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29. September 2020

Beherrschungsmandate

Ich sprach bisher von der aristotelischen Selbstoptimierungsgemeinschaft, um die Identifikation der Beherrschten mit ihren Beherrschern zu bezeichnen. Statt dessen führe ich nun den Begriff des Beherrschungsmandats ein.

Zunächst einmal ist festzuhalten, daß ein solches Mandat keinesfalls in jeder Gesellschaft vorliegt. Liegt es nicht vor, so möchte ich die Gesellschaft politisch frei nennen. Liegt es vor, so heiße die Gesellschaft politisch kultiviert.

Wir verdanken die politische Kultivation wie gesagt Aristoteles, jedenfalls im europäischen Kulturraum. Platon war sie noch völlig fremd. Und praktisch begann sie ihren bis heute anhaltenden Siegeszug mit Alexander dem Großen.

Es gibt sechs Beherrschungsmandate, für jeden Herrschaftsverein eines. Drei von ihnen sind positive Mandate, bei welchen sich die Beherrschten als würdig betrachten, und die übrigen drei sind negative, bei welchen sie es nicht tun.

Die positiven Mandate

Ordensmandat. Die Beherrschten betrachten sich als freie Gesetzesgemeinschaft, also als eine Gemeinschaft von Menschen, welche dasselbe moralische Gesetz beherrscht. Sie eint also ihre Ordnungsliebe, und also übertragen sie die Verantwortung, die geliebten Ordnung zu vertreten, auf einen Orden.

Verbandsmandat. Die Beherrschten betrachten sich als freie Wegesgemeinschaft, also als eine Gemeinschaft von Menschen, welche denselben Weg mit einander gehen wollen. Sie eint also ihre Möglichkeitswertschätzung, und also übertragen sie die Verantwortung, das Abenteuer der geschätzten Möglichkeit zu ergreifen, auf einen Verband.

Ratsmandat. Die Beherrschten betrachten sich als freie Schicksalsgemeinschaft, also als eine Gemeinschaft von Menschen, welche dasselbe Schicksal für sich wählen. Sie eint also ihre Bewirkungsanteilnahme, und also übertragen sie die Verantwortung, die Zusammenarbeit, an welcher sie anteilnehmen, zu leiten, auf einen Rat.

Die negativen Mandate

Standesmandat. Die Beherrschten betrachten sich als gezwungene Gesetzesgemeinschaft, also als eine Gemeinschaft von Menschen, welche die Vernunft dazu zwingt, dasselbe moralische Gesetz zu befolgen. Sie eint also ihre nichtgewachsene Sorge, und also übertragen sie die Verantwortung, die anerkannte Interaktion im Fleisch zu vertreten, auf einen Stand.

Bundesmandat. Die Beherrschten betrachten sich als gezwungene Wegesgemeinschaft, also als eine Gemeinschaft von Menschen, welche die Scham dazu zwingt, sich auf denselben Weg zu machen. Sie eint also ihre nichtgewachsene Achtung, und also übertragen sie die Verantwortung, das Abenteuer der anerkannten Ordnung im Fleisch zu ergreifen, auf einen Bund.

Schulmandat. Die Beherrschten bertachten sich als gezwungene Schicksalsgemeinschaft, also als eine Gemeinschaft von Menschen, welche die Unbeholfenheit dazu zwingt, dasselbe Schicksal zu teilen. Sie eint also ihre nichtgewachsene Lust, und also übertragen sie die Verantwortung, die Zusammenarbeit der anerkannten Ordnung in der Interaktion zu leiten, auf eine Schule.

Mit diesen Mandaten sind selbstverständlich wieder die Herrschaftsformen des I Chings verbunden, mit
  • dem Ordensmandat die Herrschaft der Sorge,
  • dem Verbandsmandat die Herrschaft der Achtung,
  • dem Ratsmandat die Herrschaft der Lust,
  • dem Standesmandat die Herrschaft der Unvernunft,
  • dem Bundesmandat die Herrschaft der Rücksichtslosigkeit und
  • dem Schulmandat die Herrschaft der Abgemessenheit,
aber die Herrschaftsformen des I Chings treten auch in politisch freien Gesellschaften auf. Platon, etwa, beschreibt im Hauptteil der Nomoi eine Herrschaft der Achtung.

Doch betrachten wir besser die Gegenwart. Die Vereinigten Staaten sind bisher eine politisch freie Gesellschaft. Frankreich ist eine gezwungene Gesetzesgemeinschaft, seine Regierung ermächtigt, die nationalen Standesinteressen auszugestalten. Deutschland unter Hitler war eine freie Schicksalsgemeinschaft und Hitler ermächtigt, Rat über Deutschlands Zusammenwirken zu halten, heute allerdings ist Deutschland eine freie Wegesgemeinschaft und seine Regierung ermächtigt, den nötigen Wissenstransfer und Infrastrukturausbau voranzutreiben, um Deutschlands weiteren wirtschaftlichen Erfolg zu ermöglichen. Und was den Sozialismus betrifft: traditionell haben sich sozialistische Parteien vor der Revolution als gezwungene Gesetzesgemeinschaften verstanden, welche die Standesinteressen der Arbeiter ausgestalten, und erst nach der Revolution sind daraus stets gezwungene Wegesgemeinschaften geworden, welche sich mit der Formung des neuen Menschen beschäftigen. Heute allerdings tun sich moderne Sozialisten dadurch hervor, daß sie sich bereits vor der Revolution am neuen Menschen versuchen.

Nicht immer stimmt dabei die Realität mit dem politischen Selbstbild überein. Deutschland, etwa, wählt die gezwungene Wegesgemeinschaft in der Theorie, doch die freie in der Praxis. Und so freiheitlich sich viele osteuropöische Staaten auch gerne verfassen würden, de facto sind sie weiterhin gezwungene Wegesgemeinschaften. Was letztlich entscheidet ist das Selbstvertrauen.

Und schließlich ein paar Worte zur Zukunft. Es sieht so aus, als ob die Vereinigten Staaten keine politisch freie Gesellschaft bleiben. Biden steht explizit mit einer gezwungenen Weges- und Trump implizit mit einer gezwungenen Gesetzesgemeinschaft zur Wahl, welche die Nation zu restaurieren sucht. Ich glaube aber nicht, daß sich die Amerikaner als unwürdig in Sorge oder Achtung betrachten, also daß sie logische Pflichten anerkennen würden oder sich für ihre Haltung schämten. Zu einem negativen Mandat wird es also nicht kommen, doch wenn ich die Zeichen der Zeit richtig lese, wird es zu einem positiven kommen, indem die Restauratoren so viel Verantwortung auf sich laden, daß sie zu einer freien Schicksalsgemeinschaft werden.

Die Wiederkehr Christi bringt eine freie Gesetzesgemeinschaft mit sich, anderes läßt sich gar nicht denken. Eine solche besteht zurzeit nirgends. Gezwungene Gemeinschaften müssen zerbrochen werden, im Falle des Standesmandats schlicht durch dessen Aufhebung, sonst durch Abreißen der Kultur, freie können in anderen freien aufgehen, vorausgesetzt, daß das Festhalten an einem Seelenteil und die fast vollendete Erneuerung eines anderen einander zeitweilig begleiten. Genauer gesagt wechselt der
  • Zusammenarbeitende zum Abenteuer, indem er sich seiner Möglichkeiten bewußt wird, und
  • zur Vertretung, indem er sich seiner selbst bewußt wird, und
  • der Abenteuerer zur Vertretung, indem er sich seiner Ziele bewußt wird.
Jemand möchte wohl meinen, daß wir Christus gegenüber unwürdig sind. Doch kann sich ein Mensch ja nicht um alle andern kümmern, und wenn Christi Helfer unwürdig wären, so wären wir schlecht beraten, ihnen ein negatives Mandat zu erteilen. Wenn sie aber würdig sind, so werden sie selbst Christus ein positives Mandat erteilen, und dies muß die erste Herrschaftsform sein.

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28. September 2020

Zur Spiritualität der Ausführenden, Bestellenden und Etablierenden

Ich wurde in den letzten Tagen spirituell etwas durchgeschüttelt und bin dabei auf drei Weisen, sein Leben zu suchen, gestoßen:
  • in dem, was man mit der Welt anstellt,
  • in dem, was einem in der Welt begegnet und
  • in dem, was man in die Welt hineinbringt,
und diese entsprechen selbstverständlich
doch besitzen letztere Drei damit Facetten, welche ich bisher nicht mit ihnen in Verbindung gebracht habe, nämlich
da sie das, was sie mit der Welt anstellen, durch die holzschnittartigen Gefühle der Achtung (Ärger, Angst, Schrecken, Gunst, Sicherheit, Eifer, Neugierde und Kühnheit) strukturieren, wohingegen Erstaunen, Rührung und Verzückung Modi der Liebe sind, ebenso wie die Verneigung vor dem Heil, durch welches die Welt gemacht ist.

