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31. Juli 2017

Und zur 180

D The Man in the White Suit (1951) 
F Forbidden Planet (1956)
D Chûshingura (1962)
F L'Année Dernière à Marienbad (1961)
N Fatty Finn (1980)

R L'Aile ou la Cuisse (1976)
N The Ladykillers (1955)
M Men in Black II (2002)
N The Card (1952)
D The 'Burbs (1989)

N The Detective (1954)
F Minority Report (2002)
E Blow-Up (1966)
F Invaders from Mars (1953)
F Atlantis: The Lost Continent (1961)

E Our Man in Havana (1959)
E The Last King of Scotland (2006)
F Falling Down (1993)
M 7 Faces of Dr. Lao (1964)
M The Blues Brothers (1980)

F 20,000 Leages under the Sea (1954)
M Trading Places (1983)
F The Philadelphia Experiment (1984)
N Red Heat (1988)
M Robin Hood (1973)

M Shrek (2001)
M Tom Thumb (1958)
E Astérix & Obélix: Au Service de sa Majesté (2012)
M Madagascar (2005)
D The Mosquito Coast (1986)

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29. Juli 2017

Drei Versprechen

  1. Daß die Verachtung der Grundlage, welche die göttliche Schöpfung darstellt, Blasphemie ist.
  2. Das Heilige zu fassen und ihm den Weg zu ebnen.
  3. Die Ausbreitung des Heiligen.
Ad 1. Selbst keine solche Blasphemie zu begehen und eine solche gegen einen selbst gerichtete Blasphemie strafbewehrt zu wissen.

Ad 2. Die eigene Freiheit zu gebrauchen und ihre Bedingungen versichert zu wissen.

Ad 3. Dem als heilig Erkannten nach zu leben und Gunst und Mißgunst die Welt zu ihm bekehrend zu wissen.

Konkretes dazu.
  1. Das physikalische Menschenbild als strafbewehrter Angriff auf das Bewußtsein und seine Bedeutung, siehe die Geschehnisse vom zweiten Weihnachtstag 2004 und dem Ostermontag 2005.
  2. Soweit es den Gebrauch angeht, siehe Heimat: Anfang und Ende, und zur anderen Seite des Versprechens die ausgiebig dokumentierte Ohnmacht der Umstände die Arbeit der Gläubigen aufzuhalten.
  3. Die Bedeutung des Osterfestes seit seinen Anfängen, siehe Osterlamm, aber auch das 15. Kapitel der Offenbarung.

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28. Juli 2017

Die Sorge

Die gutmütige Treue bewahrt,
konserviert nicht, was besteht,
sondern bewahrt die Optionen dessen,
was in uns angelegt ist,
indem sie auf Ahnungen horchend
sich um die Vorarbeit sorgt.
Würde sie ihre Augen heben,
so fände sie sich
auf dem Feld ihrer Ideale stehend.

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21. Juli 2017

Zum ewigen Leben

Meine weltliche Auffassung des ewigen Lebens besteht, wie ich auch schon des öfteren ausführte, darin, daß wir durch die Bejahung oder Verneinung der Ideen, welche in uns walten, die Verkörperung derselben in der Welt beeinflussen. Zwar liegen unsere Anlagen materiell in uns, aber sie sind dort nicht vollständig isoliert, wie die geradezu grotesken Beispiele konvergenter Evolution, etwa des Wolfes und des tasmanischen Tigers, auch bestätigen.

Hier möchte ich mich indes mit der Intuition der unvergänglichen Person beschäftigen, den Teilen unserer Persönlichkeit, welche wir mit Stolz und Zufriedenheit am Werk sehen, und welche im besonderen auch die Voreingenommenheit unseren Kindern gegenüber erklären.

Zunächst einmal ist dazu festzuhalten, daß wir unser Leben zu unterschiedlichen Graden von uns selbst geführt wahrnehmen, daß wir uns also insbesondere in unserer Jugend oftmals in Situationen wiederfinden, in welchen wir bestenfalls zwischen Schollen hin- und herspringen, welche uns einmal in diese und ein andermal in jene Richtung treiben: Unsere eigenen Kräfte sind bescheiden, und mächtig gestaltet sich die Erfahrung aus ihrer eigenen Dynamik heraus.

Indes, dies mißbehagt jenen, welche der Ahnung ihrer unvergänglichen Person anhangen, durchaus. In ihnen regt sich der Wunsch zu wachsen und ihr Leben dahingehend umzugestalten, daß sich die Erfahrung künftig im Einklang mit ihrem eigenen Wesen entwickelt, daß ihre Teilnahme an ihr das Signum ihrer unvergänglichen Person widerspiegelt, daß sie nicht überrumpelt werden mögen, sondern, wo nicht selbst der Antrieb des Geschehens, da doch wenigstens graziös gefaßt sein mögen.

Und zum anderen ist festzuhalten, daß viele Dinge, welche wir tun, nicht in unsere unvergängliche Person eingehen, wie beispielsweise jene Dinge, welche vor und nach der Verdauung stattfinden, ein Umstand, welchem sich im besonderen der Flatulenzhumor verdankt, welcher von der steten Konfrontation mit dem Ist-Zustand ausgeht (einigermaßen nett in Robin Williams' Auftritt in The Adventures of Baron Munchausen thematisiert).

Es handelt sich dabei indes nicht um Heuchelei oder dergleichen, sondern vielmehr um die Folge der Funktion der unvergänglichen Person, auf welche erstere verweist, nämlich Anteile unseres Wesens, konkret unserer Haltung, zu verstärken, wozu es im Rahmen unserer Verdauung, beispielsweise, schlicht keinen Grund gibt.

Unsere unvergängliche Person zeigt sich somit also als jener Teil von uns, durch welchen wir der Welt gewachsen werden, eine Art Schneckenhaus, welches aus uns selbst heraus wächst, und es ist diese Ergänzung, auf welche sich unsere Seinsbejahung konzentriert und auch konzentrieren sollte, eingedenk dessen, daß hier der Reichtum des Menschlichen liegt.

Und selbstverständlich ist diese Konzentration auch die Voraussetzung dafür, daß sich das Kollektiv des Bejahten als Himmel, als hoch erhabene Kraft, verstehen läßt, und wir müssen unseren Vorfahren dankbar für jeden guten Geist sein, welchen sie uns mit auf den Weg gegeben haben, auch wenn Gott selbst die Richtlinien vorgibt, denn es bleibt ihr An- und Einsatz.

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20. Juli 2017

Geistlichkeit und Weltlichkeit

Geistlichkeit ist der Glaube an die geistige Natur der Existenz, und Weltlichkeit ist der Glaube an den Besitz, Geistlichkeit achtet auf das Wohlbefinden unseres Geistes, und Weltlichkeit achtet auf die Voraussetzungen seiner Herrschaft.

Der Friede, um welchen es der Geistlichkeit geht, kann dabei auf unterschiedliche Weise vermittelt werden, nämlich entweder durch den Geist selbst oder sozial durch Mitmenschen. Das Gewicht der beiden Ansätze variiert dabei von Religion zu Religion. Mögen die einen freiheitlich und die anderen gemeinschaftlich heißen.

Das Christentum läßt, soweit es seine schriftlichen Grundlagen angeht, freiheitlichere und gemeinschaftlichere Ausprägungen zu. Gemeinschaftliche Religionen müssen zwangsläufig Mindeststandards festlegen, welche erfüllt werden müssen, damit der Gläubige sich der Versicherung seiner Zugehörigkeit sicher sein darf, denn um den so gestifteten Frieden geht es ihnen ja gerade und ohne Voraussetzungen können sie ihn nicht gewähren.

