Vielleicht etwas ketzerisch, aber das Ergebnis war dann doch zu unspektakulär, als daß sich Befürchtungen bewahrheitet haben könnten. Ich habe also das
I Ching befragt, wie
Offenbarung 11:3 zu verstehen sei.
Und ich will meinen zwei Zeugen geben, daß sie weissagen tausendzweihundertundsechzig Tage, angetan mit Säcken.
Wenn sich heute jemand einen Sack anziehen würde, so wäre es natürlich eine Anmaßung, ganz wörtlich sollte man es also bestimmt nicht nehmen. Nun, dies war die Antwort des
I Ching's.
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Ich wußte schon nach fünf Zeilen, daß 61.) kommen würde:
INNER TRUTH. Pigs and fishes.
Good fortune.
It furthers one to cross the great water.
Perseverance furthers.
Nine at the beginning means:
Being prepared brings good fortune.
If there are secret designs, it is disquieting.
Six in the fourth place means:
The moon nearly at the full.
The team horse goes astray.
No blame.
Sack: keine Geheimnisse, keine Mannschaft.
Es entspricht den Interessen des Schicksals, Propheten in der Wüste zu suchen. Und es braucht Propheten, um die Tat vorzubereiten, wie eben die philosophische Gesinnung, also die Arbeit am Verständnis, die heroische Gesinnung, das heißt die Arbeit an der Disziplin, vorbereitet.
Auch Propheten gibt es zu allen Zeiten, schicksalhaft werden sie aber nur, wenn alle heroische Gesinnung durch blinde Akzeptanz der hierarchischen Strukturen verdorben ist, wenn Choleriker ohne innere Überzeugung bereitwillig in die Herren- oder Sklavenrolle schlüpfen, wenn sie sich, um es einmal so zu sagen, stempeln lassen.
Dann fehlt allem Heldentum die Basis, dann bedarf es der intellektuellen Begegnung der Unentrinnbarkeit - denn hinter diesem Mißstand steht stets Unentrinnbarkeit: Zu stolz ist das menschliche Herz, als daß es sich einfach so in ein Gatter treiben ließe. Nein, wo es einen Ausweg gibt, da finden ihn die Menschen auch.
Das Wesen der Untentrinnbarkeit aber ist ebenfalls stets das selbe, nämlich die Aufgezehrtheit aller Vorteile, welche der Glaube einst mit sich brachte, aufgrund seiner eigenen Werke, denn Glaube erwächst aus der Not und trachtet danach, sie zu beheben.
Am Ende steht aber nie die Sorglosigkeit, sondern das Hereinbrechen neuer, potentierter Sorgen, da nirgendwo mehr der Glaube die Hand führt.
Die Behauptung, daß Mohammed der letzte Prophet sei, ist eine ganz schnöde Sache, und gleichbedeutend damit, daß der Islam die Not, gegen welche er sich richtet, nämlich die Korrumpiertheit der Menschen, nie aus der Welt schaffen wird, womit er eben auch nie hinfällig wird.
Anders allerdings beim Christentum. Nicht die Aufhebung der Armut ist das Ziel des Christentums, sondern die gemeinsame Bemühung um das Gemeinwohl unter Verzicht auf unvernünftige Eigeninteressen. Und dieses Ziel hat sich auf eine spezielle Weise erfüllt, welche den notwendigen Anklang unter den Christen gefunden hat, um das Christentum zum Erliegen zu bringen.
Es scheint so, als ob einige große Hoffnungen darauf haben, durch gezielte Verletzung der christlichen Ethik das Christentum wiederzubeleben, aber dabei übersehen sie natürlich, daß dieser Prozeß lediglich in einen noch festeren inneren Endzustand münden wird, welcher sich dann wahrscheinlich auch von außen nicht mehr erschüttern läßt, wozu heute allerdings zu sagen ist, daß derartige Bemühungen von anderen Entwicklungen überschattet werden, welche die Sinnhaftigkeit des christlichen Ansatzes weit grundsätzlicher erschüttern, indem die Rolle des einzelnen Verantwortungsträgers zunehmend durch die eines reinen Berechners ersetzt wird, wogegen sich auch niemand wehren kann, das heißt, worin also die Untentrinnbarkeit liegt, weit mehr als in den Fehlern der speziellen Form, welche allgemein als Verkörperung der christlichen Ethik akzeptiert wird.
