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31. Juli 2021

Neue Welterklärungen

Ich sprach im vorigen Beitrag, und auch schon zuvor, davon, daß sich die Rolle der Welterklärungen ändern müsse, daß sie, genauer gesagt, aufhören müßten, ein Kompaß zu sein, und stattdessen zu einem Ratgeber werden.

Mit was sollten sich diese Ratgeber aber befassen? Nun, mit unserem Leben, was unter welchen Umständen aus unserem Körper und Geist wird, wobei die Umstände einerseits aus unseren eigenen Bemühungen bestehen und andererseits aus unserem Umfeld.

Gerade jetzt bietet sich natürlich an, alle Länder der Welt zu bereisen und die coronabedingten landestypischen Persönlichkeitsdeformationen in launiger Weise auf die lokalen Maßnahmen und den jeweiligen Volkscharakter zurückzuführen. Aber es läßt sich weit mehr von dieser Art erreichen, wenn man nur ein Bewußtsein dafür hat, was sich im eigenen Bewußtsein vollzieht und wie der besuchte Ort es beeinflußt. Ich habe die Wirkung Norddeutschlands und Estlands auf meinen Geist beschrieben. Ein Anfang ist gemacht. Wieder einmal. Aber ich denke, dieses Mal läßt sich der eingeschlagene Weg relativ leicht und auch relativ bereitwillig fortsetzen, natürlich nicht von jenen, welche meinen, das perfekte Bewußtsein zu besitzen, aber wer nur offen und interessiert seinen eigenen Wandel beobachtet, wird voraussichtlich einige mit den Tatsachen des menschlichen Bewußtseins übereinstimmende Antworten finden.

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Von der Bestimmtheit des Lebens

Ich faßte das Leben in Anlehnung an Johannes als das unser (zeitliches) Leben betreffende, das so benannte gebundene Heil, konkret unsere Vorliebe, unser (subjektiver) Glaube und unser Gewissen. Diese drei sind Bewertungen, unser Licht nach Johannes, und sie bewerten der Reihe nach unsere Möglichkeiten, unser Verständnis und unsere Lage, und indem die letzteren drei sich in unser Bewußtsein drängen, bestimmen sie unser Leben, wobei der Mensch hinreichend einfach gestrickt ist, daß er immer nur vom gerade drängendsten bestimmt wird, Kombinationen also außer Acht gelassen werden können.

Die Dreifaltigkeit der lebensbestimmenden Aspekte betrachtete ich bereits zuvor als Gegenstände der Friedensgrade:
  • das Verständnis als ihm Nachzukommendes,
  • die Möglichkeiten als Voranzutreibendes und
  • die Lage als zu gelingen Lassendes,
und auch zuletzt habe ich mich mit ihr zusammenhängenden Fragen beschäftigt, aber um das zu verstehen, müssen Verständnis und Möglichkeiten etwas genauer in Betracht genommen werden. Die Lage ist in Form der Welt gegenwärtig, aber Möglichkeiten und Verständnisse bedürfen Umsetzungen, damit sie erfahrbar werden. Möglichkeiten müssen gewartet werden, das heißt entweder eröffnet oder offen gehalten werden, und wo das geschieht, werden sie als Eingerichtetheit erfahren. Und Verständnisse müssen etabliert werden, und wo das geschieht, werden sie als öffentliche Haltung erfahren, immernoch in Form der religiösen Fundamente unserer Gesellschaft und zuletzt zeitgeistlich als Supertramp's Alben die Charts anführten. Es ist diese öffentliche Haltung, welche es uns erst erlaubt, uns an unsere Mitbürger im Rahmen eines gemeinsamen Anliegens, welches dem etablierten Verständnis entspricht, zu wenden. (Könnte ich mich heute noch auf Supertramp berufen, brächte ich im Zusammenhang mit Impfaufforderungen etwa
Won't you sign up your name, we'd like to feel you're acceptable, respectable, oh presentable, a vegetable.
vor. Kennt jemand nicht? Bittesehr:
)

Das Verständnis umfaßt alle unsere Begriffe und Einsichten, aber in gesellschaftlicher Hinsicht zählen vor allem Welterklärungen, Modellvorstellungen und Rollenbilder, und diese sind dringend reformbedürftig, auch in ihrem Inhalt, doch vor allem in der Rolle, welche sie selbst spielen.

Es gibt nur eine Form verständnisbestimmten Lebens, wiewohl es selbstverständlich vom Verständnis abhängt, doch bezüglich Möglichkeits- und Lagebestimmtheit lassen sich Unterscheidungen anstellen. Bei der Möglichkeitsbestimmtheit gibt es von der Entlegenheit des eigenen Wohnorts abhängige verschiedenartige Wartungsschwierigkeiten, welche aus der Unzuverlässigkeit der Ausmalung entspringen und welchen durch Askese und Imitat abgeholfen wird.

Und bei der Lagebestimmtheit, dem Vertrauen auf die Welt und nicht die Eingerichtetheit oder die öffentliche Haltung, macht es einen Unterschied, ob die lokale Lage betrachtet wird, was zu freier Betätigung führt, oder die globale, was zum Vertrauen auf die Erfüllung des vorgegebenen göttlichen Ratschlusses führt.

Die fordernden Geister haben eine starke Tendenz, ihr Leben auf eine bestimmte Weise bestimmen zu lassen, die Leistungsfordernden (Achtenden) durch die Möglichkeiten und die Umgangsfordernden (Versuchenden) durch die Lage, aber bei Erregten (Ringenden) und Gestimmten (Suchenden) gibt es keine derartigen klaren Tendenzen: sie passen sich den Umständen an, wiewohl Gestimmte ungern der Eingerichtetheit vertrauen, da dies für sie eine sehr defensive Position, also die letzte Zuflucht, ist und ein schlechtes Omen, weswegen ich mich durchaus um die Etablierung eines neuen Verständnisses bemühe, wenngleich einstweilen lediglich grundlagenlegend, denn die Welt alleine kann den Menschen nur aufscheuchen, aber ihm keine Richtung geben.

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30. Juli 2021

The weather in Estonia

The weather this year has been exceptional and seems to continue to be so, June and July were hot, the wheat harvest is already in, on the other hand, when it got a little colder a week ago, I thought that I heard a mouse in my home, which would be a little early for that kind of thing, and today I saw a birch whose leaves had already turned yellow and started to cover the ground beneath it. Perhaps the mouse and the birch got simply confused by the relative drop in temperature, but on this breezy day it's easy to figure that nature prepares for an early autumn.

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29. Juli 2021

Vom Einfallstor der Lüge und dem Siegel der Wahrheit

Einfach ausgedrückt wird ein Mensch von der Lüge beherrscht, wenn er ausmalt anstatt einzulösen. Ich beschrieb im Beitrag Formen der Befreiung von der Ausmalung also Wege, die Lüge zu überwinden. In diesem Beitrag werde ich hingegen den Weg beschreiben, auf welchem sich die Lüge an uns heranmacht.

Der Schlachtruf der Lüge ist, daß es auch anders sein könnte, als es ist. Mit anderen Worten hinterfragt sie also unsere Vorliebe, unseren (subjektiven) Glauben und unsere Verantwortung, was, wenn es gelänge, zu falscher Freiheit, beziehungsweise zu Perversion oder falscher Schuld führte. Allerdings ist der direkte Angriff auf die Inhalte unseres Lebens relativ leicht abzuwehren, insbesondere, wenn man weiß, daß es sich bei ihnen um die Inhalte des eigenen Lebens handelt.

Deshalb bedient sich die Lüge eines noblen Vorwands, um ihr Hinterfragungswerk in Gang zu setzen, indem sie einwendet, daß man doch vielleicht etwas tun könnte. Erlaubt man sich aber anzunehmen, daß man, wo man nichts tun kann, vielleicht etwas tun könnte, führt das auf einen Schlag zur Hinterfragung der eigenen Vorliebe und des eigenen Glaubens und Gewissens, und damit nicht genug, auch die eigenen Träume ändern sich, indem sie beginnen, Möglichkeiten auszumalen. Und wenn es erst einmal soweit gekommen ist, genügen an einen herangetragene Suggestionen, um die eigenen Träume auf vorbestimmte Bahnen zu lenken, und bald schon hört man sich klagen, daß die eigenen Pläne nur Träume waren.

Entsprechend ist das Siegel der Wahrheit, sich zu sagen, daß man nichts tun kann, was das eigene Herz befriedigte. Sobald das erkannt ist, beginnt der Geist sofort damit, auf den Lauf der Zeit zu achten und zu prüfen, was sich an ihm erkennen läßt, und selbst im Traum sucht man noch Aspekte des Zeitgeschehens einzufangen, was, aufgrund der reduzierten intellektuellen Leistungsfähigkeit im Traume, stets auf einem Niveau bleibt, dessen Offensichtlichkeit der Traum durch Abseitigkeit auszugleichen sucht, um sich nicht ganz die Blöße zu geben.

Eine große Hilfe sind solche Träume natürlich nicht, aber sie verfolgen einen auch nicht und sie sind an ihrer Balance von Offensichtlich- und Abseitigkeit klar als die eigenen Träume zu erkennen, so daß man nicht Gefahr läuft, sie mit Telepathie zu verwechseln.

Post Scriptum vom folgenden Tag. Es geht nicht darum, die eigenen Träume (im Sinne der eigenen Hoffnungen) abzutöten und zu einer Rechenmaschine zu werden, sondern darum, die Natur der eigenen Träume zu verwandeln, daß sie fortan nicht mehr beliebige Phantasien seien, sondern Entwicklungen, an welche man glaubt.

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28. Juli 2021

Gott, Energie und Substanz

Ich finde es befremdlich, daß Christen ab 319 A.D. damit anfingen, sich gegenseitig über der Frage, von welcher Substanz Gott, der heilige Geist und Jesus Christus seien, zu verketzern (übrigens, 319+309=618, das Jahr, in welchem der byzantinisch-sassanidische Krieg endete, meines Erachtens ein politisch motiviertes Zugeständnis, welches schön zu der These, daß die arianischen Westgoten freiwillig zum Islam übertraten, paßte).

Der Grund dafür besteht darin, daß die Begriffe Gott, Energie und Substanz fortschreitend immer problematischer werden, daß also zunehmend unklarer wird, was damit gemeint ist oder sogar gemeint sein sollte.

