Geburt. Anschlag auf britische Soldaten.
1. Geburtstag. Erdbeben in China.
2. Geburtstag. Erdbeben in Mittelamerika.
Bruder wird geboren.
3. Geburtstag. Ein Zug fährt auf einen anderen auf, entgleist und stürzt ab.
Oberstufe rückt ins Blickfeld.
16. Geburtstag. Anschlag auf israelische Soldaten. 3 aufgestellte Weltrekorde.
17. Geburtstag. 1 aufgestellter Weltrekord.
Hochschule rückt ins Blickfeld.
20. Geburtstag. Anschlag auf eine sudanesische Moschee. 1 aufgestellter Weltrekord.
21. Geburtstag. 1 aufgestellter Europarekord.
Bekanntschaft mit W. F.*
22. Geburtstag. Schneesturm und Kälterekord eingestellt in den Vereinigten Staaten.
Eingeständnis meiner Liebe zu W. F.
23. Geburtstag. Zwei Armeehubschrauber kollidieren und stürzen ab.
Wechsel des Studiengangs
24. Geburtstag. Erdbeben in Afghanistan.
Wechsel des Studienorts
25. Geburtstag. Amerikanische Polizisten erschießen unbewaffneten Afrikaner. Öltanker läuft auf Grund.
Heirat
32. Geburtstag. Massenpanik in den Philipinen.
Googlesuche nach W. F., Entdeckung ihrer Nachricht an mich, Telephonat mit ihr, Einsicht meiner konkreten Unverpflichtetheit, Beginn der gedanklichen Aufarbeitung.
38. Geburtstag. Überschwemmung in Australien.
39. Geburtstag. Anschlag auf irakische Soldaten. 2 unabhängige Buskollisionen.
40. Geburtstag. Ein Bus stürzt in eine Schlucht.
41. Geburtstag. Ein Flugzeug stürzt beim Start ab.
Es ist dann wohl doch mehr als nur ein kosmischer Kommentar, den Anschlag am Tag meiner Geburt lese ich als Ankündigung der Feindschaft, mit welcher mir die Welt begegnen würde, die meisten Ereignissen hängen mit zwischenmenschlichen Ambitionen zusammen, einige mit akademischen Ambitionen. Die zwischenmenschlichen Ambitionen werden von (Transport-)unglücken begleitet, die akademischen von Sportrekorden.
Die Anschläge fallen auf meine Geburt, die kommende Oberstufe, die kommende Hochschule und möglicherweise den Wunsch meiner Frau, unseren Sohn damals schon in den Kindergarten zu stecken, wiewohl wir das dann doch nicht getan haben.
Mit etwas Wohlwollen könnte man davon sprechen, daß Anschläge Einlaßbedingungen sind. In dem Zusammenhang sollte ich erwähnen, daß
Breivik sein Attentat am Morgen nach der Nacht verübte, in welcher ich
W. F.s Arbeitsadresse ausfindig gemacht hatte und ihr das auch schrieb - ein Brief, freilich, welcher sie nie erreichte - ich schrieb ihr dann noch einmal unter der Arbeitsadresse selbst.
Bleiben die Naturkatastrophen. Offensichtlich hängt die Kälte mit der Angst zusammen, nicht nur mit meiner, sondern beispielsweise auch mit der der Russen im Winter '41/'42.
Die Überschwemmung mag die Folge meines Aufweichens gewesen sein. Und die Erdbeben?
Nun, ich weiß, womit sie im Zusammenhang stehen, wenn auch nicht auf der Grundlage der hier genannten Beben. Ein Erdbeben ereignet sich immer dann, wenn man spirituell einen neuen Weg beschreitet.
Es gehört zu den Merkwürdigkeiten der menschlichen Existenz, daß derartige Zusammenfälle - es ist ja nicht so, daß mir oder irgendjemandem sonst hier etwas zugefallen wäre - nur solchen Menschen begegnen, welche bereit sind, an sie zu glauben, was, wenn ich es hier so vortrage, etliche empören wird, weil sie nicht nur selbst nicht daran glauben, daß die Welt ihre Gemütsverfassung mit Winterstürmen, Überschwemmungen und Erdbeben begleitet, sondern darüberhinaus noch jene, welche es tun, wenn auch nicht unbedingt für verrückt, so doch in jedem Falle für Gotteslästerer halten.
Wie auch ich, übrigens, bis ich bei der Suche nach einem Konfirmationsspruch auf das leicht abgewandelte Pauluszitat:
Denn jene, welche sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes. stieß.
Es gibt tatsächlich eine Einheit mit unserem Schöpfer in dieser Welt, eine Welt, in welcher Zugang mit Feindseligkeit erkauft wird und zwischenmenschlicher Verständigung im Normalfall - nun ja, so normal in jeder Hinsicht vielleicht nicht - bestimmt ist zu verunglücken. Gibt es eigentlich Ehen, in welchen die Ehefrau keine wiederkehrenden Panikanfälle hat? Ich kenne jedenfalls keine. Und wie ich damals litt, leidet heute mein Sohn, wenn die Mutter wieder einmal die Nerven verliert.