Es sind also verschiedene Geister am Werk, und sie haben unterschiedliche Würden, und das Verschwinden der hohen Form der Erzählung ist ein Symptom der Aushungerung der Sorge, welche uns einen ausführenden Lebensstil aufzwingt und mit ihm einen verfügenden Geist.

Aber der ehrende Geist ist besser als der kostende und der kostende immer noch besser als der verfügende, denn wo der kostende unstet ist, ist der verfügende hohl.

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26. September 2020

Vorbildliches Wesen und vorbildliche Maßstäbe

Nachdem ich die Vierfaltigkeit der moralischen Defizite durch den Beitrag Lebensverfälschung und -bewahrung nun zu einer Sechsfaltigkeit erweitert habe, muß ich auch die Weisen, auf welche Andere uns ein Vorbild abgeben, zu einer Sechsfaltigkeit erweitern.

Ersterer gemäß sind uns Andere einerseiits durch ihr Wesen, welches der Fremdbestimmung widersteht, vorbildlich und andererseits durch ihre Maßstäbe, welche der Selbstentzweiung widerstehen. Das Wesen
  • des Glaubens erstaunt,
  • der Vorliebe rührt und
  • des Gewissens verzückt,
wenn es vorbildlich ist. Und der Maßstab
  • des Glaubens wird verehrt,
  • der Vorliebe bewundert und
  • des Gewissens klingt an,
wenn er vorbildlich ist.

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25. September 2020

Zeitalter und Hochkulturen

Ich habe mich lange vor der Frage gedrückt, ob es einen Zusammenhang zwischen den Zeitaltern und den Hochkulturen gibt. Der vorletzte Beitrag erlaubt es mir nun, diese Frage zu bejahen.

Zunächst müssen wir klarer darlegen, was
  • Forscher und Schlichter,
  • Errichter und Zwinger und
  • Verteidiger und Bringer
ausmacht. Es liegt auf der Hand, daß
  • Gestimmte ihren Glauben verteidigen,
  • Fordernde (im verlinkten Beitrag Erwartende) ihre Vorliebe und
  • Erregte ihr Gewissen.
Erstere suchen dazu Klarheit, mittlere Vernetztheit und letztere eine passende Umgebung. Und damit können wir folgende Definitionen vornehmen:
  • Forscher suchen Koordinationsklarheit,
  • Schlichter suchen Auflösungsklarheit,
  • Errichter suchen Verwirklichungsvernetztheit,
  • Zwinger suchen Durchsetzungsvernetztheit,
  • Verteidiger suchen eine Beifallsumgebung und
  • Bringer suchen eine Anerkennungsumgebung.
Mit anderen Worten
  • koordinieren die Gestimmten die Verwirklichung durch die Fordernden in der indogermanischen Hochkultur,
  • lösen die Gestimmten die Konflikte zwischen verschiedenen beifallfindenden Erregten in der semitischen Hochkultur auf und
  • setzen die Fordernden in der tibeto-japanischen Hochkultur durch, wofür die Erregten Anerkennung finden.
Dies läßt sich für den Augenblick kaum anders auffassen, als daß
  • die indogermanische Hochkultur von oben ausgeht,
  • die semitische von unten und
  • die tibeto-japanische einer Programmausführung gleicht.
Der Grund dafür liegt aber darin, daß die indogermanische Hochkultur die Kultur des Zeitalters der Werke ist und andere Kulturen in ihm Schwundstufen bilden.

Ich sprach im Beitrag Nochmals zur Unvereinbarkeit aller Seelenteile in einer Kultur davon, daß es in den Hochkulturen neben den hier betrachteten Paaren keinen Platz für den jeweils übrig bleibenden Seelenteil gibt. Und soweit es ihre Schwundstufen betrifft, stimmt es auch. Dann habe ich allerdings erkannt, daß es im Zeitalter der Werke schon einen Platz für Erregte gibt, nämlich in der Verwaltung der Kultur (im Sinne des Beitrags Verbindendes und Trennendes der Zeitalter). Allerdings bedarf es dazu nur Weniger. Beispielsweise hat das Vereinigte Königreich bei einer Bevölkerung von 66.650.000 Menschen nur 144.000 (12.000 von jedem Stamm?) Bänker, also in etwa 2‰.

Statt von Verwaltung möchte ich im Folgenden von Sammlern sprechen. Ich behaupte dann, daß
  • Forscher, Errichter und Sammler,
  • Verteidiger, Schlichter und Sammler und
  • Zwinger, Bringer und Sammler
gerade den Kategorien der Zeitalter entsprechen, also
  • Unterstützung, Lehre und Kultur,
  • Anerkennung, Aufgabe und Organisation und
  • Gewährung, Teilhabe und Bildung,
wenn auch nicht in der Reihenfolge, und daß die Schwundstufen gerade darin bestehen, daß sie keine Sammler besitzen.

Gesammelt wird natürlich die Kultur, die Organisation und die Bildung, und dabei entstehen Lebensweise, Geschick und Vorstellung des Göttlichen. Die Sammler der Kultur sind, wie schon gesagt, im wesentlichen Bänker, die der Organisation im wesentlichen Diplomaten und die der Bildung im wesentlichen Mönche.

Allerdings gelingt die Sammlung immer nur im entsprechenden Zeitalter:
  • im Zeitalter der Werke kann ausschließlich Kultur gesammelt werden,
  • im Zeitalter der Wacht ausschließlich Organisation und
  • im Zeitalter der Wunder ausschließlich Bildung.
Der Grund dafür besteht darin, daß
  • im Zeitalter der Werke das Amt (altes Gebet aus dem Zeitalter der Wacht) stabil ist,
  • im Zeitalter der Wacht die Bahn (altes Gebet aus dem Zeitalter der Wunder) und
  • im Zeitalter der Wunder die Gnade der Ordnung (altes Gebet aus dem Zeitalter der Werke).
Mit anderen Worten
  • stehen die Wirkungen im Zeitalter der Werke fest,
  • die Schicksale im Zeitalter der Wacht und
  • der Glauben im Zeitalter der Wunder,
so daß sich
  • die Technik im Zeitalter der Werke sammeln läßt,
  • die Edlen im Zeitalter der Wacht und
  • die Gebete im Zeitalter der Wunder.
Heute ist es einerseits so, daß die Menschen schon lange den für sie aussichtsreichsten Weg wählen, so daß man nie weiß, was sie am Ende leisten werden, weshalb es unmöglich ist, aus ihnen bleibende Organisationen zu formen, und andererseits werden die Menschen immer noch zu sehr in ihrem Glauben hin- und hergeworfen, als daß sie Gebete aufbewahren könnten. Ich, allerdings, möchte mich diesbezüglich nicht einschließen.

Betrachten wir die übrigen Fälle.
  • Lehre entspricht Koordinationsklarheit und Unterstützung Verwirklichungsvernetztheit,
  • Aufgabe entspricht Beifallsumgebung und Anerkennung Auflösungsklarheit*,
  • Teilhabe entspricht Durchsetzungsvernetztheit** und Gewährung Anerkennungsumgebung.
* Indem bestimmte Verhaltensweisen anerkannt werden, wird die Auflösung von Konflikten impliziert. Es liegt nur nahe, daß diejenigen, welche schlichten, auch die anerkannten Verhaltensweisen unterrichten.

** Damit eine Gruppe von Menschen dieselben Erfahrungen machen kann, muß es jemanden geben, welcher auf die Einhaltung von Standards achtgibt.

Nachdem wir das nun haben, sehen wir, daß hoch, niedrig und starr nicht die richtigen Beschreibungen der Hochkulturen sind, vielmehr erwächst
  • die indogermanische Kultur aus der Inspiration,
  • die semitische aus der Geschichte und
  • die tibeto-japanische aus der Erfahrung,
und wenn sie auf ihre Schwundstufen herabsinken,
  •  wird die indogermanische Kultur schemenhaft,
  • die semitische obstinat und
  • die tibeto-japanische sinnlos.
Und was die etwas häßlichen quantitativen Erwägungen betrifft: Sicher braucht man mehr Diplomaten, um Organisationen zu schmieden, als Bänker, um Kulturgut zu sammeln, und mehr Mönche, um den Glauben lebendig zu erhalten, als Diplomaten, um Organisationen zu schmieden. Aber wenn es diesbezüglich zu keinen Schwierigkeiten käme, gäbe es schließlich auch keine Schwundstufen der Hochkulturen.