Der Katholizismus im speziellen hat die Schwelle so niedrig wie möglich, aber so hoch wie nötig angelegt, offenbar mit dem Ziel, so viele Seelen wie möglich zu rechtfertigen. Dies führt indessen bei nicht wenigen Menschen zu einem charakteristischen Fehlwuchs: Wer dazu geschaffen wurde, den Mount Everest zu erklimmen, fühlt sich nach Erreichen des katholischen Plateaus nicht unbedingt ausgelastet, und in dem Sinne gilt für nicht wenige Katholiken, daß viele Erste Letzte sein werden, und viele Letzte Erste. Zu Anfang erzeugt die gemeinschaftliche Versicherung der Zugehörigkeit eine erhöhte Intimität, welche die zwischenmenschlichen Beziehungen auf ansehnliche Weise vertieft. Doch mit den Jahrzehnten gebiert die in ihrem vertikalen Wuchs durch die gemeinschaftliche Unterordnung gedeckelte Spiritualität horizontale Ausgriffe, welche geradezu häßlich anzusehen sind: Die Drangsalierung von Mitmenschen mit dem Ziel, ihr Heiligstes zu sehen, mit der Begründung, daß es ja nur wirklich wäre, wenn es sich auch zeigt.

Alle Systeme, welche Individualität hinter Zugehörigkeit zurückstellen, ob geistlich oder nicht, münden schließlich in den Konsum der Individualität, welche unter diesen Umständen keinen anderen Nutzen verspricht, und der Wahnsinn in den Augen allzu vieler erfolgreicher Franzosen und Spanier, vornehmlich, verrät, daß der Katholizismus dieser Gruppe zuzurechnen ist.

Dennoch, auf's Ganze gesehen, auf welches in bewertender Absicht zu blicken Gott von uns fordert, stellt der Katholizismus eine Trutzburg dar, welche gerade wegen ihres tief liegenden Schwerpunkts schwer umzustoßen ist.

Indes, dazu wehrt er sich durch Exkommunikation, und noch jede Form der Geistlichkeit wehrt sich gegen das Unheilige, die gemeinschaftlichen durch Ausschluß und die freiheitlichen durch Tabus, und es gibt keine Religion, welche nicht predigen würde, daß es den Sündern schlecht ergehen wird, jedenfalls soweit es ihre schriftlichen Quellen angeht.

Auch im Neuen Testament gibt es Handhabe genug, die christliche Gemeinde durch Gesetze zu schützen, welche bestrafen, was ihren Frieden gefährdet, und es hat lediglich historische Gründe, daß dergleichen Gesetze nie aufgestellt wurden, weil die katholische Kirche weitergehende Befugnisse zu richten hatte und die Reformation nur um den Preis der gesetzlichen Befreiung des Adels zu haben war.

Um ihre Schafe nicht zu verlieren, erweckt die katholische Kirche zumindest den Anschein, als würde sie die Schwelle zu ihrer Zugehörigkeit senken, doch muß sie dabei aufpassen, daß sie auf diese Weise immernoch die Geistlichkeit gegen die Weltlichkeit verteidigt, denn wenn sie es nicht mehr tut, hindert sie auch das Gericht der Geistlichkeit über die Weltlichkeit nicht mehr. Konkret hat sie sich durch allzu wohlfeile Karitas bereits fatal verwickelt, und wenn die katholische Kirche auch immer in ihrem eigenen Recht bleiben wird, nämlich daß alles gut würde, wenn alle Menschen Katholiken würden, der schwarze Peter also immer woanders verortet werden kann, so legen mehrere Milliarden Menschen, welche für gemeinschaftliche Geistlichkeit nur Verachtung übrig haben, seien sie weltlich oder freiheitlich geistlich, doch den Schluß nahe, daß dies nicht die Auflösung der entstandenen Spannungen darstellt.

Ich schrieb bereits davon, daß, wenn die Kraft der geistlichen Menschen ausreichend wäre, es zu keinem geistlichen Verfall käme, und daß es also illusorisch ist, darauf zu bauen, daß sie die Mißstände richten könnten. Ihrer sind in diesen Zeiten zu Wenige, wir sind zu schwach: In Abwesenheit wirksamer Sanktionen breitet sich die Weltlichkeit immer weiter aus, und ihr Scheitelpunkt kommt erst noch.

Es bleibt wirklich nur, am Ufer zu stehen und auf das gläserne Meer zu sehen, und wenn die letzten geistlichen Strömungen zum Erliegen kommen, wird das Feuer wohl heiß genug sein. Freilich, bei einer derart allgemeinen Betrachtung kommt es nicht auf jeden Winkel an, und was gerichtet werden kann ist auch zu richten, doch den Wandel bringt die Besinnung auf den Geist.

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News portals

There's a plethora of reporting and analysis on the web, and I'd like to talk a little about the way I see it.

The first distinction to make is, in my opinion, whether we're dealing with redaction or not.

Unredacted material necessarily reflects the personal views of its author(s). This blog is an example and so are Michael Klonovsky's Acta diurna. Quite a few people let the world know what they think by blogging and quite a few journalists have their own website to archive their articles and publish some reports they couldn't sell.

Although usually of a decent analytical quality this material is either too particular to follow in concentrated form or it lacks relevance, which has to be compensated by humour or freshness of approach. In any case, though, there is little reason for the reader not to prefer its redaction.

Next, with redacted material, we should ask what's the aim of the redaction, or differently put, what constitutes importance for the editor. The first distinction I want to make here is, whether the editor is interested in the specifics of the content of the articles he publishes or not, or differently put, whether he's a content hunter or not.

Content hunters need specific material for a purpose of theirs and consequently their produce is similarly particular in nature as unredacted material is, yet not in raw diversity, only as far as its variety is concerned, that is only in intent.

However, there are some very general intentions, like wanting to show that the times are headed in a certain direction, for if they really are, almost anything serves to prove it.

Of this nature are some rather entertaining news portals, I'll mention
If unredacted material is the like of prophets', then content hunters are public speakers on their particular subject.

If, on the other hand, the editor isn't interested in the content per se, then his interest is either derived from the interest of his readers in the content or from the interest of his content providers in the content. The former is called clientelism and the latter advertisement.

An example of pure clientelism is Jane's. As for the other, never mind.

The problem, however, in these waters is that they are hardly sailed by pure examples. When it comes to newspapers, there are some, like Le Monde, or The Sun, for that matter, who come reasonably close to serving their respective readers exactly what they expect and how they expect it to be served.

Interestingly enough though, there is not a single German written newspaper of that sort. The best I know is the Neue Zürcher Zeitung, but, like many other papers, The Independent comes to mind, there is a doctrine, either believed or paid for, that supervises the information of the reader, and although this would be in the former case no worse a motivation than that of a content hunter, the result is worse, because the supervision isn't seeking that what does indeed suit it, but rather deceives about a matter, and while the one sidedness of a content hunter bent on making a point usually leads to statistical misrepresentation, that is far more agreeable than the conscious discarding of plausibility and notional clarity.

While these two can be restored by reading between the lines or closely, respectively, I don't believe in the misdirection of the mentally sluggish, who, on the other hand, understand cum grano salis well enough, since everything in their world is.

Still, in case of the NZZ and the Independent, the supervision is only topical and reactive, whereas in other papers it is total and active, trying to influence the reader in every single line of every single article, not calculatedly, of course, but in narcissistic frenzy or deeply rooted hatred. In any case, though, it is clear, why the average reader should flee this form of redaction, and by the looks of it, he also does.

Speaking of which, the redaction of the Drudge Report follows formally the clientelism of a tabloid, though with a different embedded agenda: A tabloid seeks to reassure, Drudge to call into question.

