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30. Dezember 2012

Von der Notwendigkeit der Änderung unserer Bedingtheit

Im großen und ganzen ist mir der Beitrag Zusammenhänge doch gelungen, auch wenn ich heute ein paar Dinge anders ausdrücken würde. Ich ging dort von unserer Bedingtheit als der Wurzel unseres gesamten Seins aus, und das möchte ich hier zunächst rekapitulieren.

Wir sind kausal, funktional und konstitutional bedingt, in sofern sich unsere Taten im Rahmen der Kausalität, der funktionalen Zusammenhänge, an welchen wir teilhaben, und unserer Konstitution vollziehen.

Unsere Konstitution besteht dabei aus unserer organischen Leistungsfähigkeit, aus unserer Haltung, aus unseren Begriffen und aus unseren Erinnerungen. Dazu ist zu sagen, daß es sich bei den letzten dreien technisch gesehen sämtlich um Assoziationen handelt, welche indes auf unterschiedliche Weisen unsere Taten beeinflussen. Erinnerungen verhalten sich zumeist passiv, nur gelegentlich kommt es zu spontanem Aufkommen ihrer (was wir, wenn uns lediglich diese Verbindung bewußt ist, aber nicht die Erinnerung, auf welche sie sich bezieht, als Déjà-vu erleben), unsere Haltung legt bestimmte Handlungsfolgen in automatisch aufgerufenen und ausgeführten Programmen fest und unsere Begriffe bilden die Basis für unsere Erfassung der Situation.

Damit ist unsere organische Leistungsfähigkeit aber unsere Antwort auf unsere Bedingtheit durch die Kausalität, unsere Haltung unsere Antwort auf unsere Bedingtheit durch Funktionsmuster und unsere Begriffe unsere Antwort auf unsere Bedingtheit durch unsere Konstitutivität, vor allem durch unsere Erinnerungen, welche sie strukturieren.

Unsere Konstitution ist also Teil unserer Bedingtheit und Anpassung an unsere Bedingtheit zugleich.

Und unser Wille ist dasjenige, welches unsere Taten im Rahmen unserer Bedingtheit anstößt, die Lust im Rahmen der Kausalität, die Achtung im Rahmen unserer Funktionsmuster und die Sorge im Rahmen unserer Konstitutivität.

Das Wachstum unseres Bewußtseins dabei vom Bewußtsein der Anstrengung zwischen dem, was ist, und dem, was sein soll, über das Bewußtsein verschiedener Handlungsalternativen zum Bewußtsein eines Zustandsraums, in welchem sich alles Handeln vollzieht, welches ich im Beitrag Erweiterungen des Bewußtseins des Wollens behandelt habe, entspricht gerade der Erweiterung unserer Konstitution zunächst um eine Haltung und dann um Begriffe. Letzteres ist trivial, aber auch was die Haltung angeht, ist es nicht sonderlich kompliziert, denn nur dann lassen sich verschiedene Alternativen wählen, wenn verschiedene Handlungsabläufe zur Wahl bereit stehen, und gerade aus diesen samt den Bedingungen ihres Eintretens besteht unsere Haltung ja.

Unsere Bedingtheit entspricht also, glücklicherweise, sollte man meinen, denn sonst könnten wir sie nur unzureichend verstehen, den verschiedenen Facetten unseres Bewußtseins, durch welche sich unser Wille zeigt, und unsere Konstitution ist die Substanz dieses Bewußtseins, das an das Bewußte als die Art seines Bewußtseins Ermöglichende Angepaßte.

Bezüglich der transzendenten Akte ist in der Sache wahrlich nicht mehr viel zu sagen, und doch muß ich hier der Vollständigkeit der beschriebenen Struktur halber nochmals auf sie eingehen.

Sie sind unmittelbare Auslieferungen an die Bedingtheit, Ordnung und Mischung an die kausale, Achtsamkeit und Willkür an die funktionale und Verbindung und Auflösung an die konstitutionale, wobei die letztere den Willen betrifft, welcher sich durch die Substanz des Bewußtseins zeigt und nicht die Substanz des Bewußtseins selbst. Die vier menschlichen Geister, Ringende, Suchende, Achtende und Versuchende, sind Beispiele solcher unterschiedlicher Willen, welche sich durch unsere Bedingtheit und auch in unserer Konstitution zeigen, denn selbstverständlich wirken unsere Taten, gewollt oder ungewollt, auch auf unsere Konstitution. Und sie veranschaulichen damit zugleich die Art der Auslieferung, um welche es hier geht, nämlich die Auslieferung an das wachsende Wollen, welches letztlich verantwortlich für die Konstitution ist, das formgebende Prinzip hinter der Form.

In diesen Auslieferungen vollzieht sich das göttliche, von unserem Willen unabhängige, Urteil über unsere Rollen in der Welt. Es beginnt, wo unsere Möglichkeiten enden, wo sich unsere Bedingtheit in Gefangenschaft verwandelt.

Und aus unserer heutigen Bedingtheit entspringt nun zwangsläufig Gefangenschaft, so daß wir auf transzendente Akte angewiesen sind.