Und wer meint, er glaube besser an etwas anderes, denn die Freiheit habe er ja auch, also insbesondere an seine eigenen Taten, muß am Ende sehen, daß seine eigenen Taten ihn mit der größten Zwangsläufigkeit und ohne Hoffnung auf ein Entkommen zu Grunde richten.
Die
Offenbarung des Johannes ist ein Albtraum, aufgestiegen aus einem unbedingten Herzen, die Vergeltung dafür, einen Weg ohne jeglichen Zweifel an ihm zu wählen, die Ahnung des zuletzt errungenen Preises. Ich hatte auch so einen Albtraum, wenngleich in keiner Weise so detailliert wie die Offenbarung, aber es ist auch nicht an mir, einen so detaillierten Albtraum zu haben. Am Ende meines Albtraums stand die Hinschlachtung aller Makelbehafteten, das Ende des Zeitalters der Wunder und der Beginn des Zeitalters der Wacht, wie die Offenbarung das Ende des Zeitalters der Werke und den Beginn des Zeitalters der Wunder, obgleich diesen nur vage, beschreibt.
Wenn ich es richtig verstehe, ist
Legend Ridley Scott's Auseinandersetzung mit seinem Mißbrauchs Sean Young's in Blade Runner, seiner Obszession, sie mit 17 Jahren eine explizite Sexszene mit Harrison Ford spielen zu lassen, und das
Einhorn ist ein Monster, welches er fürchtet, ein Rächer Gottes an jenen, welche sich an Seinen Kindern vergehen. Nun, dies wäre also der christliche Rächer, der Rächer der Griechen war die
Sphinx. Und sie beschützt nicht die
Unschuldigen, sondern die
Bedingungslosen. Das Monster in meinem Albtraum ähnelte einer Frau, aber nicht in jedem anatomischen Detail, es war sphinxhaft, ein Monster der Wacht. Wenn das Einhorn ein Monster der Werke ist, beschreibt Johannes dann auch ein Monster der Wunder? Wer bietet sich mehr an als
Er, der auf dem Thron sitzt. Von ihm geht das Urteil aus. Er beschützt die
Gläubigen.
Der Bedingungslose
verkörpert, der Unschuldige
sucht, der Gläubige
liefert sich aus. Ein Blick auf die Kirche genügt, um zu erkennen, daß sie die Unschuldigen beschützt und, wenn nicht Einhörner, so doch den
verdammenden Strahl des schuldigen Gewissens heraufbeschwört. Dies kommt zu seinem Ende.
Gottes Zorn wird wieder einmal als solcher beschworen werden. Denn darin liegt die Hoffnung in unserer Zeit, wovon die
Offenbarung zeugt.
Irgendwann vor etwa einem Jahr begann ich, meine Jugend vor dem Tag, an welchem ich
W. F. traf, aufzuarbeiten. Nicht unbedingt das, was man meint, wenn man sagt, man sei über jemanden hinweggekommen, aber so ist es. Mich interessiert meine universitäre Ambition nicht mehr, nicht, weil ich nicht mehr an ihr wirkte, schließlich arbeite ich immernoch an Aspekten der künstlichen Intelligenz, sondern weil da nichts mehr ist, was zu neuen Aspekten führte. Ich hatte mein Streben in eine bestimmte Form gebracht, eine Form, welche in
W. F. eine ideale Begleiterin erkannte, aber das Streben, welches in dieser Form lag, hat sich vollständig realisiert und die letzten Geheimnisse meines Herzens verbleiben in jenen Fransen, welche ich damals schon abschnitt.
Wieder ein Kind zu sein... nun ja, nicht wirklich, aber in den schweifenden Momenten. Als käme man in ein Haus zurück, in dem alles noch steht, obwohl es fortwährend bombadiert worden ist. Das Erstaunen, einen Palast an der Stelle einer Ruine zu finden. Wie am Ende des Films
The Asphalt Jungle. Nur innerlich. Ein Film natürlich, welcher sich auch um die Süße der Jugend dreht. Wir senden uns aus, aus kindlicher Größe, und nicht allen erlaubt sie es, zu ihr zurückzukehren, denn nichts verliert sie von sich, und manche weist sie darum ab, und keine Abweisung einer Frau wiegt schwerer als ihre, noch könnte ihre Annahme nicht jede solche aufwiegen.
Auf den Tag genau vor 271 Jahren vor meiner Geburt begangen 46 treue Diener ihres Herren Selbstmord, nachdem sie seinen Tod gerächt hatten, und auf den Tag genau vor 419 Jahren vor meiner Geburt wurde 1 aufrichtiger Verfechter seines Glaubens auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Was im menschlichen Dasein liegt, zeigt sich nicht einem einzelnen Blick, sondern umgibt jede dem eigenen Geist gemäße Betrachtung mit seiner Substanz, und hier gerade meine mit dem Gespür des geschichtlichen Zusammenhangs.
Ich werde mir kein Bein ausreißen, um dahin zu kommen, wohin die Geschichte treibt.
* Ich spüre, daß es niemanden mehr interessiert, also sei es hiermit aufgeklärt, daß ihr Name
Wiebke Freese lautet(e). In jedem Falle gibt es etliche solche und weitere Hinweise auf ihre Identität gebe ich nicht.
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