Gott ist der Urheber der Existenz, an welchen wir durch Inspiration und Gebet angeschlossen sind. Klar, eindeutig, unbestritten.

Energie ist dasjenige, welches das Auftreten von Kräften erklärt. Wann immer unerklärte Kräfte auftreten, wird angenommen, daß es eine bisher unbekannte Energieform gibt, welche dafür verantwortlich ist. Natürlich gelten Kräfte nur dann als unerklärt, wenn sie
  1. wiederholt und statistischen Vorhersagen widersprechend auftreten, und sich
  2. in berechenbaren Systemen zeigen.
Würde sich irgendeine unbekannte Energieform in Meeresströmungen oder Winden zeigen, würde sie nie bemerkt werden, und zeigte sie sich nur sporadisch darin, daß Steine scheinbar grundlos vom Erdboden aufsprängen, würde sie ignoriert.

Die moderne Physik stellt sich also im Falle nicht-linearer Differentialgleichungen auf den Punkt, daß sie schon die beobachteten Phänomene, etwa das Wetter, beschreiben würden, da ihr schließlich niemand das Gegenteil beweisen könne, gerade wie Paulus, wenn er das Leben nach dem Tod ausmalt.

Außerdem behauptet die moderne Physik, daß die Gesetze der Quantenmechanik, mit anderen Worten die Interaktionen einer bestimmten Anzahl von Elementarteilchen, für alle anderen beobachtbaren Gesetze verantwortlich seien. Ich weiß nicht, in wie vielen Fällen die mathematische Ableitung tatsächlich gelungen ist, aber selbst wenn sie in allen gelungen wäre (Gravitation als einsteinsche Scheinkraft zählte nicht), stellte sie im Falle einer neu entdeckten Energieform ein gehöriges Problem dar. Oder, um es anders zu sagen, nicht nur behauptet die moderne Physik, daß sich unerklärte Kräfte durch neue Energieformen erklären ließen, sondern auch, daß es sich bei ihnen letztlich um einen bisher nicht betrachteten Fall der massenhaften Interaktion der bekannten Elementarteilchen handelte, was natürlich in gewisser Weise das Konzept der Energieform auflöst, beziehungsweise zu einer mathematischen Fiktion macht, an dessen Stelle eben die Elementarteilchen als das einzig Existente treten.

Substanz ist... was? Wenn nichts außer Elementarteilchen existiert, und Substanz etwas sein soll, was existiert, dann muß Substanz aus Elementarteilchen bestehen. Wollen wir nun sagen, daß verschiedene oder auch nur verschiedenartige Elementarteilchen unterschiedliche Substanzen bilden? Aber täten wir das, so entstünden Substanzen nicht nur aus dem Nichts und lösten sich auch wieder in es auf, alle Substanzen wohlgemerkt, nein, obendrein würden Substanzen auch ständig in andere Substanzen zerfallen und sich zu neuen kombinieren, und zwar ohne erkennbare Hierarchie. Ich würde also viel eher davon sprechen, daß es nur eine Substanz gibt, welche sich in ständiger Interaktion ihrer Teile umformt, in welchem Falle ihre Auflösung in Nichts wenigstens nicht beobachtbar wäre.

Und jetzt werden wir mal konkret. Angenommen es gibt Telepathie, andere Inspirationen und Gebete verhielten sich hinsichtlich Energie und Substanz nicht grundlegend anders, so bestünde darin eine unerklärte Energieform und letztlich eine bisher nicht betrachtete massenhafte Interaktion von Elementarteilchen, denn die Verschränkung einzelner Elementarteilchen zu diesem Zweck heranzuziehen dürfte wohl scheitern, und gingen wir von einer Substanz aus, welche alles ist, so kämen wir letztlich doch nur zu dem Schluß, daß ihre Dynamik reicher ist, als wir es bisher gedacht hatten, was mir annehmbar, wenn auch ziemlich nichtssagend scheint. Bedeutungsvoll würde diese Auffassung erst dadurch, daß sie zu Berechen- und Erzwingbarkeit führte, aber Gott hat uns weder dazu geschaffen, daß wir ihn ausrechnen, noch daß wir ihn zwingen, und auch uns hat er nicht dazu geschaffen, daß wir auf diese Weise mit einander umgehen, auch wenn wir es oftmals vermögen, wenn auch niemals vollständig.

Ich halte es für besser, den Begriff Substanz als undefiniert (bedeutungslos) zu betrachten, doch wenn ihn jemand unbedingt definieren und auf Gott bezogen sehen wollte, so ginge ich den indischen Weg, ganz einfach, weil er zu den wenigsten willkürlichen Festlegungen führt. Die Trinität bedarf solcher Verdrehungen nicht: Gott wurde bereits erklärt, der Logos ist der Begriff des Heils, der heilige Geist die Gnade, welche diesen Begriff erkennen läßt, und in Christus ist der Begriff des Heils vollständig Mensch geworden, innerlich, daß er es erkannte, und äußerlich, daß wir es an ihm erkennen. Der Begriff des Heils besteht nicht isoliert von Gott, sondern in organischer Verbindung mit ihm, weshalb Gott der Logos war, und nicht umgekehrt, nebenbei bemerkt. Wollte jemand das substanzschwafelnd ausdrücken, so würde er wohl sagen, daß der Logos und Gott dieselbe Substanz hätten. Aber warum nicht gleich sagen, daß der Logos und Gott dieselbe Knwucha hätten und jeden, der das bestreitet, als Ketzer bezeichnen? In der Sache hat Arianus Recht, ja, er geht noch nicht einmal weit genug, denn bevor es Menschen gab, gab es keinen Begriff des Heiligen (Jesus sagt ja auch nicht, daß das Wildschwein froh wurde, als es seinen Tag sah, sondern daß Abraham es wurde), wohingegen der Logos nach Arianus mit der Schöpfung der Welt anfing. Freilich, es gibt einen Begriff, einen der Spannung, welcher zwischen der ganzen Schöpfung besteht, aber ich sehe nicht, daß dieser in Jesum Christum Fleisch wurde (wiewohl Christus ihn natürlich kannte, was durch die Art seines Verscheidens belegt ist.)

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Zur gesellschaftlichen Erfassung von Bahn, Ordnung und Amt

Gesellschaften erfassen, wie im vorigen Beitrag beschrieben, durch Welterklärungen die Bahnen, welche ein Mensch einschlagen kann. Aber da dadurch nur drei von neun Fällen abgedeckt werden, nämlich Unterstützung (Kompaß), Teilhabe (Ratgeber) und Partnerschaft (Ansatz), muß es noch zwei weitere Dreifaltigkeiten geben, welche den Welterklärungen analog sind. Die Bahn tritt bei den ideellen transzendenten Akten auf, und neben ihr die Gnade der Ordnung und das Amt. Die letzteren beiden sollten demgemäß auch gesellschaftlich erfaßt werden, und so ist es auch, die Ordnung wird durch die Modellvorstellung erfaßt und das Amt durch das Rollenbild. Wir erhalten also  folgende Tafel der verschiedenen Rollen von Welterklärungen, Modellvorstellungen und Rollenbildern (sie in das Format der Tafel der generativen Zykel zu überführen überlasse ich als kleine Denkaufgabe, wobei ich die Definitionen von basal, irdisch und himmlisch noch einmal in Erinnerung rufe, nämlich daß sich basal auf das Entwickelte des vorigen Zeitalters bezieht, irdisch auf das des gegenwärtigen und himmlisch auf das des folgenden).

himmlisch irdisch basal
Welter-
klärungen
Kompaß Ratgeber Ansatz
Modellvor-
stellungen
Gemahnung Muster Vergewisserung
Rollen-
bilder
Rechtfertigung Anleitung Zuständigkeit
Die himmlischen Rollen stehen mit den materiellen transzendenten Akten in Beziehung, der Kompaß mit dem gebietenden, die Gemahnung mit dem spiegelnden und die Rechtfertigung mit dem fügenden, und orientieren den gesellschaftlichen Fortschritt. Die Gemahnung ist die Gemahnung an Tugenden, und höchstwahrscheinlich das, was Platon mit Wiedererinnerung gemeint hat, wozu auch paßt, daß Schopenhauer die platonischen Ideen als Musterexemplare (ein etwas konkreterer Begriff als Modellvorstellungen, aber doch sehr ähnlich) deutete. Die Rechtfertigung im Zeitalter der Wunder durch ein Rollenbild beruht darauf, daß durch die Ausfüllung der Rolle das Überleben gesichert wird.

Die irdischen Rollen erleichtern das Leben in der Gesellschaft. Bei den Mustern handelt es sich um Weisen, sich einzurichten (insbesondere sich im professionellen Sinne zu etablieren), welche von den verschiedenen Mitgliedern der Gesellschaft wie Puzzleteile an einander gelegt werden. Und im Zeitalter der Wacht, welches ein Zeitalter der Wächter oder Warte ist, leiten die Rollenbilder ganz prosaisch die Bewachung oder Wartung an.

Die basalen Rollen begründen die sozialen Verhältnisse. Die Vergewisserung stützt sich auf Einsichten, insbesondere eingesehenes Glauben, und gibt die Richtschnur im Zeitalter der Wunder vor. Und die Zuständigkeit bedeutet, daß die Ermächtigung im Zeitalter der Werke für die Rollenbilder zuständig ist, also dafür, daß die Rollenbilder im Laufe der Zeit immer größere Macht beinhalten. Das hier Gesagte ergänzt die Leitgedanken des generativen Zykels.

Ethnie und Subkultur lassen sich mit dem selben Recht auf Modellvorstellungen und Rollenbilder beziehen wie auf Welterklärungen. Es gibt einige bedenkliche gegenwärtige Strömungen im Bereich der Muster (bedingungsloses Grundeinkommen et cetera), aber keine der Lage bei den Welterklärungen vergleichbare Häresie gegen den Verstand; hier folgen die Muster dem irren Kompaß geradezu vorsichtig nach. Und was die Zuständigkeit betrifft, so ist ihr Prinzip ungebrochen und unverfälscht, nur daß naturgemäß am Ende des Zeitalters der Werke die Machtfülle der Rollenbilder zwangsläufig dazu führt, daß die allermeisten Menschen keine derartigen Rollen ausfüllen und also unwesentlich sind, was plausiblerweise der Grund für die menschengemachte Entnordung des Kompasses ist.