Und der einfachste Weg aus dieser Gefangenschaft heraus besteht darin, daß sich jenes gewachsene Wollen, welches nicht bereit ist, sich dem göttlichen Urteil zu stellen, auflöst, denn hätten wir nur etwas Bereitschaft, uns nötigenfalls Gott anzuvertrauen und auf seine Korrektur jenseits unserer Macht zu setzen, so ließen wir die Finger von immer neuen Methoden, uns gegenseitig zu zwingen.

Freilich, das ist nicht radikal pazifistisch zu verstehen. Man kann von Einzelnen nicht immer Beherrschung erwarten und wird darüber nicht Gott anrufen wollen. Dieses Problem ist in einem größeren gesellschaftlichen Körper lösbar, welcher die in ihm auftretenden Instabilitäten stabilisiert. Aber in unserem Leben gibt es keine letzten Sicherheiten, und nach ihnen zu streben, bringt den Tod.

Vielleicht könnten wir sogar unseren Frieden mit Gott schließen und uns in allen Herzensangelegenheiten ausliefern, irgendwann einmal, wenn uns unsere und die Natur unseres Seins vertraut genug geworden sind, denn daraus entsteht all unser Elend, daß wir nicht wissen, wie unsere Pflichten mit unseren Möglichkeiten zur Deckung zu bringen sind.

Wenn sich unser Wille in diesem Punkt hingegen nicht änderte, so werden entweder die uns offenstehenden funktionalen Zusammenhänge immer eingeschränkter werden oder unsere Erinnerungen ausgelöscht, bevor sich ersteres weiter fortsetzte. Schwer zu sagen, wohin der erste Weg führte, da wäre vieles möglich, aber nichts zu bejahen. Die Auslöschung der Erinnerungen kann man hingegen wohl nicht a priori ausschließen, das wäre sozusagen die Variante des Versagens. Nun, andere Willensänderungen wären auch noch möglich, nur liefe das darauf hinaus, die menschliche Substanz aufzugeben.

Abschließend möchte ich noch kurz die Sichtweise besprechen, daß durch die transzendenten Akte eine Änderung der Kausalität und der grundlegenden Funktionsmuster eingetreten wäre. Ich halte dies für falsch, denn in dem Falle beherrschte der persönliche Wille diese. Ihre Funktion besteht aber erkennbar in der Vermittlung verschiedener Willen. Aus dem Grunde lassen sie sich auch nicht so ohne weiteres vorführen, was entsprechend nur möglich wäre, wenn die Vorführung in Gottes Absicht läge.

Über die geistigen Horizonte äußere ich mich hier nicht mehr. Dazu ist an verschiedenen Stellen bereits alles gesagt worden, so daß mich die etwas unvollkommene Darstellung im Beitrag Zusammenhänge hier nicht weiter stören soll.

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29. Dezember 2012

Die Grundlage der Bewegung des zwanzigsten Jahrhunderts

Der Übergang vom nationalistischen zum materialistischen Zeitalter und dann später der vom materialistischen zum titanischen lassen sich wie folgt erklären.

Durch den Aufstieg der Vereinigten Staaten, welche als zu erschließender Raum natürlicherweise materialistisch verfaßt waren, gerieten die europäischen, nationalistisch verfaßten, Kolonialmächte in einen Verdrängungswettbewerb, welcher mit der Zerschlagung Deutschlands und Rußlands endete. Dieses öffnete dort die Tür zur materialistischen Revolution, welche sich unter Hitler und Stalin vollzog. Die Folge davon war, daß in Westeuropa das revolutionäre Prinzip an Ansehen gewann. Zu deutlich trat die Überlegenheit staatlich gelenkter Arbeitermassen bei der materialistischen Umwandlung der Welt hervor, deren Grundlage ja eine revolutionär geeinte Jugend ist. Agatha Christie gab sich dem nur zögerlich hin, Friedrich August von Hayek focht dagegen an, aber der staatliche Einfluß auf die Gesellschaft wurde in den westlichen Staaten seit dem Zweiten Weltkrieg größer, einschließlich der impliziten Bejahung der ewigen Revolution nordkoreanischen Zuschnitts: jede Generation sei von Neuem während ihrer Jugend zu einer revolutionären Masse zu einen, wofür die staatlichen Pädagogen Sorge zu tragen hätten.

Das besondere an den 68ern war, daß sie die erste gezielt revolutionär geeinte Generation waren, und gerade deshalb auch noch davon überzeugt. Es ist nämlich so, daß sich der gezielt gestreute revolutionäre Eifer schnell abnutzt. Die nächste Generation, also die 90er, bringen heute eine erkennbar geringere Begeisterung für den Umweltschutz auf.

Nun, die Asynchronität des Falls des Nationalismusses in Europa erklärt also die Entscheidung der beherrschenden materialistischen Strömung für die ewige Revolution. Und die ewige Revolution wiederum erklärt den Niedergang des materialistischen Zeitalters und den Aufzug des titanischen.

Es ist nämlich so, jede Revolution muß vorrangig Uneinigkeit bekämpfen, zuvörderst durch gegenseitiges Entgegenkommen, und, wo das nicht hilft, dadurch Dissidenten mundtot zu machen. Täte sie das nicht, und vollzöge sie sich wirklich, wäre also nicht nur ein Werkzeug in den Händen des Staates, wovon ein Revolutionär ja nicht ausgehen kann, zumal nicht in seiner vom Zynismus noch nicht heimgesucht wordenen Jugend, käme es zu schrecklichem Blutvergießen.

