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30. Juni 2023

Die bisherigen vier Beschreibungsebenen

Das Ich.

Wahrnehmung, Wille und Tat beschreiben Funktionen, die Wahrnehmung ihre Argumente, die Taten ihre Werte und der Wille die Zuordnungsvorschrift.

Der Besinnungskreislauf.

Verfolgung, Einlösung und Auslösung sind beziehungssuchende Funktionen, welche die Bezüglichkeiten beschreiben, das heißt Abhängigkeit, Gültigkeit und Verantwortlichkeit, siehe Aussichten als Wahrnehmungsfokussierungen auf Besinnungsansätze und Bestimmtheit, Analyse und Synthese der Lageermessungen.

Die Gedanken.

Auflesen, Auflösung, Bedenken, Formalisierung und Bewältigung sind argumentfördernde Funktionen, welche die Argumentherkunft beschreiben, wobei
  • aufgelesene Argumente anschaulich sind,
  • aufgelöste Zuordnungen entspringen,
  • bedachte den Bezüglichkeiten,
  • formalisierte Bezugsmöglichkeiten (auf Anzeichen) darstellen und
  • der Bewältigung entspringende erst noch werden müssen.
Der Rechtfertigungskreislauf.

Zurechtfinden, Beschäftigen, Vorgeben, Rechenschaftgeben, Ausrichten, Berücksichtigen, Einordnen, Umsetzen und Begegnen sind von Funktionswahlen (in Form von Entwicklungsmustern, Behandlungen und Abzielungen) (un)abhängige funktionswählende (wiederum in der nämlichen Form) Funktionen, welche der Beschreibung des Willens dienen, insofern wir genau dann rechtfertigt sind, wenn die Funktionswahl unserem Willen entspricht.

Entwicklungsmuster werden dabei nur in dem Sinne gewählt, daß wir bestimmte Aspekte der Entwicklung in den Blick nehmen.

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Zu den soziologischen Veränderungen seit 2012

Es ist wie gesagt ein fundamentales Interesse heutiger Staatsapparate, ihre Bürger zu bevormunden, damit diese internationale Verträge nicht aufkündigen.

Also liegt es nahe, politische Strömungen staatlicherseits zu formen. Dies geschieht durch politisches Theater, insbesondere Wahrnehmungsverzerrung, unterstützt von der Fremdbestimmung der Seelenteile, insbesondere durch begriffliche Verwirrung.

Dem entgegen stehen natürliche politische Strömungen. Diese lassen sich aber unter Umständen verderben, indem sie durch staatliche Auffassungen angereichert werden, wobei aber wieder zwei Fälle zu unterscheiden sind, nämlich
  1. spezielle Strömungen und
  2. allgemeine Strömungen.
Allgemeine Strömungen taugen grundsätzlich nicht zur Formung von Staats wegen, da sie den Anspruch stellen, die Interessen aller zu vertreten, und entsprechend offen sind. Eine solche Strömung kann nur in dem Maße verdorben werden, wie sie aufgrund von staatlichen Anreicherungen an Popularität einbüßt.

Und grundsätzlich gilt, daß politische Strömungen ohne Parteidisziplin zerspleißen.

2012 begann nun eine großangelegte Formungsphase, um die Gesellschaften des europäischen Randes an jene des Kerns anzugleichen.

Im islamischen Raum scheiterte die Formung an mangelnder Parteidisziplin: Zwar wurde das Wohlstandsversprechen bereitwillig geschluckt, aber die mit ihm verbundenen Forderungen wurden nie zur gesellschaftlichen Norm. Das Ziel war offensichtlich, den Islam ad absurdum zu führen, aber seine absurde Variante war zu keiner Zeit populär genug, um die Popularität der bestehenden zu brechen.

In Osteuropa wurde die gesellschaftliche Norm hingegen zumindest in Teilen den Forderungen angepaßt, was hier in Estland bisher keine größeren Folgen hatte, aber in der Ukraine schon.

Um es ganz brutal zu sagen: Selbstverständlich liegt es im Interesse internationaler Verträge, vorhandene nationalistische Potentiale durch begrenzte Kriege abzufackeln, was neben der Ukraine auch Rußland betrifft.

Die allzu leichtfertig dem Wohlstand hinterherrennende Konformität ist genau wie die uneingeschränkte Beanspruchung des Rechts des Stärkeren eine Überreaktion, welche sich negativ auf den relativen Wohlstand auswirkt, eben wie alle Überreaktionen Gefahr laufen, einen in eine noch schwächere Position zu bringen.

Und während dort der Boden noch geebnet wird, schälen sich die staatlich geformten politischen Strömungen im Kern bereits heraus, und zwar, wie ich sagte, mit im Auge der jeweils anderen pathologischen Zügen, welche die Verhängung von Ausnahmezuständen rechtfertigen helfen, welche ja zunehmend erfordert sind.

Und so zweigt eine Strategie des Handels in eine Strategie der Diktatur ab,

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27. Juni 2023

Zur Begegnung des göttlichen Gesetzes

Untrennbar mit der Ergründung des (subjektiven) Glaubens verbunden ist die Erwartung, den auf diese Weise freigelegten Gesetzmäßigkeiten zu begegnen.

Begegnen tun wir ihnen aber durch die Menschen, welche an diese Gesetzmäßigkeiten glauben, welche sie verstehen und sie befolgen.

Sobald der generative Zykel eines Zeitalters gesellschaftlich etabliert ist, müssen wir uns nur in ihn einbringen, um die Gesetzmäßigkeiten des hinter ihm stehenden Glaubens zu verkörpern, doch wie tritt der aktualisierte Glaube beim Übergang eines Zeitalters in das nächste hervor?

In diesem Fall tritt die Ergründung des (subjektiven) Glaubens stets hinter seinen Anwendungen zurück, da die weitere persönliche Entwicklung zu einer gemeinschaftlichen Krise führt.

Seine Anwendungen, Einbeziehung und Ermächtigung, basieren hingegen auf der Erhöhung des angewandten Glaubens über die (subjektiven) Glauben der ihn Anwendenden, und dieses Denkmuster verfestigt sich zur allgemeinen Geringschätzung des (subjektiven) Glaubens, also der persönlichen Urteilskraft:
  • die ihn Anwendenden werden zu Kindergartenkindern,
  • die ihn Erhöhenden zu Kindergärtnern und
  • jene, welche eine Gesellschaft aus Kindergartenkindern und Kindergärtnern akzeptieren zu (umgangssprachlich so genannten) Psychopathen.
Man könnte die Kindergärtner auch rücksichtslos nennen und die Psychopathen zynisch, wobei hier zwei Arten der Rücksichtslosigkeit auftreten, nämlich
  1. jemanden zu Vorkehrungen zu nötigen und
  2. jemanden an Vorkehrungen zu hindern,
welche vermehrt zynischen Zwecken dienen.

Wie gesagt, der Prozeß besteht schlicht in der natürlichen Verfestigung des den (subjektiven) Glauben unterordnenden Denkmusters, doch damit geht auch die Erkenntnis einher, daß die Gesellschaft, in welcher man lebt, und welche man auf diese Weise erfährt, sich von der Bedeutung des (subjektiven) Glaubens gelöst hat, so daß man persönlich dafür verantwortlich wird, ihm Geltung zu verschaffen, und auf diese Weise wächst die Zahl jener, welche seine jeweiligen Gesetzmäßigkeiten verkörpern.

Und diese Schar geht zunehmend eigene Wege, auf welchen sie einzig Gott vertrauen kann, und indem Gott das Los der Menschen entscheidet, kristallisiert sich das Gottgefällige heraus, abgesehen davon, daß sich Menschen natürlich auch über ihren Glauben austauschen können und dadurch Einigkeit finden mögen. Der generelle Charakter des Hervortretens der Gesetzmäßigkeiten des nächsten Zeitalters besteht aber in der persönlichen Ergründung und Befolgung des eigenen Glaubens in einer Zeit der Abkehr vom Glauben.

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24. Juni 2023

Verschwörungstheater

Theater besteht wie gesagt daraus,
  • das Unannehmliche durch Bestechung der Sittenwächter annehmlich erscheinen zu lassen,
  • das Unwichtige durch Erhöhung zu Berühmtheiten (Stars) wichtig und
  • das Beliebige durch geeignetes ins Licht Rücken natürlich,
und wenn das Behaupten von Verschwörungen Theater sein soll, so muß es aus diesen Komponenten bestehen, und tatsächlich
  • läßt es das Mißtrauen durch Bestechung der Sittenwächter annehmlich erscheinen,
  • Säuberungen durch die Erhöhung von Sauber- zu Strahlemännern wichtig und
  • das Absonderliche als allgegenwärtig und damit erklärungsbedürftig.
Verschwörungstheater ist also tatsächlich das: Theater.

Es bleiben zwei Fragen: Wer spielt es? und Was bewirkt es?

Zunächst einmal spielen natürlich Großmütter Verschwörungstheater: Die böse Welt! Du kannst gar nicht mißtrauisch genug sein! Das ist doch ein netter junger Mann! und ich habe schon daran gedacht, eine Satiresendung mit dem Namen Tante Alexandras Spökerstunde aufzuzeichnen, aber für sowas bin ich natürlich zu faul.

Indes spielen nicht nur Großmütter Verschwörungstheater. Fragen wir also weiter, wessen es bedarf, um Verschwörungstheater spielen zu können. Nun, offensichtlich Geheimnisse. Die an der Fleischertheke ist jetzt mit dem zusammen. Großmütter wissen sowas, und die katholische Kirche als mächtigster Intendant der Welt, ja, man könnte schon fast sagen, als Intendant der Welt, natürlich auch. Aber es ist nicht nötig, sie direkt hier mit hineinzuziehen, denn wir haben ja Beamte, deren Amt gerade darin besteht, Geheimnisse in Erfahrung zu bringen, nämlich in den Geheimdiensten.

Und wenn wir uns auf den Standpunkt stellen, daß neben Großmüttern lediglich noch Geheimdienste Verschwörungstheater aufführen, haben wir bereits ein Modell, mit welchem wir unsere Geschichte verstehen können.