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27. Juli 2021

Von den Rollen welterklärender Erzählungen

Den Gegenstand welterklärender Erzählungen bilden die Bahnen, welchen Menschen zu Lebzeiten folgen, und welche sie bewerten, indem sie ein Bild davon entwerfen, wohin dieselben führen.

Anders ausgedrückt erklären sich die Menschen die Welt als Jahrmarktsbude, in welcher verschiedene Preise an verschiedenen Fäden hängen, und die welterklärende Erzählung stellt einen Zusammenhang zwischen der Beschaffenheit der Fäden und den an ihnen hängenden Preisen her.

Die gesellschaftliche Rolle solcher Welterklärungen hängt aber vom Zeitalter ab, salopp gesagt davon, ob die Bahnen basal, himmlisch oder irdisch im entsprechenden Zeitalter sind, oder, was dasselbe ist, ob die Achtung bewertet (Partnerschaft), vermittelt (Unterstützung) oder entwickelt (Teilhabe) wird: Im Zeitalter
  • der Wacht dient die Welterklärung der Begründung der sozialen Verhältnisse als Ansatz,
  • der Werke der Orientierung beim gesellschaftlichen Fortschritt als Kompaß und
  • der Wunder dem Leben in der Gesellschaft als Ratgeber.
Eine Gruppe von Menschen, welche der selben Welterklärung (in der selben Funktion) anhangen, wird eine Kultur genannt, wiewohl ich den Begriff anders verwende und deshalb von einer Ethnie (wie Johannes) sprechen möchte. Allerdings komme ich gleich wieder auf den Begriff Kultur zurück, denn wenn es innerhalb einer Ethnie Untergruppen gibt, welche die allen gemeinsame Welterklärung auf eine jeweils gemeinsame Weise variieren, so werden diese Subkulturen genannt.

Subkulturen bilden sich im Rahmen der Persönlichkeitsbildung, in deren Verlauf Jugendliche sich vom gesellschaftlichen Standard abheben und über ihn hinausgehen. Die Märchen der Gebrüder Grimm gehören zur deutschen Ethnie, jene von Douglas Adams begründen eine Subkultur.

In erster Linie dienen Subkulturen also persönlichen Belangen und insbesondere der Partnerwahl, aber wenn eine Subkultur nur hinreichend populär geworden ist, so vernöchte sie es wohl, die Welterklärung ihrer Ethnie umzuschreiben, und dieses ist auch der Weg, auf welchem Welterklärungen tatsächlich umgeschrieben werden, weshalb Subkulturen seit Sokrates' Zeiten unter Verdacht stehen.

Was unser Zeitalter betrifft, möchte ich hier kurz erörtern, warum ein Kompaß nicht dasselbe wie ein Atlas ist.  Die Märchen der Gebrüder Grimm sind kompaßartig, ebenso wie jene von Douglas Adams, und auch die Evangelien sind kompaßartig. Die Erzählungen von Dostojewski sind atlasartig, und ebenso ist es die Offenbarung: Ein Kompaß ist eine Erzählung, welche sich an jedem Ort und zu jeder Zeit auf dieselbe Weise anwenden läßt, ein Atlas hingegen erfordert zunächst die Bestimmung von Ort und Zeit (etwa im Wattenmeer), um ihn auf die richtige Weise anwenden zu können. Es ließe sich natürlich denken, daß ein Atlas beim gesellschaftlichen Fortschritt Anwendung findet, aber die Popularität von Dostojewski und der Offenbarung im Vergleich zu jener von Douglas Adams und den Evangelien spricht dagegen, wofür der Grund wohl darin zu suchen ist, daß Orts- und Zeitbestimmung Aufgaben sind, welche Gruppen von Menschen nicht mit einander übereinstimmend zu lösen vermögen.

Was also auch immer Subkulturen zusammenhält, es liegt in einer grundsätzlichen Sicht auf die Welt, welche von Anwendungsfällen nichts hören mag, und entsprechend vorsichtig muß man schon sein, wenn man es einer Subkultur gestattet, die Welterklärung einer Ethnie umzuschreiben.

Wenn wir uns nun überlegen, was wohl das wichtigste Unterscheidungskriterium für Welterklärungen sein möchte, so möchte ich behaupten, daß es jenes der Menschenfreundlich- oder -feindlichkeit ist (siehe auch den Kompaß der Lebensfreude), also ob sie den Menschen als etwas betrachten, was seine Kraft zum allgemeinen Glück einsetzt oder sie gegen es richtet. Wie gesagt geht es bei Welterklärungen nicht um Fallunterscheidungen. Daß nicht jeder seine Kraft zum allgemeinen Glück einsetzt oder gegen es richtet, kommt bei ihnen gar nicht in Betracht. Was in Betracht kommt, sind die Weisen, auf welche anderen zu helfen, beziehungsweise sie in ihrer Freiheit zu beschneiden zum allgemeinen Glück führt. Weder in den Evangelien, noch in den Märchen der Gebrüder Grimm (auch nicht in jenen Douglas Adams', nebenbei bemerkt) finde ich Beispiele für letzteres. Und wie sähe unsere Gesellschaft wohl aus, wenn wir die letzten 2000 Jahre versucht hätten, uns gegenseitig zum allgemeinen Glück in unserer Freiheit zu beschränken? (Antwort: Nach 100 Jahren wäre die ganze Geschichte bereits in folge allgemeiner Feindlichkeit im Sinne des verlinkten Beitrags auseinander geflogen, und je mehr die Menschen Welterklärungen in sich aufnehmen, desto eher.)

Und doch ist heute allgegenwärtig von der Verantwortungslosigkeit der Menschen die Rede, daß sie, auch wenn sie im Zentrum ihres eigenen schlechten Handelns sitzen, selbst seine Folgen nicht zu spüren bekämen, sondern Andere, Entfernte, welche sie aufgrund ihrer intellektuellen und moralischen Defizite ignorierten, weshalb jedes Mal, wenn jemand, welcher an diese Zusammenhänge glaubt, einschreitet und Verbote erläßt, das allgemeine Glück ein Stück näher käme.

Nie und nimmer. Unsere Gesellschaft ist verantwortungslos, weil sie sich vom Geld an der Nase herumführen läßt, aber die Folgen dieses schlechten Verhaltens bekommt sie zu spüren, und wenn ihr nicht die Freiheit dazu genommen wird, wird sie ihm schon durch die Besinnung auf ein besseres abhelfen.

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24. Juli 2021

Insubordination

Da freundliche Menschen die Natur anderer Menschen als Verbündeten ihres Willens ansehen, werden sie geneigt sein, sie so wenig wie möglich durch Befehle zu ersetzen, und bei feindlichen Menschen ist es entsprechend umgekehrt.

Das Prinzip minimaler Befehlsgewalt lautet:
Befehlsverweigerung wird nur bestraft, wenn sie nicht erfolgreich war.
- ein Prinzip übrigens, welches in der Geschichte des Krieges durchaus angewendet worden ist, etwa im Falle von Hermann von François. Interessanter ist aber, daß dieses Prinzip einerseits die Befehlsnotwendigkeit bei synchronem Vorgehen mit der Oberhoheit Gottes über die Menschen in Einklang bringt und sich andererseits auf den zivilen Bereich übertragen läßt, wo es dann bedeutet, daß jeder sein Glück auf seine Weise suchen kann, so lange er dadurch keinen Schaden anrichtet.

Wie gesagt, freundliche Menschen gravitieren zu diesem Prinzip und feindliche entsprechend zu dem Prinzip maximaler Befehlsgewalt:
Es gibt absolut keine Rechtfertigung für Befehlsverweigerung.
Nun ist es so, daß, wo das erstere Prinzip gilt, das Studium der Natur, auch das der menschlichen, ein beträchtliches Gewicht für Befehlsempfänger hat, da das durch es erworbene Wissen oftmals über den Erfolg entscheidet, doch da, wo das letztere Prinzip gilt, überhaupt kein Gewicht hat, da in einer solchen Befehlsstruktur einzig die Koordination der anbefohlenen Haltungen zählt, welche, wofern sie gelingt, die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit auf die unterste Ebene entrechteter Geduldeter auslagert (vergleiche die Stellung der Handwerker in Platons Nomoi).

Ich vermeine nicht, für entrechtete Geduldete zu schreiben. Sehen wir alle freundlicher Art aber besser zu, daß es auch nicht dazu kommt.

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23. Juli 2021

Vom Kopf auf die Füße

Der Tempel heiligt das Gold, nicht das Gold den Tempel.
läßt sich meines Erachtens klarer fassen durch
Der Herr heiligt den Haushalt, nicht der Haushalt den Herrn.

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Beispiele politischen Umgangs mit Unwesentlichkeit

Es ist, wie gesagt, verständlich, etwas von Staats wegen an der grassierenden Unwesentlichkeit der Bürger ändern zu wollen, aber die Ergebnisse überzeugen selbst da nicht, wo die verwendeten Mittel halbwegs natürlich sind, also an elterlichen Beistand angelehnt.

Mir liegen gegenwärtig zwei Beispiele solcher Relevanzverleihung vor, welche über die bloße Anerkennung der Unwesentlichen hinausgehen, und doch so gut wie nichts an der lärmenden Leere ändern: Zum einen die Dramatisierung und zum anderen der Aufruf zur im vorigen Beitrag besprochenen vereinfachenden Imitation. Die Dramatisierung zielt darauf, die Handlungen der Bürger auf bestimmte Ziele zu lenken, der Aufruf zur vereinfachenden Imitation ist ein Beispiel der Hinterfragung und zielt somit auf eine seelische Änderung der Bürger. Zwar gibt es gegenwärtig noch andere Maßnahmen zur seelischen Prägung der Bürger, aber ich kann nicht erkennen, daß sie den Zweck verfolgten, die Bürger wesentlicher zu machen.

