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29. Mai 2013

L'adversité fait des hommes, et la prospérité fait des monstres.

- Victor Hugo.

Nach Francis Bacon:
Prosperity doth best discover vice, but adversity doth best discover virtue.
Und vielleicht gibt es auch noch ältere Formulierungen dieses Zusammenhanges.

Ich stieß gestern Abend auf ihn, im Laufe eines Kommentars in der SiN, halte die Sache aber für so wichtig, daß ich sie hier eigens noch einmal aufgreifen möchte.

Es ist geradezu irrwitzig, wenn man versucht, junge Menschen en masse in die Politik einzuführen mit dem Ziel, ihnen möglichst bald Mitbestimmungsmöglichkeiten zu geben, denn der Besitz politischer Macht ist den Menschen für gewöhnlich ihr größter Wohlstand, welcher sie zu tausend Vorhaben verleitet, aber nicht zu einer einzigen Reflexion.

Wer es so anstellt, darf sich nicht wundern, wenn er sich mit einer Horde unterinformierter Übermotivierter herumplagen muß, welche zielstrebig alles sie umgebende politische Porzellan zerschlägt. Und wenn sie das erfolgreich von Klein auf machen konnte, dann darf man im Alter wahrlich nichts Großes mehr von ihr erwarten.

Ich denke, ich habe das sogar schon einmal zuvor beleuchtet, unter einem anderen Aspekt zwar, aber doch denselben Kern treffend:
Wenn jemand weiß, daß er seine Stellung nicht verdient, wird er versuchen, sie mit Kratzen und Spucken zu verteidigen.

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27. Mai 2013

Das große Verwirrspiel

Steht hinter dem Stand der Dinge heute ein Plan?

Vielleicht, aber ich halte es für gewinnbringender, drei planlose Standpunkte zu beleuchten.

i.) Ist es den Afghanen denn nicht endlich genug?

Krieg als zermürbendes Mittel der Befriedung; schon Clausewitz sah diesen Aspekt. Aber was wird zermürbt? Die Überzeugungskraft der Kriegspropaganda, voraussetzend, daß eine solche im Rahmen einer zur Mobilmachung fähigen Struktur existiert.

Eine solche Struktur gibt es aber in Afghanistan nicht. Es existieren Möglichkeiten zur Mobilmachung, aber keine Struktur verfügt über diese nach Belieben. Was wird also zermürbt? Gar nichts.

Es hat aber wohl seinen Grund, warum nicht wenige den Feind unter solchen Strukturen suchen, wobei mir auch das Sprichwort: Was ich selber denk und tu, das trau ich auch den andern zu. in den Sinn kommt.

ii.) Und wo wir gerade davon reden, nicht wenige glauben, über einen Bereich, dessen Wirtschaft sie strategisch dominieren, zu herrschen.

Befähigt sie dieser Umstand alleine aber schon zur Mobilmachung?

Keineswegs, wenn man diese Macht und nur diese Macht hat, kann man es allenfalls anderen ermöglichen, Teile der eigenen Machtsphäre zu mobilisieren, wie etwa die Kirche (qua Juden den Finanzmarkt beherrschend) zur Zeit der Kreuzzüge.

Aber es ist natürlich eine zweischneidige Angelegenheit, wenn man echte Herrschaft, einschließlich der Fähigkeit nach Belieben zu mobilisieren, aus den Händen gibt, um eine weiter ausgedehnte strategische Dominanz zu gewinnen. Je nachdem, ob man den Nutzen oder den Schaden hervorhebt, ergeben sich somit auch ganz unterschiedliche Motive für dieses Unterfangen, im ersteren Fall wären es eigene imperiale Ambitionen, im letzteren möglicherweise fremde. In jedem Fall aber findet eine Transformation der bestehenden Macht statt, deren Konsequenzen zu begreifen sind.

iii.) Westliche linke Politik wiederum versteht sich seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr vorrangig allgemein als Mobilisierungskontrolle, sondern in erster Linie als Mobilmachungsverhinderung, und sie hält auch weiterhin an dieser Linie fest.

Dabei ist ihr Feindbild indes auch wieder eine nach Belieben durch Propaganda zur Mobilmachung fähige Struktur, und also operiert sie im Bereich der Gegenpropaganda. Aber in dem Maße, in welchem sie es auf diese Weise vernachlässigt, sonstige Fähigkeiten zur Mobilmachung zu unterdrücken, wird diese Gegenpropaganda unhaltbar.