Sie richtet sich also zwangsläufig gegen jede moralisch unabhängige Instanz. Und also reißt sie den Damm ein, welcher die Gesellschaft vor der organisierten Kriminalität schützt, welche klammheimlich der revolutionären Verheerung nachfolgt. In dem Maße aber, in welchem organisierte Kriminalität Regierungsfunktionen besetzt, verliert die Regierung an Zuspruch. Während im materialistischen Zeitalter die Bevölkerung die Bemühungen der Regierung trug, tut sie es im titanischen nicht mehr, eine umstürzlerische Ära ging in eine ministerielle über, weil ihre Regierung durch die systematische Überbeanspruchung des revolutionären Elementes die materielle Macht an kriminelle Usurpatoren verloren hat.

Das titanische Zeitalter, in welchem wir heute leben, ist also eines, in welchem ideelle, funktionale und materielle Macht allesamt von einander getrennt sind, die ideelle liegt in den Händen von Weisen, die funktionale in den Händen von Technokraten und die materielle in den Händen von Kriminellen. Die Frage lautet also, wie sie sich wieder verbinden werden.

Und was sollte schon die Antwort auf diese Frage sein? Schwerlich werden die Kriminellen die funktionale oder ideelle Macht erringen, schwerlich die Technokraten die materielle oder die ideelle und schwerlich die Weisen die materielle, bleibt also nur, daß die Weisen die funktionale erringen.

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28. Dezember 2012

The Man in The High Castle

I guess, I'm going to write this review in English, originally I didn't want to for mood related reasons, but as it seems my mood has changed, probably because of the rather bad ending of the novel.

Speaking of thick, Dick. Nobody else really understands Grasshopper but me. Kind of wish such a line had slipped into Blade Runner.

Well, thickness is a more general problem of the novel, Baynes' Lufthansa flight was difficult to get through too, not because of the musings over the madness of Nazism - those were quite inspired - but because of the dialogue and actions involving Lotze. As a general rule authors shouldn't invent characters with the aim to destroy their dignity. And authors also, of course, shouldn't call their readers pigs and fishes.

But taking everything into account, it can be forgiven, because the general outlook of The Man in The High Castle is one of utter bleakness, so after reading the end of the Tagomi-Baynes story you are set up to think: What does it matter anyway? and go over the end of the Juliana story quietly.

As a rough guide to what Philip K. Dick tried to achieve with each of the three interwoven stories let us say that the Juliana story was meant to give the audience what it is supposed to crave for, sex, suspense and revelations that is, - and almost mockingly so, although I must admit that I was grateful for it in the first half of the novel to give relief during the rather laborious build up of the other two stories - the Frink-Childan story to show some insight into the workings of a man in his life and to give a sense thereof and the Tagomi-Baynes story to get at the core of darkness: the fate of living in a world that seems doomed by the laws that govern it, Nazism playing the role of an inventory of evil, but overall successful strategies.

Facing the latter, mere traces of a hope for a life sustaining balance, the possibility of passing through the whole of it, Nirvana, or, most daring, a world in which the ethical unambiguously was the right thing to do. The Man in The High Castle comes close to a bloody minded novel, yet Dick did pursue a little more than that. Apart from portraying his own outlook on the U.S. as a fascistic continuation of the Roman Empire, based on a vision he had, quite like the one of Mr. Tagomi, he undertook the task to explain the outlook of the I Ching by  his two layers of stories, the Frink-Childan story below and the Tagomi-Baynes story above, how even the greatest personal success unfolds in a general climate in which it is merely a leaf in the wind.

So there is a lot that I've dealt with myself. I'm grateful that Dick introduced these things to the general public and, as far as the I Ching is concerned, to myself. On the other hand I'm absolutely certain that this sort of exposure is, in itself, pointless. By sharing our despair we gain nothing. It is only as a point of reference that this serves society. Here we have a problem that we can define, go back to, start working on. If we only did!

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26. Dezember 2012

Handlungsfähigkeit und gesellschaftliche Einigkeit

Es ist ein soziologisches Gesetz, daß eine Gesellschaft nicht in einem Zustand der Handlungsunfähigkeit verharrt. Ist sie einig, so ist sie handlungsfähig, und wenn sie zerstritten ist, kann sie sich nicht den Handlungsimpulsen Einzelner widersetzen.

Was sich hier zeigt ist der Zusammenhang zwischen Einigkeit und Berücksichtigung, welcher nicht daraus entspringt, daß man per se nur gewillt wäre, jene zu berücksichtigen, mit welchen man sich einig ist, sondern daraus, daß Rücksichtslosigkeit durch das Ausnutzen von Uneinigkeit schließlich stets an die Macht kommt.

Deshalb ist Einigkeit bei Revolutionen so wichtig, wie es das I Ching richtig bemerkt.

Wir leben zur Zeit allerdings nicht in revolutionären Zeiten, welche sich dadurch auszeichnen, daß es den Menschen am Materiellen mangelt, sondern in Zeiten ideellen Mangels. Und diese Zeiten sind naturgemäß Zeiten großer Uneinigkeit, mit den entsprechenden Folgen.

