Bereitschaftsbeitrag

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31. Mai 2022

Unternehmerisches Interesse

Ich unterteile die Unternehmungen wiederum in Verkörperung, Spiel und Routine.

Durch Verkörperung, Spiel und Routine ziehen wir Handlungsverknüpfungslehren, nämlich insofern
  • Verkörperung bedeutet, der Planung Ansätze zu Grunde zu legen, führt sie zu Haltungsbildung,
  • Spiel bedeutet, Entwicklungsmuster zu würdigen, führt es zu Erfahrungsbildung, und
  • Routine bedeutet, auf Entwicklungsabsichten abzuzielen, führt sie zu Vorhabenbildung,
und diese Lehrenbildungen motivieren uns auch ganz allgemein zu Verkörperung, Spiel und Routine, indem wir
  • der Entsprechung (unserer Haltung) wegen verkörpern,
  • der Abwechslung (unserer Erfahrung) wegen spielen, und
  • der Gelegenheit (zur Erreichung unserer Vorhaben) wegen Routinen ausführen.
Würden wir uns nicht in Routinen üben, könnten wir keine Vorhaben formulieren, doch sobald wir es können, nehmen wir an ihrer Erreichung Anteil, und somit schätzen wir die Gelegenheit zu dieser Erreichung samt den in ihr inbegriffen Routinen wert.

Auch hängt das Interesse, welches wir im Rahmen der Delegation und Koordination von Haltung, Erfahrung und Vorhaben, beziehungsweise Ansetzung, Würdigung und Abzielung, anderen Menschen gegenüber empfinden, von diesen Motivationen ab. Genauer gesagt besteht das Interesse
  • zweier ihre Haltung gegenseitig prüfender Kandidaten an der Schließung eines Vertrags, welcher es ihnen erlaubt, ihrer Natur zu entsprechen,
  • des Dieners im Dienst eines Herren, welcher aufgrund seiner größeren Erfahrung dem Diener reichliche Abwechslung verschafft,
  • des Auftragnehmers im Unternehmen eines Auftraggebers, welches ihm reichliche Gelegenheiten verschafft,
  • von Verbündeten an einander in der Etablierung von Rollen, deren Ausfüllung ihrer Natur entsprechen,
  • von Zusammenarbeitenden an einander im abwechslungsreichen Halt, welchen sie einander geben,
  • von Zusagenmachenden an einander in ihrer gelegenheitsstiftenden gegenseitigen Begleitung,
  • von zusammen Kandidierenden an einander in ihrer Harmonie,
  • von zusammen Dienenden an einander in ihrer Mitarbeit und
  • von zusammen Auftragnehmenden an einander in ihrer Beteiligung,
wobei ich unter Mitarbeit eigenständiges Einbringen verstehe und unter Beteiligung lediglich Mitanpacken.