Und auch daraus entspringt wieder ein Motiv, nämlich die Verhinderer unter Ausnutzung ihrer eigenen Borniertheit auszuschalten. Freilich, ein derartiges Kalkül würde zu diesem Zweck schon sehr tief ins eigene Fleisch schneiden, aber Ärzte greifen ja auch zu Notoperationen.

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23. Mai 2013

Begegnung in Frieden

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15. Mai 2013

Nochmals zu den transzendenten Akten des ideellen Zykels

Ich wurde gestern, ohne es recht beabsichtigt zu haben, auf eine genauere Erfassung der transzendenten Akte des ideellen Zykels geführt: Erregte formen den organischen Teil ihres Bewußtseins um, Erwartende den tierischen und Gestimmte den menschlichen.

Dies ist allerdings nicht so ganz leicht zu verstehen. Bei der Lust ist es noch vergleichsweise einfach, es findet eine Neuformung einer Fähigkeit statt, also eine Erweiterung des organischen Bewußtseins um etwas weiteres, was die Anstrengung zu vollbringen vermag.

Nun ist es allerdings töricht zu fordern, daß die Lust ein Monopol darauf haben sollte, denn in dem Falle wäre es mit den Neuformungen der Achtung und der Sorge nicht weit her. Wir müssen die Angelegenheit vielmehr unter dem Aspekt der Direktion betrachten, das heißt die Lust hat eine konkrete Anstrengung vor Augen, die Achtung einen Plan und die Sorge eine Anpassung, wobei die letzteren beiden Gegenstände die jeweils elementareren Gegenstände auf beliebige Weise enthalten können.

Dieses vorweg gesagt darf ich wohl annehmen, daß die Achtung neues Verhalten formt. Neue Fähigkeiten und neues Verhalten, soweit läßt es sich fassen.

Aber was formt die Sorge?

Keineswegs neue Begriffe, welche auf neuem Verhalten und als Teil dessen gegebenenfalls neuen Fähigkeiten beruhen. Durch des Tieres Ahnung wurde der Mensch erschaffen, nicht durch seine eigene. Aber als er erschaffen ward, da wurde er zu mehr als vormals vorhanden war.

Ich habe den Begriff Einklang verwendet. Was meine ich damit?

Letztlich eine Form annehmbarer Existenz in einer Welt, weiter will ich es nicht spezifizieren. Aber es ist natürlich klar, daß eine neue Form annehmbarer Existenz ohne neue Fähigkeiten oder neues Verhalten nur schwer zu haben ist, wie gesagt, der direktive Aspekt ist der entscheidende.

Ich sehe für unsere Zukunft drei mögliche Wege.
  1. We are Borg.
  2. Das Unabomber Manifest.
  3. Age of Aquarius (bin ich übrigens.)
Nun, wiederum ist es die dritte Variante, welche nicht so leicht zu fassen ist. Ich schrieb schon von den transzendenten Anteilen an Glauben, ich fürchte, ich muß diesbezüglich weiter gehen.

Wenn wir die ersten beiden Varianten vermeiden wollen, dann können wir nicht vermeiden, die Welt als etwas anzusehen, das mit uns in einer atmenden Beziehung steht, gegen uns anbrandet und dann wieder uns in sich aufnimmt, mit anderen Worten müssen wir uns in den elementaren transzendenten Akten des Fortschreitens und Zurücksetzens des materiellen Zykels, welche eben darin bestehen, sich in einer feindlichen Welt zu bewähren (Fortschreiten), und eine freundliche Welt zu segnen (Zurücksetzen), zu üben.

Wir müssen dahin gelangen, uns bei Bedarf von der Welt distanzieren zu können und ebenso, sie bei Bedarf zu befruchten, denn nur dadurch werden wir die Macht der Koerzion brechen und zugleich in einem stabilen, Koexistenz bejahenden Rahmen bleiben. Ich halte das ehrlich gesagt schon für prinzipiell möglich. Das Zeitalter des Wassermanns begänne also ausgesprochen diszipliniert mit Atemübungen, denn das ist der einzige Weg, das Gleichgewicht zu halten.

Ich bitte darum, das mit dem Atmen rein metaphorisch zu verstehen.