Die Dramatisierung findet in den Vereinigten Staaten statt. Sie hat bereits ein ganze Reihe hochdramatischer Berichterstatter geboren, aber alle diese Überflieger sind erkennbar in ihren eigenen Augen kaum mehr als Staffage in einer Aufführung, deren Choreographie außerhalb ihrer Sphäre liegt. Und der Aufruf zur vereinfachenden Imitation ist in etlichen osteuropäischen Staaten Staatsprogramm. Wiewohl die vereinfachende Imitation ein natürlicher Prozeß ist, welcher der vollständigen Entfaltung der Seele dient, muß er doch von der betroffenen Seele selbst angestrebt werden. Wenn der Staat ihn programmgemäß anstößt, kommt es mit erschreckender Regelmäßigkeit zu Deformationen und Fehlplatzierungen. Konkret habe ich gestern fünf Bands auf dem Viljandi Folk Music Festival spielen gehört, zwei aus Westeuropa und drei aus Osteuropa. Das Selbstbild der westeuropäischen war, daß sie selbstverliebt, beziehungsweise ihre Vorstellungen illusorisch wären, und das der osteuropäischen, daß sie eine Pflicht schuldig, beziehungsweise kindisch oder sich selbst erhöhend wären. Die Kindsköpfe wurden noch in der Sowjetunion groß und imitierten mit sichtlichem Genuß westliche Rockbands, die anderen beiden Bands bestanden aus jüngeren Mitgliedern. Die Pflicht schuldig zu sein, etwas vereinfachend zu imitieren, im vorliegenden Fall sinnstiftende Mythen à la Richard Wagner, bedeutet doch nur, den Sinn des Imitats nicht zu erkennen, und wie könnte das Imitat unter solchen Umständen formvoll sein? Und was die Selbsterhöher (Wir hier oben auf der Bühne, ihr da unten davor.) angeht, sie haben einfach dankbar ein Fressen angenommen, was man ihnen vorgelegt hat, ohne daß es für sie bestimmt gewesen wäre.

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Formen der Befreiung von der Ausmalung

Bekanntermaßen stellt die Ausmalung im Eigenlauf des Ichs eine primitivere Alternative zur Einlösung dar, und so kann es nicht verwundern, daß unter Umständen der Wunsch aufkommt, sich von der Ausmalung zu befreien.

Genauer gesagt gibt es zwei solche Situationen: Unerreichbarkeit und Unbefriedigendheit des Ausgemalten.

Die Entlegenheit des Weltgeschehens führt einigermaßen zwangsläufig dazu, es sich auszumalen, in welchem Falle die Unerreichbarkeit des Ausgemalten aber von vornherein feststeht. Also muß es als störend empfunden werden, wenn die eigene Vorliebe sich auf es bezieht. Wir können im Falle von ausmalungsbasierter Vorliebe von unsicherer Vorliebe sprechen, welche zu hinterfragen womöglich zu aufgedeckter Freiheit führt. Im Falle der Unerreichbarkeit des Ausgemalten führt seine Hinterfragung wiederum einigermaßen zwangsläufig dazu, es mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nachzubilden, es vereinfacht zu imitieren und es dadurch in den Bereich des Eingelösten zu überführen. Der entscheidende Punkt dabei ist aber, sich mit dem einfacheren Imitat zu begnügen, die aufgedeckte Freiheit ist hier, wie auch im folgenden Fall also die Freiheit, weniger zu wollen, welche die Freude darüber einzulösen gewährt. Die hier beschriebene Entwicklung ist in Estland und Finnland volkstümlich.

Ist das Weltgeschehen nicht entlegen, sondern entfaltet sich rings um einen herum, so wird es einigermaßen zwangsläufig dazu kommen, daß sich die eigene Vorliebe an tausend ausgemalte Eventualitäten klammert, was bei manchem zu der Einsicht führt, daß diese Ausrichtung der eigenen Vorliebe unbefriedigend ist, was seinerseits einigermaßen zwangsläufig dazu führt, sich zu fragen, was man in der eigenen Position tatsächlich will, wodurch der eigene Wille in das Korsett der Einlösung gezwungen wird. Und dieser Prozeß ist unter dem Namen Askese bekannt.

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22. Juli 2021

The scope of Matthew 24

Unlike the Revelation, which starts no sooner than in 1066 A.D., Matthew 24 covers the whole time from Christ's ascension to his second coming.
And Jesus went out, and departed from the temple: and his disciples came to him for to shew him the buildings of the temple. And Jesus said unto them, See ye not all these things? verily I say unto you, There shall not be left here one stone upon another, that shall not be thrown down. And as he sat upon the mount of Olives, the disciples came unto him privately, saying, Tell us, when shall these things be? and what shall be the sign of thy coming, and of the end of this aeon? And Jesus answered and said unto them, Take heed that no man deceive you. For many shall come in my name, saying, I am Christ; and shall deceive many. And ye shall hear of wars and rumours of wars: see that ye be not troubled: for all these things must come to pass, but the end is not yet. For nation shall rise against nation, and kingdom against kingdom: and there shall be famines, and pestilences, and earthquakes, in divers places. All these are the beginning of sorrows. Then shall they deliver you up to be afflicted, and shall kill you: and ye shall be hated of all nations for my name's sake. And then shall many be offended, and shall betray one another, and shall hate one another. And many false prophets shall rise, and shall deceive many. And because iniquity shall abound, the love of many shall wax cold. But he that shall endure unto the end, the same shall be saved. And this gospel of the kingdom shall be preached in all the world for a witness unto all nations; and then shall the end come.
This part describes the early missionary work, which was necessarily awakening the scorn of the existing nations. But through the blood of the martyrs the gospel became known and eventually elected, which ended the pre-christian aeon.
When ye therefore shall see the abomination of desolation, spoken of by Daniel the prophet, stand in the holy place, (whoso readeth, let him understand:) Then let them which be in Judaea flee into the mountains: Let him which is on the housetop not come down to take any thing out of his house: Neither let him which is in the field return back to take his clothes. And woe unto them that are with child, and to them that give suck in those days! But pray ye that your flight be not in the winter, neither on the sabbath day: For then shall be great tribulation, such as was not since the beginning of the world to this time, no, nor ever shall be. And except those days should be shortened, there should no flesh be saved: but for the elect's sake those days shall be shortened. Then if any man shall say unto you, Lo, here is Christ, or there; believe it not. For there shall arise false Christs, and false prophets, and shall shew great signs and wonders; insomuch that, if it were possible, they shall deceive the very elect. Behold, I have told you before. Wherefore if they shall say unto you, Behold, he is in the desert; go not forth: behold, he is in the secret chambers; believe it not. For as the lightning cometh out of the east, and shineth even unto the west; so shall also the coming of the Son of man be. For wheresoever the carcase is, there will the eagles be gathered together.
This part describes the fall of the Eastern Roman Empire starting with the loss of the True Cross. It makes the point that Christ will not return in order to let those who seek him choose a way of life, a choice they already have, but to deal with the ubiquitous calamity of a dying civilisation. Just as it was necessary that the old ways scorned the new way, it is also unavoidable that once people are open for new ways, they will consider alternatives to the new way.
Immediately after the tribulation of those days shall the sun be darkened, and the moon shall not give her light, and the stars shall fall from heaven, and the powers of the heavens shall be shaken: And then shall appear the sign of the Son of man in heaven: and then shall all the tribes of the earth mourn, and they shall see the Son of man coming in the clouds of heaven with power and great glory. And he shall send his angels with a great sound of a trumpet, and they shall gather together his elect from the four winds, from one end of heaven to the other.
This part is covered in the Revelation as the time before the harvest. By the way, that the powers of the heavens shall be shaken is redundant and simply refers to falling stars, since in the ancient Greek understanding (cf. Plato: The Laws) every star has its own soul, which, if it is reasonable, moves the star in a circle around a point that itself is moving in a circle, but if it is disturbed, moves it along a less reasonable path. So no change of the laws of nature as we understand them is implied, not even the passage of a massive object that upsets the gravitational field (the curvature of spacetime, if you will).
Now learn a parable of the fig tree; When his branch is yet tender, and putteth forth leaves, ye know that summer is nigh: So likewise ye, when ye shall see all these things, know that it is near, even at the doors. Verily I say unto you, This lineage shall not perish, till all these things be fulfilled. Heaven and earth shall pass away, but my words shall not pass away. But of that day and hour knoweth no man, no, not the angels of heaven, but my Father only. But as the days of Noah were, so shall also the coming of the Son of man be. For as in the days that were before the flood they were eating and drinking, marrying and giving in marriage, until the day that Noe entered into the ark, And knew not until the flood came, and took them all away; so shall also the coming of the Son of man be. Then shall two be in the field; the one shall be taken, and the other left. Two women shall be grinding at the mill; the one shall be taken, and the other left. Watch therefore: for ye know not what hour your Lord doth come. But know this, that if the goodman of the house had known in what watch the thief would come, he would have watched, and would not have suffered his house to be broken up. Therefore be ye also ready: for in such an hour as ye think not the Son of man cometh. Who then is a faithful and wise servant, whom his lord hath made ruler over his household, to give them meat in due season? Blessed is that servant, whom his lord when he cometh shall find so doing. Verily I say unto you, That he shall make him ruler over all his goods. But and if that evil servant shall say in his heart, My lord delayeth his coming; And shall begin to smite his fellowservants, and to eat and drink with the drunken; The lord of that servant shall come in a day when he looketh not for him, and in an hour that he is not aware of, And shall cut him asunder, and appoint him his portion with the hypocrites: there shall be weeping and gnashing of teeth.
This is a description of the harvest. Note that in the original two different words are being used in place of taken, the one regarding the flood meaning carried away and the other regarding the coming of the Son of man meaning accepted as an associate. I dare say that the latter means nothing more than meeting the criteria of the harvest: like the Revelation, Matthew 24 gives a chronological account, starting at the beginning and ending with the end.

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The two main lies of the Matrix

Lie number 1. That Neo is special amongst those who want out, whereas in reality Neo's powers are nothing but God's support for any good person, who wants to find life elsewhere.

Lie number 2. That people want out all of the time, whereas in reality it is a sign of a failing system that people do.

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21. Juli 2021

Zum gesellschaftlichen Umgang mit Unwesentlichkeit

Ich unterteilte die Gesellschaft in freundliche und feindliche Menschen. Freundliche Menschen fürchten, daß Unwesentlichkeit freundliche Menschen zu feindlichen Menschen macht, und feindliche Menschen hoffen es, in beiden Fällen, weil sie leichter mit Menschen ihrer eigenen Art klarkommen als mit jenen anderer.