Zu der zweiten Frage: Was bewirkt Verschwörungstheater? Nun, paranoides um sich Schlagen, wie man es bei auf ihre Großmütter hörenden Mädchen beobachten kann, oder, um es etwas sachlicher zu sagen, erratische Aggression.

Großmütter fühlen sich im Zentrum derselben sicherer, deshalb spielen sie Verschwörungstheater, aber wie steht es mit den Geheimdiensten?

Nun, Staaten weisen einander bisweilen militärisch zurecht, und wenn ihre jeweiligen Bürger den übrigen Staaten mißtrauen, insbesondere aber den zurechtzuweisenden, sind sie natürlich eher geneigt, die Militanz mitzutragen. Deshalb ist es also im Interesse eines Staates, wenn seine Bürger meinen, daß sich andere Staaten gegen ihn verschwören, aber zugleich haben Staaten auch ein Interesse daran, nicht zu erratisch und aggressiv auf der internationalen Bühne zu agieren.

Das Ziel des Verschwörungstheaters müssen indes nicht immer andere Staaten sein, es kann gegen fast alle Gruppen und Ideen gerichtet werden, und es hat eben zwei Effekte:
  1. das Ziel erleichtert angreifen zu können und
  2. den Aggressor auf eine erratische Bahn zu lenken.
Nicht immer motiviert der erste Effekt die Aufführung, aber wenn er es tut, steht der Geheimdienst des Aggressors hinter ihm, oder eben Großmütter.

Beispielsweise hat Prigoschins Großmutter ihrem Enkel, wie so viele russische Großmütter, zu oft erzählt, daß er Staatsbeamten auf keinen Fall trauen darf, und jetzt hat er den Salat mit Putin.

Wer sowas von außen mitansieht, könnte natürlich auf den Gedanken verfallen, Verschwörungstheater des zweiten Effektes wegen aufzuführen, aber das ist nicht so einfach, denn er muß sich dabei mehr Gehör verschaffen als die Großmütter seines Publikums und dessen Geheimdienste.

Beispielsweise darf Martin Sellner nicht nach England reisen und David Icke nicht nach Österreich.

Und dennoch gibt es einen Fall, wo es möglich ist, nämlich wenn das Publikum im eigenen Staat lebt, doch dann stellt sich natürlich die Frage, wozu es irre gemacht werden sollte.

Nun, wenn Zwei sich streiten, freut sich der Dritte, wenn Mißtrauen zwischen Teilen eines Blockes ausbricht, kann er in eine neue Form überführt werden.

Und so erklärt sich die weltumspannende Aufhetzung von Lagern, welche Außenstehenden die Nichtzurkenntnisnahme der Geheimnisse vorwerfen, in welche sie eingeweiht wurden: Wenn sich die zivilen Institutionen dem nicht gewachsen zeigen, wenn bisher belastbare Übereinkünfte zerbrechen, lassen sich neue etablieren. Daß bei dieser Weltumspannung dennoch das Wirkungsfeld einzelner Verschwörungstheoretiker eingeschränkt wird, zeigt nur, daß der Prozeß kontrolliert wird und die Meinungsschubladen möglichst klein gehalten werden, denn wenn man mit Menschen aus einem anderen Land spricht, werden sie immer Gesichtspunkte ins Spiel bringen, welche man bisher nicht kannte, und dadurch den Bereich des Öffentlichen zu Lasten jenes des Geheimen mit unabsehbaren Folgen ausweiten.

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Zur Verwirrung über die Mengen

Und noch ein Nachtrag, diesmal zum Beitrag Aussichten als Wahrnehmungsfokussierungen auf Besinnungsansätze.

Wenn wir etwas tun, so bemerken wir eine Anstrengung und eine mit ihr einhergehende linearzeitliche Wahrnehmung, welche der absichtbildenden Vorstellung in etwa entspricht, und auf dieser Grundlage machen wir uns für das Bewirkte verantwortlich, das heißt, betrachten die Wahrnehmung als gesetzmäßig aus der Vorstellung hervorgehend, wobei das Gesetz aus der fraglichen Tat besteht.

Wenn wir hingegen eine Haltung annehmen*, so bemerken wir wieder eine Anstrengung, aber mit ihr einhergehend lediglich eine punktförmigzeitliche Wahrnehmung, unsere Stimmung, welche keine Ähnlichkeit mit den netzförmigzeitlichen Verständnissen von Befinden und Reaktion** aufweist, welche in dem Fall die Absicht bildeten. Dennoch übezeugen wir uns auch in diesem Fall von der Gesetzmäßikeit der Stimmungsänderung, und kommen auf dieser Grundlage zu der Einsicht, daß wir Mengen bilden können, indem wir unsere Aufmerksamkeit auf Gruppen von Gegenständen richten.

Dafür haben wir den anschaulichen Beweis, wenn wir die entsprechende Haltung annehmen. Dies führt dazu zu erwägen, ob nicht bereits eine Menge vorläge, wenn wir unsere Haltung, und damit unsere Stimmung, durch die Annahme einer Spezifikation gemeinter Objekte ändern, und das ist eben nicht so, denn die spezifizierten Objekte mögen von einer Art sein, daß ihr gleichzeitiges Vorliegen unmöglich ist, weil sich aus ihm weitere mitspezifizierte Objekte bilden lassen, welche von den vorliegenden verschieden sind (Russell's Paradox).

Aber dies wirft eine wichtige Frage auf: Wenn die Annahme einer Spezifikation gemeinter Objekte Humbug ist, warum führt sie dann nicht zu einer schlechten Stimmung?

Nun, sie ist eben kein Humbug, sie taugt nur nicht zur auf dem hypothetischen Vorliegen dieser Objekte aufbauenden Betrachtung.

Es gibt Aussagen, welche sich auf alle Mengen beziehen und gültig sind, etwa daß alle Mengen durch ihre Elemente bestimmt werden, aber diese Gültigkeit folgt aus der unbedingten Reaktion, das heißt dem fortgesetzten Akt, durch welchen Mengen gebildet werden, nämlich die Aufmerksamkeit auf das Spezifizierte zu richten, welches aufgrund der Natur der Spezifikation als netzförmigzeitlicher Wahrnehmung aus Gegenständen, nämlich den möglichen Einlösungen des fraglichen Verständnisses, welche die Elemente der Menge bilden, bestehen muß. Wir können in diesem Fall also bereits vor dem Auftreten der Menge, das heißt, vor dem Vorliegen ihrer Elemente in einer Wahrnehmung, etwas über sie aussagen, und deshalb ist es möglich, sich in diesem Fall auf alle Mengen zu beziehen und kein Humbug. Sofern eine Aussage aber das Vorliegen aller Mengen erforderte, ist sie unanwendbar, denn die Gesamtheit aller Mengen liegt nie vor.

Hier lassen sich a priori und a posteriori also als termini technici definieren, und unser Denken in seiner Gesamtheit ist uns eben nur a priori bekannt, wiewohl wir seine Gesetzmäßigkeiten auch erst nach hinreichend umfangreichen Proben vermuten.

* insbesondere auch wenn wir beten, denn Gelübde, Anerkennungen und Verpflichtungen sind offensichtlich Haltungsannahmen, und bei den funktionalen und materiellen Gebeten liegen ebenfalls Haltungsannahmen vor, nämlich die Annahme von Verträgen, beziehungsweise Wetten.

** keine Beziehung zu Beholfenheit, Bedrängtheit und Betroffenheit

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Formen der gezielten Vermittlung der Gefühle der Unvorbereitetheit

Ein Nachtrag zum Beitrag Selbständige und angeleitete Wege aus der Unvorbereitetheit in den drei Zeitaltern, welcher den Rahmen eines Post Scriptums sprengt.

Es liegt bisweilen im Interesse derjenigen, welche jemanden
  • behelfen wollen, ihm das Gefühl von Unbeholfenheit zu vermitteln,
  • durch Angebote bedrängen wollen, ihn zu ignorieren, oder
  • belohnen wollen, ihn zu mißachten,
und dazu gibt es etablierte Formen, nämlich
  • Reduzierung durch Monumente,
  • Verstoßenheit aus der Gesellschaft und
  • Rechtsbeugung durch die Autoritäten.
Allerdings ist damit auch immer die Gefahr verbunden, jemanden dazu zu bringen, sich selbständig vorzubereiten und sich also
  • unter dem Einfluß des Monuments zu fragen, wohin er sich retten kann, wie er sich positionieren muß, um in eine günstige Entwicklung zu gelangen,
  • in der Verstoßenheit, was der richtige Weg ist, und sich von dieser Haltung zu überzeugen, und
  • unter der Rechtsbeugung, welche Mittel geeignet sind, sich zu wehren, und sich durch entsprechende Vorhaben zu wappnen.
Die Tatsache, daß diese Formen etabliert sind, spricht dafür, daß sie meistens ihren Zweck erfüllen, aber andererseits gibt es auch Vorkommnisse von weltgeschichtlicher Bedeutung, welche daraus resultierten, daß sie nicht wie intendiert wirkten.

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23. Juni 2023

Die Auswirkungen der Entwicklung der Nebenordnungen auf einander und die Symptomatik der Gehießenheit

Beginnen wir mit der Symptomatik der Gehießenheit. Entweder wir folgen
  • unserer Vorliebe oder wir beschäftigen uns mit dem, was anfällt,
  • unserem (subjektiven) Glauben oder wir fragen andere danach, was stimmt,
  • unserem Gewissen oder wir leben im Augenblick,
wobei wir
  • unserer Vorliebe folgend Partnerschaften entwickeln,
  • unserem (subjektiven) Glauben folgend Bildungen und
  • unserem Gewissen folgend Lebensgrundlagen (es ist besser, an dieser Stelle nicht von Ermächtigungen zu sprechen, obwohl Lebensgrundlagen selbstverständlich Ermächtigungen sind),
und indem wir diese Nebenordnungen entwickeln, mag es passieren, daß wir dabei andere Nebenordnungen mitentwickeln, und zwar
  • Partnerschaften dadurch, daß wir andere neu einbeziehen,
  • Bildungen dadurch, daß wir sie aufholen müssen, und
  • Lebensgrundlagen dadurch, daß Menschen ermächtigt werden (wie gesagt).
Es gibt zwei Arten der neuen Einbeziehung, nämlich
  • die Verfeinerung von Partnerschaften durch auf neuer Bildung beruhende Rollen und
  • der Aufstieg in Partnerschaften durch Machtzugewinn (ja, ja),
und ebenso zwei Arten der Ermächtigung, nämlich
  • die technologische Ermächtigung durch auf neuer Bildung beruhende Werkzeuge und
  • die hierarchische Ermächtigung durch neue Rollen,
aber es spielt keine Rolle, ob eine Bildung für das Ausfüllen einer Rolle oder den Gebrauch eines Werkzeugs nachgeholt werden muß.