Sadly for Germany, every paper decides, when it reaches a certain size, to serve some group, which it considers fittest to manage Germany's affairs, and by doing so it turns its back on the reader who considers himself the judge of what he reads. So strong is the bend, that no impartial mind could subject itself to it for long.

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19. Juli 2017

Offenbarung, 15: Das Lied der Überwinder

Und ich sah ein anderes Zeichen im Himmel, das war groß und wundersam: sieben Engel, die hatten die letzten sieben Plagen; denn mit denselben ist vollendet der Zorn Gottes. Und ich sah wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemengt; und die den Sieg behalten hatten an dem Tier und seinem Bild und seinem Malzeichen und seines Namens Zahl, standen an dem gläsernen Meer und hatten Harfen Gottes und sangen das Lied Mose's, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sprachen: Groß und wundersam sind deine Werke, HERR, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Heiden! Wer sollte dich nicht fürchten, HERR und deinen Namen preisen? Denn du bist allein heilig. Denn alle Heiden werden kommen und anbeten vor dir; denn deine Urteile sind offenbar geworden.

Darnach sah ich, und siehe, da ward aufgetan der Tempel der Hütte des Zeugnisses im Himmel; und gingen aus dem Tempel die sieben Engel, die die sieben Plagen hatten, angetan mit reiner, heller Leinwand und umgürtet an ihren Brüsten mit goldenen Gürteln. Und eines der vier Tiere gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll Zorns Gottes, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und der Tempel ward voll Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft; und niemand konnte in den Tempel gehen, bis daß die sieben Plagen der sieben Engel vollendet wurden.

Deutung.
  1. Absatz. Gegensatz von Weltlichkeit und Geistlichkeit.
  2. Absatz. Wesen des Bruchs
Das gläserne Meer ist die Klarheit und das Feuer die Anteilnahme in der Reflexion der beschriebenen Zeit, in welcher das Tier in Abwesenheit des Geistes herrscht und die Besinnung auf den Geist im Gebet die Zukunft entscheidet.

Der Bruch ist willentlich auf der Grundlage der Offenbarung und unkorrigierbar und unaufhaltbar, nachdem er begonnen hat.

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Gefolgschaft

Ihm zu Diensten,
nach Ihm Anteil nehmend.

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17. Juli 2017

Osterlamm

Gott verlangt Klarheit,
Klarheit über dasjenige,
welches man leben sehen möchte.

Wenn Abraham bereit war,
seinen Sohn für Gott zu opfern,
so ist die Opferung des Osterlamms
der Zoll, welchen der Vater entrichtet,
um seinen Sohn zu erhalten,
das gemeinsame Bekenntnis zu demjenigen,
welches Gottes Segen wert erachtet wird,
durch Beschränkung auf es.

Christus zog nach Jerusalem,
um dieses Bekenntnis abzulegen,
zusammen mit den Seinen,
um vor Gott und der Welt
seinen Weg zu beschreiten,
ungeachtet dessen augenblicklicher Aussichten.

Der Titel des Lamms ist kein gewählter,
sondern entspringt einer bitteren Reflexion,
daß der Sohn für die Kinder starb.

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16. Juli 2017

Was bleibt.

Die freie Vernunft,
der beispringende Impuls,
das nachfühlende Herz.

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Was ist das?

Es ist Nahrung im Kessel,
die Griffe des Kessels sind verbogen,
die Beine des Kessels sind zerbrochen.

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15. Juli 2017

L'année dernière à Marienbad (1961)

A film that is best viewed as a revue of phenomena rather than a drama that forces everything into a specific place.

You lose, when you're in one of the following situations:

1        1        3        1
         2        4        3
1        3        7        5
1                          7
1        1        3
         4        5
n n>1    5        6
n
         2
1        4
1        6
n n>1
n        2
         5
         7

I consider this to be one of the strongest points of the film, the idea that you force yourself to turn into a game that you win or lose depending on the right sequence of moves something that appears to be evident to you, a game, too, that whoever goes first loses unless the other party gracefully allows him to succeed.

There is the promise of that which is not yet, and youth holds it in high esteem, ever hungry to advance, ever uncertain about its progress.

Lacking in this film are children.

And insight - like into in which situations you lose that game.

The world of fantasy - with everything possible and nothing certain.

Though that is certain that even fantasy is restricted to the forms of human perception, the intellectual and emotional analysis of our experiences, and as I said in the beginning, L'année dernière à Marienbad does an admirable job of going through them as far as matters of the heart are concerned.

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Blow-Up (1966)

Another exposition, though no comedic one, Blow-Up shines a light on heeding and the nature of its foundation.

The film takes a riddle approach like L'année dernière à Marienbad, which is a superior film in every respect, but never mind that, and uses artificial emptiness (of the streets and parks of London) and silence (where tongue wagging would be natural) as means to make the audience pause - and spends a good deal of time on it.

You could say it starts with the photo shoot in the park, but I'd call that prologue, nothing but necessary background information. The film really starts with the words: She's got a better figure than me.

That's rather well acted too. The point is that she fears the shame of being called easy by her friend.

And the next scene, at night in the park, gives the whole film and its idea away, for that cannot possibly be real, so the whole murder is to be taken metaphorically, as the death of dignity at the hands of Paparazzi.

Mind you, that's not the topic of the film, but just a way to stress the condition of the person, who lives his life heeding, just like the scene before and the scene after, which stresses the absurdity of this approach to life by means of the desirability of a broken guitar.

And every scene from then on has its function in the overarching effort to demonstrate that there is a reality that all the heeding naturally refers to lest it'd be unnatural.

Agatha Christie did something similar in Ordeal by Innocence, pointing out the delusions of the aspiring mind, the assumption of involvedness, where it's all completely simple, a bit like a pantomime tennis match indeed.

Nevertheless, Blow-Up is not a bitter film, it just invites mankind to look, to pause and perceive, to heed, what insight dishes up. While doing that it may be guilty of trivialising people, but then again there are trivial people.

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14. Juli 2017

Die intentional bedingten Ausprägungen der Menschlichkeit

Die drei Typen, welche ich im Beitrag Die Schicksalsvorhersage für morgen vorgestellt habe, ergeben sich aus der Art der Intentionalität der Bürger.

Der zweite Typus, Lustig, gütig, bei sich selbst und damit zu Frieden, beschreibt die private Intentionalität, welche keinen Grund sieht, sich um politische Belange zu kümmern.

Der erste Typus, scheu, unsicher, und gerade deshalb der Aufgabe gewachsen, beschreibt die politische Intentionalität, welche sich müht, die gesellschaftliche Ordnung den eigenen Friedensvorstellungen anzupassen.

Und der dritte Typus, desillusioniert, unwirsch, den Streit zur eignen Bereicherung suchend, beschreibt die sich den Systemzwängen ergeben habende Intentionalität.

Meine Beobachtung vom 8. Juli 2017 scheint mir dessen eingedenk die vorhergesehene Verschiebung vom zweiten Typus hin zum ersten anzukündigen: In dem wild schimmernden Auge zeigt sich ein Anflug politischer Verantwortlichkeit.

Nun denn, die Tür steht offen, und soviel ist gewiß, daß wir mit einer dieser drei Gestalten von Menschlichkeit leben müssen, einzeln und zusammen.

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13. Juli 2017

Gesellschaft ohne gemeinsame Absicht?

Der im vorigen Beitrag betrachtete Unterschied zwischen Interessen- und Systemkonflikten beruht auf der Unterteilung der Institutionen in intentions- und funktionsgebundene.

Während intentionsgebundene Institutionen auf die Erreichung eines Ziels hinarbeiten, welches um seiner selbst willen erstrebenswert ist, arbeiten funktionsgebundene Institutionen auf die Erreichung eines Zieles hin, welches nur durch die Rolle, welche es in einem größeren System spielt, erstrebenswert ist.

