Unter dem
himmlischen Licht verstehe ich das
Überzeugende aus dem Beitrag
Der Friede Christi, welchem ich nun eine konkretere Bedeutung geben möchte, doch zunächst einige dazu behilfliche Präzisierungen.
Der Eigenlauf des Ichs besteht aus drei Besinnungen, nämlich Verfolgung, Einlösung und Auslösung, welche sich idealisierter Weise zyklisch wiederholen. Ausgehen tun diese nach der bisherigen Sprechweise von einem Gegenstand, einem Begriff und einem Gegenstand. Das ist nicht wirklich befriedigend. Deshalb möchte ich fortan sagen, daß
-
die Verfolgung von einer Versetzung ausgeht,
- die Einlösung von einem Begriff und
- die Auslösung von einer Veranschaulichung (insbesondere einer Absicht).
Desweiteren möchte ich darauf hinweisen, daß, was ich als
Leben bezeichne, also
Vorliebe, (subjektiven)
Glauben und
Gewissen, tatsächlich in dem Sinne unser Leben ist, als es unsere Motivation darstellt, uns zu besinnen, das heißt
-
unsere Vorliebe gilt einer Verfolgung,
- unser (subjektiver) Glaube einer Einlösung und
- unser Gewissen einer Auslöung,
und ebenso verhält es sich mit
Wertschätung,
Liebe und
Anteilnahme, also
-
unsere Wertschätzung gilt einer Verfolgung,
- unsere Liebe einer Einlösung und
- unsere Anteilnahme einer Auslösung.
Dies verlangt nach einer Erklärung, welche sich indes aus dem vollständigen Verständnis der geistigen Horizonte ergibt, welche ich also als nächstes behandeln werde.
Der körperliche geistige Horizont besteht darin, die Einlösung der Auslösung anpassen zu können. Da die Einlösung eine Veranschaulichung liefert, welche wir an dieser Stelle als Absicht voraussetzen können, besteht der körperliche geistige Horizont also darin zu verstehen, was für Absichten für die Auslösung geeignet sind, und dies zu verstehen heißt gerade, die
Kausalität zu verstehen, denn einzig kausale Absichten sind geeignet.
Unser Verständnis der Kausalität sammelt sich vornehmlich in unserer
Gewöhnung an. Deshalb ist unsere Anteilnahme an Gewohntem meist angenehm und an Ungewohntem meist unangenehm, dementsprechend der Mensch auch am besten in seiner Heimat zurechtkommt.
Der persönliche und der philosophische geistige Horizont bestehen darin, die Auslösung der Verfolgung anpassen zu können. Da die Auslösung in eine Versetzung mündet, bestehen diese beiden Horizonte also darin zu verstehen, was für Versetzungen für die Verfolgung geeignet sind, und dies zu verstehen heißt gerade, die
Koordination der eigenen Besinnungen zu verstehen, denn einzig koordinierte Versetzungen sind geeignet.
Unser Verständnis der Koordination sammelt sich vornehmlich in unserer
Haltung (unserer
Begrifflichkeit im Falle des philosophischen geistigen Horizonts) an. Deshalb erleichtert uns unsere Haltung unser Handeln und unsere Begrifflichkeit unser Denken, also weil sie dafür sorgen, daß die entsprechenden Vorgänge, und insbesondere die zugehörige Verfolgung, koordiniert verlaufen, und das registriert unsere Wertschätzung.
Der gläubige geistige Horizont besteht darin, die Verfolgung der Einlösung anpassen zu können. Da die Verfolgung einen Begriff liefert, besteht der gläubige geistige Horizont also darin zu verstehen, was für Begriffe für die Einlösung geeignet sind, und dies zu verstehen heißt gerade, den
Schöpfungsmitvollzug zu verstehen, denn einzig die Schöpfung mitvollziehende Begriffe sind geeignet.
Schöpfungsmitvollzug bedeutet praktisch gesehen, daß es richtig ist, sich von überzeugenden Einsichten überzeugen zu lassen, und theoretisch gesehen, daß uns Gott durch überzeugende Einsichten durch seine Schöpfung leitet und/oder seine Schöpfung nach uns überzeugenden Einsichten gestaltet - eine Alternative, welche, Gottes Allwissenheit vorausgesetzt, gar keine ist.