Sowohl Hoffnung, als auch Furcht sind unbegründet, da die Freundlich- oder Feindlichkeit eines Menschen auf der rationalen Erwägung beruht, ob andere Menschen dem eigenen Willen förderlich oder hinderlich sind, und diese kann durch die eigene Unwesentlichkeit, selbst wenn sie durch Verstoßung gezielt herbeigeführt worden sein sollte, nicht umgestoßen werden.

Verstoßung ist natürlich das Mittel, zu welchem feindliche Menschen in ihrer Hoffnung greifen, daß der Träumer zur Besinnung kommt und die Regeln des Spiels beachtet. Funktionieren tut sie aber nur mit den eigenen Kindern, deren Feindlichkeit sich so lange nicht voll entfalten kann, wie sie mit ihren Eltern zusammenleben, so daß sie verstoßen werden müssen, damit sie ihre Zähnen zeigen können, vorausgesetzt, daß sie, wie ihre Eltern, feindlich sind.

Freundliche Menschen greifen in ihrer Furcht hingegen zur Relevanzverleihung, wie im vorigen Beitrag beschrieben, und wiederum funktioniert sie nur mit den eigenen Kindern, deren Freundlichkeit unter dem Schatten der Achtung der eigenen Eltern steht, so daß ihnen Relevanz verliehen werden muß, damit sie darlegen können, wie sie sich gegenseitige Behilflichkeit im gegebenen Fall vorstellen, wiederum vorausgesetzt, daß sie, wie ihre Eltern, freundlich sind.

Sowohl Verstoßung in der nämlichen Hoffnung, als auch Relevanzverleihung in der nämlichen Furcht sind also dumm und obendrein gefährlich, denn beide führen dazu, daß der Blick an eine bestimmte Art der Unwesentlichkeit gebunden bleibt und andere Arten der Wesentlichkeit nicht in den Blick kommen. Unwesentlichkeit ist aber ein entscheidendes Kriterium der Heimatlosigkeit, und Heimatlosigkeit bedeutet, daß der eigene Glaube auf die Beseitigung der bestehenden Verhältnisse zielt, wobei die Verstoßung dies in der Verkennung der Bedeutung des Gebets der Freundlichen lachend in Kauf nimmt und die Relevanzverleihung es zwar durch die Akzeptanz der Unwesentlichkeit streckenweise zu unterdrücken vermag, aber dadurch nur hinauszögern, da die Unwesentlichkeit keine Heimat ist und diese Einsicht immer wieder ins Bewußtsein aufsteigt.

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20. Juli 2021

Lärmende Leere

Die absonderlichste und in ihrer Offenheit endgültige Blüte des Verlusts der Wesentlichkeit offenbart die Orientierungslosigkeit einer Gesellschaft, indem sich ihr Blick auf Personen richtet, welche sich in ihrer hervorgehobenen Stellung inadäquat und albern fühlen: Wo kein Weg einschlagenswert erscheint, da werden Stubenhocker zu Leitsternen, doch wohin leiten sie?

Natürlich nirgendwohin, die Inadäquanz überträgt sich nur, und jeder tut gut daran, sie zu meiden. Doch wenn es auch nach Zersetzung riecht, wo solche auf den Schild gehoben werden, so ganz einfach ist es nicht, sich ihrem Erscheinen entgegenzustemmen, gelingen kann es nur mit einem hohen Maß an Selbstgefälligkeit, und deren Früchte überdauern den Augenblick ihres Hervortretens nicht, was Vielen schal scheint.

Einerseits ist es ein Gebot praktischer Notwendigkeit, die Rückzugsgebiete der Wesentlichkeit in ihrem Geist und Ansehen zu erhalten, aber andererseits ist es erstrebenswert, daß in der Wüste der Unwesentlichkeit Stille die Suche nach Wesentlichkeit begleite, damit sich selbst ein geflüstertes wesentliches Wort vernehmen lasse.

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19. Juli 2021

The overcoming of the Leviathan, then and now.

I had outlined a sequence of events corresponding to the destruction of the great city and the sixth and the seventh vial of the wrath of God about three years ago, in short:
  • Soros destablises the leviathanic system,
  • the United States (as the guarantor of the current order) are forced under a restorative regime,
  • the fear of China makes the rest of the Christian world go along with the United States,
  • the restorative regime is overthrown because of its heavy-handedness,
  • the rest of the world does to a varying degree blame Israel for the restorative regime,
  • the unprincipled attack Israel.
I never felt that this sequence of events is particularly satisfactory, mostly because of the asymmetry between the United States and the rest of the Christian world. Because of this asymmetry, the rest of the Christian world would not actively overcome the Leviathan, and after the American Behemoth would have been overthrown, there would of course be a strong tendency in the rest of the Christian world to return to the leviathanic ways. And concretely this would lead to two problems:
  1. the principled in the rest of the Christian world would be caught asleep by the devil spirits,
  2. they'd likely be coerced to join the ranks of the attackers.
Now, because of the corona virus, we have a more symmetrical situation:
  • the Leviathan has tied his fate to the management of the pandemic,
  • the rise of the beast is intertwined with the fallout of that management,
  • the whole Christian world has to deal with that fallout,
  • when the beast is overthrown the rest of the Christian world will have a strong tendency to regard the event as having been freed from a traitor, or at least a disappointment.
I think that's what the last three years were about, see also the previous post.

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17. Juli 2021

Christus als Glaubenslehrer


Zunächst einmal muß ein Mensch eine hinreichend gute Ahnung von seiner Rolle als bewußtes, vernünftiges Wesen in der Welt haben, um an Gott zu glauben, um dann aus diesem Glauben heraus zu erfahren, was es heißt zu glauben, nämlich Gottes Schöpfung zu erwarten. Dies ist das Geheimnis des Glaubens, welches ein Mensch entweder kennt oder nicht kennt. Wenn er es aber kennt, so versteht er auch, daß Verfahrensweisen mit ihm zusammenhängen, und diese Verfahrensweisen lassen sich beschreiben, kritisieren und lehren.

Wenn eine Erwartung Gestalt annimmt, mag sie für's erste allgemein gehalten bleiben, und dies führt zu dem naheliegenden Schritt, sich ihre anspruchsloseste Konkretion zu überlegen, in etwa so, als überlegte man sich den Raum, in welchem ein Zusammentreffen stattfinden wird. Das Problem dabei ist, daß der grundlegende Charakter dieser Erwartung in Vergessenheit zu geraten droht und, da Konkretionen grundsätzlich anspruchsloser sind, wenn sie auf menschliche Befindlichkeiten verzichten, eine unmenschliche Vorstellung zur Erwartung aufsteigt.

Ist eine solche Vorstellung im Begriff, zur Erwartung zu werden, enthüllt sich uns der Schrecken, welchen sie bedeutete, und wir werden auf die Suche nach der Konkretion ihrer menschlichen Komponente zurückgeworfen: Die menschliche Geschichte entfaltet sich für den Menschen, und die Gebete konkreter Menschen leiten sie noch stets auf einer gnädigeren Bahn, als es die Einschränkungen der Notwendigkeit tun.

In jeder Not gibt es solche, welche sich sorgen. Und erst wenn sie und ihre Sorge konkret bekannt sind, hat die Erwartung eine Form angenommen, welche dem christlichen Lehrer entspricht.

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16. Juli 2021

I think I see this for the first time.

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15. Juli 2021

Friends of humanity

How friendly a soul is can best be assessed by seeing how easily it takes to slander: While there are people whose wit is for imputing only, there are others who feel genuinely sad, when they intrude on the counsel of defamers and quietly turn away, and when the streets openly bustle with excitement over the latest angle to undermine some peoples' dignity, they follow their own counsel.

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14. Juli 2021

Eine kleine Phänomenologie der Überspezialisierung

Ich sprach davon, daß Überspezialisierung zu Verwöhnung führt und Verwöhnung zu breitem Desinteresse, aber das ist nur die eine Seite der Medaille, nämlich jene der Nachfrage. Auf Seiten des Angebots führt Überspezialisierung zu Eintauschsangst, also zur Angst, seine Ware auf dem Markt nicht absetzen zu können, und wie Verwöhnung zu Desinteresse führt, führt Eintauschsangst zu Verschwiegenheit, um möglichen Konkurrenten etwaige Vorzüge des eigenen Angebots nicht preiszugeben.

Insbesondere betrifft die Eintauschsangst die eigene Ausbildung, welche in der Hoffnung erworben wird, durch sie eine Anstellung zu finden. Ich habe mir über die Jahre hin und wieder Gedanken darüber gemacht, wie dieser speziellen Unterart abgeholfen werden könnte - es gibt zwei diesbezügliche Strategien:

Erstens einer allgemeinen Ausbildung zu vertrauen, das heißt
  • für jede technische Tätigkeit, welche auf genauen Berechnungen beruht, entweder Mathematik mit Nebenfach Physik zu studieren oder umgekehrt,
  • für jede technische Tätigkeit, welche natürlichen Prozessen vertraut, entweder Chemie mit Nebenfach Biologie zu studieren oder umgekehrt,
  • für jede Tätigkeit, welche die Phantasie der Menschen betrifft (insbesondere Werbung), entweder Germanistik mit Nebenfach Literaturwissenschaft zu studieren oder umgekehrt,
  • für jede Tätigkeit, welche das Gemeinwesen betrifft (insbesondere Politik), entweder Religion mit Nebenfach Geschichte zu studieren oder umgekehrt.
Medizin und Jura brauchen keine Revision, die übrigen Studiengänge ließen sich entsprechend einrichten: Psychologie, etwa, ließe sich der Religion unterordnen und Volkswirtschaftslehre der Geschichte.

Und zweitens die Ausbildung im Rahmen von Ausbildungsverträgen mit der Industrie durchzuführen.

Die gegenwärtige Misere ist das Resultat von hochspezialisierten, aber zugleich unverbindlichen Bildungsangeboten, was, wenn ich es so sage, natürlich die Frage aufwirft, mit welchem Recht ich von Misere und Überspezialisierung spreche. Viel habe ich bisher nicht zur Pathologie von hochspezialisierten Systemen zum besten gegeben, außer, daß es irgendwann nicht mehr weiter geht, daß sie ihre sie definierenden Ansätze irgendwann ausgereizt haben, wie ein Baum, welcher seine Wurzeln und Äste nicht mehr weiter treiben kann, und daß sie zu einer Geisteshaltung führen (Verwöhnung, Desinteresse), welche schlecht auf grundsätzliche Krisen vorbereitet ist.

