Denk' ich an Deutschland am Nachmittag, seh' ich nicht, was ich zu tun vermag.
Nun denn, Christus sagt von Philadelphia: Siehe, ich habe vor dir gegeben eine offene Tür, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft, und hast mein Wort behalten und hast meinen Namen nicht verleugnet, und das wirft die Frage auf, in wiefern es tatsächlich keiner kann.
Freilich, Christus sagt auch: Siehe, ich werde geben aus des Satanas Schule, die da sagen, sie seien Juden, und sind's nicht, sondern lügen; siehe, ich will sie dazu bringen, daß sie kommen sollen und niederfallen zu deinen Füßen und erkennen, daß ich dich geliebt habe.
Dies suggeriert, daß des Satanas Schule sich Philadelphia überlegen wähnt, es wohl auch manipuliert, aber sich letztlich als schwächer erweist. Ich möchte es so zusammenfassen:
Man kann die Barmherzigkeit wohl dirigieren, aber nicht blockieren.Indem die Barmherzigkeit auf das eine gerichtet wird, läßt sich hinter ihrem Rücken die Unbarmherzigkeit verschärfen. Beispiele dafür gibt es genug, zuletzt im Zusammenhang mit Corona und dem Krieg in der Ukraine, doch der Zusammenhang ist systemisch, nämlich der zwischen Opferbereitschaft und Veruntreuung.
Das war also auch nie anders. Indes galt die längste Zeit, daß man die Gans, welche die goldenen Eier legt, nicht schlachtet, und die Vorkehrungen für diese Gans allein erhoben eine Gesellschaft bereits über die andere: Die Tür wurde ihr geöffnet, weil sie Segen brachte.
Heute, hingegen, gelten ihre Eier zunehmend weniger, und wir können also nicht annehmen, daß man es nicht wagte, ihr nicht die Tür zu öffnen: Der Hochmut des Satanas steht im Zenit, und seine Manipulation der Barmherzigkeit wird mit Riesenschritten dreister.
Indes, diese Manipulation dient dem Ziel, seine Macht auszudehnen und seine Angewiesenheit auf Zustimmung einzuschränken, und wenn er es weit genug getrieben hat, wird er die Maske fallen lassen. Selbstverständlich sind die Barmherzigen, welche das Spiel erst dann als solches durchschauen, in keiner besseren Lage als jene, welche ihm bereits zuvor die Stirn boten, aber da er selbst nur Unheil bringt, ist es selbst bei eingeschränktem Nutzen der Barmherzigen immer noch so, daß der Versuch, sie zu blockieren, den ihn Versuchenden zu Fall bringt, also weil dadurch Wahnsinn umarmt wird.
Jeder, der sich dem Wahnsinn widersetzt, erhöht den Druck auf andere, sich ihm auch zu widersetzen. Und heute sagen sie offen, daß ihre Pläne nur funktionieren, wenn jeder Beteiligte genau das macht, was ihre Pläne vorsehen, als ob das planerisches Genie bezeugte! (Den General will ich sehen, der bei einer Besprechung seinen Plan vorstellt und sagt: Und dann muß der Feind hier auf dieser Seite angreifen, weil sonst funktioniert das Ganze natürlich nicht.)
Aber auf solchen Possen basiert das Argument nicht, sondern lediglich auf dem erkennbaren Verlust an relativer Macht infolge einer besonders innigen Umarmung des Wahnsinns, derer jene, welche die Menschen verachten, schuldig sind.
Es ist nicht der vordergründige Wahnsinn, der zählt, wie in der Sendung Quarks auf der ARD den Sollarzellenkauf (wie gesagt, ich war in Deutschland) als Lösung für die zu erwartende Kälte im Winter zu bewerben, bei Eis und Schnee und einer Batteriekapazität, welche es erlaubt, 500 Watt Dauerstrom für 14 Stunden zu speichern - und mit weniger Watt dürfte keiner seine Bude warm halten können, selbst im vom ozeanischen Klima begünstigtem Hamburg nicht. (Holz, dagegen, hat zwar einen miesen Wirkungsgrad, stellt dafür aber einen hervorragenden Energiespeicher dar, welcher zudem auch noch absolut lotech managebar ist.)
Nein, der Wahnsinn, der zählt, ist der Wahnsinn, welcher dahinter steht, und sich daran ergötzt, wenn Menschen wahnsinnige Meinungen wie die beschriebene, welche ihnen nur schaden können, annehmen. Und der fährt am besten, welcher ihn in die engsten Schranken weist, womit es in Deutschland aber nicht gut aussieht.
Dennoch, was brechen muß, wird brechen, und ein einmal begonnener Riß wächst schnell, und letztlich, wenn auch nur bedingt tröstlich, steht jeder, ob vorn oder hinten, demselben Feind gegenüber.
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