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14. Mai 2013

Zykeln im Inneren und Äußeren

Meine jüngste detaillierte Betrachtung des Zykels der Lust anhand der Popmusik der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts hat etwas in mir in Bewegung gesetzt, nämlich ein leicht mitleidendes Verständnis der menschlichen Konditionierung darauf, sich zu verlieben, der Unschuld Träume, des Draufergängertums Avancen, der Einsicht Forderungen, der Nähe Verführung, der Leidenschaft Fesseln.

Aber wem begegnet dort sein eigen Wesen?

Eben der einfachsten Bewußtseinsform, dem Streben auf ein Ziel zu, der Anstrengung der vorhandenen Kräfte.

Und wie verhält es sich mit den Phasen des funktionalen Zykels, der Verwaltung, der Selbstdarstellung, des parasitärer Befalls und des chaotischen Kollaps'? Widerfahren die lediglich Gesellschaften oder auch einem Bewußtsein?

Interessanterweise auch letzterem, und zwar dem tierischen, Alternativen wählenden Bewußtsein, zwar nicht mit diesen Namen, aber man erkennt die Übereinstimmung doch: zunächst wird ein Handlungsplan entworfen, dann umgesetzt, darauf folgt die Reaktion des Anderen und durch sie verlieren sich die gemachten Handlungsvoraussetzungen im Chaos.

Hier ist es die Konstruktion, welche an der Stelle der Anstrengung kollabiert, und nennen wir das organische Bewußtsein auch ein anstrengendes und das tierische ein konstruierendes.

Die Phasen des idellen Zykels schließlich sind durch die Ebenen gegeben, auf welchen sich ein Glaube konkretisiert, zunächst wird er begrifflich erfaßt, dann überträgt er sich in Lebensregeln und begründet dadurch eine Haltung und schließlich wendet er sich konkreten weltlichen Aufgaben zu.

Dies ist nun genau dieselbe Unterscheidung wie bei den Gesinnungen, also ob einer philosophisch, heroisch oder materiell gesonnen ist, beziehungsweise melancholisch, cholerisch oder sanguinisch ist. Der Gegenstand selbst fällt aber nicht mit der Gesinnung in eins, denn derjenige, welcher von den eigenen Voraussetzungen hinabsteigt gleicht nie dem, welcher von den Voraussetzungen anderer hinabsteigt, letztere sind selbstverständlich und wurden nie hinterfragt, erstere hingegen bleiben immer problematisch.

Wenn also ein Philosoph irgendwann damit beschäftigt ist, sich seine selbsterarbeitete Disziplin anzueignen, so bleibt er doch ein Philosoph, ebenso wie ein Held, welcher seiner selbstangeeigneten Disziplin gemäß zur Tat schreitet, ein Held bleibt. Entscheidend ist hier der Grad der jeweils empfundenen Selbstformungsnotwendigkeit, und nur dann wird beispielsweise aus einem Philosophen ein Held, wenn äußere Ereignisse diese Formungsnotwendigkeit umstürzen. Sanguiniker aber werden beide aufgrund ihres dynamischen Selbstbildes, als welches angeboren ist, nie und umgekehrt verhält es sich genauso, statisch bleibt statisch.

Daß diese Phasen einem Bewußtsein begegnen, nämlich dem menschlichen, ist dabei trivial. Von einem Kollaps kann man hier aber nicht sprechen, es handelt sich um eine Erstarrung, und entsprechend den vorigen Bezeichnungen sollten wir das menschliche Bewußtsein auch das anpassende nennen, Tiere und Pflanzen werden angepaßt, Menschen passen an.

Nun stellt sich allerdings die Frage, welchen Zusammenhang es zwischen inneren und äußeren Zykeln gibt. Im Falle der Lust fallen sie ja noch mehr oder weniger in eins, die Anstrengung der Kräfte bringt die einzelnen Vertreter hervor, aber schon beim funktionalen Zykel muß man es sehr einschränken, Gemeinwesen wurzeln zwar in den Konstruktionen Einzelner, aber sie überleben ihre Erzeuger für gewöhnlich bei weitem. Und für den ideellen Zykel gilt das noch in weit höherem Maße. Hier kann man noch nicht einmal fassen, daß tatsächlich ein Einzelner für eine Anpassung, welche sich im Rahmen von Jahrtausenden vollzieht, verantwortlich ist, wiewohl man es durchaus glauben kann.