Bei den anderen beiden Auswirkungen besteht vor allem der Unterschied, daß die Auswirkungen der Entwicklung der Bildung allen zu Gute kommen können, während jene der Entwicklung der Partnerschaften und Lebensgrundlagen lediglich Lasten umverteilen.

Eine kleine Bemerkung hierzu, um nicht Dinge zu suggerieren, welche so nicht stimmen: Die Entwicklung der Partnerschaft im Zeitalter der Wacht beruht selbstverständlich auch auf einer Entwicklung der Bildung, selbst wenn andere Teile der Bildung in Form des Pantheons feststehen, nämlich einer solchen, welche mit der Verbesserung der Erfüllung der Aufgabe einhergeht.

Hinsichtlich der Entwicklung der Bildung gilt, daß, wenn sich Rollenverfeinerung und technologische Ermächtigung beschleunigen, mehr Menschen ihrem (subjektiven) Glauben folgen als zuvor, und wenn sie sich verlangsamen, weniger. Eine solche Beschleunigung trat gegen 1600 ein, und bereits gegen 1800 kam es zu einer Verlangsamung, welche aber erst 1950 richtig durchschlug. Indem die Bildung an Gewicht gewann, gewann auch das Genie an Prestige, und indem sie an Gewicht verlor, trat auch das Genie hinter der Modernisierung der Gesellschaft zurück.

Diejenigen, welchen die Bildung am Herzen lag (die Gestimmten), nahmen es hin, denn mit der Modernisierung stieg auch der allgemeine Bildungsgrad.

Das harte Problem heute ist, daß die künstliche Intelligenz zwar zu einer technologischen Ermächtigung führt, aber die sich daraus ergebende Rollenverfeinerung desaströs ist, und das weiche, daß wir in einem politischen System leben, in welchem es nicht möglich ist, Rollenverfeinerungen direkt anzugehen, sondern immer nur in Folge technischen Fortschritts, wie es der generative Zykel des Zeitalters der Werke nunmal erfordert, an welchem seit Aurelius Augustinus keine Zweifel angemeldet wurden, auch wenn es bisweilen zu Protesten gegen seine Auswirkungen kam, und mehr sehe ich bei Theodore John Kaczynski auch nicht, denn er bemüht sich ja nicht, anderen seine Unangemessenheit begreiflich zu machen, sondern drückt lediglich seinen persönlichen Ekel vor ihm aus.

Und deshalb ist es nun dahin gekommen, daß die Bildung nur um ihrer selbst Willen entwickelt wird, die allgemeine Bildung stagniert und Aufstieg und hierarchische Ermächtigung die einzigen Interessenverbindungen sind, aber zugleich natürlich auch Interessenentzweiungen bewirken.

Und das heißt: Es gibt keine zivile Herrschaft mehr. Alle Entscheidungen werden nach militärischen Kategorien getroffen.

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22. Juni 2023

Aussichten als Wahrnehmungsfokussierungen auf Besinnungsansätze

Ich habe die Aussichten, Aufmerksamkeit, Verständnis und Bedacht, sowie Vertrautheit, bisher eher vage gehalten, weil ich es seit nun 9 Jahren vermeide, mich mit der Frage nach der Koexistenz von Vorstellungen und Wahrnehmungen zu befassen, welche mich damals weitgehend hilflos zurückließ. Seitdem habe ich indes die nötigen Einsichten gewonnen, um sie zu beantworten, was hiermit geschehe.

Die Eindrücke, welche unsere Wahrnehmung bilden, sind von unterschiedlicher Art, wobei die Art durch die Weise bestimmt wird, auf welche wir uns auf sie beziehen. Eine Weise, diese Arten zu beschreiben, besteht darin zu sagen, daß Eindrücke entweder zur linearen, netzförmigen oder punktförmigen Zeit gehören, eine andere darin, linear- und netzförmigzeitliche Vorstellungen und Wahrnehmungen zu unterscheiden.
  • Die Aufmerksamkeit ist auf linearzeitliche Wahrnehmungen gerichtet,
  • die anschauliche Vertrautheit auf linearzeitliche Vorstellungen,
  • die kategorische Vertrautheit auf netzförmigzeitliche Vorstellungen,
  • das Verständnis auf netzförmigzeitliche Wahrnehmungen und
  • der Bedacht im Falle von Taten auf linearzeitliche Vorstellungen und im Falle von Haltungsannahmen auf netzförmigzeitliche Wahrnehmungen.
Linearzeitliche Vorstellungen und Wahrnehmungen sind abgesehen von ihrem Auftreten in unserem Besinnungskreislauf, linearzeitliche Vorstellungen ergeben sich immer aus Ausmalen und manchmal aus Erwachen und Einlösen, linearzeitliche Wahrnehmungen hingegen nie aus einer dieser drei Besinnungen, gleichartig.

Netzförmigzeitliche Vorstellungen sind Verhältniseindrücke (Platons Ideen), welche unser Befinden betreffen, also seinen Ort, seine Zeit und seine Umgebung, sowohl weltlich als auch gedanklich. Dieser Bezug ist aber vage und läßt sich nicht formalisieren, mit anderen Worten lediglich eine praktische Hilfe dabei, zu versuchen, das Verhältnis auf seinen wahrscheinlichen Bezugspunkt zu beziehen.

Dies kann auf zwei Weisen geschehen,
  1. bei der Reflexion der netzförmigzeitlichen Vorstellung und
  2. bei der Einlösung einer auf ihr beruhenden netzförmigzeitlichen Wahrnehmung.
Netzförmigzeitliche Wahrnehmungen sind Eindrücke von gegenstandsbezüglichen Verhältnissen, das heißt Begriffseindrücke (ebenfalls Platons Ideen) oder auch schlicht Verständnisse, und im Normalfall gehen wir bei der Reflexion eines Befindenseindrucks zum Begriffseindruck seines Namens über, also wie wir das nämliche Befinden nennen. Wenn wir diesen Begriff dann einlösen, gelangen wir zum Befindensverhältniseindruck zurück, aber wir können mehr als das einlösen, zum Beispiel, was wir alles über dieses Verhältnis wissen, welche Aussagen über es wir als wahr annehmen, und wo dieses Verhältnis überall auftritt, und es ist bei dieser letzten Einlösung, wo wir, wenn wir unser Befinden verstehen wollen, an unsere nähere Umgebung denken sollten, etwa wenn wir erkennen, daß das Verhältnis einen drohenden Verlust beschreibt, und also zusehen sollten, uns klarzumachen, was uns verlorenzugehen droht.

Es ist aber auch möglich, bei der Reflexion das Befindensverhältnis gleich richtig zu beziehen und zum entsprechenden Begriff überzugehen.

Wie auch immer, Ziel der Einlösung ist es zunächst, das eigene Befinden zu verstehen und dann, in einer weiteren Einlösungsetappe, eine geeignete Antwort auf es zu finden, welche im Falle einer Tat eine linearzeitliche Vorstellung ist und im Falle einer Haltungsannahme ein als Kriterium des Befindens fungierendes Verständnis samt eines die Reaktion auf es bestimmenden Verständnisses.

Beim Ausmalen begegnet uns unser Befinden hingegen anschaulich linearzeitlich vorgestellt und wird, Gott weiß wie, von einer ebensolchen Vorstellung beantwortet.

Beim Auslösen gibt es nun wieder zwei verschiedene Fälle,
  1. entweder wir lösen eine Anstrengung aus, von welcher wir erwarten, die linearzeitliche Vorstellung wahrnehmbar werden zu lassen, oder
  2. unsere Anstrengung ändert unsere Haltung dahingehend, auf ein bestimmtes Befindensverständnis stets nach der Einlösung eines bestimmten Reaktionsverständnisses zu reagieren.
Letzteres wirft die Frage auf, wie genau wir unsere Haltung ändern. Nun, es geschieht, und wir wissen, daß es geschehen ist, weil es mit einer Änderung unserer Stimmung einhergeht. Stimmungen, wie alle Gefühle, sind ebenso wie Anstrengungen punktförmigzeitliche Eindrücke, und können oftmals mit ihnen in Zusammenhang gebracht werden, etwa beim Öffnen oder Schließen einer Hand, welcher Vorgang ja eine gewisse Zeit dauert, während der wie die entsprechende Haltung annehmen. Instruktiv ist aber vor allem die Anreicherung einer linearzeitlichen Wahrnehmung um ein Verständnis dadurch, eine Gruppe von Gegenständen aufzugreifen, etwa die Finger einer Hand, um dabei zu bleiben, wann nämlich der Gegenstand, auf welchen sich das Verständnis bezieht, die eigene Stimmung ist, welche die fortwährende Haltung, just diese Gruppe gegenständlich zu erfassen, widerspiegelt, und es uns dadurch erlaubt, die Gegenstände der Gruppe als in einer bestimmten endlichen Menge enthalten zu verstehen, bestimmt nämlich durch die Stimmung.

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21. Juni 2023

The history of the elected pseudogentry

I wondered in the previous post, how anybody could've come up with the idea to periodically elect a gentry for himself and I think the question demands that I put things into perspective.

What happened in England was that the gentry wanted more say in the spending of the taxes, which led to the English Civil War and really all of England's subsequent history until the Reform Act of 1832, but because of the importance of the American Revolution, we have to take it step by step.