Indes gibt es gesündere und ungesündere Völker, einigere und uneinigere, fähigere und unfähigere, Rücksichtslosigkeit die Stirn zu bieten.

Dieses nun wäre leicht genug zu überblicken, wenn es nicht noch wieder zwei verschiedene Formen der Einigkeit gäbe, der einige Ausdruck und die einige Konvention.

Letztere ist brüchiger, beruht auf Kalkül, statt auf Willem. Indes stellt auch sie sich der Rücksichtslosigkeit entgegen, bis sie aufbricht.

Wohin nun treibt die Zeit diese drei Gesellschaften?

Die uneinige zu Rücksichtslosigkeit, welche sich nach außen oder innen richten mag. Richtet sie sich nach außen, so wird der eigene Wohlstand fortbestehen, richtet sie sich nach innen, so wird er zerstört.

Die konventionale läßt sich nicht treiben, da sie sich selbst an eine feste Form bindet. Indes mag sie aufbrechen, und dann wird sich zeigen müssen, ob sie zu einem einigen Ausdruck fähig ist oder nicht.

Und die einigen Ausdrucks opfert entweder ihren Zusammenhalt unter äußerem Druck, bewahrt ihn unverändert oder erneuert ihn. Wenn irgendwo etwas großes geschieht, dann hier.

So war es auch in Galiläa. Blicken wir also auf die Völker noch einigen Ausdrucks. Ich habe letzthin ein gutes Gefühl, es beruhigt mich ungemein, daß eine wesentliche Grundlage der chinesischen Kultur auf demselben Seelenbegriff fußt, welcher sich in Platons Schriften findet. Damit besteht die Chance, daß sich die kommende Zeit als Auseinandersetzung zwischen den intakten und den zerrütteten Völkern vollzieht, mit Aussicht auf eine gemeinsame Hochkultur der intakten - nicht politisch zu verstehen, aber doch Voraussetzung für gedeihliche politische Beziehungen.

Natürlich gibt es handfeste Hinderungsgründe. Aber sollte sich die Welt umgestalten, so könnte sie immerhin in dieses Flußbett finden, und wenn die Kenntnis der Vergangenheit irgendetwas gilt, dann ist dies auch die Zukunft.

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25. Dezember 2012

Das Prinzip der natürlichen Autorität


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23. Dezember 2012

Zusammenfassende Bemerkungen zum I Ching

Ich möchte hier nicht im Detail die Richtigkeit der Urteile durchgehen, welche das I Ching fällt, im Großen und Ganzen scheinen sie mir aber zu stimmen, sondern mich lieber mit seiner grundlegenden Konzeption und auch etwas mit seiner Rezeption beschäftigen.

Fangen wir vielleicht mit den sieben gesellschaftsprägenden Figuren an. Es stimmt schon irgendwo, ein (Gott-)König vereinigt Prinz und Minister, Priester und Herzog, Weisen und Umstürzler in sich, und diese Klassifikation ist auch vollständig, weil es nur möglich ist, die Gesellschaft zu prägen, wenn sich ein Konsens eines oder mehrerer Teile menschlicher Seelen in der eigenen Person manifestiert. Der Herzog ist der Vertreter der organisierten Lust, der Minister der Vertreter der organisierten Achtung und der Weise der Vertreter der organisierten Sorge und entsprechend dann der Umstürzler Herzog und Minister, der Prinz Herzog und Weiser, der Priester Minister und Weiser und der König schließlich Herzog, Minister und Weiser zugleich.

Das I Ching macht nun diesbezüglich die naheliegende Annahme, daß dieser Konsens sich nicht zwangsläufig auf die gesamte Gesellschaft erstreckt, sondern notwendigerweise nur auf eine Elite, welche die Gesellschaft als Ganzes zu prägen versucht.

Und also ergibt sich ein Verhältnis zwischen dem seelischen Konsens der Elite und der Bereitschaft der Gesellschaft sich in Teilen ihrer Seele ihr unterzuordnen, indes auch in solchen, in welchen innerhalb der Elite kein Konsens besteht, in welchem Fall sich die Gesellschaft üblicherweise einem Minimalkonsens der Elite in diesen Teilen unterwirft, wobei ein solcher Minimalkonsens nicht Teil der Prägungsabsicht der Elite ist, sondern nur Mittel zum Zweck.

Das ist ein wohlbegründeter Ansatz zur Klassifikation gesellschaftlicher Prägungsprozesse, und das Nähere dazu enthält das I Ching. Es bleibt dabei nur die Frage der Vereinbarkeit mehrer Prägungsabsichten mit einander, welche in Teilen implizit im I Ching behandelt wird, im allgemeinen aber der Einsicht des Lesers überlassen bleibt.

Das I Ching zur Weissagung zu benutzen ist kurios, und wohl nur dadurch erklärlich, daß man sich wenigstens in Gedanken einmal in fast allen Rollen aufhält, wodurch früher oder später der Eindruck entsteht, daß sich die Prophezeiung gerade jetzt erfüllt habe, wobei neben den sieben gesellschaftsprägenden Figuren noch sieben Figuren mit Prägungsabsichten im kleinen Kreis stehen und eine, welche überhaupt keine Prägungsabsichten hat, womit die 64 Fälle voll sind.