Das interessanteste Beispiel für diesen Unterschied liefert wahrscheinlich die Forschung. Im Großen und Ganzen ist die Forschung werkzeugbestimmt, in der Experimentalphysik für jeden Laien ersichtlich, in der Mathematik nur für den Fachmann, wobei die dort so genannten Theorien die Rolle der Werkzeuge einnehmen. Mit anderen Worten gilt recht allgemein, daß die universitäre Forschung der Frage nachgeht, was sich mit den bestehenden Werkzeugen anstellen läßt.

Der Grund hierfür liegt darin, daß die Publikation in Fachzeitschriften für die Evaluation der Forschung von zentraler Bedeutung ist und der Werkzeuggebrauch wie keine andere Strategie Publizierenswertes garantiert.

Weil also die Forschung die Funktion erfüllen muß, Bericht zu erstatten, und zwar auf eine Art und Weise, welche es selbst dem Inkompetenten erlaubt, ihren Erfolg zu beurteilen, was konkret auf das Zählen der Berichte hinausläuft, hat sie sich auf die Methode verlegt, welche am zuverlässigsten Berichte abwirft.

Im Großen und Ganzen. Etwas anders sieht es in der Medizin und in der Waffentechnik aus, wo die Intention, nicht zu sterben und/oder zu zerstören, eine zuverlässigere Evaluation ermöglicht.

Freilich, im Falle der Mathematik kann man nach Gleichungen fragen, welche von nun an lösbar sind und im Falle der Physik nach Kräften, welche gerade entdeckt oder erklärt wurden, doch gibt es ausgesprochen viele zu lösende Gleichungen und in der Physik, der Quantenmechanik sei Dank, ausgesprochen viel zu entdecken, von den unterschiedlichen Möglichkeiten, die aufgespürten Phänomene zu erklären, ganz zu schweigen.

Doch damit genug davon. Die Frage, welche mich hier beschäftigt, hat mit Forschung ja auch gar nichts zu tun, nämlich in wiefern es für eine menschliche Gesellschaft natürlich ist, eine Intention zu verfolgen, anstatt sich schlicht als ein System zu verstehen, welches das Miteinander untergeordneter Intentionen regelt.

Die hier  möglichen drei Fälle hatte ich bereits im Beitrag Eine Klassifizierung von Ordnungsmächten hinsichtlich ihres Verhältnisses zum sie tragenden Geist am Wickel:
  1. Die Regelung ist zugleich Intention der Einzelnen (natürliche Ordnung).
  2.  Die Regelung steht in keinem Wesensverhältnis zu den untergeordneten Intentionen (instrumentelle Ordnung).
  3. Die Regelung sucht die ihr untergeordneten Intentionen ihrem Ideal gemäß zu leiten (zähmende Ordnung).
Im ersten Fall haben wir eine ideologisch homogene, und höchstwahrscheinlich homogenisierte, auf welcher Grundlage die Ordnung erst natürlich wird, Gesellschaft, im dritten Fall eine sich der moralischen Autorität beugende und im zweiten reine Vertragsbeziehungen, wobei die Anerkennung einer moralischen Autorität, wenn auch keine aktualisierte, so doch die grundsätzliche ideologische Homogenität voraussetzt.

Mit anderen Worten sind die natürliche und die zähmende Ordnung Produkte der gesellschaftlichen Sinnstiftung, konkret in Frankreichs und Deutschlands Fall durch die katholische Kirche, welche ihrerseits garantieren, daß der gestiftete Sinn gesellschaftlich vollzogen werden kann. Andere Garantien sind denkbar, aber nicht öffentlich als solche erkennbar, da nicht durch's öffentliche Bekenntnis getragen.

Auch ist das Verhältnis der Regelung zu den ihr untergeordneten Intentionen nicht in jedem Fall so ohne weiteres erkennbar. Die Volksabstimmung beispielsweise mag Ausdruck einer egalitären bürgerlichen Gesinnung sein oder ein reines Instrument, ja, ihr Wesen mag sich sogar unmerklich vom einen zum andern wandeln, und so verhält es sich mit allen Einrichtungen, welche metaideologisch, also nicht durch die Ideologie selbst, sondern durch die Frage des rechten Umgangs mit ihr, begründet sind: So lange die Ideologie anderweitig lebt, sind die metaideologischen Institutionen ihre äußerste Konsequenz, und ist sie sonst tot, so handelt es sich bei ihnen um überkommene Instrumente.

Doch zurück zur vorgesetzten Frage: Wie natürlich ist die sinnhafte Verbundenheit einer Gesellschaft?
  1. Es ist natürlich, daß sich eine Gruppe von Menschen gemeinsam um ihr Fortkommen sorgt.
  2. Es ist natürlich, ein friedensstiftendes Recht zu entwickeln.
Wo der erste Punkt eine Selbstverständlichkeit ist, die Gruppe hinreichend überschaubar und isoliert, da mag die Gesellschaftsordnung instrumentell sein, ohne daß die sinnhafte Verbundenheit der Gruppe Schaden nimmt. Verhält es sich aber so, daß der kooperative Rahmen unklar, weil einigermaßen frei wählbar, ist, so bedürfen die Bewohner derartig fließender Verhältnisse der rechtlichen Versicherung des Friedens, um sinnhaft verbunden zu bleiben.

Jedenfalls erklärt diese Betrachtung die Instrumentalität sowohl der ersten Gesetzeswerke, wie etwa der mosaischen Gesetze, als auch die der Gesellschaftsordnung Englands im Vergleich zu anderen europäischen Nationen: In beiden Fällen sind die Gruppen hinreichend isoliert und überschaubar.

Die heutige Situation nun ist dadurch gekennzeichnet, daß metaideologischen Einrichtungen im Rahmen der Vereinigung von Gruppen die Rolle zugewiesen wird, den Frieden rechtlich zu versichern, was sie indes nicht können, da jeder Friede eine ideologische Substanz besitzt und wesentlich partikulär ist, siehe beispielsweise Nochmals zur Unvereinbarkeit aller Seelenteile in einer Kultur, das heißt, nicht dadurch erreicht wird, Ruhe zu halten, sondern dadurch, das Geliebte zu hegen.

Mit Blick auf die Folgezeit nach dem Westfälischen Frieden besagt dies nichts anderes, als daß es mittelfristig der katholischen Kirche nicht bedurfte, um die Hege der christlichen Ideale zu gewährleisten - ein Umstand, auf welchen sich bei Licht betrachtet überhaupt nichts bauen läßt.

Wir müssen also davon ausgehen, daß der derzeitige gesellschaftliche Umbau eine unreflektierte Hinwendung zum Instrumentellen darstellt, welche die Reinkarnation der ideologischen Substanz erzwingt. Der Gedanke, daß die Vorstellung, daß die ganze Menschheit im selben Boot säße, zu sinnhafter Verbundenheit vergleichbar etwa der der Juden führen würde, übersieht, daß es nur so lange nicht nötig ist, die Grundlagen des Friedens gesellschaftlich zu explizieren, wie sie implizit garantiert sind, und das sind sie durch den Umstand, denselben Planeten zu bewohnen, ebensowenig wie durch den Umstand, demselben System ausgeliefert zu sein.

Wichtiger als Nationen sind Kulturkreise, deren Verästelungen sie nur sind. Doch wer die Zweige angreift, rückt dem Stamm zu Leibe. Wir sehen gerade den Versuch, die Intention aus der staatlichen Ordnung zu verbannen und sie durch das System zu ersetzen und uns folglich seiner arbiträren Dynamik zu unterwerfen, wie es beispielsweise der Großteil der universitären Forschung schon heute, wenn auch nicht ganz klaglos, tut. Ich hoffe, ich habe die damit verbundenen Aussichten hiermit hinreichend verdeutlicht.