Indem hier nun die Eintauschsangst und die mit ihr einhergehende Verschwiegenheit mit in den Blick kommt, sehen wir, daß hochspezialisierte Gesellschaften sowohl passiv (nichts hören), als auch aktiv (nichts sagen) verschlossen, und somit faktisch atomisiert sind, und daß das bis zur Verwöhntheit gesteigerte Gefallen mit der Angst erkauft wird, ihm nicht zu genügen, was zusammengenommen das Urteil erlaubt, daß eine hochspezialisierte Gesellschaft pathologisch ist, weil sie die Menschen überfordert, was sich direkt in ihren Ängsten zeigt, welche ja gerade bedeuten, daß keine hinreichende Vorbereitung auf bestimmte Ereignisse stattfindet, und die direkte Folge davon ist, daß die Spezialisierung die Kommunikation zwischen ihnen über ihre Probleme und Wege, sie zu lösen, abwürgt.

Leider wird daraus aber nicht der Schluß gezogen, das System menschengerechter zu gestalten, sondern vielmehr Aufleser einzusetzen, welche den menschlichen Abfall (die Silben bitte deutlich trennen: Ab-fall) dem System in anderer Form wieder zuführen.

Hinsichtlich der Auswirkungen des Coronatheaters ist festzuhalten, daß die Verwöhnung nur deshalb geschwunden ist, weil unsere Konsumansprüche vorrangig durch den Unterhaltungssektor definiert werden, und insbesondere durch den Tourismus, die Gastronomie und den Wellness-Sektor, welche alle brutal unter dem Theater leiden, so daß dort also tatsächlich eine Bescheidung und mit ihr ein allgemeines Umdenken stattfindet. Nur was die produktive Seite angeht, da macht sich diese Bescheidung natürlich nicht bemerkbar, im allgemeinen, und wo sie sich im speziellen bemerkbar macht, da natürlich ruinös, da auf kostenlose Angebote wie Erholungswälder ausgewichen wird, aber im allgemeinen arbeitet der Deutsche eben nicht im Unterhaltungssektor (sogar sprichwörtlich: Wer nichts wird, wird Wirt), so daß sich an der Eintauschsangst gar nichts geändert hat, da der systemrelevante Teil der Wirtschaft von dem Theater unbetroffen bleibt.

Ich habe schon davon gesprochen, daß ich für das erwähnte Umdenken dankbar bin, und daß ich darauf vertraue, daß es schließlich dazu führen wird, sich für die Dinge zu interessieren, welche die Gestalt unserer Zukunft bestimmen. Hier könnte ich diesbezüglich noch hinzufügen, daß dies um so bemerkenswerter ist, als sich an der Hochspezialisiertheit unserer Wirtschaft nichts geändert hat, wiewohl es natürlich besser wäre, wenn sich an ihr etwas ändern würde, wie Bescheidung ganz allgemein kein Ersatz für einen Neuanfang sein kann (wenn auch auf die zurzeit erzwungene Weise zu Nebenwirkungen führen kann, welche einen erfordern).

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12. Juli 2021

Die erste Lektion auf dem Weg der stummen Fügung

Ich sprach davon, daß die Liberalen lernen müßten, daß die gegenwärtigen Regeln, auch wenn sie die allgemeine Verwöhntheit und die damit zusammenhängende Undankbarkeit etwas kuriert haben, einsehbar unselig sind. Den militärischen Aspekt behandelte ich bereits vor einem halben Jahr*; ich kann nur hinzufügen, daß Geimpfte durch allergische Reaktionen ins Visier genommen würden, und daß es ein realistisches Unterfangen ist, mit Hilfe eines geeigneten biologischen Kampfstoffes in allen Menschen, welche etwa mit BIOlogyeNgineeringTECHnology geimpft wurden, eine tödliche Allergie auszulösen, was sich womöglich nicht von Spätfolgen der Impfung unterscheiden ließe und zu Schuldzuweisungen eines Ausmaßes führte, welche die wirtschaftliche und militärische Funktionsfähigkeit der westlichen Welt beendeten.

Aber das ist natürlich nur ein Szenario, wenn auch eines, welches ich dadurch, auf einem einzigen Impfstoff für die ganze Welt zu beharren, ausgeschlossen hätte. Was hingegen bereits geschehen ist und die verschiedensten negativen Folgen haben kann, und wenn nicht gerade ein Wunder geschieht, auch haben wird, ist, daß die Leute nicht mehr erwarten, daß politische Entscheidungen anscheinend vernünftige Einwände berücksichtigen, wie etwa den, daß der einzige Weg herauszufinden, ob die Masken wirklich nötig sind, darin besteht, es wenigstens eine Weile lang ohne sie zu versuchen.

Können Geräusche in alten Gemäuern nicht erklärt werden, müssen Geister als Ursache herhalten, und wenn Politiker sich weigern, das zu tun, was der gesunde Menschenverstand nahelegt, so werden sie wohl irgendwelchen geheimen Plänen folgen, und im Dunstkreis angenommener biologischer Kampfstoffe sich wohl auf einen Krieg vorbereiten, und so führt jeder weitere Tag, an welchem weiter Maske getragen wird, zu der wachsenden Gewißheit, daß der Dritte Weltkrieg bevorsteht.

Das habe ich schon vor zwei Monaten beobachtet, wenn auch nicht öffentlich gemacht, doch darauf kommt es gar nicht an: Was auch immer als Ursache des seltsamen Verhaltens der Politiker angenommen wird, es genügt, daß die Leute sich ihm resignativ fügen, wobei der springende Punkt ist, daß eine solche resignative Fügung noch nicht einmal auf eine Frage beschränkt werden kann, sondern zwangsläufig alle Fragen betrifft, zu welchen sich anscheinend vernünftige Einwände machen ließen, so daß wir nun also in einer Zeit leben, in welcher für's erste keine öffentliche Erwägung politischer Maßnahmen mehr erfolgt, und wo sie nicht erfolgt, da kann politisch nichts ausgerichtet werden, was ein klares Bekenntnis, für ein bestimmtes Ziel einen bestimmten Preis zu bezahlen, erfordert. Stattdessen gilt nun ganz allgemein, daß die Leute als Gegenleistung dafür, geschont zu werden, die Klappe halten, und es gibt etliche politische Entwicklungen, welchen dieser Ansatz nicht gerecht wird, und an einer von ihnen werden die Leute erkennen, daß sie sich auf etwas einsehbar Falsches eingelassen haben.

Post Scriptum vom 2. Januar 2022. * Der hier folgende nicht weiter erläuterte Gedankengang ist sophistischer Art, indem er schlicht jede unnatürliche Reaktion des Immunsystems eine Allergie nennt. Indes, mittlerweile verstehe ich die Lage etwas besser und kann folgendes sagen.

Ich bezweifle, daß die Impfung dazu führt, daß das Immunsystem Antikörper anstelle von T-Zellen gegen den Virus herstellt, denn wenn es so wäre, käme es doch nicht zu so vielen Reaktionen auf die Impfung, denn die Antikörper sind ja ungefährlich. Mit anderen Worten, es wird zwar überall gesagt, daß die Impfung gegen den Virus wie Ibuprofen gegen Fieber wirkt, aber es sieht mir schlicht nicht danach aus, daß sie es tatsächlich tut.

Experten sprechen mittlerweile von der Giftigkeit des vom HIV abgekupferten Proteins, welches im Impfstoff enthalten ist, und daß es sich negativ auf die Krebsunterdrückung auswirken könnte, womöglich weil die nur in endlichem Ausmaß verfügbaren T-Zellen zu sehr mit ihm beschäftigt sind und darüber Krebszellen vernachlässigen. Weder kann, noch möchte ich in diese Gedankengänge zu tief einsteigen. Ich betrachte den menschlichen Körper nicht als Maschine und die Versuche, daß Immunsystem wie eine zu behandeln, insgesamt für Hybris. Erst werden biologische Kampfstoffe entwickelt, dann unausgegorene Schutzmaßnahmen ergriffen, und jetzt wird intensiv und besorgt beobachtet. Und die Presse begleitet diesen Prozeß, indem sie die Menschen verrückt macht und erhält.

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11. Juli 2021

Menschliche und göttliche Gaben, Theater und Glauben

Ich habe Theater im vorigen Beitrag als etwas beschrieben, zu welchem Autoren greifen, doch nicht als etwas, an welchem ein bestimmtes Publikum Interesse hätte, und also gibt es diesbezüglichen Ergänzungsbedarf, welchen ich durch diesen Beitrag decken werde.

Wir können sowohl nach göttlichen, als auch nach solchen Gaben trachten, welche unsere Mitmenschen zu vergeben haben. Wenn wir nach göttlichen Gaben trachten, müssen wir uns an unsere Erwartung halten, und das führt zu den drei Modi des Glaubens. Wenn wir hingegen nach menschlichen Gaben trachten, so müssen wir dem Geber genügende Gegenleistungen erbringen.

Der letztere Fall ist soweit ganz profan, aber aus seiner Profanität ergibt sich ein Problem, wenn der erstere Fall im Leben von Menschen eine unterentwickelte Rolle spielt, denn in seiner natürlichen Ausprägung deckt der letztere Fall nur die Bedürfnisse des Augenblicks ab, so daß hinsichtlich der längerfristigen Perspektiven ein Loch entsteht, welches das Theater aber gerade füllt, indem es beliebige gesellschaftliche Regeln einzuführen vermag.

Mit anderen Worten haben also Menschen, welchen es entweder schwerfällt zu verstehen, was sie erwarten, oder welche über den menschlichen Gaben die göttlichen vergessen, ein Interesse an Theater zur Versicherung ihrer Verhältnisse. Dabei gibt es einen weit verbreiteten Trick, die göttlichen Gaben vergessen zu machen, welcher darauf beruht, die menschlichen Geber Gott als Statthalter unterzuschieben, in welchem Falle ihre Gaben erstens göttliche wären und sie sie zweitens für Gegenleistungen hergäben, welche sich mit den Forderungen Gottes deckten, womit erstens das eigene Gefallen den eigenen Glauben verdrängt und zweitens die Forderungen Gottes in heilloser Vermengung mit jenen der Menschen zu letzteren hinabgezogen werden, da letztere über den Erhalt der Gaben entscheiden.