Es fasziniert wohl auch die Vollständigkeit des I Chings, wobei diese Klassifikation ihrerseits, wenn sie nicht zur Weissagung verwendet worden wäre, wahrscheinlich längst verloren gegangen wäre, weil sich zu wenige für sie interessiert hätten, ebenso wie Platons Schriften wohl nicht überlebt hätten, wenn er nicht von Atlantis erzählt hätte.

Na, ich muß mir vielleicht auch noch was ausdenken. Wirklich interessant ist die Tatsache, daß der Seelenbegriff des I Chings mit Platons Seelenbegriff identisch ist, ein Seelenbegriff der heute ja, mit Ausnahme meiner Schriften, verloren gegangen ist. Ob dies ein Fall paralleler oder sich verzweigender Erkenntnis war, kann ich natürlich nicht sagen, indes müßte man den Verzweigungspunkt mindestens bis auf 2000 vor Christus zurückverschieben und eher mehr als das.

Weiterhin ist natürlich die Natur des I Chings als eine sehr formale, soziologische Betrachtung von Interesse, in welcher die Auswirkungen von Spiritualität studiert werden, ohne das Geringste über Spiritualität selbst zu sagen. Der Kontrast zu Indien könnte gar nicht krasser sein. Indes ist es unmöglich, daß das I Ching von jemandem geschrieben wurde, der nichts von Spiritualität selbst wußte, wie gesagt, der platonische Seelenbegriff war vorhanden, eine zyklische Vorstellung ganz offensichtlich auch, aber das heutige taoistische Verständnis ist eine über Jahrtausende gewachsene Entstellung. Man hat es Kindern mit irgendwelchen Bildern beigebracht, und in Bildern wird noch heute davon gesprochen: Lust ist Donner, Achtung Wasser und Sorge ein Berg (Namen der Trigramme mit einer geschlossenen Linie). Seltsamerweise habe ich diese Bilder genauso zugeordnet: den Berg dem Fortschritt im ideellen Zykel, das Meer der Zurücksetzung des funktionalen Zykels und den Regenguß (Donner) der Zurücksetzung des materiellen Zykels (siehe Transzendenz in Bildern).

Komische Zufälle möchte ich an dieser Stelle nicht weiter verfolgen, statt dessen Stellung zur Entwicklung der Soziologie beziehen. Ich denke nicht, daß wir diesbezüglich heute weiter sind. Die ganze moderne Gesellschaftswissenschaft beruht auf Korrelationen. Das I Ching ist eine Klassifikation mit Anleitungen (nun ja, und ein Weissagungssystem), aber diese Erläuterungen zu den unterschiedlichen Fällen bringen einen erheblichen Erkenntnisgewinn.

Übrigens möchte ich noch einen Nachtrag zu meinem bereits erwähnten Beitrag I Ching machen. Die Weissagung bezüglich der Armee hat sich noch in anderer, konkreter Form erfüllt. Die Frage ist jetzt nur, warum? Ich vermute, daß ich, als mich die Kälte überfiel, die Notwendigkeit einer neuerlichen Prüfung akzeptierte, ein weiteres kurzes Eintauchen in das, was ist. Letztlich witzlos. Die Ereignisse wiederholen sich. Nun, vielleicht macht diese Erfahrung es leichter, einen Strich zu ziehen. Moonraker jedenfalls sah ich zuletzt nur noch als Kulissenmontage.

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I Ching: Der Aufstieg des Herzogs

Kommen wir nun also zu guter Letzt zum Gegenteil der Kirche, oder sagen wir lieber des Priesters, dem Herzog, welcher ausschließlich über materielle Macht verfügt und nicht über funktionale oder ideelle.

Mit den übrigen 7 Hexagrammen, deren obere Trigramme mit dem Enthusiasmus übereinstimmen, sind dann 63 der insgesamt 64 Hexgramme besprochen. Das übrig bleibende ist das Empfängliche als solches.

Shock brings success. Shock comes – oh, oh! Laughing words – ha, ha! The shock terrifies for a hundred miles, and he does not let fall the sacrificial spoon and chalice.
[Bei Anerkennung der eigenen materiellen Macht, aber mangelnder sozialer Anerkennung, bloß keine Zurückhaltung.]
Deliverance. The southwest furthers. If there is no longer anything where one has to go, return brings good fortune. If there is still something where one has to go, hastening brings good fortune.
[Soziale Anerkennung ohne materielle ist flüchtig für einen Heerführer.]
The marrying maiden. Undertakings bring misfortune. Nothing that would further. [Ein Heerführer kann nicht aus eigener Kraft zu ideeller Anerkennung gelangen.]
Preponderance of the Small. Success. Perseverance furthers. Small things may be done; great things should not be done. The flying bird brings the message: It is not well to strive upward, it is well to remain below. Great good fortune.
[Bei einzig ideeller Anerkennung sollte ein Heerführer kleine Brötchen backen.]
Abundance has success. The king attains abundance. Be not sad. Be like the sun at midday. [Der Herzog wurde zum frischgebackenen König, das Volk hat sich noch nicht sozial daran angepaßt, sprich: Die Korruption kommt erst noch.]
Duration. Success. No blame. Perseverance furthers. It furthers one to have somewhere to go. [An der Anerkennung der eigenen materiellen Macht sollte stetig gearbeitet werden.]
The power of the great. Perseverance furthers. [Nur weiter so, so lange es geht.]