Die Koordination der Haltung, beziehungsweise der Erfahrung oder der Vorhaben, bildet das Rückgrad der beherzigenden Phase des generativen Zykels: im Zeitalter
  • der Wacht die Rollenausfüllung das der Anerkennung, indem sie die (geistige) Verkörperung vorbereitet,
  • der Werke der (zeitgeistliche) Halt das der Unterstützung, indem er die Prospektion vorbereitet, und
  • der Wunder die (mitbeschließende) Begleitung das der Gewährung, indem sie die Verteidigung und den Aufbruch vorbereitet.
Außerdem handelt es sich bei den jetzt insgesamt 12 Interessen, wenn die grundlegenden 3 Motivationen gesondert mitgezählt werden, gerade um die Interessen der Frauen an Männern, nämlich bei dem Interesse an
  • Entsprechung um menschliche Verkörperung,
  • Abwechslung um menschliches Spiel, also Verspieltheit,
  • Gelegenheit um menschliche Routine, also Involviertheit (ursprünglich Parteiischkeit),
  • einem Vertrag um zweckmäßige Verkörperung,
  • Dienst um zweckmäßiges Spiel, also Autoritarität,
  • Unternehmung um zweckmäßige Routine, also Bindendheit,
  • Rollenausfüllung um himmlische Verkörperung,
  • Halt um eröffnendes Spiel [ja, Spiel, nicht Routine, hier lag ein Fehler vor], also Schenkendheit,
  • Begleitung um stimulative Routine [entsprechend], also Überlassendheit,
  • Harmonie um passive Verkörperung, also Träumerischkeit,
  • Mitarbeit um passives Spiel, also Sportlichkeit und
  • Beteiligung um passive Routine, also Schwülheit.
Die Begriffe himmlisch, eröffnend und stimulativ lassen sich, wie wir jetzt sehen, durch den Begriff etablierend verallgemeinern. Auch sehen wir, daß die Betrachtung von Frauen als Mägde der Götter der Koordination entspringt, und damit weder dem Interesse der Frauen, noch dem der Männer allein zugeschrieben werden kann. Es bleibt dabei, daß zweckmäßige Verkörperung mit dem körperlichen geistigen Horizont einhergeht, etablierende mit dem persönlichen oder philosophischen und menschliche mit dem gläubigen. Es ist unmittelbar einleuchtend, daß, wer dem eigenen (subjektiven) Glauben entsprechen möchte, sich schwerlich an Delegation oder Koordination seiner Haltung beteiligen kann, und ebenso, daß der körperliche geistige Horizont sich nichts aus Rollen macht, welche er spielt, ebensowenig wie aus der Entsprechung als solcher: Die Vorteile einer Haltung müssen sich ihm in der speziellen Begegnung der Welt erweisen. Die mittleren beiden geistigen Horizonte machen sich auch nichts aus der Entsprechung als solcher, aber daß derjenige, wer versteht, daß ihn seine Haltung stimmt und daß er mit ihr gleichsam ein Leben wählt, von persönlichen Verträgen möglichst wenig wissen will und sich lieber auf eine Rolle festlegt, ist ethisch gesehen etwas fragwürdig. Es ließe sich argumentieren, daß, wer sich, indem er eine Rolle ausfüllt, zu einer Institution macht, nützlicher für die Gesellschaft ist, als wer mit einer speziellen Gruppe von Menschen Verträge abschließt. Und es läßt sich argumentieren, daß er sich, indem er Haltungen als solche würdigt, auf den Weg zu der Quelle gemacht hat, welche die Welt ordnet. Trotzdem fühlt sich seine Entscheidung oftmals völlig gedankenlos und egoistisch an.

Und wo wir das gerade am Wickel haben: Häufig erfolgt die Koordination nur in der eigenen Phantasie und nicht in Wirklichkeit, Rollen, Halt und Begleitung dienen nicht ihrem Zweck, die geistige Heimat anzuerkennen, beziehungsweise die Prospektion zu unterstützen oder die Verteidigung der geistigen Konfiguration, beziehungsweise den Aufbruch zu einer neuen zu gewähren, sondern hinterlassen oftmals keinerlei irdische Spuren.

Was die geistigen Horizonte der nicht aktiv verkörpernden Klassen angeht, so habe ich mich diesbezüglich zu weit aus dem Fenster gelehnt. Es ist besser, keine weiteren Aussagen zu treffen, wiewohl natürlich Delegation bedeutet, sich unter jemanden zu stellen, und wer stellte sich schon unter jemanden, dessen geistigen Horizont er übersteigt? (Gut, ist sowohl unter Napoléon, als auch unter Hitler geschehen, aber weder gerne, noch gnadenbringend.) Mit anderen Worten sollten Diener unter ihren Herren stehen und Auftragnehmer unter ihren Auftraggebern.

Im Übrigen sind nicht nur menschlich Verkörpernde pflegeschwer, sondern auch menschlich Spielende, welchen es nur um Abwechslung, und menschlich Routinen Ausführende, welchen es nur um Gelegenheiten geht. Ja, ich würde die letzteren beiden als verhaltensgestört, beziehungsweise vormenschlich bezeichnen - was auch immer das für ihren geistigen Horizont bedeutet.

Und um auch noch zu den passiven Klassen ein Wort zu verlieren: Es ist schwer, sich zeitlebens als einen zusammen Delegierenden zu definieren, und wo es geschieht, stets von Wehmut erfüllt, also etwa in Clerks II.

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