So, after a little back and forth, England became a constitutional monarchy, and the power of the crown lay in the hands of the House of Lords, which shared power with the House of Commons, which before 1832 was dominated by the gentry as well. The House of Commons was corrupt, many members of parliament, so called cronies, were in the pay of the crown, i.e. the higher aristocracy represented by the House of Lords. The remaining members of parliament resented this and wanted reform, but for the entirety of he 18th century nothing was done.

A remark on representation. In order for a representation to be effective, it is necessary that the represented party is united, because only then are the representatives bound by the party interest. The higher aristocracy's privileges united it effectively, but the rest of the gentry was not effectively enough united.

That was the backdrop before which the U.S. Congress and Senate were established. It stands to reason to assume that the privileged class in the United States thought that it would be able to control these institutions just like the privileged class in England controlled their counterparts there. At the same time they made every American part of the gentry, excluding only slaves and women.

And hence the periodically elected pseudogentry came into being as a group of quasi-cronies, which gave an appearance of representedness to the public. This was done as a gift of sorts, but also anticipating trouble further down the road.

Back to England. As cities grew more powerful, they excerted more pressure on the crown to be better represented. However, it was clearly not in the interest of the crown to let that happen. But then first the Irish demanded that Catholics be represented, and when that passed under threat of force hitherto sceptical factions within parliament and society started to consider the cities as allies against Catholic subversion. So, again under threat of force, the Reform Act was passed, this time not as a gift or an elegant means of control, but as a recognition of a shift in power, as a compromise between the higher aristocracy and the urban bourgeoisie.

That's why we have parliamentary democracy today: because it lends itself to corruption, but less so than the unreformed parliamentary system before it, as a result of a struggle for more say in the spending of taxes, which stalled at that point, really an artefact of late aristocracy, or more precisely timocracy, which makes it an institution of oligarchy. However, politics these days have turned to other battlefields and parliamentary democracy has become synonymous with democracy itself in a clear sign of civic decay.

Political parties, by the way, have an effect on the corruption of members of parliament, but in today's lobbying culture that effect has become more of a platform than a shackle, and even if it was a shackle: society is only as united as it is, political parties can't create unity and what good is a rabidly partisan parliament? Better then to fight the battles on single issues, as in a direct democracy.

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19. Juni 2023

Politische Systeme vor dem Hintergrund der Delegations- und Koordinationsverhältnisse

Die Delegations- und Koordinationsverhältnisse lassen sich sehr prägnant vorstellen, nämlich als
  • Gefolgschaft der Diener bei delegierter Erfahrung,
  • Anpassung der Kandidaten an die delegierte Haltung,
  • Handlangung der Auftragnehmer bei delegierten Vorhaben,
  • Gemeinnützigkeit bei koordinierter Erfahrung,
  • Alliiertheit bei koordinierter Haltung,
  • Verfassung durch koordinierte Vorhaben,
  • Hilfsbereitschaft bei wechselseitiger Gefolgschaft,
  • Sitte aufgrund wechselseitiger Anpassung und
  • Markt aufgrund wechselseitiger Handlangung,
wobei letztere drei sich von alleine einstellen und keines politischen Systems bedürfen.

Von den vorgenommenen genaueren Unterscheidungen interessiert hier nur jene der Verfassung, welche ich wie folgt fassen möchte: Verfaßt werden
  • sittliche Verträge (Umgangserleichterungen),
  • außenpolitische Verträge (Beistandsschwüre),
  • Gehege (Standgestaltungen, materielle Infrastruktur),
  • Mannschaften (Ensembles) und
  • Schulen (Schulen), sowie durch
  • Verschwörungen (Orden zur äußeren Beziehungsgestaltung),
wobei Verschwörungen Andere verfassen und die übrigen Formen Selbstverfassungen sind, von welchen die erste, also die sittlichen Verträge, wiederum auch ohne politisches System zustandekommt.

Die übrigen vier Felder bleiben also als Aufgaben der Politik:
  • die Außenpolitik,
  • die Gehegeerrichtung (Straßenbau etc.),
  • die Mannschaftsformung (Milizenbildung etc.) und
  • die Schulbildung (Fakultätengründung).
Soviel also zum Hintergrund. Betrachten wir nun vor ihm die zeitgenössischen politischen Systeme.

Gefolgschaft gab es etwa unter Hitler, Anpassung gibt es heute in China, also die Anpassung des Volkes an die Haltung seiner Regierung, und umgekehrt in den westlichen Demokratien, aber nur was ihre öffentlichen Reden angeht, was natürlich auch ein Problem ist, also einen Politiker hinreichend zu durchschauen, um sich ein Urteil darüber bilden zu können, ob seine Haltung die richtige für sein Amt ist. Ich möchte meinen, es ist leichter, darüber zu entscheiden, wieviel Geld für den Straßenbau ausgegeben werden sollte, als darüber, wer die Steuergelder nach seinem Belieben ausgeben dürfen sollte. Handlangung gibt es folglich in eben diesen westlichen Demokratien, wo die sprachlich Angepaßten die dadurch an sich gerissenen Steuergelder zur Erteilung von Aufträgen ausgeben. Gemeinnützigkeit gibt es weitgehend unabhängig vom politischen System, und Alliiertheit gibt es als Ausprägung einer multipolaren Welt nur gegen den Widerstand der Monopolaristen. Und Verfassung? Nun, die einzigen beiden existenten Formen der Verfassung sind die durch Verschwörung und die durch direkte Demokratie.

So, und damit habe ich die parlamentarische Demokratie endlich philosophisch erfaßt, was bei einer derart kuriosen Einrichtung durchaus nicht im Rahmen des natürlichen Gangs der Untersuchung geschehen kann: Natürlich ist nur, daß die Gentry unabhängiger vom englischen König werden wollte, auf den Gedanken, sich alle vier Jahre eine neue Gentry zu wählen, muß man erst einmal kommen! (Gestatten, Baron von Schwatz!)

Ich vertrete natürlich die Selbstverfassung, zuletzt hier.

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17. Juni 2023

Selbständige und angeleitete Wege aus der Unvorbereitetheit in den drei Zeitaltern

Bevor wir zum eigentlichen Thema dieses Beitrags kommen können, müssen wir unsere Bewältigung in Entwicklungsmustern genauer betrachten.

Anfänglich stehen wir Entwicklungsmustern unbeholfen gegenüber, da wir unsere Verlegenheit in ihrer Eingezogenheit nicht verstehen. Also positionieren wir uns, um verschiedene Eingezogenheiten auszuprobieren, also günstigere Entwicklungsmuster zu finden, wobei wir aber auch keine Gewähr haben, daß uns das gelingt, und wenn es uns gelingt, stellen wir oftmals fest, daß wir ein solches Entwicklungsmuster zwar verstehen, es aber nicht zu der Bewältigung hinreicht, welche wir im Sinn haben.

Indes lernen wir auf diese Weise verstehen, welche Anforderungen die Bewältigung an die Eingezogenheit stellt und schließlich auch, uns nach ihr auszurichten, etwa wenn wir lernen fahradzufahren.

Und nachdem wir soweit sind, beginnen wir, unsere Abhängigkeiten in dieser Eingezogenheit zu bedenken und ihnen in Manövern zu begegnen, etwa indem wir uns beim fahradfahren in die Kurve legen, von wessen Ratsamkeit wir uns überzeugt haben.

Das wichtigste Entwicklungsmuster ist aber die Entfaltung der Geschichte, und unsere Positionierung in ihr sucht die Frage zu beantworten, wo wir stehen, also wie es sich mit unserer Eingezogenheit überhaupt verhält, soweit sie für unsere Rolle in der Geschichte relevant ist. Und wenn wir meinen, das Nötige zu erfassen, fragen wir uns, was sich vollzieht, um das Entwicklungsmuster als solches zu verstehen und die Verhältnisse, von welchen wir abhängig sind, aufrechtzuerhalten, was durchaus auch so beim fahradfahren lernen stattfindet, nur daß das einzige, was sich dort vollzieht, darin besteht, daß das Fahrrad anfängt umzufallen, und wir nicht lange danach fragen müssen.

Die Positionierung zur Entfaltung der Geschichte behandelte ich zuvor als Herausforderung und die Frage danach, was sich vollzieht, als Bemerken einer Anbahnung. Ich habe also im Dezember 2012 das Gefühl gehabt und habe es seit letztem Monat wieder, das Nötige zu erfassen, und erwarte nun die Anbahnung des Zeitalters der Wunder, um es kurz zu machen, und die Reaktionen derer auf es, welche es nicht verstehen, während ich damals lediglich den Zerfall der damaligen Autorität erwartete, welcher sich heute ja bereits nahezu vollständig vollzogen hat.

Kommen wir nun also zu den selbständigen und angeleiteten Wegen aus der Unvorbereitetheit in den drei Zeitaltern. Unvorbereitetheit begegnet uns in drei Gefühlen (Zuwiderheiten), nämlich
  • Unbeholfenheit, welche uns zur Positionierung in ein Entwicklungsmuster,
  • Ignoriertheit, welche uns zur Überzeugung von einer Behandlung und
  • Mißachtetheit, welche uns zur Wappnung durch eine Abzielung treibt,
sofern wir unserer Unvorbereitetheit selbständig begegnen und uns in
  • unserer Unbeholfenheit nicht behelfen lassen,
  • unserer Ignoriertheit nicht bedrängen und
  • unserer Mißachtetheit nicht belohnen.
In jedem Zeitalter sind wir nun in Fragen der persönlichen Entwicklung (2. Phase des generativen Zykels) angehalten, uns selbständig vorzubereiten, und in Fragen der gemeinschaftlichen Entwicklung (3. Phase des generativen Zykels), uns anleiten zu lassen.