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24. September 2020

The true and the false left and right

The true left establishes infrastructure to give everybody the chance to build up his life to a competitive level.
The true right makes sure that merit is honoured wherever it presents itself.
The false left fights the true right.
And the false right fights the true left.

Evil deeds have evil consequences.

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23. September 2020

Lebensverfälschung und -bewahrung

Der gestrige Beitrag fordert zu einer geistigen Aufbereitung auf, welche ich hiermit vornehme.

Es gibt zwei Weisen, uns von den Idealbildern unserer Seele, welche uns als unser (subjektiver) Glaube, unsere Vorliebe und unser Gewissen bekannt sind, abzubringen, nämlich
  1. durch fremdbestimmte Bilder und
  2. durch Selbstentzweiung von unseren Bildern.
Die Fremdbestimmung ist ein gesellschaftlicher Vorgang und erfolgt durch Aufdringung, die Selbstentzweiung ein individueller, welcher durch Hinterfragung erfolgt. Von der Aufdringung habe ich bereits im Beitrag Moralische Defizite aus Schwäche oder Bosheit gehandelt, das heißt
  • Irreleitung verdrängt unseren Glauben durch Handlungstheorien,
  • Reinreiten verdrängt unsere Vorliebe durch Befangenheit und
  • Aufhetzung verdrängt unser Gewissen durch Gruppenidentität.
Bei der Verblendung handelt es sich hingegen um eine Form der Hinterfragung. Von den Hinterfragungen im allgemeinen aber handelt der vorige Beitrag, das heißt
  • Perversion hinterfragt unseren Glauben,
  • falsche Freiheit (im besonderen Verblendung) hinterfragt unsere Vorliebe und
  • falsche Schuld hinterfragt unser Gewissen.
Dies möchte ich aber etwas genauer besprechen. Perversion bedeutet im allgemeinen so viel wie schlechter Geschmack. Die Hinterfragung unseres Glaubens tritt üblicherweise in der Form auf, wie Johannes sie in Thyatira beschreibt: Besitzt das Häßliche nicht eine sublime Schönheit? Liegt nicht im Schmerz eine eigentümliche Lust?

Falsche Freiheit bedeutet stets, eine Verbindung zu vernachlässigen, an welcher einem etwas gelegen ist. Insbesondere handelt es sich bei der Verblendung um die Vernachlässigung unserer Verbundenheit mit Gott, und Attack Therapy, wie Philip Kindred Dick es nennt, andere Namen sind Gaslighting oder Stalinistisches Verhör, Sie wissen schon, diese Veranstaltung in Seminaren, wo plötzliche alle über einen Teilnehmer herfallen und ihm sagen, was sie von ihm denken, ist eine Kombination von Reinreiten, in sofern der Betroffene persönliche Bande zu seinen Anklägern aufgebaut hat, welche er gerne aufrechterhalten würde, und Verblendung, in sofern die völlige Gottlosigkeit der Ankläger den Wert der Verbundenheit mit Gott hinterfragt, so nach dem Motto: Uns ist doch auch nichts passiert. (Die so genannte Lästerung des Heiligen Geistes.)

Falsche Schuld schließlich zielt darauf, den Vorkehrungen, zu welchen uns unser Gewissen antreibt, Sorge für unsere Kinder etwa, eine andere Gewichtung zu geben.

Auf diese Weisen also wird das Leben verfälscht. Wenn wir es bewahren wollen, so müssen wir uns gegen sie schützen, und das tun wir wie folgt.

Schutz vor Fremdbestimmung. Indem wir
  • Gebote befolgen, können wir einen Zustand der Klarheit erreichen, welcher uns vor Irreleitung schützt,
  • frei sind, fällt es schwerer, uns reinzureiten,
  • Verbote einhalten, vermeiden wir es, uns gegenseitig zu beunruhigen und zu Mißtrauen und Aberglauben anzuregen, welche die Aufhetzung begünstigen würden.
Aus diesen Gründen besteht also die im vorigen Beitrag beschriebene Neigung der Menschen zu solchen Gesetzen zu greifen.

Schutz vor Selbstentzweiung. Auch die Weisen, uns vor Hinterfragung zu schützen, habe ich bereits weitgehend, wenn auch nicht vollständig, behandelt, und zwar in den Beiträgen Die charakteristischen Pflichten der Unternehmen und Das Andenken der Autonomie. Genauer gesagt schützen uns
  • eigenständige Feiern vor Perversion (also schlechter Musik, anstößigem Tanz und so weiter), weil wir sowohl die Autonomie als Mensch, Mitmensch und Gewährer bei ihnen bewahren und sie nicht an irgendwelche Veranstalter abtreten, also selber bestimmen, was gefeiert wird und wie und mit welchem Aufwand,
  • eigenständiges Wirtschaften vor falscher Freiheit, weil es uns zum Haushalten zwingt, und
  • eigenständiges Bekanntwerden vor falscher Schuld, weil es uns lehrt, wie sich die Dinge verhalten, an welchen wir anteilnehmen (weil es uns dazu bringt dranzubleiben).
Mit anderen Worten schützt uns die Praxis der Unternehmen vor der Selbstentzweiung über den Seelenbildern, welche sie leiten. Und um dies noch etwas besser zu verstehen, sei darauf hingewiesen, daß
  • Glaube Bedeutsamkeit stiftet,
  • Vorliebe Dringlichkeit (oder etwas besser, weil allgemeiner, Angezeigtheit) und
  • Gewissen Sinnhaftigkeit,
und daß
  • Vertretung oder Verkörperung der Bedeutsamkeit folgt,
  • Abenteuer oder Spiel der Angezeigtheit und
  • (Zusammen-)Arbeit oder Routine der Sinnhaftigkeit.
Indem wir also sehen, zu was die Praxis führt, je nachdem, zu welchem Grade wir auf unsere Seele hören, lernen wir unsere Seelenbilder schätzen.

Ich sprach schon davon, daß eigenständige Feiern im Abnehmen begriffen sind. Das selbe gilt für eigenständiges Wirtschaften. Und was das eigenständige Bekanntwerden betrifft, da ist die Abnahme geradezu ka-tas-tro-phal. Und siehe! Nie zuvor sahen wir so viel falsche Schuld wie heute.

Nun, die Zeit wird kommen, da die Leute das Leben bewußt bewahren werden, anstatt sich jeder verfälschenden Strömung hinzugeben, welche bei ihnen aufdringlich oder hinterfragend anklopft.

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22. September 2020

Gesellschaft im Spannungsfeld von Glaube, Vorliebe und Gewissen

Wie das Leben für jeden einzelnen in (subjektiven) Glauben, Vorliebe und Gewissen zerfällt, so bestimmen diese drei Heilsbegriffe auch die Gesellschaft als Ganzes, wobei wiederum
  • der Glaube die Eigenart der Gesellschaft bestimmt,
  • die Vorliebe ihre Eingezogenheit und
  • das Gewissen ihren Kreislauf.
Wenn wir uns fernerhin überlegen, durch welche Gesetze Eigenart, Eingezogenheit und Kreislauf gedient ist, so kommen wir darauf, daß
  • der Eigenart durch Gebote gedient ist,
  • der Eingezogenheit durch Freiheiten und
  • dem Kreislauf durch Verbote.
Mit anderen Worten geht es
  • den Gläubigen um Ausdruck,
  • den Vorliebenden um Möglichkeiten und
  • den Gewissenhaften um Schutz.
Ich hatte mich zuletzt mit Unternehmen beschäftigt, welche durch den Grad der Handlungszurückführung bestimmt sind, also
  • die Vertretung durch die Zurückführung auf die Verfolgung,
  • das Abenteuer durch die Zurückführung auf die Einlösung und
  • die Zusammenarbeit durch die Zurückführung auf die Auslösung.
Daß ich dort von Zusammenarbeit und nicht von Arbeit gesprochen habe, liegt nur daran, daß ich per Definition nur Gemeinschaftsunternehmen betrachtet hatte. Vertretung, Abenteuer und Arbeit sollte uns aber bekannt vorkommen, und in der Tat wurden Verkörperung, Spiel und Routine auf die gleiche Weise definiert:
  • bei der Routine sind Verfolgung und Einlösung vorgegeben und werden abgearbeitet, so daß sie das Wesen der Handlung nicht bestimmen,
  • beim Spiel ist die Verfolgung (des Sieges) vorgegeben, doch die Einlösung (des Spielzuges) frei, so daß die Einlösung das Wesen der Handlung bestimmt und
  • bei der Verkörperung ist die Verfolgung frei und bestimmt also die Handlung.
Das im Beitrag Zur Formation der geistigen Horizonte Gesagte stimmt, hat aber nur wenig mit dem hier Betrachteten zu tun, denn dort ging es im speziellen um die Wirkung von Verkörperung, Spiel und Routine auf die Abstimmung unserer Besinnungen auf einander. Die dort gemachten Aussagen lassen sich zwar nicht algebraisch aus den hiesigen Definitionen ableiten, doch an der eigenen Lebenserfahrung überprüfen, wobei im Falle des Spieles eine ziemliche Äquivalenz zwischen der Anpassung der Auslösung an die Verfolgung und der Anpassung der Einlösung an dieselbe besteht.