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12. Juli 2017

Permissivität

Wann immer ein Machthaber darauf verzichtet, seine Macht zur Behebung eines Mißstandes einzusetzen, geht er davon aus, daß sich der Mißstand nicht weiter auswächst, sondern an seiner eigenen Unzulänglichkeit eingeht.

Es gibt in der Natur lebensfeindliche und lebensfreundliche Zustände, allgemein und im Speziellen, und das Interesse einer Untergruppe an einer bestimmten Einrichtung mag sich nicht mit dem der Obergruppe decken, wobei es in dem Fall für die Verschiebung der Gewichte und die Möglichkeit zur Permissivität entscheidend ist, wie lebensfeindlich der Weg vom gegenwärtigen Zustand zu einer anderen Einrichtung zwischenzeitlich wird: Ist er mit absehbarer Mühe gangbar, so wird er nicht offengehalten werden.

Dies ist die Situation in einem Interessenkonflikt. Daneben gibt es aber auch den nicht auf einen Interessenkonflikt zurückführbaren Systemkonflikt, in welchem Verhaltensweisen nicht als zielgeleitet angenommen werden können, beispielsweise im Bereich der Kindererziehung.

Bei Systemkonflikten hängt die Geeignetheit der Permissivität denn auch nicht von der lokalen relativen Lebensfreundlichkeit der gegenwärtigen Einrichtung ab, sondern von der Verträglichkeit zweier sich überschneidender Systeme, und genau darin wurzelt die Methode, mit welcher Kinder sich ein Bild vom Umfang des Systems machen, in welchem sie leben: Immer wenn die Eltern wütend werden, gehört eine Regel zum System.

Im Lichte dieser Betrachtung ist ein Mensch also genau dann erwachsen, wenn ihm seine Fehler selber Weh, oder wie man sagt, Leid tun.

So viel zur allgemeinen Situation. Im speziellen interessiert mich aktualitätsbedingt ein spezifisch weiblicher Pazifismus, nämlich sich so lange durchprügeln zu lassen, bis dem Macker die Puste ausgeht.

Nach dem Vorigen dürfte klar genug sein, daß die die Ordnung garantierende Gewalt keinen Fehler begeht, wenn sie ihren Kritikern auf diese Weise ihr grammatikalisches Geschlecht veranschaulicht: die Polizei, der schwarze Block, nicht?

Aber wie weit reicht dieser Ansatz?

Männer verprügeln Frauen natürlich, weil diese keine ihnen genehme Form haben, und das weibliche Kalkül besteht darin, auf die Einsicht zu setzen, daß die Verantwortung eines Mannes der wirklichen und keiner Wunschform gilt, zu welcher sich wohl jeder Mann bei hinreichender Erschöpfung schließlich durchringt.

Und das ist auch der natürliche Anwendungsbereich dieses Ansatzes: Wo Unmut schließlich der Reue über den angerichteten Schaden oder dem Entsetzen über die gänzliche Fruchtlosigkeit weicht.

Und wenn der Mensch im allgemeinen nicht pyroman veranlagt wäre (Feuer!), so fiele der Protest der Autonomen gegen die Staatsgewalt auch mustergültig in diese Kategorie.

Aber was ändert die Bewunderung der eigenen Herrschaft über das weltverschlingende Element schon? Gut, sie erleichtert die Mobilisierung, aber irgendwann ist es dann ja auch wieder genug, zu Ostern, an Johanni, neuderdings am 1. Mai und wenn die größten 20 Staatschefs eine Fete schmeißen.

Man gönnt sich ja sonst nichts.

Doch es gibt wohl auch anders gelagerte Fälle, und um das einzusehen, müssen wir das Thema Gewalt gegen Frauen gar nicht verlassen. Einige Männer haben nämlich dazugelernt, und verprügeln Frauen nicht mehr, was ja doch nichts bringt, sondern schütten ihnen stattdessen jetzt Säure ins Gesicht, darauf spekulierend, daß dies wohl tatsächlich zu weiblichen Verhaltensänderungen führt.

Ja, und so ist das auch. Also, um dies ins Allgemeine zu übertragen: Permissivität stößt da an ihre Grenzen, wo Unmutsäußerungen mit strategischen Geländeverlusten einhergehen.

Indes, derart auf dem Ehrenrührigen herumreitend möchte ich diesen Beitrag nicht beschließen. Das eigentliche Problem ist weder, daß die Polizei zu sehr einer Hure gleicht, noch daß strategisch Stücke aus der Staatsmacht herausgeschlagen würden  - also jedenfalls nicht von unten - das eigentliche Problem besteht in der Unterdrückung gesundheitserhaltender Zurechtweisungen in einem Systemkonflikt: Natürlicherweise werden auf diese Weise sämtliche Konfliktpunkte peu à peu entschieden, wohingegen der heutige ethnische Repräsentationsansatz (zur gegenleistungsarmen Regierbarkeit) zur Schollenbildung im Verhaltensregelnbereich führt, und niemand kann abschätzen, wie diese Systemreste harmonieren werden, wenn sie zusammengefügt werden.

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10. Juli 2017

Es klare auf!

Die bewußte Verbundenheit mit dem Jenseitigen verlangt,
sich in das zu fügen, was geschehen muß,
und seinen eigenen Gestaltungswillen
und die Vorstellungen, in welche er sich hüllt,
aufzugeben.

Gott vergißt die Seinen im Nebel nicht,
doch in dem Land, in welches unser Weg führt,
scheint die Sonne der Fügung.

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9. Juli 2017

Auf der politischen See

Das Gemeinwohl ist der Grad, zu welchem eine Gesellschaft ihre Vorstellung von Mitbürgertum institutionell manifestiert.

Idealerweise begriffe eine Gesellschaft dies als individuelle Verpflichtung, sich erstens in Fragen des Gemeinwohls von der Vorstellung des Mitbürgertums leiten zu lassen und zweitens dafür Sorge zu tragen, daß die von ihr ausgehenden institutionellen Manifestationen der Verantwortung der Bürger unterstellt bleiben, denn das ist das Siegel ihrer Authentizität.

Indes, so verhält es sich nicht von Natur aus. Stattdessen müssen wir folgende drei Klassen von Bürgern als typisch betrachten:
  1. die administrativ Unbeteiligten,
  2. die theoretisch mit der Administration Befaßten,
  3. die praktisch an der Administration Anteilnehmenden.
Die administrativ Unbeteiligten leben im Glauben, daß administrativ schon alles zum Besten bestellt ist, andernfalls sie nämlich begännen, sich theoretisch mit ihr zu befassen.

Die theoretisch mit der Administration Befaßten verspüren ein prinzipielles Ungenügen der Administration, entweder aus einem rein passiven Gefühl der verletzten Bürgerehre heraus, oder weil sie die Notwendigkeit zu irgendeiner grundsätzlichen gesellschaftlichen Veränderung verspüren.

Die praktisch an der Administration Anteilnehmenden haben ein materielles Interesse an der speziellen Ausgestaltung der Administration, welches sie die Vorstellung des Mitbürgertums vernachlässigen läßt, weshalb sie auch fast nie in den Reden von Berufspolitikern bemüht wird, also worin die Rechte und Pflichten eines vorbildlichen Mitbürgers bestehen, stattdessen sie die Vorteile ihrer Gesetze für ihre Klientel anpreisen oder Schauergeschichten für den Fall, daß ihre Vorschläge ausgeschlagen werden, erfinden.