Allerdings werden in jedem Zeitalter Anstrengungen unternommen, um die persönliche Entwicklung in eine bestimmte Richtung zu lenken, und so kommt es, daß jedes Zeitalter unter zwei Sternen steht, einem anfänglichen, welcher zur Orientierung der persönlichen Entwicklung dient, und einem schließlichen, welcher die gemeinschaftliche Entwicklung anleitet, und diese Sterne habe ich im vorigen Beitrag betrachtet, nämlich
  • Behelfung durch Himmel und Hölle,
  • Bedrängung durch Reinkarnation und
  • Belohnung durch willkürliche Gewalt.
Genauer gesagt dienen Himmel und Hölle im Zeitalter der Werke dazu, die Positionierung im Rahmen der Lehre auf das Entwicklungsmuster der Entfaltung der Geschichte hinzulenken, was in unserem Zeitalter aber nicht besonders gut geklappt hat. Vielmehr haben sich die germanischen Neuchristen auch weiterhin für Blitz und Donner und so weiter interessiert und deren Entwicklungsmuster durch sich positionierende Versuchsanordnungen zu verstehen versucht.

Und als die technologische Entwicklung Fahrt aufnahm, traten Himmel und Hölle dann hinter der Belohnung durch den technischen Fortschritt zurück, wobei die Kriterien dieser Belohnung heute eben Monster erzeugen.

Im Zeitalter der Wunder dient die Reinkarnation, oder das tatsächliche Hinüberwachsen, dazu, Überzeugungen im Rahmen der Teilhabe von der Behandlung der sich entfaltenden Geschichte zu gewinnen, indem sie die Verbundenheit von allem betonen.

Und wenn die Entwicklung von Glauben Fahrt aufnimmt, bieten sich Himmel und Hölle als Mittel zur Behelfung von Glaubensschülern an.

Es wäre interessant zu klären, wie alt die Vorstellung von Himmel und Hölle ist, aber mit Blick auf das Durcheinander von Reinkarnation und Himmel und Hölle, beispielsweise im Phaidros, glaube ich nicht recht daran, daß es möglich ist. Ob der beschriebene Wechsel der Sterne vor der Seßhaftwerdung stattgefunden hat, muß also fraglich bleiben.

Übrigens kann man das Hinüberwachsen natürlich auch als Himmel betrachten und die Vernachlässigung der Seele als Hölle, aber hier ist von Paradiesgärten und Pech und Schwefel die Rede. Indes, es besteht die Möglichkeit, daß die Wahrheit im Zeitalter der Wunder ebenso zur Behelfung der Glaubensschüler dient, wie die Karikatur.

Und im Zeitalter der Wacht dient willkürliche Gewalt in Form von Peitschenhieben dazu, die Wappnung im Rahmen der Aufgabe auf dieselbe hinzulenken.

Und wenn die Entwicklung von Spezialisten Fahrt aufnimmt, dient die Reinkarnation dazu, angebotene Rollen in Partnerschaften schmackhafter zu machen, wobei der Unterschied zwischen Kastenwesen und berufsspezifischen Göttern darin besteht, daß die genaue Arbeitsstelle durch den Gott noch nicht festgelegt ist, sondern nur ein Verständnis der Entfaltung der Geschichte, welches einem (oder mehreren) bestimmten Beruf(en) angemessen ist.

Da diese Verständnisse aber mit komplexeren Partnerschaften zunehmend anachronistisch werden, muß im darauffolgenden Zeitalter der Werke jeder ein neues persönliches Verständnis entwickeln, diese Verständnisse werden im folgenden Zeitalter der Wunder mitteilbar und zur Grundlage von bewußten Bewegungen in der Geschichte, welche im darauffolgenden Zeitalter der Wacht zu Standardaufgaben führen, welche zunehmend komplex koordiniert werden, bis die gewonnen Geschichtsverständnisse wieder zerbrechen und sich der Kreis schließt.

Heute sehe ich das entscheidende Verständnis darin, daß Transzendenz, und insbesondere Telepathie, existiert, daß Gott existiert und wir eine Entwicklung suchen, welche darauf aufbaut. Nun, wer die Beweise hat, wird sie nicht verschmähen, sondern sie zusammenzufügen suchen, bis er die Entfaltung der Geschichte zu behandeln weiß.

Und die Anderen werden zunehmend in den Sog der Ausweglosigkeit hineingezogen werden. Viele Geistliche scheinen mir den Glauben als ein Instrument anzusehen, auf welchem sie spielen können, indem sie auf Tasten drücken, wie wenn sie Reflexe auslösten: Gut ist das nicht. Hervorgewürgte Bitten auf Knopfdruck ergeben kein sinnerfülltes Ganzes. Ich wünsche mir den Test nicht, nur den Ausweg. Aber er läßt sich nur aus der eigenen Erfahrung heraus beschreiten.

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14. Juni 2023

Jenseitsvorstellungen in ihrer Wirkung als Lageermessungstrichter

Ich sprach im drittletzten Beitrag etwas flapsig von Psychopathen, einen Begriff, welchen ich aus begriffslogischen Gründen ablehne, da eine leidende Seele eine gesunde ist und eine unempfindsame eine kranke, und also ziemt es sich, genauer zu erklären, was ich damit meinte.

Interessanterweise werden die verschiedenen Typen dieser sogenannten Psychopathen durch die Jenseitsvorstellungen der sie beherrschenden Kultur bestimmt, wobei das Psychopathische darin besteht, das sich in diesen Vorstellungen ausdrückende Herrschaftsprinzip unverschämt, also ohne Scham, es schlechter anzuwenden, und schamlos, das heißt ohne Scham, nichts eigenes zu schaffen, aufzunehmen.

Ich sprach im vorigen Beitrag davon, wie sich unsere Lageermessung entwickelt, wie wir beginnen,
  • unsere Verlegenheit,
  • die Gesetzmäßigkeiten und
  • den Stand der Kunst
zu verstehen, doch bevor wir das tun, sind wir also
  • arglos,
  • gutgläubig und
  • hilflos,
und die populäreren Jenseitsvorstellungen bauen darauf auf.

Bevor ich diese Untersuchung nun fortsetzen kann, muß ich zunächst ein paar Dinge zu ihrer besseren Einordnung erörtern.

Zum ersten, was die natürliche Jenseitsvorstellung ist, nämlich das zeitlich begrenzte Talent des irdischen Lebens einzusetzen, um in die jenseitige Existenz hinüberzuwachsen. Darin stimmen auch alle Hochreligionen überein, aber nur in ihren inneren Zirkeln, also unter jenen, welche sich für's Mönchdasein entschieden haben. Die jenseitige Existenz wird dann in etwa so gedacht, wie Christus Seine beschreibt, also den Vater zu bitten, jene zu erhören, welche in Christi Namen beten, was die katholische Kirche auf alle Heiligen verallgemeinert hat und George Lucas auf Obi-Wan Kenobi, aber die hinduistischen und buddhistischen Vorstellungen laufen auch auf nichts anderes hinaus.

Zum zweiten, worin die charakteristische Spannung zwischen Erziehung und Bevormundung besteht. Selbstverständlich
  • ebnen wir dem Arglosen den Weg,
  • lehren den Gutgläubigen und
  • helfen dem Hilflosen,
doch wenn es uns darum geht,
  • den Arglosen auf einem vorbestimmten Weg zu halten,
  • den Gutgläubigen auf vorbestimmte Lehren zu verpflichten und
  • dem Hilflosen durch vorbestimmte Mittel zu helfen,
so bevormunden wir sie, und dies geschieht durch die populäreren Jenseitsvorstellungen.

Den Arglosen wird durch Himmel und Hölle der Weg zu ihren höheren Aspirationen geebnet, indem sie angehalten werden, an das Gemeinwohl zu denken. Zugleich werden sie aber auch an die moralische Autorität der Geistlichkeit gebunden, und nach einer gewissen Zeit verstehen sie die Mechanismen, mit welchen die Geistlichkeit sie auf ihrer vorgesehenen Bahn hält. Und da es ihrer Natur widerspricht, so gehalten zu werden, werten sie das Vorgehen der Geistlichkeit als arglistig und beginnen womöglich, selber arglistig zu werden.

Diese Arglist, die erste Ausprägung der unverschämten und schamlosen Anwendung eines sich in einer Jenseitsvorstellung ausdrückenden Herrschaftsprinzips, sieht man indes nur bei Arabern, da sie die einzigen sind, welche heute noch an Himmel und Hölle glauben, und als sich die Europäer von ihnen abwandten, handelten sie zwar unverschämt, aber nicht schamlos, und äfften die Kirche nicht einfach nach, sondern ersetzten ihr Herrschaftsprinzip und ihre Jenseitsvorstellungen durch andere. Genauer gesagt betrachteten sie den Himmel nur als ein billiges Versprechen, welches sie durch diesseitige zu ersetzen trachteten, wozu es der Tatkraft bedurfte, welche sie durch die Vorstellung, daß es nichts außer diesem Leben gäbe, noch zusätzlich aufwerteten, doch dazu weiter unten mehr.

Den Gutgläubigen wird durch die Reinkarnation gelehrt, die Existenz als Mensch zu schätzen, wozu gehört, die Menschen nicht zu gängeln, sondern ihnen zur bestmöglichen Entfaltung ihrer Natur zu verhelfen, wiewohl diese natürlich als durch ihre Geburt an ihrer jeweiligen Stelle in der Gesellschaft bestimmt angesehen wird - abgesehen von jener der Mönche, wenigstens heutzutage.

Und jene Inder, welche diese Art des Lehrens unverschämt und schamlos für ihre eigenen Zwecke anwenden, sind Betrüger.

Und den Hilflosen wird durch den fürsorglichen Atheismus unter die Arme gegriffen, aber auch nicht, um sie schließlich eigenständig laufen zu lassen, sondern um sie als Zahnräder einzupassen.

Und jene Europäer, welche ihre Mitmenschen als hilflose Wichte betrachten, welche alles mit sich machen lassen, und entsprechend zynisch mit ihnen umspringen, unverschämt und schamlos die Methoden der politischen Wissenschaft nachäffend, sind Monster.

Also,
  • den Arglosen den Weg zu ebnen, bringt sie ihrer Verlegenheit auf sanfte Weise näher, aber es zu übertreiben, macht sie arglistig,
  • die Gutgläubigen zu lehren, bringt sie den Gesetzmäßigkeiten auf sanfte Weise näher, aber es zu übertreiben, macht sie zu Betrügern, und
  • den Hilflosen zu helfen, bringt sie dem Stand der Kunst auf sanfte Weise näher, aber es zu übertreiben, macht sie zu Monstern.