Und wenn wir, auf den Gegenstand der hiesigen Betrachtung zurückkommend, fragen, wie sich Glaube, Vorliebe und Gewissen zu Verkörperung, Spiel und Routine verhalten, so begegnet uns wieder dieselbe Vertauschung von Achtung und Sorge, das heißt,
  • Glaube als Ausdruck der Liebe und Sorge führt zu Verkörperung,
  • Vorliebe als Ausdruck der Wertschätzung und Achtung führt zu Spiel und
  • Gewissen als Ausdruck der Anteilnahme und Lust führt zu Routine,
hier, weil Glaube bedeutet, daß die Einlösung nicht frei ist und Vorliebe, daß es die Verfolgung nicht ist, und letztlich steht genau diese Fixiertheit der nämlichen Besinnungen auch hinter den im zuletzt verlinkten Beitrag beschriebenen Anpassungsprozessen.

Mit anderen Worten, das Leben in einer Gesellschaft, welche
  • durch Gebote bestimmt wird, gleicht einer Verkörperung,
  • durch Freiheiten bestimmt wird, einem Spiel und
  • durch Verbote bestimmt wird, einer Routine.
Deshalb gibt es auch erhebliche Widerstände gegen den Sicherheitsstaat. Und auch Menschen, welche nur zu klar erkennen, zu was die Regeln des Spiels, welches wir unter dem Wirtschaftsliberalismus spielen, führen, sollten bedenken, zu was Verbote führen.

Ich plädiere freilich für Gebote und Verkörperung. Alles im Leben hat seinen Preis, Gebote, welche seine Erlangung mit sich bringt. Deshalb schreibe ich, um aufzuzeigen, was geboten ist.

Die dritte Gestalt der vier Gestalten versucht, unseren Glauben, unsere Vorliebe und unser Gewissen an das bestehende System anzupassen. Und die zweite Gestalt versucht, uns zu übervorteilen, iindem sie uns
  • Perversion,
  • falsche Freiheit und
  • falsche Schuld
einzureden versucht, also falsche Gebote, Freiheiten und Verbote. Zu falscher Freiheit und falscher Schuld greift dabei auch die zweite Gestalt. Die offene Propagation von Perversion meidet sie aber, weil sie nur jenen nicht anstößig ist, welche bereits eine falsche Freiheit angenommen haben (nämlich die beliebige Bewertung von Empfindungen, welche die Verblendung ausmacht, und mustergültig von Charles Manson vorgeführt wurde. In seiner Family konnte er sagen, daß es eine großartige Sache sei, mit einem Messer in einem Körper herumzuwühlen, aber noch sind wir nicht so weit, daß es öffentlich Anklang fände.)

Die vierte Gestalt aber, indem sie das Leben vor aller Augen stellt, bereitet die Verkörperung vor.

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20. September 2020

Konsumgesellschaft und Verkörperung

Der vorige Beitrag berührt eine sehr allgemeine Erscheinung, nämlich daß, wo es die Verkörperung eines Ideals gibt (im vorigen Beitrag des Lebens), es auch die Verfehlung dieser Verkörperung und ihre Beschneidung gibt.

Letzteres bedeutet, daß wir auf Teile des Ideals verzichten, im vorigen Beitrag auf die Möglichkeit zu geben*, welche übrigens auch auf bestimmte Bereiche eingeschränkt sein kann, also beispielsweise darauf, sein Wort zu geben, worauf der Wortbrüchige verzichten muß**.

Was nun unsere Zeit betrifft, so wird die Konsumgesellschaft ständig dazu angehalten, die persönliche Verkörperung zu beschneiden, da möglichst jeder feilgebotene Waren und Dienste konsumieren sollte, und nicht nur jene, zu deren Verkörperung sie gehören.

Es nimmt also wenig Wunder, wenn wir in einer Zeit minimaler Verkörperung von Idealen leben.

* Gefallen daran, anderen das Leben zu schenken, dürfte ein Symptom dieses Verlustes sein, denn scheinbar ist es ein Geschenk, in Wirklichkeit aber nur der Verzicht darauf, etwas zu nehmen.

** Analog dürfte Gefallen daran, sein Wort nicht zu brechen, ein Symptom der Wortbrüchigkeit sein. Beide Fälle erinnern an ein Katz- und Mausspiel.

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19. September 2020

Three types of killing

From a spiritual perspective killing falls under three classes:
  • killing to protect life,
  • killing out of error,
  • killing for gain.
Killing to protect life occurs in upholding order, in war, in persecution and in need. Spiritually it teaches a man the weight of life. Killing for gain lets a man accept that the world is for the taking and spiritually that isolates him, because there can be no place for giving under that assumption: once it's allowed to take what you want, a gift is no more meaningful than throwing a banknote up in the wind. In a sense it's rather ironic that those, who crave the world the most, end up in a state in which the world is nothing but a phenomenon to please their senses, that is they become in this respect exactly like those, who don't know what to do with their lives, not out of a lack of will, but because their will has shut down its own venues. Only that man can bless the world who believes the world to consist of personalised gifts, possible sharing of these gifts, possibly to different degrees, notwithstanding.

And whatever isn't killing to protect life or killing for gain is killing out of error. That is the point of Dostoevsky's Crime and Punishment. It is spiritually quite impossible to come to any middle ground. Killing for the common good without actually protecting life does not exist. There are only three spiritual states after killing, namely either
  • pity,
  • remorse or
  • emptiness,
and so Raskolnikov can only find remorse. This trinity of spiritual states applies of course for other sins as well. Oscar Wilde wrote a rather silly individualised version of Crime and Punishment titled The Picture of Dorian Gray in which he substituted personal betterment through experience for the common good and debauchery for murder. Silly, because that is of course completely unrealistic, whereas Dostoevsky was 51 years ahead of his time.

Some films express pity, usually about law enforcement or war, after killing, hardly any express remorse, though there are of course film versions of Crime and Punishment. Emptiness is difficult to show in a film, because it needs a while to become apparent. Instead, if a film wanted to be realistic, it would have to show an almost animal hunger for life after the killing. Few films do that though. Plein Soleil comes to mind. In general, however, killing isn't followed by much emotion in movie theatres. And most deeper depictions, like Shadow of a Doubt, don't know where they are going, that is they oscillate between the three spiritual states. It is a little strange that, this ubiquitousness without any real interest in the subject. Perhaps owed to a predilection for rumour and slander? Wanting to talk about something without knowing what it is? A very immature way of making sense of the world.

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Habgier und Vorwitz

In der Sprache des Neuen Testaments sind nicht wenige Kinder von einem Daimon der verklemmten Dreistigkeit besessen, welchen wir, wenn er sich geschickt anstellt, Frechheit nennen.

Was diesem Phänomen zu Grunde liegt ist die Habgier nach Gewachsenheit in der Seele des Kindes, welche meint, darauf verzichten zu können, sich würdig zu erweisen, und also zum Vorwitz greift.

Stellt sich das Kind dabei geschickt an, so lassen wir es sein und lachen über seine Frechheit. Stellt es sich hingegen ungeschickt an, so müssen wir ihm seine Ungewachsenheit verdeutlichen, üblicherweise durch Schläge, damit es begreift*, daß es sich zunächst würdig erweisen muß, bevor es gewachsen sein kann. Frechheit bedeutet in diesem Zusammenhang, daß ein Kind erkennt, wodurch es seine Ungewachsenheit bloßstellen würde, und damit, daß es die Grenzen seiner Würdigkeit kennt, und also nicht unbedingt auf sie hingewiesen werden muß.

Das ungeschickte Kind ist aber nicht unbedingt schlechter dran, wenn es sich notgedrungen eingehender mit dem Zusammenhang zwischen Würdigkeit, das heißt erworbenen Qualifikationen, und Gewachsenheit, der Fähigkeit, eine Aufgabe zu bewältigen, beschäftigt. Vielmehr ist dies ein Beispiel dafür, daß, wie Schopenhauer sagen würde, Vernunft mangelnden Verstand wettmachen kann.

* Das Kind begreift durch Angst um das, wonach die Habgier trachtet, daß es ihm nicht näher kommt, indem es der Habgier folgt. Die Habgier ist dabei ein Gemisch aus Begehren, Kühnheit und Liebe, und ihre Überwindung besteht darin, diese Bestandteile von einander zu lösen.