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I Ching: Die Arbeit des Ministers

Wie der Umstürzler das Inverse des Weisen ist, so ist der Minister das Inverse des Prinzen, aber nicht sein Gegenspieler, sondern seine Ergänzung. Der Minister verfügt über funktionale Macht, aber weder über ideelle, noch über materielle. Betrachten wir also die übrigen 7 Hexagramme, deren obere Trigramme mit dem Zusammenhalten übereinstimmen.

Difficulty at the beginning works supreme success, Furthering through perseverance. Nothing should be undertaken. It furthers one to appoint helpers. [Auf der Basis der bloßen Anerkennung der eigenen Zuständigkeit bloß keine eigenen Projekte.]
The Abysmal repeated. If you are sincere, you have success in your heart, and whatever you do succeeds. [Nur soziale Anerkennung ist vorhanden, alles hängt von der eigenen Leistung ab. Vgl. auch I-Ching Hexagram 29.]
Limitation. Success. Galling limitation must not be persevered in. [Auf einer mittleren Basis der eigenen Anerkennung sollte man sich auch an mittlere Einschränkungen halten.]
Obstruction. The southwest furthers. The northeast does not further. It furthers one to see the great man. Perseverance brings good fortune. [Bei lediglich ideeller Anerkennung besser Rückzug und -sprache. Vgl. I-Ching Hexagram 39.]
After completion. Success in small matters. Perseverance furthers. At the beginning good fortune, at the end disorder. [Mangelnde soziale Anerkennung macht einen für kleine Fehltritte verletzlich.]
The well. The town may be changed, but the well cannot be changed. It neither decreases nor increases. They come and go and draw from the well. If one gets down almost to the water and the rope does not go all the way, or the jug breaks, it brings misfortune.
[Bei mangelnder Anerkennung der eigenen Zuständigkeit nicht von den eigenen Erfolgen blenden lassen, sondern die Routineangelegenheiten im Auge behalten.]
Waiting. If you are sincere, you have light and success. Perseverance brings good fortune. It furthers one to cross the great water. [Die Dinge laufen von alleine.]


Wie man sieht ist die Arbeit eines Ministers recht langweilig, meistens muß er auf irgendetwas aufpassen, aber das ist wohl auch wirklich so.

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I Ching: Der Aufstieg des Umstürzlers

Der Umstürzler ist das genaue Gegenteil des Weisen, er besitzt materielle und funktionale Macht, aber keine ideelle. Wir betrachten also die übrigen 7 Hexagramme, deren obere Trigramme mit dem Zusammenkommen übereinstimmen.

Following has supreme success. Perseverance furthers. No blame. [Der Weise, als Gegenspieler, befindet sich in der Lage der Wiederherstellung. Also Ball flach halten.]
Oppression. Success. Perserverance. The great man brings about good fortune. No blame. When one has something to say, it is not believed. [Wiederum befindet sich der Weise als Gegenspieler in der besseren Lage. Zähne zusammenbeißen.]
 The joyous. Success. Perseverance is favorable. [Dem Weisen sind die Hände gebunden, siehe inverses Hexagramm.]
Influence. Success. Perseverance furthers. To take a maiden to wife brings good fortune. [Der Umstürzler hat die ideelle Anerkennung der Menschen, der Weise versucht sie zu ersticken.]
Revolution. On your own day you are believed. Supreme success, furthering through perseverance. Remorse disappears. [Der Weise ist auf den zurückhaltenden Rat an die närrische Jugend eingeschränkt.]
Preponderance of the great. The ridgepole sags to the breaking point. It furthers one to have somewhere to go. Success. [Die Kacke ist am dampfen. Der Weise kann nur noch zusehen, daß die Menschen wenigstens etwas zu essen haben.]
Break-through. One must resolutely make the matter known at the court of the king. It must be announced truthfully. Danger. It is necessary to notify one’s own city. It does not further to resort to arms. It furthers one to undertake something.
[Angst vor der eigenen Courage.]

Nun, vielleicht habe ich hier einen zu einseitigen Standpunkt eingenommen, aber der Klarheit der Systematik kann es nur förderlich sein.                         

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I Ching: Der Weg des Weisen

Nach König, Kirche und Prinz kommt nun also der Weise an die Reihe, das heißt die übrigen 7 Hexagramme, deren obere Trigramme mit dem Auseinanderklaffen übereinstimmen. Im Gegensatz zu Kirche und Prinz gestaltet sich das Los des Weisen wie beim König mal zum Guten und mal zum Schlechten, abhängig davon, ob der Weise von den Menschen auf eine niedere Weise, das heißt materiell oder funktional, anerkannt wird. Mithin zerfallen die übrigen 7 Hexgramme also in 6 aktive und 1 passives.