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12. Juni 2023

Bestimmtheit, Synthese und Analyse der Lageermessungen

Die Rückschauen bilden die Komponenten der Lageermessungen,
  • die Verantwortlichkeiten jene des Standes (etwa eines Fußballspiels, vormals Lage),
  • die Abhängigkeiten jene der Verlegenheit und
  • die Gültigkeiten jene der Gesetzmäßigkeiten (vormals Verhältnisse),
wobei Verantwortlichkeiten, Abhängigkeiten und Gültigkeiten selbst auf Gesetzmäßigkeiten beruhen, nämlich
  • Verantwortlichkeiten auf Gewährs- und Begleitzuständen,
  • Abhängigkeiten auf Gewährs- und Begleitumständen und
  • Gültigkeiten auf Gewährsgegenständen und Begleitverhältnissen,
Zustände, Umstände, sowie die im Anschluß erwähnten Anzeichen und Erscheinungen formal aus zwei in einem Verhältnis zu einander stehenden Gegenständen bestehen und Gesetzmäßigkeiten zwischen Gewährsverhältnissen zwischen Gegenständen und Begleitverhältnissen zwischen eben denselben Gegenständen.

Zugleich werden die Lageermessungen durch die Bildenden bestimmt,
  • der Stand durch die Abzielung, also über welche Zustände wir uns rechenschaftgeben,
  • die Verlegenheit durch das Entwicklungsmuster, also nach welchen Umständen wir uns ausrichten, und
  • die Gesetzmäßigkeiten durch die Haltung, direkt durch die Vorhaltung und mittelbar durch die Bestrebung und den Umgang, also welche Anzeichen und Begleiterscheinungen wir berücksichtigen.
Zu letzterem: Stände und Verlegenheiten können durch die Zu-, beziehungsweise Umstände auf welchen ihre Komponenten beruhen, formalisiert werden, doch die Gesetzmäßigkeiten nicht, denn an der gesetzmäßigen Begleitung von Gegenständen durch Begriffs- oder Verhältniseindrücke sind wir nicht interessiert, sondern an der gesetzmäßigen Begleitung von Anzeichen durch Erscheinungen.

Wenn wir Erlebnisse bedenken und dabei aufgrund einer angenommenen Gesetzmäßigkeit
  • die Verantwortung für einen Zustand übernehmen,
  • die Abhängigkeit von einem Umstand akzeptieren oder
  • die Gültigkeit eines Verhältnisses,
verzeichnen wir Gewährs- und Begleitzustand, Gewährs- und Begleitumstand oder Gewährsgegenstände und Begleitverhältnis als potentielle Bestandteile des Standes, beziehungsweise der Verlegenheit oder der Gesetzmäßigkeit, doch während die entsprechende Verantwortlichkeit und Abhängigkeit damit bereits potentielle Komponenten sind, sind es die entsprechenden Gültigkeiten noch nicht. Statt dessen müssen sie erst noch weiter zu Komponenten zusammengesetzt werden.

Und dies geschieht bei der Formalisierung von Entsprechungen. Wir finden einander entsprechende Anzeichen, also zwei einander dadurch entsprechende Mengen von Gegenständen, daß sie in denselben Verhältnissen zu einander stehen (Symmetrie, Homomorphie, Analogie), und formulieren dann eine Gesetzmäßigkeit, nämlich daß derartige Anzeichen mit Begleiterscheinungen (anderen Verhältnissen zwischen denselben Gegenständen) verbunden sind, welche wir einer oder auch beiden Gegenstandsmengen abgewonnen haben.

Mit anderen Worten erfolgt die Analyse des Standes und der Verlegenheit auf der Grundlage der Verzeichnung von Gesetzmäßigkeiten im Rahmen des Bedenkens, während die Gesetzmäßigkeiten durch Formulierung im Rahmen der Formalisierung synthetisiert werden müssen, doch die dazu nötige Analyse der Verhältnisse beruht wiederum auf der Verzeichnung von Gesetzmäßigkeiten, nämlich jenen der Begriffs- oder Verhältniseindrucksbegleitung.

Formalisierung als Bezeichnung für die Verfolgung von Entsprechungen scheint etwas eng gewählt zu sein, doch wie wir jetzt ja gesehen haben, erfordert jede Art der Verzeichnung eine solche Verfolgung, um die Gesetzmäßigkeit zu formulieren, welche verzeichnet wird, und deshalb geht sie schon in Ordnung: Alles Formale ist angenommene Gesetzmäßigkeit, gleich ob es Zustände, Umstände, Gegenstände und Verhältnisse oder Anzeichen und Begleiterscheinungen betrifft, bei der Verantwortlichkeit übrigens zwischen einem vorgestellten Entschluß als Gewährszuständen und der sich ergebenden Wahrnehmung als Begleitzuständen.

Anmerkung. Kurz gesagt, nenne ich Begriff, was Platon λόγος oder ἰδέα nennt (und Johannes λόγος), und Begriffseindruck, was Platon ἰδέα nennt. Ganz optimal ist das natürlich nicht, und deshalb möchte ich an dieser Stelle noch Begriffsgegenstand für das, was Platon λόγος nennt, einführen. Begriffsgegenstände entstehen dadurch, daß Verhältnisse zwischen Gegenständen reflektiert und dadurch selber zu Gegenständen werden, welche zu den ursrpünglichen Gegenständen im Verhältnis des Sichbeziehens stehen. (Begriff und Verhältnis verwende ich in solchen Gedankengängen stets austauschbar, gerade wie λόγος beides umfaßt.)

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9. Juni 2023

Die Notwendigkeit der abendländischen Kriege

Ihr werdet hören Kriege und Geschrei von Kriegen; sehet zu und erschreckt euch nicht. Das muß zum ersten alles geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da.
Die Notwendigkeit der dynastischen Kriege, welche am Anfang der Geschichte des Abendlands stehen, folgt aus den Ehrbegriffen der Geschlechter, welche zum christlichen Adel bekehrt wurden.

Die Notwendigkeit der auf sie folgenden Religionskriege ergab sich aus dem Bestreben, dem angenommenen Glauben selber, ohne römische Vormundschaft, Gestalt zu geben.

Die Notwendigkeit der Allianzenkriege nach dem 30 jährigen bestand in den Erfordernissen der Entwicklung der verschiedenen Kolonialreiche.

Die Notwendigkeit der mit Napoléon beginnenden Systemkriege ergibt sich aus der durch den industriellen Fortschritt begründeten Furcht der verschiedenen Staatsapparate vor einander.

Der letzte Systemkrieg war der Zweite Weltkrieg. Seitdem ist, bei gleichbleibender Furcht der verschiedenen Staatsapparate vor einander, Kriegsmüdigkeit eingetreten. Statt gleich Systemkriege gegen einander zu führen, sind die Staatsapparate dazu übergegangen, sich gegenseitig auf der ideellen, funktionalen und materiellen Ebene zu kontrollieren,
  • auf der ideellen durch Bevormundung, einer speziellen Beholfenheit, welche in der heutigen Zeit sicherstellt, daß das Volk die internationalen Übereinkünfte seiner Regierung nicht aufkündigt,
  • auf der funktionalen durch Bevorzugung, einer speziellen Bedrängtheit, nämlich durch das Angebot des Freihandels und das von Investitionen, deren Ziel es ist, die verschiedenen Staatsapparate von einander abhängig zu machen, und
  • auf der materiellen durch Beeinträchtigung, einer speziellen Betroffenheit, üblicherweise durch Stellvertreterkriege.
Die Effektivität dieser Kontrolle ist indes fragwürdig, und je weniger politischen Einfluß das Volk hat, desto mißtrauischer wird es natürlicherweise, und so steht es wieder vor einem Religionskrieg, um aus seiner Bevormundung im speziellen und der Furcht der Staatsapparate vor einander im allgemeinen auszubrechen.

Was dabei noch hinzukommt ist, daß der Handel als an seinem eigenen Profit interessierter Mittler ständig mit der politisch gewollten Bevorzugung in Konflikt gerät, und daß er die Bevormundung dahingehend umzulenken bemüht ist, daß seine eigenen Rechte nicht aufgekündigt werden. Und wenn er dabei zu effektiv ist und das internationale Gleichgewicht zu verschieben droht, malt er sich selbst eine Zielscheibe auf die Stirn, denn darin besteht die Notwendigkeit des Krieges des Tiers gegen die Hure. Die Notwendigkeit des genannten religiösen Kriegs wird für das Volk dadurch aber nicht aufgehoben, denn das Tier gestaltet die Bevorzugung nur etwas effektiver, und wirklich gewonnen wird dadurch nur die allgemeine Einsicht, daß etwas grundlegend Neues hermuß.

So ist es, denke ich, allgemein genug gehalten, um sich nicht an Spiegelfechtereien zu verheddern.

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8. Juni 2023

Relying on evidence instead of understanding for once.

I've posted this song already two posts ago, but I'll do it again: Ray Stevens' Everything is beautiful from 1970.

I like the message, to seek God's guidance within and to trust it without. But that's not why I posted it. I posted it because of the way Ray Stevens addresses the audience, namely as equals in this brotherhood of believers. I can relate to that, it's a social contract that I can sign and act upon, something I get and that I can deal with. The horrible thing is, I don't meet anybody anymore who agrees on this. It used to be the standard, but these days I only meet psychopaths, toddlers and kindergarten teachers.

Hence a rather prescient song by Jefferson Starship: I came back from the jaws of the dragon from 1982.

I came back from the jaws of The dragon.
I came back to your heart again.
I came back from the jaws of The dragon.
I came back to your dream again.
Maybe for the first time, it won't be the last time.
I came back to your heart again.
I came back through the jaws of The dragon.
I came back to tell you where I've been.
If I was Sandanista, ohh, I would assassinate somebody
who abused, abused, abused his mighty, mighty privilege.
But then somebody would assassinate me
for abusing my mighty, mighty privilege.
Can't spend the time on the holes.