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18. September 2020

Vier Gestalten

Zum ersten die Verblendeten, denen die Welt ein Spielzeug ist. Zum zweiten die Verborgenen, welche die Menschen verächtlich ertasten. Zum dritten die Treiber, welche den Menschen ihr Leben schmackhaft machen, indem sie es mit schönen Farben ausmalen, den Geistvollen ins Gewissen reden und den Geistlosen Vorbilder zur Nachahmung hinstellen. Zum vierten die Heranführenden, welche die Menschen das Leben an sich zu nehmen lehren.

Die Ersten sind der Zweiten liebstes Studienobjekt. Die Zweiten helfen den Dritten dabei, passende Zügel zu finden. Und die Vierten ergreifen die Dritten und stellen sie zur Rede.

Stimmt es etwa nicht?

Und ist Gott nicht mit den Vierten? Und gehören die Zweiten nicht dem Teufel?

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17. September 2020

Das Andenken der Autonomie

Die charakteristische Verpflichtung der Vertretung ist das Andenken, aber an was denken wir?

Es stellt sich heraus, daß wir an unsere Autonomie in verschiedenen, den Phasen des Glaubenszykels entsprechenden Rollen denken. Die Phasen des Glaubenszykels sind Bestimmung
  1. des Dogmas,
  2. der Gesellschaftsordnung und
  3. des individuellen Beitrags,
und die Rollen, welchen ihnen entsprechen, sind
  1. Mensch nach dem Bild Gottes,
  2. Mitmensch und
  3. Gewährer.
Autonomie als Mensch. Die Autonomie als Mensch besteht darin, auf die eigene Sorge zu hören, und gemäß der eigenen Autorität im Rahmen des ihr Möglichen das Heil zu verwirklichen.

Autonomie als Mitmensch. Die Autonomie als Mitmensch besteht darin, sich Anderen gegenüber so zu verhalten, daß es das eigene Herz erfreut.

Autonomie als Gewährer. Die Autonomie als Gewährer besteht darin, dem eigenen Gewissen nach zu entscheiden, was man wem gewährt.

Auch wenn Er nicht gleich in das Blickfeld unserer Autonomie als Menschen kommt, wartet Christus doch an ihrem Ende. Und was Supertramp's Album Crime of the Century angeht, so drückt es sowohl das Verlangen nach Autonomie als Mensch, als auch als Mitmensch aus. Andere stimmungsvolle Alben, wie zum Beispiel Quadrophenia von The Who, beschränken sich auf die Autonomie als Mitmensch. Schließlich plagen mich bisweilen abwegige Phantasien der Autonomie als Gewährer, welche der Monströsität der Aufgabe geschuldet sind, welche ich mir gestellt habe. Doch die Zeit wird diese Niedlichkeiten abwischen.

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The death of discussion

When I went to school I was taught that a discussion would be a vehicle for weighing arguments. I wasn't particularly convinced by that vehicle though. I always thought that in order to make any decision you needed to task a staff with making the necessary inquiries and then explaining the requirements to you.

When we play-acted our little exercises in democracy I would judge the different teams on the merits of whether they would give truthful and complete accounts, but only one side ever had the chance to, because only one side was assigned the task to argue for the correct course of action.

When the teacher would assign me to argue for something stupid I would openly say that I had better things to do.

Of course, with that attitude I never got any good grades in German, where we practiced this. But I didn't care. As long as my grades wouldn't be so bad as to keep me in school an extra year, why bother? After all, teachers are ridiculous people and for what amount of money would anyone want to be a ridiculous person's pet?

Widening the perspective a bit, the first discussions on German television I saw were all like Luis Trenker's discussion with the poor woman on the NDR Talk Show from April 2nd, 1982. That is to say, one party would demonstrate that she learned how to discuss in school, the moderator that is, and the other party would sabotage that effort by simply telling the truth: I heard that you had difficult relations with the Nazis. Would you consider yourself a resistance fighter? - Well, Hitler saw me dancing with Eva Braun and after that he didn't want me around anymore. [...] But it was an oppressive atmosphere back then? - I really love the mountains. And the people who live in the mountains. The farmers of South Tyrol, they are such generous people!

If you think about it, it really isn't that difficult: Just allow yourself to answer with the closest approximate memory you have to the question.

But I don't want to teach subversive tactics here, I just mentioned this, because, how could I not? No, my point here is that in 1982 moderators in Germany were raw amateurs. Discussions were perceived as a society game, not a political instrument.

Some time between then and now I also seem to remember that discussions were able to sway people in a heated exchange, that is, when Gerhard Schröder said that he didn't want to have anything to do with the Second Iraq War, in the ensuing discussion over whether the United States would nuke Germany in retaliation the optimists carried the day.

So, that's about it, my whole knowledge of discussions. But even so I've noticed a change. These days the idea seems to be that a discussion is a hammer swinging contest in which that side wins that gets the most members to join in in the shortest time.

Many people express sadness over this, but I can't say that I'm sad. If anything, I'm feeling the slightest bit of Schadenfreude, because now making arguments is back in the hands of those who can write. When has rational decision making ever needed sophistry? The sophist needs the discussion, because nobody reads his distortions voluntarily. Sure, if compiled like in Euthydemus they can be fun, but that's really all they are good for.

More worrisome is that along with discussions dialogue is dying as well. Dialogue is necessary. Perspectives need to be exchanged in the cause of establishing reality. And dialectic in the platonic sense, while rather being resurrected from the dead than dying, has become the study of potheads - or those who masquerade as such. So, communication really is at an ebb tide currently. But dialogue cannot but reaffirm its vitality and while the current resurrection of platonic dialectic is silly, paying attention to its principles can only benefit us later. So I am overall optimistic: Our intellectual climate will improve middle term in long not seen ways.

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16. September 2020

Die charakteristischen Pflichten der Unternehmen

Um zu erkennen, mit welchem Unternehmen wir es zu tun haben, müssen wir verstehen, was welche Unternehmung ausmacht.
  • Zusammenarbeit verpflichtet dazu, an der Natur dranzubleiben,
  • Abenteuer verpflichten dazu, für ihre Werke hauszuhalten und
  • Vertretung verpflichtet dazu, für das Bewußtsein der Menschen anzudenken.

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15. September 2020

Unternehmenbegründung durch Auslagen

Die Betrachtung des vorigen Beitrags zur Entsprechung der Friedens-, Verbundenheits- und Rechtschaffenheitsgrade führt natürlicherweise auf eine Klassifikation der Unternehmungen, nämlich
  • grundlegende Verfolgung: Vertretung,
  • nützliche Einlösung: Abenteuer und
  • angemessene Auslösung: Zusammenarbeit.
Diese Unternehmen kommen aber nicht von alleine zu Stande, sondern erst dadurch, daß die Teilnehmer an ihnen etwas auslegen, nämlich im Falle
  • der Vertretung ihre Ideale,
  • des Abenteuers ihre Tugenden und
  • der Zusammenarbeit ihre Fähigkeiten.
Die Idealauslegung geschieht durch das Schaffen einer Stimmung. Wenn ich beispielsweise Supertramp's Crime of the Century höre, fühlt sich der Teppich unter meinen Füßen wie Gras zwischen meinen Zehen an.

Die Tugendauslegung geschieht durch die Demonstration der Leichtigkeit, mit welcher man Unannehmlichkeiten wegsteckt. Das Aufplustern bei der Balz fällt unter diese Kategorie. Ein Beispiel wird durch die Magnum Episode Smaller Than Life gegeben.

Die Fähigkeitenauslegung geschieht mehr oder weniger von alleine in herausfordernden Situationen, also beispielsweise während eine Gruppe mit Schwertern Bewaffneter Römer ihrerzeit in einen Kampf geriet.

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13. September 2020

Rechtschaffenheitsgrade

Nach den Graden des Friedens und der Verbundenheit müssen wir logischerweise auch die Rechtschaffenheitsgrade betrachten, derer es sogar fünf gibt. Im Gegensatz zu der Situation bei den beiden erstgenannten Graden bedeutet uns die Differenzierung der Rechtschaffenheitsgrade aber nicht besonders viel.

