtschaft unter, morgen ist Polens hinreichend herangewachsen, um die guten historischen Beziehungen wieder aufzunehmen. Eliten verständigen sich, indem sie sich bestechen, und natürlich schafft das keine bleibende Verbundenheit. Wer an die Vertrauenswürdigkeit des Volkes glaubt, dessen Pflicht ist es, nicht geheime Absprachen, sondern die öffentliche Verständigung zu suchen, und wer sich gegenüber den Vereinigten Staaten dabei die Finger verbrennt, ist aus Sicht des nationalen amerikanischen Ideals ein Verräter an ihm, welcher seine Strafe verdient. Wer an die Eliten glaubt, dessen Pflicht ist es, seinen Dienst an der Stelle zu verrichten, an welche sie ihn stellen, und nur wenn er dem Geist, aus welchem heraus sich eine Elite bildet, entspricht, wird sie ihn an sich heranführen. Dabei mögen Eliten ihnen Entsprechende an sich heranführen, aber über das Recht, über das Leben von ihnen Nichtentsprechenden zu bestimmen, haben sie nicht.

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