Can't spend the time on the holes.
Got to eat your donut and forget about the holes.
Don't forget or you might fall in.

Don't forget or you might fall in.
You got to concentrate, concentrate, concentrate.
I'm over the line.
Over the line. Yes I am.
Over the line. You and me.
Over the line.
Don't feel so badly about current anxiety
about your frustrations, emotional uncertainty.
That's the way you're supposed to feel.
That's the way they want you to feel.
Dissatisfaction, dissatisfaction,
massive demoralization, family unit breakdown.
You're supposed to believe that war is imminent
that crime soars and chaos prevails.
Then they give you a moment of sweet, sweet peace
and you become so happy you don't send them to jail.

[Grace Wing] Why not?
I'm over the line.
Over the line. Yes I am.
Over the line. Here we go.
Over the line.

I'm over the line.
Over the line.
Over the line. O.k.
Over the line.

Over the line. Already you.
Over the line. You and me.
Over the line. Just like me.
Over the line.
What good is it to achieve this? And how did they know? Anyway, these days' music perpetually whines about emotional uncertainties and so on* - and I'll not link to it or even embed it here. It's bad, folks, bad. It's sick. You think it benefits you to wipe your ass with decent people while breeding psychopaths? So, what's the idea? Pliable servants and a soft pillow to rest your head on? While the managerial class discusses what to do with all the human trash?

Yeah, well, you are no humanists, no democrats, republicans, perhaps, of a republic of evil, but last it will not, like all its works. You're creating circumstances that can't be disguised, for how do you disguise open contempt? And then, after the necessary adjustment, what do you think you will reap?

* whereas Supertramp helps you understand those uncertainties and thus overcome them.

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7. Juni 2023

Einschüchterung

Überschätzt zu werden hilft, Kriege zu vermeiden,
unterschätzt zu werden, sie zu gewinnen.

Da Schwache Kriege sowieso verlieren, nützt es ihnen also gegebenenfalls, überschätzt zu werden, aber für alle anderen ist es immer ein Fehler zu versuchen, ihre Gegner einzuschüchtern, da sie sich durch dieses offene Bekenntnis zum Vorrang der Macht vor dem Recht nur entschiedenere Feinde machen.

Dies gilt sowohl zwischen den Nationen, wo starke Nationen also froh über ihre relative Stärke sein sollten und unnötige Auf- und Anstachelungen vermeiden, als auch innerhalb von Gesellschaften, wo das offene Bekenntnis zum Vorrang der Macht vor dem Recht zum Ausschluß vom rechtlichen Schutz führt.

Allerdings, wenn eine Fraktion verdeckte Gewalt einsetzt, so muß man die Lage genauer betrachten. Ist die Gewalt so bemessen, daß nur die Betroffenen sie als solche begreifen, also ohne Unbetroffene einzuschüchtern, so kann sich die betroffene Partei nur auf ebensolche Weise zur Wehr setzen, da sie andernfalls selbst öffentlich als ihr Auslöser dastünde, und wenn eine Fraktion öffentlich als ihr Auslöser dasteht, selbst wenn, oder besser gesagt, gerade wenn sich ihre Verstrickung nicht vor Gericht beweisen läßt, ihre Urheberschaft aber eindeutig ist, muß sie damit rechnen, zu einem militärischen Ziel zu werden, und ganz bestimmt, wenn es sich bei der einschüchternden Fraktion um einen Teil eines Staatsapparats handelt, denn in dem Fall besteht die Wahl zwischen einem allgemeinen Krieg gegen den nämlichen Staat und einem Enthauptungsschlag gegen die nämliche Fraktion, möglicherweise auch indirekt durch Zerstörung ihrer Machtbasis.

Ich habe das Gefühl, daß die Lage in den Vereinigten Staaten nicht in eine Art Sezession mündet, in welcher die einzelnen Staaten zunehmend verbissen ihre Rechte gegenüber der Zentralregierung durchsetzen, wie es etwa Ron DeSantis vorgemacht hat und wie es die Rechtssprechung des obersten Gerichtshofs nahelegt. Ich denke, daß dies nicht akzeptiert werden wird, sondern daß extremistische Strömungen auf beiden Seiten des politischen Spektrums bereits seit einiger Zeit gefördert werden, um den flächendeckenden Eindruck einer soziologischen Ausnahmesituation zu erwecken. Wenn diese dann aber zur Begründung von Beschlüssen herangezogen wird, welche der Einschätzung der Bürger widersprechen, so wird das ganze Spiel doch durchschaut und als durch Gewaltandrohung erzwungene Entrechtung erkannt werden. Jedenfalls ist das der Verlauf, welchen ich absehe, und wenn es zu ihm kommt, so tritt statt föderalen Rechtsdisputen der militärische Konfliktfall ein. Es ist nicht direkt so, daß ich ihn erwarte, das wäre zu viel gesagt, aber ich habe noch nie gesehen, daß die Vereinigten Staaten von Amerika vorsichtig agiert hätten, und ich sehe es auch jetzt nicht. Unverändert gilt der Eisenhower'sche Grundsatz: If you can't solve a problem, make it bigger, beziehungsweise der Alexandersche: Wenn du einen Knoten nicht lösen kannst, schlag ihn durch. Die Weisheit eines solchen Vorgehens besteht aber im entschiedenen Beiseitewischen von Kleinlichkeiten, und das setzt eine höhere Warte voraus, welche heute fehlt (und auch im Falle Alexanders nur theoretischer Art war).

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5. Juni 2023

Öffentliche und private Finanzierung

Die private Finanzierung beruht auf dem Verkauf der zu finanzierenden Güter und die öffentliche auf der Erhebung von Steuern.

Es stellt sich also die Frage, wo die Grenze zwischen beiden verläuft: Grundsätzlich sollte die private Finanzierung private Interessen finanzieren und die öffentliche öffentliche, und wenn die öffentliche ausufert, sollten sich die Bürger aufgrund der Schwierigkeit, ihre privaten Interessen zu finanzieren, gegen sie wenden.

In westlichen Demokratien obliegt die Verwendung der Steuergelder der Legislative, welche zutreffender Protektive (von protegieren) genannt würde. Und sofern die Protektive in nationalen Wahlen auf der Basis von Parteiprogrammen gewählt wird, sind es eben diese Parteiprogramme, welche die Grenze zwischen öffentlicher und privater Finanzierung ziehen.

Nun sagte ich, daß sich der amerikanische Lobbyismus nicht mit dem europäischen Demokratieverständnis vertrage, und das liegt eben daran, daß die amerikanische Protektive nicht in nationalen Wahlen auf der Basis von Parteiprogrammen gewählt wird, sondern in Bezirkswahlen auf der Basis von Persönlichkeiten. Wenn dann alle Kongreßmänner und -frauen zusammenkommen, haben sie keine etablierten prinzipiellen Richtlinien zu beachten, an welche ihre Beschlüsse gebunden wären, und so richten sich ihre Beschlüsse eben nach den Interessen jener, welche den höchsten Preis für sie zu bezahlen bereit sind, und das läuft praktisch darauf hinaus, daß sie stets der etablierten Industrie dienen.

Wenn die Industrie nun international verwoben ist, oder gar ganz in ausländischer Hand und die Funktionsweise des Kongresses im Ausland verstanden wird, stellt der Kongreß einen natürlichen Schutzwall für internationale Handelsinteressen gegenüber nationalen Sicherheitsinteressen dar, eigentlich gegen alle öffentliche Interessen, aber wie er die Sicherheitsinteressen durch exorbitante Rüstungsetats beschwichtigt, gibt er auch Geld zur sozialen Abfederung aus, allerdings nicht in weiser Voraussicht, sondern gerade zu dem Grade, wie es zur Eroberung genügend vieler Bezirke notwendig ist.

Mit anderen Worten haben die Vereinigten Staaten von Amerika eine katastrophale politische Verfassung, welche oligarchische Korruption, paranoiden Militarismus und regionale Verelendung garantiert, weil ihre Protektive natürlicherweise selbstherrlich handelt, und nun besteht ihr Bestreben darin, diese Verhältnisse weltweit einzuführen.

Indem China diesen Mechanismus verstanden hat und zu seinen eigenen Zwecken einsetzt, bleibt den Vereinigten Staaten nichts anderes als der fortgesetzte Ausnahmezustand übrig, um ihre öffentlichen Interessen angemessen zu verteidigen.

Dies ist keine rein strukturelle Frage, denn schließlich ließen sich ja strukturelle Änderungen vornehmen, sondern eine Folge der fortgeschrittenen Ausbeutung der Schamlosen. Um das zu erklären, sei auf Ham verwiesen, dessen Schamlosigkeit sein Geschlecht dazu verdammte, in fremden Häusern als Diener zu leben: Es stimmt schon, es ist die kreative Aspiration, sein eigenes Haus zu bauen, welche es schmählich erscheinen läßt, Geschlechtsverkehr ohne Fortpflanzungsabsicht zu suchen, und indem ja jedes Zeitalter die Menschen dazu bringt, ihr Haus so in ihm zu bauen, daß es dadurch voranschreitet und wächst, bis es eben an seine Grenzen gestoßen ist, stehen in den Städten am Ende eines Zeitalters viele prächtige Häuser, welche die Schamlosen anziehen, in ihnen als Diener zu leben, und ihre Eigentümer darauf beschränken, sich dienen zu lassen, ohne selbst weitere Anbauten vornehmen zu können, so daß sie sich schließlich mit ihrer Rolle als Ausbeuter abfinden und alle strukturellen Änderungen beargwöhnen, und ihre Diener auch, finden sie doch in der Pracht des Hauses, in welchem sie dienen, alles was sie suchen.

Ganz ist die kreative Aspiration freilich noch nicht erlahmt, aber im Bereich der künstlichen Intelligenz und Gentechnik wird sie mehr Schaden als Nutzen anrichten, und es bedarf schon ausgeprägter Scheuklappen, um in dieser Zeit noch fröhlich weiter anzubauen. Wie auch immer, die Dynamik zu strukturellen Änderungen fehlt und muß durch den fortgesetzten Ausnahmezustand wettgemacht werden. Sollte dann im künstlichen Ausnahmezustand ein natürlicher eintreten, und zwar in Form höherer Gewalt, und sollten sich alle zu Gefahren hochstilisierten Widersacher dann zurückhalten, so wäre es nur natürlich, wenn das Ausnahmezustandsregiment darüber zu Fall käme.