An dieser Stelle muß ich kurz etwas klarmachen, weil es hier naheliegt, etwas falsch zu verstehen. Auch eine Welt aus lauter Sanguinikern kann durch ideelle Zykeln laufen, sofern es Sanguiniker vom gläubigen geistigen Horizont gibt, nur daß die Motivation für den jeweils neu gefundenen Glauben rein materiell wäre. Da kann man freilich Einspruch erheben und fragen, was das denn bittesehr für unterschiedliche Glauben sein sollen, wenn der eigentliche Glaube bei allen unumstößlich der Materialismus ist.

Nun, zum einen gibt es selbstverständlich auch unterschiedliche Ausprägungen des Materialismusses, entsprechend den unterschiedlichen Möglichkeiten zur Anstrengung, und zum anderen läßt sich selbst noch der Glaube desjenigen, welcher überhaupt kein Interesse an seiner Gestimmtheit hat, dadurch formen, daß man ihn an diese oder jene unbewiesenen und möglicherweise unwahren Behauptungen glauben läßt, glauben hier in seiner profanen, verflachten Bedeutung.

Diese Glauben sind also unedler, aber das sind die Glauben der Erwartenden auch, denn ihnen geht es letztlich nur um Gruppenerlebnisse und nicht um die Anpassung an ein als heilig empfundenes Seinsideal, wodurch der Mensch erst an das von ihm erfaßte Ganze anschließt.

Aber zurück zur Frage nach dem Zusammenhang von inneren und äußeren Zykeln. Was der Mensch zuinnerst ist, begegnet ihm auch äußerlich, und je umfassender es innerlich ist, desto umfassender ist es auch äußerlich.

Das ist in gewisser Weise nicht sonderlich verwunderlich, der Übergang von Gedanken zu Taten ist ein Isomorphismus, wenn ein Gedanke den anderen enthält, dann muß auch die ihm entsprechende Tat die dem anderen entsprechende enthalten. Aber da bleibt ein Rest von Ahnung: was wir im Keim sind, begegnet uns erwachsen, doch dieses Gewaltige, es fließt so zu uns zurück, und beides wird so zu einem Teil eines Ganzen.

Darin liegt unsere Freiheit, wir sind dieser Welt nicht ausgeliefert, sondern sie fließt aus uns und durch uns zurück. Unser Zeugnis wiegt ebenso viel wie alle Sonnen des Weltalls in der Architektur des Ganzen. Es liegt wirklich nur an uns, ob wir unserem Zeugnis Bedeutung verleihen, indem wir es in Beziehung zu unserem Glauben, unseren direkten oder indirekten Seinsidealen setzen, oder nicht, wobei das Charakteristikum eines direkten Seinsideals darin besteht, daß wir es unserem höchsten Bewußtseinsteil, also unserer Vernunft, überlassen zu wählen, ja, zu wählen. Die Lust ist der einzige weltliche Agens und so betrachtet sind Achtung und Sorge, respektive Vernunft, nur ihre Diener, aber in beiden steckt zugleich noch der Wille überhaupt in dieser Form zu existieren, und dieser Wille ist niemandes Diener, was er zeigt, wenn er seine eigenen Rahmenbedingunen der Existenz dem Individuum diktiert, sei es in dessem Charakter, dessem Geist, oder eben dessem Entwicklungstrieb, welcher bei Erwartenden auf gesellschaftliche Konstruktionen zielt, wodurch die Vielfalt der verschiedenen Unterarten der Erwartenden bedingt ist und bei Gestimmten auf Anpassungen an durch die eigene Lebenserfahrung erahnte Seinsideale zur Befriedung der Sorge selbst, mit anderen Worten sind also Macht, Eingespieltheit und Einklang die Leitsterne der Menschheit.

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Zykel der Lust musikalisch ausgedrückt

Und zwar wie folgt.
  • 1-10. Hoffnung
  • 11-20. Vertrauen.
  • 21-30. Gewahrsein.
  • 31-40. Genuß.
  • 41-50. Sexualität.
Schmerz fehlt, verträgt sich nicht so gut mit Pop, gegebenenfalls mit Blues versuchen oder mit Parsifal.



Ich kann nicht ausschließen, daß dies nun doch ein wenig beliebig ist, aber ein wahrer Kern mag enthalten sein.