Die Rechtschaffenheitsgrade also sind:
  1. Stimmigkeit, daß ein Gegenstand tatsächlich unter einen Begriff fällt,
  2. Erfüllendheit, daß ein Gegenstand das Verfolgte erfüllt, beispielsweise eine Melodie ein emotionales Ausdrucksbedürfnis,
  3. Angemessenheit, daß ein Gegenstand einer Wirkung angemessen ist,
  4. Nützlichkeit, daß ein Gegenstand eine Rolle für einen Handlungsbegriff spielt, und
  5. Grundlegendheit, daß ein Gegenstand die Weiterverfolgung einer Handlungsweise ermöglicht.
Was grundlegend ist, ist auch nützlich, was nützlich ist, auch angemessen, was angemessen ist, auch erfüllend, und was erfüllend ist, auch stimmig. Die höchsten drei Friedens-, Verbundenheits- und Rechtschaffenheitsgrade entsprechen sich übrigens, ohne daß ich dies allzu detailliert ausführen möchte, also
  1. Anpassung ~ Wirkungsfeld ~ Angemessenheit,
  2. Weiterführung ~ Anspruch ~ Nützlichkeit und
  3. Teilnahme ~ Beherzigung ~ Grundlegendheit,
was aber nicht heißt, daß es etwa gemeinsame Teilnahme nur bei gleicher Berherzigung geben könnte. Dennoch, gewisse Parallelen müssen offensichtlich vorliegen, ohne welche es nicht genug Verbundenheit gibt, um gemeinsam den entsprechenden Friedensgrad zu erreichen.

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Grade der Verbundenheit

Analog zu den Friedensgraden gibt es auch unterschiedliche Grade der Verbundenheit, nur daß es vier von ihnen gibt und nicht drei.

Die einfachste Form der Verbundenheit ist die Verbundenheit durch die Lage (Eingeholtheit). Menschen, welche der selben Lage verbunden sind, sollten deshalb noch nicht selbst als verbunden betrachtet werden, selbst wenn die gemeinsame Lage darin besteht, den andern küssen zu können.

Der nächste Grad der Verbundenheit ist die Verbundenheit durch das Wirkungsfeld (aus welchem sich die Lage ergibt). Menschen, welche dem selben Wirkungsfeld verbunden sind, sind ständisch mit einander verbunden, beispielsweise Soldaten beim Schanzen.

Der dritte Grad der Verbundenheit ist die Verbundenheit durch den Anspruch (an sich selbst, aus welchem sich die Wirkungsfelder ergeben). Menschen, welche dem selben Anspruch verbunden sind, sind herzlich mit einander verbunden, etwa zwei Edelmänner.

Und der vierte Grad der Verbundenheit ist die Verbundenheit durch die Beherzigung (aus welcher sich der Anspruch an sich selbst ergibt). Menschen, welche der selben Beherzigung verbunden sind, sind geistig mit einander verbunden, selbst wenn sie sich anderweitig geistig unterscheiden.

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12. September 2020

Instinktschwäche

Seit ich 21 Jahre alt war, hat mich eine Bewußtseinsform beschäftigt, welche ich, alles zusammengenommen, Instinktschwäche nennen möchte.

Ich mag sie nicht. Ich verabscheue sie sogar. Als ich ihr damals begegnete, nicht zum ersten Mal, aber zum ersten Mal anteilnehmend, erkannte ich sie nicht wieder. Sie wird nämlich in unserer Zeit hofiert und für edel gehalten. Und wiewohl ich sie bereits an Beispielen kennengelernt hatte und wußte, daß es sich bei ihr um eine Form geistiger Beschränktheit handelt, hatte ich doch keinen Begriff davon, was genau den betroffenen Personen abgeht, und wiewohl ich mit 21 Jahren einen Begriff davon gewann, konnte ich nicht verstehen, wie das angehen kann.

Nun, wer über Instinkt verfügt, dem erscheint vieles in der Welt als nicht für ihn gedacht. Deshalb heißt es unter den Menschen, Hemmungen müßten überwunden werden, und jene, welche sich dabei hervortun, gelten als mutig, entschlossen und zielbewußt.

Das sind sie alles auch, aber es liegt einzig daran, daß sie ein sehr einfaches Weltbild haben.

Aber erklären wir die Kondition jetzt besser, anstatt sie noch länger auszumalen. Instinktschwäche bedeutet, daß im Eigenlauf des Ichs die Verfolgung nur eingeschränkt stattfindet, so daß die Einlösung ein höheres Gewicht gewinnt. Menschen mit Instinktschwäche betrachten die Welt als ein zu kontrollierendes Chaos. Sie kennen keine Eingeholtheit im vollen Sinne. Die Gefaßtheit vor der Verfolgung muß in ihrem Fall Gelegenheit genannt werden. Sie verfolgen Pläne, keine Ahnungen.

Wenn sich jemand wie ich einbildet, er müsse sich um etwas kümmern, was ihm instinktiv fremd ist, so muß er sich dazu zwingen, und bei dessen Ausführung herrscht dann geradezu ein Zustand der Schizophrenie zwischen Verfolgung und Einlösung vor.

Menschen mit Instinktschwäche können ihre Phantasien hingegen relativ leicht in die Tat umsetzen. Seltsamerweise war die Nacht, in welcher ich mich am stärksten in meinem Leben in die Einlösung einer Pflicht hineinsteigerte, welche mir überhaupt nicht oblag, die Nacht vor Anders Breiviks Eingriff in die Geschichte.

Ich komme nun wieder auf dieses Thema zu sprechen, weil ich seit letztem Hellrecht, also dem 2. September, eine instinktunabhängige Einlösung erwarte, und zwar in triumphalem Gestus: die politische Rechte wird flächendeckend an Macht gewinnen, die Zeit der Vorbereitung der Bürger geht zu Ende.

Post Scriptum vom folgenden Tag. Ich hatte bereits gestern das I Ching zu dem transzendenten Phänomen, welches ich vor Utoya und jetzt wieder verspürt habe, befragt und folgendes Hexagramm erhalten:
-o-
-o-
- -
- -
-o-
---
Eine Erklärung dieses Hexagramms, 61. Innere Wahrheit, findet sich hier, und ich denke, sie ergibt den folgenden Sinn:
Jene, welche die Gesellschaft verbessern wollen (Herrschaft der Abgemessenheit, Pharisäer), üben bisweilen einen transzendenten Einfluß auf jene aus, welche eine Richtschnur für ihr Leben suchen (Fundamentlegung für die Sorge), und wenn dieser Einfluß besonders stark ist, betrifft er sogar mich, wiewohl ich mich der Sorge verschrieben habe und lediglich eine gewisse Affinität für die Fundamentlegung empfinde, und während er mich dann zu Narrheiten treibt, treibt er die andern zur Tat, welche letztlich auf tönernen Füßen steht, weil sie kein ausreichendes intellektuelles Fundament besitzt.
Und das erwarte ich natürlich auch, daß eine große Euphorie ausbricht, welche letztlich aber in die Herrschaft des Tiers mündet, sich zugleich aber auch auf den Weg zur Wiederkehr Christi macht, im Sinne einer grundsätzlichen Entscheidung, sie zu suchen und voranzuschreiten.

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11. September 2020

The shape of the violence to overcome

On December the 29th last year I remarked à propos the units of transcendence that a pattern of violence was emerging, namely that
  • Bush went after established ideas of rightfulness and reliance on God,
  • Obama after established social relations and
  • that under Trump we see an attempt to redefine the very shape of the world we live in.
I said then that the violence hadn't yet erupted under Trump.

The time has come to consider this à propos in greater detail.

Bush. The violence in the Bush years was the result of real and perceived blasphemy. 9/11 was an affront that allowed Bush to declare a new era of righteousness based on military supremacy, the result of which was public cynicism.

Obama. The violence in the Obama years was the result of real and perceived betrayal. ISIS was a tool to destroy neighbourly relations, the result of which was public mistrust.

Trump. It becomes increasingly clear that we're supposed to subscribe to either of two international brands of lunacy*, i.e. two factions that consider each other to be lunatic and that are hence immune against criticism from the other side and under a mandate to achieve results any which way. This is a form of deprivation and deprivation is the logical next step after blasphemy against God and betrayal of social relations as directed against our world itself. So, the violence we have to be wary of is the result of real and perceived deprivation and if it takes its course it will certainly result itself in public lawlessness.

This would be rather bad, but at least internationally this phase doesn't appear all that successful to me so far, but then again, who knows what deprivation looms ahead and what it will do to people. In any case, this phase cannot pass unresisted, it will be stopped one way or another and will force every moral person to check his morals, if only because outright evil was able to manifest itself up to this stage, but likely we'll have more reason than that.

* It is true that if one faction is lunatic the other could be utterly sane and would still be considered to be lunatic. For the pattern of violence that emerges this is irrelevant. However, the way this is actually worked is by making sure that symptoms of lunacy are sprinkled in sufficient measure over both factions in order to reassure the respective other faction of its assessment, not only through skewed reporting, but also through ill-advised initiatives.