Unser Verständnis des Schöpfungsmitvollzugs sammelt sich vornehmlich in unserem objektiven Glauben, unserer Erwartung, oder auch, um die nächstliegendste Bezeichungsweise diesen beiden beizugesellen, unserer
Überzeugung an. Freilich gibt das wieder Anlaß zu Mißverständnissen, da wir auch an Kausalität und Koordination glauben, sie erwarten und von ihnen überzeugt sind, aber ein
im engeren Sinne vermag diese Undeutlichkeit zu beheben, wobei der engere Sinn auf das
Rechtschaffene zielt, welches der
Gnade voll und von der rechten
Art ist. (Wenn man so will der Glaube, daß Gott gut ist, das Gute entsteht und das Schlechte vergeht. Vergleiche auch den
Baum der Erkenntnis.) Und wenn uns eine Einsicht im engeren Sinne überzeugt, was sie tut, wenn ein Begriff als rechtschaffen erkannt wird, so lieben wir die Einlösung dieses Begriffs.
Mit anderen Worten motiviert uns unser Gewissen, die Kausalität zu verstehen und auszunutzen, unsere Vorliebe, die Koordination unserer Besinnungen zu verstehen und auszunutzen, und unser (subjektiver) Glaube, den Schöpfungsmitvollzug zu verstehen und auszunutzen, und somit ist für Erregte ihr Gewissen am wichtigsten, für Fordernde ihre Vorliebe und für Gestimmte ihr (subjektiver) Glaube.
Doch kommen wir nun zum eigentlichen Thema dieses Beitrags, nämlich
-
der Vertretung der Liebe des Überzeugenden und des Menschen als Überzeugbaren,
-
dem Abenteuer der Lese des Überzeugenden und
- der Zusammenarbeit des Triumphs des Überzeugenden.
Zunächst möchte ich diese Unternehmen wiederum benennen,
-
die Vertretung als Vorleben,
- das Abenteuer als Ehrfurcht (der Furcht, welche zur Ehrung treibt) und
- die Zusammenarbeit als Rechtschaffung.
Sie gehen offenbar mit den
drei Verneigungsweisen vor Gott,
Erfüllung,
Bereitstehen und
Hut, einher. Aber um zu verstehen, wie sie mit den geistigen Horizonten zusammenhängen, sollten wir einige Aussagen aus dem Beitrag
Gesellschaft im Spannungsfeld von Glaube, Vorliebe und Gewissen noch einmal klarer formulieren:
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Der Ansatz der Verkörperung, oder Vertretung, ist eine Ordnung (bewerteter Begriff), und seine Ausformung beginnt mit der Verfolgung,
-
der Ansatz des Spiels, oder Abenteuers, ist eine Beteiligung (bewertete Versetzung), und seine Ausformung beginnt mit der Einlösung, und
- der Ansatz der Routine, oder (Zusammen-)arbeit, ist eine Verantwortung (bewertete Absicht), und seine Ausformung beginnt mit der Auslösung.
Und also wird die Verfolgung beim Vorleben der Ordnung angepaßt, während das himmlische Licht den gläubigen geistigen Horizont durchdringt, und die Einlösung (und damit zugleich die Auslösung) bei der Ehrfurcht der Beteiligung, während es den persönlichen oder philosophischen geistigen Horizont durchdringt, und die Auslösung bei der Rechtschaffung der Verantwortung, während es den körperlichen geistigen Horizont durchdringt.
Wie ich schon sagte, kann jeder Mensch spielen und vertreten, aber die Vertretung der Liebe des Überzeugenden und des Menschen als Überzeugbaren erfordert oftmals zumindest eine Ahnung des Schöpfungsmitvollzugs in Anbetracht der dabei auftretenden Widerstände und Gefahren. Natürlicherweise dringt also nur der gläubige geistige Horizont zu ihr. Und ebenso erschließt sich der Sinn der Ehrfurcht nur demjenigen, welcher den Wert der Koordination seiner Besinnungen versteht, also daß er durch bestimmte monastische Gepflogenheiten einsichtiger wird (klappt natürlich nur in sehr begrenztem Maße, wie ja auch im
vorigen Beitrag bekräftigt, aber
ohne solche Gepflogenheiten kann der Einsichtsprozeß
ganz zum Erliegen kommen. Es spricht aber nichts dagegen, einen ganzen Köcher solcher Gepflogenheiten bei der Ehrfurcht heranzuziehen.) Der Triumph des Überzeugenden steht schließlich an, wenn die Widerstände überwunden und die Gefahren überstanden wurden.
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