Einem rein passiv in seiner Bürgerehre Verletzten, welchem beschieden ist, die administrativ Unbeteiligten an der Administration zu beteiligen und das Gemeinwohl auf diese Weise zu restaurieren, kommt dabei lediglich die Rolle einer moralischen Autorität zu, an welche sie sich um Rat wenden, denn die Verfassung eines Gemeinwesens ist stets der Ansatz, unter dessen Verwendung es sich seiner Lage stellt, und damit zwangsläufig seine innere, freie Entscheidung, welcher lediglich der Weg geebnet werden kann.

Indes, eine solche Figur ist ruhiger und majestätischer als ich es bin. Ich will schon irgendwo anders hin, und Gott schlägt die Brücke. Einzig, wie gestaltet sich das Geleit in diesem Fall? Kann die Kommunikation eine andere Form annehmen als die gegenseitige Verständigung Erwachter? Und wenn es so ist, so liegt doch alles daran, wie Er uns bewegt.

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8. Juli 2017

Welt und Herz

Es gehört zu den Eigenheiten der menschlichen Existenz, daß nicht hauptsächlich die Umstände, sondern in erster Linie das Herz darüber bestimmt, ob wir etwas finden, wofür wir leben wollen: Ist es voll, so verschenkt es sich auch an Kleinigkeiten, und ist es leer, so hat es auch für das Größte nicht mehr als eine mürbe Fürbitte übrig.

In der Flut des Seichten ist es das Werte, was uns Kurs halten läßt, und im Druck auf die innere Höhle ist es die Demut, mit welcher wir die Empfindung der Welt unterordnen, denn auf diese Weise bleiben Geist und Welt versöhnt, die Welt bekräftigt des Geistes Vorzug und der Geist der Welt Zugrundgelegtheit, es ist das Spiel des Potentiellen mit dem Aktuellen.

Indes, die Stunde, in welcher das Aktuelle allen Glanz verliert, ist nicht bloß zum ertragen da, sondern gibt uns auch die Gelegenheit, das Taugliche mit neuen Augen zu entdecken, und sei es nur, um uns dazu zu bringen, die vor uns liegenden Fäden aufzunehmen und mit neuem Mute zu verspinnen, denn wie sonst kehrte unser aufstrebendes Gemüt zu den ersten Dingen zurück?

Ich habe diese Stunde mit dem gestrigen Tag hinter mich gebracht, leidend, versucht, aber nicht erschüttert, als Teil meines Ringens um Aufrichtigkeit im Angesicht der nahenden Prüfung der Herzen, und aufrichtig fand ich, daß jene, welche auf die eigenen Belange beschränkt scheinen, noch nicht verloren sind und unter den richtigen Bedingungen gesellschaftlich ausschlagen mögen. Es ist etwas Reines in ihnen, dessen Verderbung die Politik so schmutzig macht.

Und was die andern in Saus und Braus angeht:
Niemand, der jemandem nach dem Mund tut oder redet, ist frei oder er selbst.

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7. Juli 2017

Und noch einmal 50 Filme

M The Adventures of Baron Munchausen (1988)
R Once Upon a Time in the West (1968)
F Au Hasard Balthazar (1966)
M The Fisher King (1991)
F The Flight of the Phoenix (1965)

F Brazil (1985)
D The Sting (1973)
D Casablanca (1942)
R The Good, the Bad and the Ugly (1966)
F Dracula (1931)

R Quo Vadis (1951)
N The Pink Panther Strikes Again (1976)
M Hopscotch (1980)
F Rear Window (1954)
N Charade (1963)

N Tootsie (1982)
R Alien (1979)
R Das Boot (1981)
D Charley Varrick (1973)
F North by Northwest (1959)

N The Hound of the Baskervilles (1959)
M Indiana Jones and the Last Crusade (1989)
M E.T. the Extra-Terrestrial (1982)
D Die Hard (1988)
M The Fifth Element (1997)

E Shaun of the Dead (2004)
N Jurassic Park (1993)
N Romancing the Stone (1984)
F The Hitchhiker's Guide to the Galaxy (2005)
M Gremlins (1984)

N Death on the Nile (1978)
F Le Fabuleux Destin d'Amélie Poulain (2001)
E Being There (1979)
M Bean: The Ultimate Disaster Movie (1997)
F The Sixth Sense (1999)

M The Great Race (1965)
N Hellboy (2004)
D Cuba (1979)
F Marnie (1964)
M Les Fugitifs (1986)

F The Black Hole (1979)
M The Dark Crystal (1982)
N Le Jouet (1976)
R The Horse's Mouth (1958)
M TRON: Legacy (2010)

D Tais-toi! (2003)
R Taxi (1998)
F Step Brothers (2008)
N Der Schuh des Manitu (2001)
E Airplane! (1980)

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6. Juli 2017

Lage und Stadium

Dem Wanderer, der in der Fremde seine Heimat vertritt,
begegnet die Welt als Ungebärde,
dem Baumeister, der zur Einhaltung seines Planes drängt,
als Ungestüm.

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5. Juli 2017

Täuschung und Selbstmord

Im Beitrag Abstiegsängste betrachtete ich die Angst, welche daraus resultiert, sich im Leben verfahren zu haben, hier nun betrachte ich ein edleres und tieferes Gefühl unter der zusätzlichen Voraussetzung, daß der Irrfahrt der Makel zugrunde lag, sich täuschen haben zu lassen.

Ich verkehre auf einigen Internetforen und treffe dort auch auf Menschen aus dem islamischen Kulturkreis, in mondänen Belangen zwar, doch so lange sie nicht gerade bekennende Homosexuelle sind, welche den Islam hassen, kommt es früher oder später immer dazu, daß sie auf einmal sehr einsilbig und schneidend werden.

Auf PI-News ist dann vom Islamchip die Rede. Ich teile diese Analyse nicht, denn ich kenne das Gefühl selbst, wenn man vor dem Leben steht und sich eingestehen muß, daß man es zugelassen hat, daß der eigene Glaube von anderen zu ihren Zwecken mißbraucht wurde. Zunächst erzeugt die Einsicht Wut, dann Scham und schließlich Versteinerung, eine ganz spezielle Form der Bußfertigkeit.

Die Idee ist, daß man sein Recht auf sein Leben verwirkt hat, und sich allenfalls noch nach Gelegenheiten umschauen kann, es wiederzuerlangen, und es stimmt ja auch, Gott hat einem das Höchste anvertraut, und wie ist man damit umgegangen?

Die Frage ist erlaubt, woher ich dieses Gefühl denn kenne. Nun, mit 12 Jahren habe ich verstanden, daß meine schulischen Anstrengungen keinesfalls dazu beitragen werden, dem, woran ich glaube, auch nur einen Schritt näher zu kommen, und da ich keine Gelegenheit sah, meinen Irrtum zu büßen, legte ich mir den Strick um den Hals, freilich ohne dann auszuprobieren, wie elend ich wohl an ihm hinge.

Alles, was der Islam tut, ist diese Erfahrung zu kanalisieren. Besprechen wir diesen Punkt einmal kurz.

Das Christentum verbietet Mord und Selbstmord, wer also solches erfährt, kriegt von der Kirche nur noch zusätzlich einen in den Arsch getreten, was selbstverständlich dazu beiträgt, daß der Betroffene den pastoralen Ratschlag in dieser Angelegenheit nicht ernst nimmt, denn Hohn und Zynismus überzeugen nie, und es ist Hohn und Zynismus zu sagen, daß es nicht weiter wichtig ist, wenn der eigene Glaube zweckentfremdet wird.

Indes, es steht geschrieben:
Und wer der Kleinen einen ärgert, die an mich glauben, dem wäre es besser, daß ihm ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde.
Und so ist es auch, wie die Welt gerade erfährt. Die Wahrheit ist natürlich, daß wir es hier mit größeren gesellschaftlichen Strömungen zu tun haben, welche die Kleinen genau dann ärgern, wenn sie verderbenbringend sind.