Und deshalb genügt es auch nicht, sich darauf zu besinnen, wie man eigentlich leben wollte. Nein, man muß sich fragen, wodurch überhaupt ein Leben, welches auf menschliche Wünsche Rücksicht nimmt, möglich wird, nämlich durch die Bedeutung des Menschen.
Nur weil dem Menschen eine überragende Bedeutung auf der Erde zukommt, trägt sie seine Züge. In dem Moment, in welchem der einzelne Mensch seine Bedeutung verliert, wird auch ihr Antlitz unmenschlicher.
Aber das ist das Result des christlichen Glaubens, daß der Mensch sich selbst überflüssig gemacht hat. Indem stets das Gemeinwohl vor dem Einzelnen zu schützen gesucht wurde, hat sich schließlich ein Zustand herausgebildet, in welchem der Einzelne nur noch darüber entscheiden kann, wieviel seiner Lebenskraft er für die gute Sache spendet. Letztere ergibt sich dabei weitestgehend aus Grundaxiomen, an welchen kaum ein Zweifel bestehen kann. Und so läuft halt alles seinen Gang, nur daß der nicht halb so unproblematisch ist, wie es die ihm zu Grunde liegenden Axiome glauben machen. Der Mensch ändert sich unter ihrem Diktat, das Leben ändert sich, neue Motive werden geboren, Parasiten befallen die errichtete Ordnung, tiefere Menschen wenden sich von ihr ab.
Wie gesagt, dergleichen droht jedem Glauben, welcher Erfüllbares anstrebt: Es erfüllt sich. Und dann?
Kommen wir also zum eigentlichen Thema dieses Beitrags.
Die Masse glaubt, im Reich Gottes zu leben, weil sie meint, das Christentum erfüllt zu haben, und die Einsichtigeren sehen die Fesseln im Bemühen um das Gute, welche leider nicht zum Guten führen.
Aber natürlich wollen nicht alle das Gute im christlichen Sinne. Die reale Situation wird also noch um jene erweitert. Und das Gesamtresultat ist eben eine Gesellschaft, welche die Grundlage allen Heldentums verloren hat: weil die Bekämpfung der Parasiten nicht glaubwürdig ist (dies wiederum, weil das im Rahmen der errichteten Ordnung nicht möglich ist, darum sind es ja auch Parasiten), weil die Masse satt ist und keinen Anteil nimmt und weil ein tiefer Geist unter den bestehenden Gegebenheiten keine Verbesserung der Umstände denken kann.
Was also tut letzterer? Er wendet sich ab. Er erforscht die scheinbare Leere, welche sich um alles Errichtete auftut. Und wenn er den Kern der Unentrinnbarkeit erkennt, stellt er sich ihm. Heute also der Herrschaft des Beharrens über die höheren Seinsideen der Lust, Achtung und Sorge. Aber dabei beläßt er es im Großen und Ganzen. Wohl prüft er, ob, was er in der Leere fand, tatsächlich objektiv existiert, als etwas, das in das Leben der Menschen eingreift, aber er mißt den Menschen nicht neue Teile zu, da sein ganzes Wesen ihnen abgewandt ist.
Lust muß sich vollständig zeigen, also auch transzendent, wenn sie gegenüber dem Beharren an Gewicht gewinnen will, ebenso Achtung und Sorge. Lust bezwingt die Elemente, Achtung die Gedanken - beide transzendent, versteht sich - und Sorge verändert die Zugänglichkeit des Seienden, verschiebt die Gewichte des Objektiven, wandelt Gottes Entgegenkommen - ebenfalls transzendent.
Aber wie gesagt, erst ist dies offenzulegen, anschließend erst zu verteilen - auch das letztere, wiewohl natürlich bereits im Offenstehen all dessen ein gewandeltes Entgegenkommen steckt, nur eben ein zeitlich begrenztes. Was sich in der ersten Phase, also dem Offenstehen, ereignet, ist nicht abgemessen, orientiert sich nicht am Menschen, ist also dem Wesen nach chaotisch. Eine neue Ordnung ergibt sich erst, wenn ein Mensch allen Menschen ihren Teil, ihr Los zuzumessen vermag. Das ist die zweite Phase, aber in jeder zweiten Phasen steckt auch schon wieder der Teil derer, welche sie aus ihrem Tod heraus in die nächste erste Phase führen.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß diese Dinge so zu verstehen sind.
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