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Our cause

Want to learn something about our time?
"affection for the world" - about 10.900.000 results
"affection for worldly" - about 42.900 results
"affection by worldly" - about 1 result
I prefer to write this post in English, but there is a little difficulty that I need to address. I've defined (spiritual) life as the sum of Vorliebe, Glaube and Gewissen, which translate easily enough as preference, belief and conscience, but the emotions of which they are modes, i.e. Wertschätzung, Liebe and Anteilnahme, don't translate as easily. The first two do, i.e. as appreciation and love, but the third one is quite problematic. The word literally means taking part, which is often meant as sharing someone's emotions, but its basic meaning is simply that you're emotionally involved in a process. So, I'll translate as affection, as in being affected.

Affection in turn according to my definitions is then either a state between happiness and haplessness or between pride and shame (Schmach in German, not Scham) and conscience is a mode of the latter two.

It is important to realise that the different layers of a society (I translated that post, but it is a good case study why that quickly turns into folly. I simply cannot maintain the same rigour of notional precision in English as in German and that results in conflicting uses of terms and an ever growing trail of corrections.)
  • rightfulness,
  • amical bonds and
  • provision
rely on sensitivities that not every man possesses, namely
  • love of a certain kind of (spiritual) life,
  • appreciation of certain character traits,
  • affection by certain worldly goods.
When people who know neither spiritual life nor character traits go about designing a society people who do know these things will not feel at home in it.

But let us be more specific than that. In order for amical bonds to exist in a society, two requirements must be met, which are both quite tricky:
  1. people must be able to interact on the basis of their character (as opposed to some rationale or plan),
  2. the local blend of characters must be a harmonious one.
In practical terms: flat, independent organisations and a grown culture of dealings.

And in order for rightfulness to bind people together so that they would consider each other all participants in it (cf. also Approaching the person we want to be), people have to love God above all else and the next man as themselves and must agree that it is more blessed to give than to receive.

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10. September 2020

Listening to the spirit or letting it in

Those who follow prophecy tend to declare it dead.
For if you don't follow signs, you won't continue to receive any. So, you'll try to protect authenticated signs from imposters and you might also hope to convince God to talk to you again by stubbornly clinging to what you have received.

There are essentially two ways in which God reveals Himself:
  • by guiding a person's mind or
  • by taking it over.
There seems to be a  preference for the latter method in organised religion and it has its advantages, but it also has its disadvantages. I shall currently discuss the subject.

Letting the spirit in. The process of revelation is decidedly unusual, that is to say shocking, for something occurs that was considered impossible, that is that your mind turns out to be only temporarily let to you, but still very much in the possession of someone else.

The good things about this are:
  1. at least you yourself know that this was something else,
  2. the communication doesn't require your cooperation.
What are the bad things? For one, there is no underpinning that would allow a logical analysis, and secondly I suspect that revelation cannot occur over and over, because if it did the unconscious would get used to it and able to simulate it in dreams thus destroying the personal basis of its authenticity.

Philip Kindred Dick has claimed to have received revelations from an entity who called herself Diana. I have reason to believe that he made that up, because his account is simply too similar to someone else's, namely that of Bernadette Soubirous, only that in her case the entity called herself the Immaculate Conception. Revelations in the latter case were limited to 18 times, which might still be reasonable.

Both Dick and Soubirous reportedly showed knowledge that they did not possess. So did I. But these examples serve as little more than personal assurances that revelation exists. Nothing much of relevance was otherwise related. But then again we still have detailed accounts of our time handed down to us from John.

Listening to the spirit. The spirit may guide our sensations: emotions, thoughts, dreams (visions). The obvious problem with this though is that so may other factors.

How does guidance thus prove itself? Well, for one, since we are in control of the ideas that we feel we are being led to, we can elaborate on them and our elaborations can be logically analysed, thus filtering out nonsense. Hence, the spirit can be proven to possess sense. But this would hardly convince anybody of its transcendent nature. What does?

In my personal experience the greatest reassurance comes from an almost miraculous tying in of previous questions with current ones. Then again, applicability can never be an end in itself. The aim is to find something useful in the service of revealing the truth.

I had a dream which freaked me out, because I could zoom into it like through a camera. I forced myself to wake up, before any signs with writing on them came into sight - or people. I wrote a post describing it, but deleted it later. But although I'm still not certain of the value of that dream, something has happened which might be significant.

I saw a devastated place in between mountains. There was dried mud on the slopes. It looked as if it had been splashed onto them. There was still a puddle of liquid mud in the middle. Then the view went through a pass towards an extensive pasture with a mountain in the background which was bluish in colour and covered by (vertical) lines of snow. Its skyline was rather smooth, almost like a D lying on its back, but the highest point was to the left of the center. It was also thicker there. It was extremely sharply cut, almost like a giant flintstone designed for scraping meat from bones.

I looked around whether I could find a place like this, but I didn't see anything exact. Still, the bluish colour matches that of parts of the Rockies. Also, the pastures near Stanley are a close fit. When the quake under Ruffneck Mountain happened, it led to a landslide and the clay in the area had the right colour as well. On the other hand the Sawtooth Mountains are far too ragged. But then something happened which might be considered an objection to this dismissal. After yet another quake a boulder called Smoothie rolled down the mountain on top of which it was seated, the effect of which was that the skyline of that mountain became much smoother (tee hee hee). It almost had the right shape afterwards, only the pasture in front of it was different. So, I have a vague feeling of tying in by now. I'd not consider it definite though, until some mud event happens in the area as well. There are hot springs, small ones. If they started to release mud, that would be something. On the other hand, some generic flood would not be very convincing, unless it resulted in a remarkably similar scene.

So, I really consider dreams a rather tricky business, but the principles involved are the same as with hunches.

Well, I hope this provides some Anschauungsmaterial, as we say in German

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9. September 2020

Berichtigung zur Gottkindlichkeit der Ausführenden

Ich schrieb, daß die Ausführenden (die Umgestaltenden) das Unbekannte ignorieren würden, was aber so allgemein gesprochen nicht stimmt.

Natürlich kann ich nicht ausschließen, daß manche Ausführende das Unbekannte ignorieren, aber auch Ausführende besitzen einen Sinn für das Unbekannte, welcher allerdings nicht damit einhergeht, sich suchend oder bittend auf das Unbekannte zu beziehen. Vielmehr gibt dieser Sinn lediglich zu verstehen, wie das eigene Verhältnis zum Unbekannten ist, in welcher Hinsicht gut und in welcher schlecht.

Und dies genügt bereits, um die im vorigen Beitrag gemachten Voraussetzungen für das Dogma der Gottkindlichkeit zu erfüllen.

Dieser Sinn für das Unbekannte, der Zeitsinn, besteht aber in den folgenden Modi der Liebe, Wertschätzung und Anteilnahme:
  • Gelöstheit, wie es geht, wie sich alles auflöst (Modus der Liebe),
  • Erhobenheit, welche Ahnungen mitschwingen (Modus der Wertschätzung) und
  • Aufgehobenheit, wie die Welt einen behandelt (Modus der Anteilnahme).
Indem ein Mensch hinreichend genau auf diese Gefühle hört, bedarf er bereits keiner Zügelung mehr, mit anderen Worten können wir uns unserem Zeitsinne nach reinigen, doch bedarf es dazu eines gewissen Gespürs für das Erforderte, da es weltfremd ist, völlig gelöst, erhoben oder aufgehoben zu sein. Wir müssen wissen, welcher Grad Erfolg bedeutet.

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5. September 2020

Rollenberichtigung unter den Kindern Gottes und der Welt

Ich möchte den Beitrag Freie und gezwungene Einfindung in die Gesellschaft noch einmal etwas technischer fassen und ihn in die ihm angemessenen Zusammenhänge stellen.

Unter den Kindern Gottes verstehe ich jene, welche an das Dogma der Gottkindlichkeit glauben, also daran, daß die menschliche Stimmung und der Lauf der Welt in einer transzendenten Wechselbeziehung zu einander stehen.

Es liegt nahe, Ausführende, Bestellende und Etablierende auf ihre Gottkindlichkeit hin anzusehen, denn es handelt sich bei ihnen um Typen, welche mit den gegenwärtigen Vorgängen in Zusammenhang stehen. Genauer gesagt führt die gegenwärtige Aushungerung der Sorge dazu, daß Bestellenden und Etablierenden die Zeit genommen wird, aus welcher heraus das Unbekannte entsteht: Alles wird durch den gemeinschaftsstiftenden Mythos erklärt, und es bleibt nur, das in ihm beschriebene auszuführen, der Augenblick ist redundant geworden, ein Blick auf den Kalender genügt.

