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7. Juli 2023

Formen der Aufgerufenheit: Die Lageermessungspraxis des körperlichen geistigen Horizonts

Wie ich im vorigen Beitrag schrieb, werden wir dazu aufgerufen, für ein Entwicklungsmuster verantwortlich zu werden, aber dies können wir wiederum auf drei Weisen, nämlich indem wir das Entwicklungsmuster auf eine der drei Lageermessungskomponenten hin ansehen, und so sind wir
  • angehalten, wenn das Entwicklungsmuster Umstände gefährdet, von welchen wir abhängen,
  • verleitet, wenn wir davon ausgehen, daß das Entwicklungsmuster Gesetzmäßigkeiten folgt, und
  • herausgefordert, wenn das Entwicklungsmuster die Gefahr mit sich bringt, daß wir für etwas verantwortlich werden, für was wir nicht verantwortlich werden wollen.
Ich kenne die Empfindung der Angehaltenheit seit langer Zeit, und ich interpretierte sie ursprünglich als die Bedeutsamkeit, die eigene Haltung zu verkörpern, und ersetzte den spezielleren Begriff dann durch den allgemeineren. Es handelt sich aber nicht um eine Bedeutsamkeit, sondern in dem Fall um die Aufgerufenheit dazu, die eigene Haltung zu verkörpern, was aber nicht der einzige Fall ist, wann wir angehalten werden. Angehalten werden wir beispielsweise auch, wenn wir bemerken, daß der Tank bald leer ist, nämlich dazu, die nächste Tankstelle aufzusuchen - und wo das nicht gelingt, auf andere Weise.

Verleitet werden wir insbesondere durch begegnende (zubewegende) transzendente Akte, was die transzendenten Akte des Interesses erklärt.

Zwischen körperlichem und persönlichem geistigen Horizont ergibt sich somit folgender Lageermessungsgegensatz,
  • Angehaltenheit - Angewiesenheit,
  • Verleitetheit - Unterworfenheit und
  • Herausgefordertheit - Gekipptheit,
was die intellektuelle Grenze glasklar zieht, siehe auch den vorigen Beitrag, womit aber nicht gesagt ist, daß der körperliche geistige Horizont unfähig wäre, Bedeutsamkeit und Sinnhaftigkeit zu empfinden, sondern nur, daß sie für sein Verständnis seiner Lage keine Rolle spielen: Während für den persönlichen geistigen Horizont Verlegenheit, Gesetzmäßigkeiten und Stand als Zustand existieren, von welchem er nach der beschriebenen Prüfung annimmt, daß er sich mit den Umständen deckt, existieren sie für den körperlichen geistigen Horizont nur in den augenblicklichen Umständen.

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