Abgesehen davon gibt es die Möglichkeit, daß eine Gruppe ihren Einfluß dahingehend geltend macht, ein Theaterstück aufzuführen, welches ihr gestattet, eigene Kosten auf Andere abzuwälzen. Eine solche Gruppe nenne ich verzogen, und somit stellt Verzogenheit ein weiteres Interesse an Theater dar.

Unsere Gesellschaft leidet unter Verzogenheit und auch unter vorgeblichem göttlichen Statthaltertum seitens Gebern, welche Gott fernstehen, doch hinsichtlich des Coronatheaters fällt vor allem die Verderbenbringendheit der eingeführten Regeln ins Gewicht.

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9. Juli 2021

Theatre and the genesis of social order

The decision to participate in theatre is the decision to elevate a social design to actuality, usually based on an abstract assessment of its merit. Theatre is thus the means by which societies overcome their acquired ways in times that seems proper to them. There is however a wealth of different situations in which this occurs, and I will give an overview over them.

The first dialectical (in the Platonic sense) distinction that we make concerns the societies in question. There are three different understandings of what is right, namely
  • what is just, the righteous view,
  • what is the law, the legalistic view, and
  • what a man's power allows him to do, the vitalistic view.
Societies in which there is a lack of the legalistic view (semitic societies in my categorisation, their focus on the legal aspect of religion is a compensation) don't ever assume a social order worth speaking of, and hence theatre has no place in them. Societies in which there is a lack of the righteous or vitalistic view on the other hand, tibeto-japanese or indo-european societies in my categorisation respectively,  do assume social orders, the difference being that the righteous view strives to deliberately perfect them (again, the unchangeability of semitic religions is a compensation) and hence tibeto-japanese societies accept their acquired ways in general whereas indo-european societes do not. [This whole presentation is simplistic and only applicable for the age of works. A generalisation for other ages would however stumble over a number of unrelated factors, so that there is no particular harm in being simplistic here. The best that can be done in that regard is to study theatre in ancient empires. Without thinking much about the subject I'd conclude that theatre played a smaller role in the age of watch, i.e. simply backing the ruling dynasty.]

Hence in tibeto-japanese societies theatre is played for the purpose of the suspension of the acquired ways, whereas in indo-european societies it is played for the purpose of their replacement. There are two cases of suspension, namely
  • dealing with an extraordinary situation, catastrophes,
  • dealing with the accumulated failings of the ordinary situation, rectifications.
For the rest of this post we shall concern us with indo-european societies. It should first be noted that if there is a desire to perfect the social order in a society, it is not necessary to do so by overcoming the acquired ways in a theatrical fashion, replacing the old in one sweep with a new design. There is a choice between a hierarchical perfection that relies on theatre and an organic one that arises out of interested interplay. It must be understood that the Catholic Church is the hierarchical perfection in the sense that the Catholic Church has used theatre in every single case it has replaced the acquired ways and that no other European entity has ever overcome the acquired ways by theatre and that protestantism is likewise the organic perfection.

There is a group of protestants who hold the view that there can be no unity out of individual notions of what is right. That may or may not be so, but if it is so, then social orders must be hierarchically perfected and the individual has to consider his Christianity as a role in a play written by the religious authorities. And that is not protestantism. The Catholic Church knows this of course and scoffs with good reason at the idea that the Bible would have the magical power to make any reader understand it independent of what that reader considers to be right, and how much more insane could you get? There is abundant proof that readers only 200 years after Christ's crucifixion didn't understand it at all, yet 2000 years after it everybody does? The only hope to establish that the Bible can be understood by anyone lies in asserting that anyone has a connection to God via the logos (notion) of the holy and can thus in a quasi Platonic sense recognise the holy ideas expressed in the teaching and the life of Jesus Christ, in which the full notion of the holy has become flesh. But it requires a serious effort, and hence it may also not succeed.

Continuing with the subject at hand, there are two ways in which theatre can be orchestrated, namely indirectly and directly. The Catholic Church started out with orchestrating it indirectly, telling promising noblemen to become kings and make their own social designs. If the Catholic Church approved, it let them be, otherwise it would position other noblemen against them. So in these times theatre was the fancy of kings, yet the Catholic Church controlled it, for
  1. only noblemen could usurp power and
  2. the approval of the Catholic Church was the only way to have any safety in the regal position.
The problem with Haiti is that the population has accepted theatre as the fancy of potentates who are not controlled. So what Haiti needs is a bishop who looks at the strongest, most handsome Haitians and declares them noblemen, admonishing everybody else how he may dare to lift his hand against these miracles of human perfection, then take the noblemen aside and point out to them that their new position is an immense gift that far outweighs any disagreements that they may have amongst themselves and that they must therefore first and foremost defend the institution. And if they do that, they have the right to challenge any king that seems unworthy to them, only in such a way that the nobility of his family isn't questioned.

But just as Haitians accept the fancy of uncontrolled potentates, there are other folks who don't even accept the fancy of controlled ones, the Saxons probably being the foremost example. So, at some point they told the king that his fancy henceforth would be what they decided and Queen Elizabeth still abides by that.

This in turn forced the Catholic Church to give up the indirect orchestration and orchestrate the theatre directly every time a new social order had to be established, starting with the French Revolution and Napoléon. It is of course so that hierarchical and organic perfection of the social order cannot coexist since
  • theatre disrupts the interested interplay and
  • the interested interplay leads to situations that are too convoluted to serve as the foundation for human designs,
hence the undeclared war since 1763, with its spikes so far in 1813 and 1913, and say what you will, life has by now surely become a lot more theatrical than it was in 2012.

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8. Juli 2021

The signs of the emergence of a stage

Whenever a new stage is erected sorcerer's apprentices are looking up to it hoping to look down from it and amateur actors come down from on high to get their feet wet feeling a bit silly, but humouring the show for the good of the effort and timid souls assemble around it, conceiving that finally someone has come to talk to them.

Is any of that good? If you don't like the show, it's grotesque, and if you like it, embarrassing. In any case it's dangerous when people become spellbound.

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7. Juli 2021

Glaubensmodi

Es gibt nur drei Glaubensmodi, welche zwar einerseits allgemein bekannt sind, aber andererseits allgemein mißverstanden werden, nämlich
  • der Glaube daran, daß etwas Gegenwärtiges gut ist, daß die eigene Seele in ihm eine Heimat findet,
  • der Glaube daran, daß etwas Gegenwärtiges schlecht ist, daß die eigene Seele in ihm keine Heimat findet, und
  • der Glaube daran, daß Gutes und Schlechtes von einander getrennt werden müssen, daß die eigene Seele verpflichtet ist, Schlechtes zu ertragen und Gutes zu tun, um der Welt zu erlauben, sich um das Gute zu scharen.
Volkstümlich wird dies so verstanden, daß der Wille
  • sich selbst gefällt,
  • keinen Wert auf das Individuum legt und
  • eitel ist und zur Vernunft gebracht werden kann.
Natürlich besteht darin eine gewisse logische Spannung, da die Verbindung der ersten beiden Punkte den dritten ausschließen sollte, aber intellektuell gesehen ist nur der dritte Punkt des richtigen Verständnisses interessant genug, um ihn zu diskutieren.

Warum sollte es gut sein, Schlechtes nicht mit Schlechtem zu vergelten, wenn Schlechte dadurch nur ermutigt werden, mehr Schlechtes zu tun?

Interessanterweise vertritt sogar der Koran in einem Punkt diese Ansicht, nämlich wenn es um Verleumdung geht: Es sei gut für die Gläubigen, verleumdet zu werden, denn dadurch würden die Verleumder der Welt offenbar. Im Christentum freilich wird diese Ansicht prominenter vertreten, indem die Vergebung der Sünden als Weg zur Befreiung von der Sünde gelehrt wird, was, so formuliert, freilich mißverstanden werden kann und von den Gnostikern mißverstanden wurde, richtig verstanden jedoch auf der Einsicht basiert, daß es schwierig ist, im moralischen Grau die richtige Entscheidung zu treffen, und also durch die Verhedderung von Gutem mit Schlechtem stets neues Schlechtes in die Welt kommt, so daß in der Vergebung der Sünden der Schlüssel liegt, dem Teufelskreis zu entkommen.

Es geht also bei der Nachsichtigkeit darum, die Lage soweit zu klären, daß ihre gerechte Beurteilung möglich wird, und getragen wird dieser Standard von dem Großmut jener, welche ihn genügend schätzen, um das nötige Entgegenkommen aufzubringen.

Gestern brachte mich ein Traum dazu, großmütig zu sein, aber generell verdichtet sich das Gefühl der Heimatlosigkeit. Die Spannung wächst: Jeder Versuch, etwas zu ändern, verdeutlicht die Unabänderlichkeit nur mehr. Und was ich glaube, das geschieht.

Ich will es mal nicht einen Fluch nennen, nur eine Last, unter den Umständen.

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5. Juli 2021

Ein konstruktivistischer Blick auf die formalistische Mengenlehre

Es gibt eine Zusammenfassung des Nichts {}.

Zu jeder Zusammenfassung S läßt sich ein sie erweiternder, ihr fremder Gegenstand aS bilden.

Zu beliebigen endlich vielen Gegenständen g1,...,gn läßt sich ihre Zusammenfassung {g1,...,gn} bilden.

Zu in einer Zusammenfassung S zusammengefaßten Zusammenfassungen Si läßt sich ihre Verallgemeinerung SV=V(Si) bilden, welche ihre Umfänge vereinigt.

Die Belassung, welche bei einem Gegenstand verweilt, sei pro forma eine Bildung.

Die blinde Ersetzung, welche unabhängig vom vorliegenden Gegenstand einen bestimmten Gegenstand aufgreift, sei pro forma eine Bildung.

Die Verknüpfung zweier Bildungen ist eine Bildung.

Zu jeder Bildung p, welche sich erneut auf den gebildeten Gegenstand p(g) anwenden läßt, läßt sich die Zusammenfassung der sukzessiv gebildeten Gegenstände {p(g),p2(g),p3(g),...} bilden. Insbesondere ergeben sich die natürlichen Zahlen ausgehend von {} aus der Bildung, welche zunächst zu S aS bildet, dann {aS}, dann {S,{aS}} und dann die Verallgemeinerung V(S,{aS}).