Nun, Ausführende sind Kinder der Welt, welche nicht an das Dogma der Gottkindlichkeit glauben, Bestellende glauben an den transzendenten Einfluß des Laufs der Welt auf ihre Stimmung und Etablierende glauben auch an den umgekehrten Einfluß, mit anderen Worten glauben Bestellende an ihre Inspiration und Etablierende verstehen dazu das Wesen des Gebets.

Im Rahmen dieses Beitrags gibt es aber keinen Grund, einen Unterschied in ihrer Gottkindlichkeit zu machen, hier wenigstens sind beide Kinder Gottes.

Die Kinder Gottes werden nämlich durch ihre Stimmung zu den ihnen angemessenen Rollen in der Welt hingeführt, wohingegen den Ausführenden Grenzen gesetzt werden müssen.

Dennoch gibt es auch unter den Kindern Gottes eine Form der Rollenberichtigung, nur ist jene unter den Kindern der Welt schärfer.

Die beiden Formen sind aber folgende,
  • Reinigung der Kinder Gottes und
  • Zügelung der Kinder der Welt.
Reinigung. Die Reinigung besteht aus den folgenden beiden Phasen.
  1. Hinweisung, um Reue (Modus der Liebe) hervorzurufen, und falls das fehlschlägt
  2. Ausschluß, um Trauer (Modus der Wertschätzung, Liebe oder Anteilnahme) hervorzurufen.
Zügelung. Die Zügelung besteht aus den folgenden beiden Phasen.
  1. Hinweisung, um Scham (Modus der Angst) hervorzurufen, und falls das fehlschlägt
  2. Verletzung, um Erschöpfung hervorzurufen.
Aufgrund der erwähnten Aushungerung der Sorge ist es heute dazu gekommen, daß viele Menschen, welche geistlich als Bestellende oder Etablierende zu betrachten wären, ein Leben als Ausführende fristen. Und indem sie das tun, fallen sie mit unter die Zügelung. Mit anderen Worten werden Menschen heute mehr gezügelt als es in der Vergangenheit der Fall gewesen ist, auch wenn die Hinweisungen und Verletzungen subtiler geworden sind, was übrigens kein Zufall ist, sondern ebenfalls eine Folge der Aushungerung der Sorge: Wer alle Antworten schon als Kind nachplappern kann, wird keine Ehrfurcht vor der Erfahrung empfinden und sich nicht auf gleich grobe Weise beschämen lassen wie einer, welcher seinen Mangel an Urteilskraft spürt (gleiches gilt für seine Verletzung).

Und in diesen Zustand hinein tritt nun der Sicherheitsstaat und wirft viele Mythen über den Haufen und ebenso viele Antworten auf. Wo es genügend viele Kinder Gottes gibt, werden sie aus ihrem Schlummer der Ausführung erwachen und schließlich die Reinigung an die Stelle der Zügelung setzen, aber zuvor wird es zu einer letzten Auseinandersetzung mit jenen kommen, welche auf die Zügelung setzen (Harmagedon, die Schlacht gegen die Teufelsgeister).

Noch sind wir nicht da, doch sobald der gesellschaftliche Aufstieg der Reinigung glaubhaft wird, sind wir es.

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4. September 2020

Varianten des Sicherheitsstaats

Ich sprach davon, daß wir, um der gegenwärtigen Unverantwortlichkeit zu entkommen, vorübergehend zu einem elementareren Gesellschaftsverständnis Zuflucht nehmen müßten, das heißt zu einem Sicherheitsstaat.

Genauer genommen sprach ich von einem Staat, welcher den Schutz der Lebensgrundlagen durch Waffengewalt betonen würde. Aber wie wir gerade sehen, gibt es auch andere Varianten des Sicherheitsstaats und insbesondere die gegenwärtige, welche die Anweisungen eines internationalen Expertengremiums weltweit verbindlich zu machen sucht.

Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden konkreten Varianten besteht in den Organisationen, welche sie ermächtigen (Behemoth, beziehungsweise Leviathan), hinsichtlich ihrer Effekte sind sie einander aber sehr ähnlich und ergänzen einander sogar: beide führen zu eingeschränkten Beziehungen, zum Rückzug auf das Wesentliche, zu größerer Bereitwilligkeit, das Nötige in Eigenregie zu tun.

Und sie gleichen einander auch noch in einem anderen Punkt: beide sind künstliche Herrschaftsformen ohne Grund in der menschlichen Seele, auf ihm zu stehen. An einer Stelle sprach ich diesbezüglich von einer der Natur ungemäßen Herrschaft der Lust, aber allenfalls ähneln diese Herrschaftsformen der Herrschaft der Lust noch am meisten, andere Kandidaten wären die Herrschaft der Abgemessenheit oder die Herrschaft der Rücksichtslosigkeit, doch das, was jene ausmacht, fehlt: weder wird
  • eine für sich einnehmende Lust ausgedrückt, noch
  • die vorherrschende Lust veredelt, noch
  • die Achtung der Menschen einem überwältigenden Ideal angepaßt.
Mit anderen Worten hat der Sicherheitsstaat keinen Bestand, gleich in welcher Variante er auftritt, denn er macht unser Leben ärmer, nimmt uns vieles und gibt uns nichts. Aber er erlaubt technische Reformen.

Ich kann es nur als These aufstellen, daß der Leviathan die Coronamaßnahmen ergriffen hat, um selbst technische Reformen durchführen zu können, anstatt sie dem Behemoth zu überlassen, aber wenn die These stimmt, so folgt aus ihr insbesondere, daß wir ungeachtet der tatsächlichen Bedrohungslage nicht einfach zu den vorigen Zuständen zurückkehren werden, sondern daß unser Leben in andere Rahmenbedingungen gegossen werden wird.

Ich sehe nicht den geringsten Anhaltspunkt dafür, daß diese Rahmenbedingungen dem Leben dienen könnten, und also halte ich die gegenwärtige Phase für eine, welche weiterhin überwunden werden muß, und indem der Leviathan tatsächlich auf diese Strategie setzte, schüfe er selbst die nötige Engagiertheit dazu.

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2. September 2020

Approaching the person we want to be

If we analyse the development of Supertramp's songs during the 1970s, we find five stages of the approach to acceptance that every person has to go through, if he wants to become the person he believes in, namely concerning oneself with
  1. arbitrary things (e.g. Indelibly Stamped),
  2. one's own choice (e.g. Crime of the Century),
  3. received things (e.g. Crisis? What Crisis?),
  4. receivable things (e.g. Even in the Quietest Moments) and
  5. accepted duties (e.g. Breakfast in America).
I didn't really receive anything until I was 30 years old, though I expect only a handful of people to have received as I received then. Things are still expanding. I'm only realising that my refuge in nature comes as a reaction to the direction of our progress without considering the holy aims of people, of which of course I've only been reasonably assured about five times or so meeting other people in my 46 years in this world, and only two were stable.

Yet people cannot be dismissed, my belief has to be directed at their sphere. But what common ideas are there other than cliché? What understanding is there other than speaking of good will? It would be nice, if I could speak of the merits of the different schools of spirituality, but that approach would come to naught as far as the pursuit of the holy is concerned. My best approach lies oddly enough with Supertramp and the memories that people may still have from when they were listening to Supertramp's songs for the first time. There may be still some worthwhile personal ideas and a slightly more differentiated understanding.

But this has to be expanded. Anyway, the battle for the souls of men is definitely here: the temptation, the fear of falling short, the blessedness.

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The ministry of Supertramp

The albums
Indelibly Stamped - Fun ride
Crime of the Century - For real
Crisis? What Crisis? - Kaleidoscope
Even in the Quietest Moments - Almost deep
Breakfast in America - Mixed bag
The songs
Rosie Had Everything Planned - Melodic harbour pub song
Forever - Sticky kissy song
Coming Home to See You - Fun on the Wurlitzer
Times Have Changed - Howling at the moon
Friend in Need - Clowny steppy song
Aries - Hiking in the Andes
Bloody Well Right - Tight rhythmic song
Hide in Your Shell - Very personal ear candy
Asylum - Rock opera
Dreamer - The keys to heaven
Rudy - Jazzy rock
If Everyone Was Listening - Introspective farewell
Sister Moonshine - Breaking out song
Ain't Nobody But Me - Glued to you
Another Man's Woman - Pain, anger, shame
Lady - Swaggering the tightrope
The Meaning - Having something to give
Two of Us - Melancholic farewell
Give a Little Bit - Being part of the Supertramp family
Lover Boy - Manic and fallen
Even in the Quietest Moments - Soul searching
From Now On - Passive and somewhere else
Fool's Overture - Between dread and consolation
The Logical Song - Having run aground
Goodbye Stranger - Being expelled
Breakfast in America - Lost clowny steppy song
Oh Darling - Holding on to you
Take the Long Way Home - All is ended.

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