The corners of the mouth. Perseverance brings good fortune. Pay heed to the providing of nourishment and to what a man seeks to fill his own mouth with. [Größere Anerkennung durch Bewährung im Materiellen.]
Youthful folly has success. It is not I who seek the young fool; the young fool seeks me. At the first oracle I inform him. If he asks two or three times, it is importunity. If he importunes, I give him no information. Perseverance furthers.
[Größere Anerkennung durch zurückhaltenden Rat.]
Decrease combined with sincerity brings about supreme good fortune without blame. One may be persevering in this. It furthers one to undertake something. How is this to be carried out? One may use two small bowls for the sacrifice.
[Bekämpfung der ideellen Närrischkeit durch Erziehung zur Sparsamkeit.]
Grace has success. In small matters it is favorable to undertake something. [Erringung der funktionalen Anerkennung durch Anmut.]
Work on what has been spoiled has supreme success. It furthers one to cross the great water. Before the starting point, three days. After the starting point, three days. [Erringung der materiellen Anerkennung durch Wiederherstellung.]
The taming power of great. Perseverance furthers. Not eating at home brings good fortune. It furthers one to cross the great water. [Unterordnung unter die Herrschaft, da sie ihre Verantwortung vorbildlich erfüllt. Vgl. I-Ching Hexagram 26.]
Keeping still. Keeping his back still so that he no longer feels his body. He goes into his courtyard and does not see his people. No blame. [Der Weise wird als solcher anerkannt, sonst aber nicht. Keine Möglichkeit irgendetwas so auszurichten.]

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I Ching: Der Aufstieg des Prinzen

Nachdem ich im letzten Beitrag die königliche und kirchliche Herrschaft durchgegangen bin, betrachte ich nun die übrigen 7 Hexagramme, deren obere Trigramme mit dem Fortschritt übereinstimmen, materielle und ideelle Macht innerhalb der herrschenden Klasse sind vorhanden, doch die funktionale fehlt, mithin ein Prinz, und entsprechend sind diese Fälle auch als Vorbereitung der königlichen Herrschaft zu verstehen, in welche der letzte Fall quasi zwangsläufig mündet.

Biting through has success. It is favorable to let justice be administered. [Denn das stiftet soziale Anerkennung.]
Before completion. Success. But if the little fox, after nearly completing the crossing, gets his tail in the water, there is nothing that would further. [Obacht in kleinen Dingen, denn die Anerkennung der eigenen Gewalt steht noch aus.]
Opposition. In small matters, good fortune. [Anerkennung der eigenen Idee durch Kleinigkeiten gewinnen.]
The wanderer. Success through smallness. Perseverance brings good fortune to the wanderer. [Aufsuchen der Gleichgesinnten, um sie zu organisieren.]
The clinging. Perseverance furthers. It brings success. Care of the cow brings good fortune. [Soziale Anerkennung durch langmütigen Dienst.]
The caldron. Supreme good fortune. Success. [Anerkennung der materiellen Gewalt durch Religiösität. Vgl. I-Ching Hexagram 50.]
Possession in great measure. Supreme success. [Durch Bescheidenheit zum König. Vgl. I-Ching Hexagram 14.] 

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22. Dezember 2012

Grundzüge des I Chings

Es scheint mir wirklich so zu sein, daß es eine enge Beziehung zwischen meinen drei Zykeln und dem I Ching gibt. Ich werde hier 28 der 64 Hexagramme näher betrachten, um einerseits die Systematik des I Chings herauszuarbeiten und andererseits die Beziehung zu meinen drei Zykeln, also dem materiellen, dem funktionalen und dem ideellen zu klären.

Jedes Hexagramm besteht as zwei Trigrammen, das obere betrifft die Gesellschaft, bzw. den großen Mann, welcher sie beherrscht, und das untere den Menschen in ihr, bzw. den Untertanen.

Ein Trigramm wiederum besteht aus drei Linien. Die unterste betrifft den materiellen Zykel, die mittlere den funktionalen und die obere den ideellen. Jedenfalls sei das mein Ansatz hier. Betrachten wir also zunächst die 6 Hexagramme, welche nur eine geschlossene Linie enthalten, davon ausgehend, daß eine geschlossene Linie für etwas vorhandenes steht und eine unterbrochene für etwas fehlendes.

Return. Success. Going out and coming in without error. Friends come without blame. To and fro goes the way. On the seventh day comes return. It furthers one to have somewhere to go.

Enthusiasm. It furthers one to install helpers and to set armies marching.
The army. The army needs perseverance and a strong man. Good fortune without blame.
Holding together brings good fortune. Inquire of the oracle once again whether you possess sublimity, constancy, and perseverance; then there is no blame. Those who are uncertain gradually join. Whoever comes too late meets with misfortune.
Modesty creates success. The superior man carries things through.
Splitting apart. It does not further one to go anywhere.




Ich würde sagen, daß dies die Grundannahme über die drei Zykeln bestätigt, insbesondere in den unteren Trigrammen. Wir haben dort Erfolg, gefolgt von Befehlsgewalt und schließlich Demut, und das sind die Äußerungen der Lust, Achtung und Sorge. Die ersten beiden oberen Trigramme sind Spiegelbilder der unteren, nur das letzte, den ideellen Zykel betreffende, drückt etwas anderes aus, nämlich die Vorstellung, daß der große Mann, welcher nur noch(!) über die richtige Idee verfügt, keine Möglichkeit zu irdischer Einflußnahme mehr hat. Dieses noch ist problematisch in der Systematik des I Chings, es ist ein Beispiel dafür, daß verschiedene Ordnungsprinzipien mit einander in Konkurrenz treten, wobei eines ein anderes unverhofft überdeckt, wie es auch noch an anderen Stellen geschieht.