Übrigens, wenn Sie die gesamte Playlist anhören wollen, müssen Sie das direkt auf YouTube tun, und wenn die Meldung Sony mag nicht, daß Sie dieses Lied in einer Playlist anhören. erscheint, dann müssen Sie dem angebotenen Link folgen, sofort wieder zur Playlist zurückkehren und die Seite neuerlich laden, et voilà, Sony beschwert sich nicht mehr.

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6. Mai 2013

Die Fähigkeit sich selbst zu regieren als Teil der Friedensarchitektur

Ein wesentlicher Bestandteil der platonischen Lehre, wenn nicht der wesentlichste überhaupt, ist die Forderung, daß sowohl der Einzelne als auch eine Gemeinschaft in der Lage sein sollte, sich selbst zu regieren, wobei letztere dieses dadurch erlangt, daß sie jene Mitglieder, welche für sich dazu in der Lage sind, über jene, welche es schon für sich nicht können, regieren läßt.

Selbstverständlich verbürgte diese Forderung Frieden, wenn sie erfüllt würde, und es ist schwer zu ersehen, wie Frieden auf andere Weise verbürgt werden sollte.

Und damit muß sie ein zentraler, wenn nicht der zentrale Bestandteil des Denkens jedes um Frieden bemühten Herrschers sein - und ist es auch gewesen.

Es gibt nur zwei Weisen, auf welche eine Gemeinschaft diese Forderung nicht erfüllen kann, entweder ermangelt sie bereits innerlich der Regentschaft oder nur äußerlich, wobei oftmals die innere Regentschaft auf Kosten der Fähigkeit sich äußerlich selbst zu regieren erkauft wird, so etwa schon bei Räuberbanden.

Staatswesen, welche nur zu letzterem nicht in der Lage sind, sind gefährlich, Staatswesen, welche bereits zu ersterem nicht in der Lage sind, nicht so sehr - jedenfalls nicht für die Menschen außerhalb ihrer.

Dies muß eine vernünftige Bündnispolitik bedenken.

Eine andere Frage ist, woher der letztere Mißstand rührt, und wie er sich schon im Keim vermeiden ließe.

Diesbezüglich liefert Deutschland ein studierenswertes Beispiel. Deutschland war traditionell ein Bundesstaat, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, welcher sich selbst zu regieren verstand, ebenso wie das spätere Königreich Preußen, der deutsche Nationalstaat von 1871 hingegen nicht.

Es muß eine Sünde in der inneren Ordnung letzteren Staatswesens liegen, und ich glaube zu verstehen, welche das ist.

Nie darf die höchste staatliche Instanz mehr von den niederen Instanzen fordern, als die Menschen, über welche sich der Staat erstreckt, ihr freiwillig geben.

Ich habe hier bewußt den Ausdruck Volk vermieden, denn darin liegt die Krux der Sache: Wer im Namen eines Volkes regiert, der kann von niederen Instanzen so viel fordern wie er will, aber wer lediglich im Namen eines Bündnisses von Menschen verschiedener Völker regiert, der muß den Vertretern der einzelnen Völker ihren Spielraum lassen, denn wenn er das nicht tut, dann haben jene Vertreter ein Druckmittel gegen ihn in der Hand, mit welchem sie ihn zu Taten zwingen werden, welche im Gegensatz zu seiner Fähigkeit sich selbst zu regieren stehen, und ihn faktisch zu einem Räuberhauptmann degradieren.

Es ist also von der allerhöchsten Wichtigkeit, daß ein Herrscher zu keiner Zeit versucht, einen höheren Titel zu führen, als welcher ihm naturgemäß zusteht.

Allgemeiner betrachtet handelt es sich hierbei schlicht um Versuchung: Selbst wer sich selbst zu regieren vermag, kann noch zu Torheiten versucht werden, über welchen er diese Fähigkeit einbüßt. Das gilt natürlich ganz allgemein und ist entsprechend verbreitet, aber wenn es das Schicksal von Staatswesen betrifft, ist pedantische Kleinkariertheit angebracht und die Angelegenheit nicht aus den Augen zu verlieren.

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5. Mai 2013

2. nach Schema F.

Die fünfte Melodie und schon wiederhole ich mich, jedenfalls im Aufbau.

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4. Mai 2013

Die Welt, öd' und leer.

Nach dem Julianischen Kalender ist heute Karsamstag, und nach dem Stand der Natur auch.

Also noch ein Lied.

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1. Mai 2013

Der Mai

Gleich muß ich wieder an die Arbeit. Tri tra trullala.

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