Womit wir wieder bei der Frage wären, wie dergleichen zu beenden ist, durch den persönlichen Einsatz der Bekenner (Damaskios, Islam) oder durch die Implosion der Leugner (Johannes, Christentum)?

Nun, es ist nicht ohne Ironie, daß heute beides Hand in Hand geht, der persönliche Einsatz der Bekenner die Täuschung offenlegt und die Leugner dadurch bloßstellt, wiewohl dieser Prozeß gerade in Deutschland im Schneckentempo vorankriecht, aber schließlich werden sogar die Deutschen die Summe ausgerechnet haben, und wenn es soweit ist, werden sie den Badonviller Marsch wieder mit Vergnügen hören, denn ewig gegenwärtig in ihm ist die sich getreu dem Guten beugende Disziplin. Es ist leicht, die falschen Propheten in die Flucht zu schlagen:
Wenn der Präsenzmarsch Adolf Hitlers kein Unbehagen auslöst, ist der Tote tot.
Nur Diebe steigen durch das Fenster ein.

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4. Juli 2017

Marnie (1964)

Wir sehen zwei Frauen, in denen ohne Zweifel Gutes ist, schlechte Dinge tun. Und was ist die Erklärung?

Die eine denkt, Gott hätte ihr etwas befohlen, und die andere sucht nach einem Ersatz für Liebe.

Nein, also wirklich, so nicht.

Vergessen wir mal, was uns da aufgebunden wird. Wonach sah es denn den Film zuvor aus?

Doch wohl danach, daß es Frauen generell schwerfällt, sich in der Täterrolle zu sehen.

Eher vergessen Frauen Fakten oder erfinden welche, bevor sie für irgendwas die Verantwortung übernehmen.

Also hilft es nicht mit Frauen über die Dinge, welche sie falsch machen, zu sprechen, vielmehr müssen sie schlicht dazu gebracht werden, sich von einem Mann beherrschen zu lassen, das heißt genauer gesagt dazu, ihm nicht länger zu mißtrauen, so wie es beispielsweise auch bei Pferden festgesetzt ist.

Andererseits, wenn eine Frau wie Marnie begonnen hat, in ihrer Opferrolle die Welt moralisch auf den Kopf zu stellen, und selbst auf Raubzüge geht, um die Beute an den einzigen sicheren Platz, den sie kennt, also zu ihrer Mutter zu schaffen, ist es mit bloß individuellem Mißtrauensabbau wahrscheinlich nicht mehr getan, und man als Mann also aufgefordert, es doch irgendwie in diesen Schädel zu kriegen, daß das Mißtrauen der Welt gegenüber nicht in derselben begründet liegt.

Na dann, Prost!

Es schließen sich natürlich Fragen an wie die, was einen Mann wohl daran reizen könnte.

Ja, was?

Spannende Unterhaltung?

Am ehesten wohl eine Aversion gegen Verschwendung.

Doch macht der Film da wirklich Mut? Ist das ein Happy End oder ein böser Witz? Die Mutter wollte immer nur das Beste und hat nie bemerkt, daß es Marnie schlecht geht?

Ja... etwas... also sehr... unplausibel.

Die roten Blumen waren bestimmt auch der erste Fall, in dem Marnie etwas Rotes fortgeschafft haben wollte...

Und dann Connery's Schlußworte: Das werden die Leute schon verstehen, daß jemand der überhaupt keine Liebe gekriegt hat, irgendetwas anderes haben wollte.

Ja... gutes Pferd... vertrau einfach darauf, daß der Reiter schon weiß, wo er hin will. Der Doktor schreibt da irgendetwas auf, aber du bleibst bei mir.

Und in echt? Schreibt er auch etwas?

Verschreibt er auch etwas...

Wahrscheinlich.

Hitchcock hatte wahrscheinlich vor, Vertigo noch einmal aufzuwärmen, aber Vertigo ist in jeder Hinsicht besser, sowohl was männliche Machtphantasien, als auch was Liebeswirren angeht.

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Deutsche Schüler!

Was haben euch eure Lehrer mit auf den Weg gegeben für den Fall, daß der Mensch nicht allwissend und allmächtig ist?

Und ihr? Ertragt ihr den Gedanken oder wischt ihr ihn gleich weg?

Wie haltet ihr's mit Menschen, welche ihre Beschwernisse Gott in die Schuhe schieben? Lacht ihr sie aus? Darum, daß sie sich nicht selber ihres Lebens annehmen?

Und was denkt ihr von solchen, welche nicht wissen, was sie anrichten? Dürfen sie ihr Treiben ungehindert fortsetzen?

Habt ihr Antworten auf diese Fragen? Versteht ihr, was eure Verantwortung ist?

Seht, ich gebe euch ein Gleichnis durch einen Balken, welcher als Hebel eingesetzt wird. Der Balken ist genormt, in einer Tabelle steht, ab welcher Kraft er bricht. Wer jetzt den Balken noch einsetzt, um ein Gewicht zu heben, welches zu zu großem Druck auf ihn führt, der hat den Balken vorsätzlich zerbrochen.

Und wenn ihr keine Tabelle habt?

Dann legt ihr euch eine an, indem ihr an gleichartigen Balken ausprobiert, ab welcher Kraft sie brechen.

Und so ist es doch mit jedem Ding, daß man es so lange untersuchen kann, bis man weiß, wie es sich verhält, oder gibt es dafür etwa einschränkende Voraussetzungen?

Ja, was tätet ihr, wenn kein Balken dem anderen gliche? Was nützte es euch dann zu beobachten, wie sich ein bestimmter Balken verhält?

Es nützte euch nichts.

Nehmen wir zum Beispiel das Wetter. Wir sehen, wie es heute ist, und morgen sehen wir, wie es dann ist. Und da wir vernetzt sind, können wir die Beobachtungen der ganzen Welt zusammentragen und vernünftigerweise steht auch zu erwarten, daß, wenn das Wetter wieder einmal weltweit genau dasselbe wie heute sein wird, dann auch am nächsten Tage dasselbe wie das Wetter morgen, aber wann wird das Wetter weltweit schon einmal wieder genau dasselbe wie heute sein?

Ihr sagt: Dafür haben wir doch die Physiker. Die haben Gleichungen gefunden, welche beschreiben, wie sich das Wetter ändert! Haben sie, doch hat noch niemand einen Weg gefunden, die Lösungen dieser Gleichungen zu finden.

Und also steht das Wetter vor uns, ein undurchdringliches Geheimnis, und wir wissen nicht, was uns erwartet, noch was wir in Bezug auf es anrichten und entsprechend problematisch wären auch unsere Versuche, es zu beeinflussen.

Und so ist es doch wohl mit vielen Dingen, oder nicht? Wer weiß schon, zu was er seine Mitmenschen treibt. Oder welches Geschäftsmodell sich bewähren wird. Und wie verhaltet ihr euch da?

Habt ihr etwa kein schlechtes Gewissen, wenn euch jemand sagt, ihr seiet an der Änderung des Wetters Schuld, oder daran, daß jemandes Geschäfte schlecht gingen, oder an der Verärgerung eines andern?

Und warum? Weil ihr glaubt, das nicht zu sein, was ein guter Mensch sein sollte, nämlich allwissend und allmächtig!

Redet euch nicht heraus, genau das ist es, Allwissen und Allmacht sind euer Ziel, und wer etwa sagt, daß man daran nichts machen könne oder man sich um den Schaden erst kümmern könne, wenn er eingetreten ist, der ist ein regelrechter Lump, welcher mangelndes Vermögen nur aus kleinlichen egoistischen Motiven heraus vorschützt, ein Verräter am Schönen, Wahren und Guten, an unser aller Allwissen und Allmacht!