Zu beliebigen endlich vielen unterschiedlichen Gegenständen g1,...,gn und ebenso vielen beliebigen Gegenständen h1,...,hn läßt sich die Zuordnung f(gi)=hi bilden.

Zu jedem Paar (p,S) derart, daß sich die Bildung p auf alle Gegenstände der Zusammenfassung S anwenden läßt, läßt sich die Zuordnung f(p,S) bilden, so daß f(p,S)(g)=p(g) für alle g aus S gilt.

Zu jedem Paar Zusammenfassungen S1, S2 läßt sich die Zusammenfassung Sf:S1->S2 aller Zuordnungen f bilden, welche jedem Gegenstand aus S1 einen Gegenstand aus S2 zuordnen.

Zu jeder Zusammenfassung S und jeder Bedingung c läßt sich die Zusammenfassung Sc={g aus S | g erfüllt c} bilden.

Zu jeder Zuordnung f läßt sich die Zusammenfassung Sf der zugeordneten Gegenstände bilden. Insbesondere erhalten wir so die Zusammenfassung P(S) der verstärkten Zusammenfassungen einer Zusammenfassung S, indem wir zunächst Sf:S->{0,1} betrachten, anschließend zu jedem f die Bedingung cf : f(x)=1 bilden und mit ihrer Hilfe Scf, und da sich diese Bildung auf alle f anwenden läßt, läßt sich die Zuordnung Träger:Sf:S->{0,1}->S bilden und schließlich STräger=P(S).

Zu jeder nicht-eitlen Zusammenfassung S (eine solche, welche wenigstens einen Gegenstand betrifft) läßt sich ein Gegenstand eS aus S bilden. Insbesondere läßt sich dann auch zu jedem Gegenstand g und jeder Zuordnung f, welche ihm etwas zuordnet, der zugeordnete Gegenstand f(g) bilden, indem zuerst die Zusammenfassung Sf gebildet wird, dann {h aus Sf | h=f(g)} und dann e{h aus Sf | h=f(g)}. Aus dieser Bildung wiederum folgt dann unter anderem, daß sich zwei Zuordnungen f1, f2 verknüpfen lassen, wenn die zweite auf das Bild der ersten angewendet werden kann: Wir bilden zunächst zu g f1(g), dann dazu f2(f1(g)) und anschließend die Zuordnung zu der Bildung. Auch können wir zu jeder Zuordnung f:S1->S2, welche nur nicht-eitle Zusammenfassungen zuordnet, eine sie konkretisierende Zuordnung f*:S1->(S2)V bilden, so daß f*(g) für alle g aus S1 aus f(g) ist, indem wir zuerst zu g f(g) bilden, dann dazu ef(g) und schließlich wiederum die Zuordnung zur Bildung.

Das sollte reichen. In jedem Falle kein schlechtes Resultat für vier Stunden Muße, welche an die Einsicht anknüpften, daß es um die Beschreibung unseres gedanklichen Zuordnens geht. Wenn diese Axiome nicht über Zermelo-Fraenkel hinausgehen, habe ich indes noch etwas übersehen.

Post Scriptum vom 7. Juli 2021. Bildungen sind Gegenstände, und das von Gegenständen Gesagte gilt auch von ihnen. Insbesondere lassen sich die Zusammenfassungen von sukzessiv gebildeten Bildungen bilden.

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4. Juli 2021

Der Kompaß der Lebensfreude

Die im vorigen Beitrag vorgenommene Bezeichnung der Nebenordnungen beruht auf der jeweiligen Lebensfreude, welche sie stiften, nämlich der Erfüllung, etwas einzulösen zu haben, dem Aussichtsreichtum, etwas zu verfolgen zu haben, und der Ermächtigung, etwas auszulösen zu haben.

Es gibt vier Richtungen, welche die Verfolgung der Lebensfreude dabei einschlagen kann, und welche ich also als Kompaß der Lebensfreude bezeichnen möchte.

Erfüllung, Aussichtsreichtum und Ermächtigung gehen der obigen Erklärung gemäß mit Möglichkeiten einher*, und die erste Unterscheidung der Richtung der Verfolgung der Lebensfreude beruht auf dem Gegensatz zwischen gegenwärtigen und zukünftigen Möglichkeiten: Werden gegenwärtige Möglichkeiten zukünftigen vorgezogen, so sprechen wir von Geistlosigkeit, und im entgegengesetzten Fall von Geistvollheit.

Die zweite Unterscheidung der Richtung der Verfolgung der Lebensfreude beruht auf der Einschätzung der Mitmenschen, nämlich ob sie die eigene Verfolgung der Lebensfreude zu hindern geneigt sind oder sie zu unterstützen: Ist die Einschätzung negativ, so sprechen wir von Feindlichkeit, ist sie positiv, so von Freundlichkeit.

Der generative Zykel beruht also auf der geistvollen Freundlichkeit der an ihm Beteiligten, denn Geistlose lieben sein Ziel nicht genug, und Feindliche kennen es nicht, da sie andernfalls eine höhere Meinung von ihren Mitmenschen hätten, welche, gleich ob sie kooperieren oder nicht, doch in jedem Falle zur Kooperation nötig sind, und seien es nur die eigenen Kinder, wobei natürlich Vieles in der Hoffnung auf Künftiges getan wird, dessen Zweck nirgends verzeichnet ist, da es im Meer der Eventualitäten versinkt, so daß auch niemand und nichts Rechenschaft über den Geist geben kann außer der Geschichte selbst.

* Mein Gebrauch der Worte Freude und froh folgt zwei verschiedenen, aber mit einander vereinbaren Begriffen, nämlich zum einen glücklichen Umständen, welche wir wertschätzen, und zum anderen der eigenen Angepaßtheit an die Umstände, auf welche wir im weiteren Sinne stolz sind. Offensichtlich ist die Bestimmung, welcher der beiden Begriffe der Wahrheit näherkommt, stets problematisch, so daß ihre Vermengung in den Begriffen Freude und froh vernünftig ist.

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2. Juli 2021

Zu den Leitgedanken des generativen Zykels

Der generative Zykel besteht aus den Phasen Vermittlung, Entwicklung und Bewertung und gliedert die Zeitalter wie folgt:
Zeitalter
der

Vermittlung Entwicklung Bewertung
Werke Unterstützung Lehre Kultur
Wunder Gewährung Teilhabe Bildung
Wacht Anerkennung Aufgabe Partnerschaft
wobei Kultur, Partnerschaft und Bildung die vermittelten, entwickelten und bewerteten Nebenordnungen sind. Anstelle von Ermächtigung, Anhaltung und Glauben möchte ich fortan auch von Ermächtigung, Aussichtsreichtum und Erfüllung sprechen, jedoch in diesem Beitrag nur in bezug auf Nebenordnungen, einerseits die entwickelten Nebenordnungen,
  • die ermächtigende Kultur,
  • die aussichtsreiche Partnerschaft und
  • die erfüllende Bildung,
und andererseits die generational grundlegenden Nebenordnungen,
  • die Rumpfpartnerschaft, welche der Unterstützung zu Grunde liegt (die christliche Gemeinde),
  • die Rumpfkultur, welche der Gewährung zu Grunde liegt (nur prähistorische Beispiele), und
  • die Rumpfbildung, welche der Anerkennung zu Grunde liegt (das polytheistische Pantheon).
Vermittlung, Entwicklung und Bewertung finden nicht in einem intellektuellen Vakuum statt, sondern folgen jeweiligen Leitgedanken,
  • dem Horizont der Vermittlung,
  • dem Begriff der Entwicklung und
  • dem Maßstab der Bewertung.
Der Horizont der Vermittlung ist durch die entwickelte Nebenordnung gegeben, im Zeitalter
  • der Werke durch die Ermächtigung durch die Aussichten der Rumpfpartnerschaft,
  • der Wunder durch die Erfüllung durch die Ermächtigung durch die Rumpfkultur und
  • der Wacht durch den Aussichtsreichtum durch die Erfüllung durch die Rumpfbildung,
mit anderen Worten wird im Zeitalter der Werke darüber debattiert, an welche Aussichten die Jugend herangeführt werden sollte, um sie möglichst zu ermächtigen, im Zeitalter der Wunder darüber, welche Ermächtigung ihr zu Teil werden sollte, um sie möglichst zu erfüllen, und im Zeitalter der Wacht darüber, wie sie zu erfüllen wäre, um ihr die reichsten Aussichten zu verschaffen (das Ziel Platons in den Nomoi).

Daneben gilt elementarer, daß die Jugend
  • nur dann an Aussichten herangeführt werden kann, wenn sie Begriffe von Partnerschaften hat, welchen sie vertraut,
  • nur dann ermächtigt werden kann, wenn Methoden vorgeführt und beschrieben werden können und die Wirkungsweise von Werkzeugen bekannt ist, sowohl ihre interne zur Herstellung und Wartung, als auch ihre Anwendung, und
  • sie nur dann erfüllt werden kann, wenn sie Begriffe vom Sinn menschlichen Daseins annimmt.
Der Maßstab der Bewertung wird durch die Hoffnung auf das irgendwann einmal zu Entwickelnde bestimmt, also durch die entwickelte Nebenordnung des nächsten Zeitalters. Im Zeitalter
  • der Werke ist der Maßstab der Bewertung der Kultur ihre Erfüllendheit,
  • der Wunder jener der Bewertung der Bildung ihr Aussichtsreichtum, und
  • der  Wacht jener der Bewertung der Partnerschaft ihre Ermächtigendheit.
Es ist also gar kein Zufall, daß das Zeitalter der Werke mit dem öffentlichen Fokus auf die Lebensgestaltung zu Ende geht, denn in ihr zeigt sich das Erfüllende am vollsten, und anschließend kann es nahtlos die Gewährung veredeln.

Der Begriff der Entwicklung, schließlich, besteht im Zeitalter
  • der Werke in den Theorien der Modellierung der Wirklichkeit,
  • der Wunder in der Zerlegung von Vorgängen in kausale Faktoren, seien es Begebenheiten, Anstrengungen oder auch das Zusammenwirken verschiedener Werkzeuge in einem Werkzeug, und
  • der Wacht im Algorithmus zur Lösung (dem Lösungsweg) von Aufgaben.

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