Betrachten wir im folgenden die 8 Hexagramme, in welchen die obigen Zykeln von niederen Zykeln unterstützt werden.

Approach has supreme success. Perseverance furthers. When the eighth month comes, There will be misfortune.
Gathering together. Success. The king approaches his temple. It furthers one to see the great man. This brings success. Perseverance furthers. To bring great offerings creates good fortune. It furthers one to undertake something.
Darkening of the light. In adversity it furthers one to be persevering.
Progress. The powerful prince is honored with horses in large numbers. In a single day he is granted audience three times.

Pushing upward has supreme success. One must see the great man. Fear not. Departure toward the shout brings good fortune.
Contemplation. The ablution has been made, but not yet the offering. Full of trust they look up to him.
Peace. The small departs, the great approaches. Good fortune. Success.
Standstill. Evil people do not further the perseverance of the superior man. The great departs; the small approaches.


Wiederum schlägt das letzte Hexagramm etwas aus der Art, da die Entwicklungsrichtung als bekannt angenommen wird. Man vergleiche die systemischen Widersprüche zum Fortschritt und zur Kontemplation, in welchen sich die Herrscher in keiner besseren Lage befinden. Diese Widersprüche werden noch schillernder, wenn man die übrigen 7 Hexagramme betrachtet, in welchen das obere Trigramm aus drei geschlossenen Linien besteht, und welche in 2 Hexagramme fortschreitenden Niedergangs, 4 Hexagramme des Aufbaus und 1 unentschiedenes Hexagramm zerfallen.

Coming to meet. The maiden is powerful. One should not marry such a maiden.
Retreat. Success in what is small, perseverance furthers.
Innocence. Supreme success. Perseverance furthers. If someone is not as he should be, he has misfortune, and it does not further him to undertake anything.
Treading.
Fellowship with men n the open. Success. It furthers one to cross the great water. The perseverance of the superior man furthers.
The creative works sublime success, furthering through perseverance.
Conflict. You are sincere and are being obstructed. A cautious halt halfway brings good fortune. Going through to the end brings misfortune. It furthers one to see the great man. It does not further one to cross the great water.

Des besseren Verständnisses halber betrachten wir auch noch die übrigen 7 Hexagramme, welche im oberen Trigramm mit der Kontemplation übereinstimmen und welche sämtlich die Schaffung von spirituellen Grundlagen betreffen.

Increase. It furthers one to undertake something. It furthers one to cross the great water.
Dispersion. Success. The king approaches his temple. It furthers one to cross the great water. Perseverance furthers.
Inner truth. Pigs and fishes. Good fortune. It furthers one to cross the great water. Perseverance furthers.
Development. The maiden is given in marriage. Good fortune. Perseverance furthers.
The family. The perseverance of the woman furthers.
The gentle. Success through what is small. It furthers one to have somewhere to go. It furthers one to see the great man.
The taming power of small has success. Dense clouds, no rain from our western region.



Zunächst einmal möchte ich hervorheben, daß es kein einziges schlechtes Los unter der Herrschaft der Kontemplation gibt, wobei dies wohl dem Verzicht der Herrschaft auf die materielle Gewalt geschuldet ist. Denn davon handeln die letzten beiden siebener Gruppen wohl, von der königlichen Herrschaft und von der kirchlichen Herrschaft. Schauen wir uns letztere noch einmal genauer an. Es muß der Kirche natürlich darum gehen, ihre Schafe zu vervollkommnen. Geht es den Schafen körperlich gut, aber sonst nicht, so liegt die Vermehrung vor, und die Kirche muß ihre Schafe Erfahrungen sammeln lassen. Bestehen die richtigen sozialen Verbindungen zwischen den Schafen, aber sonst liegt's im Argen, so handelt es sich um einen Fall für die Verbreitung, um den Kontakt zu jenen zu intensivieren, welche noch keine Schafe sind. Stimmt die Gesinnung der Schafe, aber sonst nichts, so handelt es sich um die Entwicklung, in welcher die Schafe wie eine Braut angeleitet werden können, da sie die Glaubensziele teilen. Die innere Wahrheit stellt den Unverständigen den Glauben vor Augen, die Familie arbeitet an den sozialen Beziehungen, das Sanfte an den letzten Querulanten, und wenn die Schafe schließlich vollkommen sind, wird ihnen keine Herrschaft mehr Schaden zufügen wollen: Das ist die zähmende Macht des Kleinen.

Ich konnte das freilich nicht wissen als ich diesen Beitrag begann, aber jetzt habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, nämlich zum einen das I Ching zu besprechen und zum anderen eine Verhaltensanleitung für Kirchen zu geben, welche auf meiner eigenen Beschreibung der Seele beruht.

Nun denn, es bleiben noch 36 Hexagramme übrig, darin mag auch noch etwas verborgen sein, einstweilen mache ich hier aber Schluß. Wie gesagt, ich befragte das Orakel vor kurzem zur aktuellen Situation und bekam die Kontemplation, also den Anfang der kirchlichen Arbeit, wie es sich jetzt darstellt.

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