Oh, paradiesische Zeit, da ihr nun zu Göttern werdet.

Oder zu Dumpfbacken, welche den Mund zu voll genommen haben.

Ein Gott hat's leicht, wo könnte er je fehlgehen, da er allwissend und allmächtig ist, aber ihr habt's schwer und solltet euch d'rum bemühen. Doch in der Schule hört ihr kein Wort von der Mühe, welche das menschliche Schicksal ist, der Mühe um das Rechte im menschlichen Kleid.

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3. Juli 2017

Kopfkino

Merkel und Macron steigen gemeinsam die Gangway herab, die Bundeswehr spielt einen Marsch, den Badonviller, Macron zu Merkel: Der ist aber schön. Habe ich noch nie zuvor gehört. Haben Sie was spezielles für mich ausgesucht? Merkel sucht nach Worten, findet aber keine und blickt giftig zu den Helden vom Musikkorps 'rüber.

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2. Juli 2017

Ritualisiertes Gefallen

Nachdem ich im vorigen Beitrag die Bedeutung der rituellen Kultivierung des eigenen Gefallens für den Einzelnen und die Gesellschaft im Ganzen beschrieben habe, möchte ich in diesem die dazu nötigen konkreten Rituale nachreichen.

Ritualisierter Stolz.

Um uns rituell zu beweisen, daß wir auf etwas Stolz sein können, bieten sich zwei Wege an, welche sich in einigen Fällen, etwa bei musikalischen Darbietungen, auch verbinden können, nämlich erstens einen Teil der Welt zu verschönern  (weiter sollte man in einem Ritual nicht gehen, sonst werden doch nur Barabbasse begnadigt) oder zweitens etwas zu überwinden, sei es Furcht, Schmerz, Erschöpfung oder ein anderer Widerstand. Im ersten Fall gilt unser Stolz unserer Gestaltung der Welt und im zweiten unserer Gestaltung unser selbst.

Ritualisierte Wertschätzung.

Um es rituell zu beweisen, daß wir etwas mögen, sollten wir zu solchen Anstalten greifen, welche die Voraussetzungen dafür bilden, daß wir überhaupt einmal auf etwas stolz sein können.

Dies können spezielle Fertigkeiten sein, welche ohne besonderen Ehrgeiz verfolgt werden, Kalligraphie, Klettern, Dichtung, Komposition oder auch nur ein Spaziergang, welcher uns beim Denken hilft, oder auch Vergewisserungen der eigenen sozialen Beziehungen in entsprechenden Treffen, und seien sie zu Kaffee und Kuchen.

Oftmals genügt es dabei sogar, anstelle der Fertigkeiten und Treffen selbst, lediglich etwas Akzidentielles zu ergreifen, was wir mit ihnen verbinden, etwa eine spezielle Kleidung, was ohne Zweifel der Grund dafür ist, warum der Säbel zur Paradeuniform gehört, und ebenso den Grund für die Sorgfalt darstellt, mit welcher manche Frauen ihre Garderobe wählen.

Ritualisierte Liebe.

Das Ziel ritualisierter Liebe muß es sein, uns in eine Stimmung zu versetzen, in welcher wir unseren Frieden finden. Das kann individuell gesehen durch jede Erinnerung an einen geeigneten beseelten Moment geschehen, aber um dies gemeinschaftlich zu erreichen, muß das Ritual einen Zustand der gemeinsamen Bemühung um die ersten Dinge des Lebens herstellen, und dazu ist die gemeinsame Unterwerfung unter das Heilige zwingend erforderlich.

Im Gottesdienst etwa findet dies während des Singens der Kirchenlieder statt, aber nur weil sie im Gottesdienst gesungen werden, unter profanen Umständen erzielten sie diese Wirkung nicht.

Wir müssen uns gegenseitig unsere Bedürftigkeit versichern, unseren Wunsch, Frieden zu finden, und unsere Abhängigkeit von der Gnade der Inspiration.

Aber wo immer wir das tun, und sei es zu Beginn eines philosophischen Gesprächs zwischen zusammen Wandernden, stehen die Chancen gut, daß der Friede unsere Herzen findet und wir gemeinschaftlich unsere Liebesempfänglichkeit erfahren.

Ritualisiertes Glück.

Sinn und Zweck des Rituals an dieser Stelle ist es, die Erfahrung des Erfolges herbeizuführen, wie es Eltern oftmals mit ihren Kindern tun, und auch Streitkräfte haben schon in ihr Führungspersonal investiert, indem sie es besonders gut ausrüsteten, auch wenn das ein Fehler ist und das Augenmerk der Überlegenheit der kämpfenden Truppe gelten muß.

Indes, davon nicht mehr. Wer darniederliegt und den Glauben an sich zurückgewinnen will, sollte sich bewältigbare Aufgaben stellen und den Anspruch progressiv erhöhen. Wer indes beim Ritual bleibt, anstatt sich der Wirklichkeit zu stellen, macht sich lächerlich, was für das Glück weit mehr gilt als für die höheren Gefallen, bei welchen es auch weit weniger Anreiz dazu gibt.

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Zur Kultivierung des eigenen Gefallens

Die Trägheit der Gewohnheit läßt uns uns selbst ins Mißfallen fügen, und so kommt es, daß wir gut daran tun, unser Gefallen zu kultivieren, das heißt uns rituell unseres Gefallens, unseres Glück, unserer Wertschätzung, unseres Stolzes und unserer Liebe, zu vergewissern, doch um dies im rechten Verhältnis zu tun, müssen wir zunächst verstehen, was wir dadurch erreichen.

Ich habe im vorigen Beitrag den Gedanken entwickelt, daß die Kultivierung unserer Wertschätzung, unseres Mögens, dafür verantwortlich ist, das Interesse an der zweckmäßigen Einrichtung unseres Lebens wachzuhalten, aus welchem insbesondere der autonome öffentliche Gedankenaustausch entspringt, welcher uns im Phänomen der Prominenz begegnet.

Und noch leichter ist einzusehen, daß die Kultivierung des Stolzes dafür verantwortlich ist, die eigenen materiellen Einrichtungen in Schuß zu halten, wobei der Grad, zu welchem die Kultivierung des Stolzes bewußt als solche betrieben wird, sich stark unterscheiden kann: Der eine ist mit einer frisch gestrichenen Fassade zufrieden, der andere erst mit einem Atombunker.

Bleiben Lust und Sorge, Glück und Liebe.

Die Kultivierung der Liebe ist dafür verantwortlich, seinen Prinzipien treu zu bleiben, und damit wesentlicher Bestandteil einer freien, das heißt die Überzeugungen des Einzelnen respektierenden, Gesellschaft, denn diese Berücksichtigung gibt es nur um den Preis des Beistandes Gleichgesinnter, welchen selbst es nur bei persönlich anzutreffendem Idealismus gibt.

Ob ein so genannter Idealist tatsächlich ein solcher ist, läßt sich noch stets daran ablesen, zu welchem Grad er zum persönlichen Opfer bereit ist und zu welchem Grad er die Auffassung des Idealen Anderer als seiner grundsätzlich gleichberechtigt ehrt.

Und die Kultivierung des Glücks schließlich ist für die Stärkung des eigenen Selbstvertrauens verantwortlich, um nicht zu sagen, für die Aufblähung des eigenen Egos.

Aufblähung ist dabei ein recht treffend gewählter Begriff, denn einem Ballone gleich verliert der Betroffene die Gravitas, um seine feiner empfindenden Gefallen zu ehren, und so gebietet es die Liebe zur eigenen seelischen Beschaffenheit, das Glück nur im strengen Maß zu kultivieren.

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