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12. Februar 2021

Gesellschaftliche Konkretionen des Gesetzes, des Weges und des Schicksals

Die Vorstellungen der Menschen von der Rechtschaffenheit, der Verbundenheit und vom Frieden, oder, was dasselbe ist, vom Gesetz, ihrem Weg und ihrem Schicksal, stehen nicht in einem Vakuum, sondern sind in deren gesellschaftliche Konkretionen eingebettet, und wenn diese Konkretionen Schaden nehmen, verlieren Viele ihren Halt, was sich in individueller, sowie gesellschaftlicher Gesetz- und Orientierungslosigkeit und Vergeudung niederschlägt. Betrachten wir also was die gesellschaftlichen Konkretionen des Gesetzes, Weges und Schicksals sind.

Die Konkretion des Gesetzes obliegt der Gemeinde, welche die Weisheit der göttlichen Ordnung in den Gesetzen der menschlichen den Menschen sichtbar macht. Dies übernehmen die Schriftgelehrten, die Propheten entwickeln sie, und der Verzicht auf Rabbis erlaubt ihre Berichtigung.

Die Konkretion des Schicksals findet durch die politischen Einrichtungen der Zeitalter statt, welche an deren Ende einander widerstrebenden Spannungen ausgesetzt sind.

Und die Konkretion des Weges erfolgt durch ein öffentliches Problembewußtsein, welches, wenn es gesund ist, in der Erwägung des freien Heils wurzelt, also was zu verbinden heilig ist, was ratsam ist und was hirtlich.

Hierfür möchte ich ein paar Beispiele angeben. Meine Erwägung von Freizeitaktivitäten war eine Erwägung des Verbindenden, meine Gesellschaftskritik eine Erwägung des Ratsamen und meine Erwägung der nötigen Stationen zur Selbstfindung der Menschen eine Erwägung des Hirtlichen. Die theoretische Zuarbeit zu dieser Selbstfindung, von welcher ich hier einen Überblick gebe, folgt hingegen meinem Gewissen, doch die Hoffnung auf die Klarheit, welche sich mit der Ruhe einstellt, ist wiederum eine Erwägung des Verbindenden.

Weitere Beispiele des Ratsamen sind sowohl durch die Annahme gegeben, daß nichts ohne Grund passiert,  und insbesondere durch das von Platon eingeführte Symmetrieprinzip zwischen Ursache und Wirkung, denn andernfalls befänden wir uns in ständiger Ungewißheit, als auch, daß es falsch ist, das menschliche Bewußtsein als Wirkung zu betrachten, da es dadurch zu einer logischen Sackgasse wird. Zuletzt befaßte ich mich mit der Ratsamkeit der rekursiven Lebensweise und der Anwendungsver- und -entortung. Der damit verbundene Appell an die Selbständigen ist wieder eine Erwägung des Verbindenden.

Dies dürfte die Substanz, um welche es geht, klären. Zur Form ist aber noch einiges zu sagen, denn wodurch wird ein Problembewußtsein öffentlich? Nun, im Falle der erwähnten Gesellschaftskritik durch politische Parteien und politisierende Medien, im Falle der Freizeitgestaltung, der Ruhe und der Ausgestaltung der Selbständigkeit durch die vorherrschenden Lebensumstände, insbesondere im Rahmen des popkulturellen Zykels, im Falle Platons und meines Einwands gegen den materiellen Determinismus durch angeborene Ideenkenntnis, nämlich unserer Funktionsvoraussetzungen, und im Falle der nötigen Stationen durch den heiligen Geist. Zusammenfassend ließe sich etwa sagen, daß wir es mit ewigen Problemen oder solchen der Zeit zu tun haben, welche entweder implizit in unseren Verhältnissen angelegt sind oder explizit thematisiert werden, und was nicht immanent auf den Weg gebracht werden kann, wenn es geschehen muß, auf transzendentem Wege koordiniert wird, so daß es manches Mal das Beste sein dürfte, zu fasten und zu beten.

Indes, ich versuche noch zu erkennen.

Gemeinde, politische Einrichtungen des Zeitalters und öffentliches Problembewußtsein stützen den Menschen und werden von ihm gestützt. Wird die Würde des Menschen verletzt, werden auch sie verletzt, und wird sie geleugnet, zerreißen sie. Gerade darum ist es nötig zu wissen, wer wo steht, und sich diesbezüglich nicht täuschen zu lassen: Je weniger einer weiß, desto mehr höre er zu, und wo Einigkeit besteht, da lasse man an ihr auch keinen Zweifel.

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