Übrigens, Trump's Freedom Cities sind ein immerhin theoretisch probates Mittel, die besitzstandswahrende Tendenz der amerikanischen Protektive ohne strukturelle Änderungen zu durchbrechen, aber mir scheint sein ganzes Programm ein bewußter Anlaß zum Seufzen zu sein, was hätte sein können. Nun, wir werden sehen. Und was die Zerstörung New York's betrifft, so scheint es mittlerweile möglich, daß in ihr die Lösung einer Staats- und Verfassungskrise liegt, denn erstaunlicherweise stehen der größten Macht, welche es je gegeben hat, nur sehr wenige Mittel zur Verfügung, um ihr eigenes Schicksal zu bestimmen.

Nun, um zu verstehen, wohin es die Beliebigen bereits verschlagen hat auf ihrer protegierten Bahn, zum Abschluß noch ein kleines Lied, welches ich in diesen Zeiten einfach zu gerne höre.

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3. Juni 2023

Grundthemata und Rechtfertigungsphasen der Gedanken

Entsprechungen, Verbindungen, Anstreben, Veränderungen und Erlebnisse, oder auch Formalisierungen, Auflösungen, Bewältigungen, Auflesen und Bedenken, lassen sich als Rechtfertigungsabläufe über Grundthemen verstehen, und zwar
  • Entsprechungen (Formalisierungen) als Ausrichten, Berücksichtigen und Rechenschaftgeben* über den Verhältnissen, wobei über Entsprechungsannahmen Rechenschaft gegeben wird,
  • Verbindungen (Auflösungen) als Rechenschaftgeben über den Zuordnungen, wobei über den zugeordneten gesondertbezüglichen Gegenstand Rechenschaft gegeben wird,
  • Anstreben (Bewältigungen) als Ausrichten, Berücksichtigen und Rechenschaftgeben in der Welt oder im Falle des Zuordnens wiederum über den Zuordnungen,
  • Veränderungen (Auflesen) als Zurechtfinden in der Welt und
  • Erlebnisse (Bedenken) als Ausrichten über der Erweckung, wobei es sich beim Ausrichten um die Verfolgung der erwachten Rückschau handelt..
Entsprechungsannahmen erfolgen auf der Basis einer eingesehenen Verhältnisentsprechung, das heißt, weil ein Verhältnis eines Gegenstandes dem eines anderen entspricht, wird angenommen, daß auch ein zweites Verhältnis dieses Gegenstandes jenem des anderen entspricht (Diese Frucht ist genauso schwarz wie eine Tollkirsche, also ist sie auch genauso giftig), wobei es aber zwei Arten der Entsprechungsannahmen gibt, nämlich die einfache, wo die angenommene Entsprechung lediglich auf einen konkreten Gegenstand bezogen wird, und die Gesetzesannahme, bei welcher die Entsprechung von jedem Gegenstand angenommen wird, welcher im ersten Verhältnis steht (selbstverständlich handelt es sich bei den Gegenständen im Normalfall nicht um einzelne Gegenstände, sondern um Ensembles, deren innere Verhältnisse von einer bestimmten Art sind, und bei den angenommenen entsprechenden Verhältnissen um ebensolche). Dabei ist es üblicherweise aber so, daß nur dann eine Gesetzesannahme erfolgt, wenn die Entsprechung beider Verhältnisse im konkreten Fall eingesehen wurde (oder auch erst nach hinreichend gründlicher statistischer Untersuchung).

Zuordnungen stellen einen Teilbereich der Verhältnisse dar, nämlich jenen, welcher die Verhältnisse zwischen Bezugsgegenständen und ihren gesondertbezüglichen Gegenständen umfaßt, das heißt Verhältnisse der Art y=f(x), wobei x der Bezugsgegenstand ist, y der bezügliche und f der gesonderte Bezug, also etwa Olaf Scholz = Bundeskanzler (Deutschland). Zuordnungen sind willkürlich, dadurch, daß wir sagen, daß etwas in einem gesonderten Bezug zu einem Bezugsgegenstand stehen möge, steht es in ihm, wenn ich mir sage, daß mein Pseudonym Parmenides sein möge, ist es geschehen: Zwar können wir keine Welten schöpfen, doch Zuordnungen können wir schöpfen.

Über die Erlebnisse und das Zustandekommen der Rückschauen habe ich mich bereits im Detail geäußert, aber nicht dazu, daß wir erst im Laufe unseres Lebens damit beginnen festzuhalten, wann uns eine Rückschau, sei es unsere Verantwortlichkeit, Abhängigkeit oder eine Gültigkeit, zum ersten Mal bewußt wird: Kinder bedenken ihre Durchbrüche nicht, zwar rufen sie sich beim Rechenschaftgeben ihre Verantwortlichkeit in Erinnerung, beim Ausrichten ihre Abhängigkeit und beim Berücksichtigen die Gültigkeit, aber sie bedenken nicht, wie sich diese Dinge bilden, und deshalb sind sie auch nicht dazu in der Lage,
  • für etwas neues Verantwortung zu übernehmen,
  • sich von etwas neuem abhängig zu machen, noch
  • eine neue Gültigkeit einzusehen,
denn nur dadurch, daß, wenn etwas damit zusammenhängendes erwacht, wir es verfolgen, begreifen und benennen, gelangen wir zu jenen. Auch scheint es mir so, daß es eine bestimmte Art von Menschen gibt, welche sich zeitlebens nicht bedenken, einen strahlenden und zugleich blinden (in milderer Form stumpfen) Blick haben, welche sich leicht begeistern lassen und stets von ihrem Wohlergehen überzeugt sind, und aus irgendwelchen Gründen hauptsächlich unter den Spaniern und den Juden (in der Reihenfolge) vorkommen. Nun ja, muß was mit dem Vertrauen auf die Geistlichen zu tun haben. Aber ich glaube nicht, daß wir in diesem Sinne wie die Kinder sein sollten.

* man kann sich natürlich auch auf den Standpunkt stellen, daß Berücksichtigen und Rechenschaftgeben als Teil eines Zuordnens (Anstrebens) erfolgt, welches unsere Haltung neudefiniert. Hier tue ich es aus Gründen der größeren Sinnfälligkeit mit Blick auf die Formalisierung nicht.

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1. Juni 2023

Ein etwas entspannterer Blick

Ich hatte mich vor einiger Zeit gefragt, wohin die Reise geht. Nun habe ich etwas Abstand gewonnen und möchte die Lage wie folgt zusammenfassen.

Die allgemeine politische Freiheit wächst durch Versprechen, welche sie anschließend zwar nicht vollumfänglich, aber doch zu einem substantiellen Grade einlösen muß. Gelingt ihr die Einlösung, so steht ihrem weiteren Wachstum nichts im Wege, aber wenn sie nicht gelingen will, so ist es nötig, steuernd in die allgemeine Freiheit einzugreifen, und zwar durch spezielle.

Es ist ja immer möglich, daß sich frei entwickelnde Umstände nicht zusammenpassen wollen, und was heute konkret nicht zusammenpaßt ist die amerikanische Lobbykultur einerseits und das europäische Demokratieverständnis andererseits. Letzteres ist, so unvorstellbar es für die Europäer ist, den Amerikanern völlig egal. Und deshalb vollzieht sich zurzeit ein Lobbying-Krieg, in welchem die europäischen Völker der amerikanischen Lobbykultur Widerstand leisten.

Eine Kulturänderung ist dabei nicht zu erwarten, da eben nur Widerstand geleistet wird und keine Kulturkritik, aber da der Widerstand prinzipiell ist und nicht auf einen bestimmten Vorgang beschränkt, kann auch nicht einfach alles so weitergehen wie bisher. Die Initiative liegt also bei den Vertretern der zunehmend ungeliebten hegemonischen Kultur, und es ist klar, wie sie das Problem lösen werden, nämlich durch Mittler, Vertrauensmänner, welche das Lobbying gerade zu dem Grade zähmen, welcher nötig ist, um keinen öffentlichen Aufruhr auszulösen.

Klaus Schwab ist in diesem Zusammenhang eine wichtige propagandistische Größe, da sein Konzept des Stakeholder-Kapitalismus einen Mittlungsmechanismus darstellt, welcher das Lobbying nicht im hinreichenden Maße zähmt. Und so werden die Leute schließlich zu der Einsicht gelangen, daß sie die Zähmung nicht Wirtschaftsverbänden überlassen können, sondern daß es dazu einer im Volk verankerten Organisation bedarf, welche seine Interessen gegenüber den Wirtschaftsunternehmen vertritt. Das ist natürlich für Europa nichts neues, aber für Amerika schon, und darauf wird es hinauslaufen, nämlich daß dieser Ansatz global abgesegnet wird, nicht in Form einer einzigen solchen Organisation, sondern in Form eines gemeinsamen Regelwerks lokaler.

Theoretisch entspräche das gerade meinen Vorstellungen, ist es doch sehr allgemein gehalten, aber praktisch wird es nur ein Mittel sein, um die bestehenden ökonomisch-politischen Verhältnisse möglichst unverändert beizubehalten.

Es würde allerdings nicht dazu kommen, wenn die Verteidiger der Bürgerlichkeit das Problem als bürgerliches anerkennen würden und nicht meinten, alles bereits zum besten für die Bürgerlichkeit eingerichtet zu haben. Das höchste Gebot umfaßt, nicht nur selbst gerecht zu sein, sondern auch anderen den Weg zu ebnen, gerecht zu werden. Wenn ein gesellschaftliches Problem besteht, kann nur der Offenherzige die Menschen davon überzeugen, ihm bei dessen Lösung zu helfen, und offenherzig sind die heutigen Verteidiger der Bürgerlichkeit eben nicht, und nur deswegen wird seine Lösung an Stallmeister delegiert werden.

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