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30. Juni 2022

Zusagen und wechselseitige Delegation

Im vorigen Beitrag habe ich die Formen der wechselseitigen Delegation den Formen der Zusammenarbeit verglichen, aber sie lassen sich ebenso gewinnbringend den Formen der Zusagen vergleichen, nämlich
  • die Arbeitsteilung den Versorgungszusagen zur Standgestaltung,
  • das Zusammenwirken den Beteiligungszusagen des Ensembles und
  • die Berichtigung den Verständniszusagen einer Schule.
Versorgungszusagen sind in unserer Gesellschaft Vererbungszusagen und entscheidend für die Eigentümlichkeit der lokalen Verhältnisse verantwortlich, also in wiefern sie das lokale Empfinden widerspiegeln. Als ich auf der Krim war, viel mir die große Dynamik der Menschen dort auf, und im Nachhinein stellt es sich mir nun so dar, daß unter den Russen (welche damals in der Ukraine lebten) die Vererbungszusagen im Vergleich mit den Niedersachsen schwächer ausgeprägt sind und die Arbeitsteilung stärker.

Beteiligungszusagen lassen sich etwa bei Eckbällen im Fußball studieren, wo die angreifende Mannschaft als Ensemble agiert. Wenn allerdings keine Standardsituation vorliegt, müssen die Mannschaften zusammenwirken, weil sie nur so auf die gegnerische Mannschaft reagieren können. Das ist übrigens auch im Krieg so: Der Angreifer kann in einem Manöver als Ensemble agieren, aber die Kriegsentwicklung erfordert das Zusammenwirken der verschiedenen Truppenteile.

Verständniszusagen liegen jeder Tradition oder Schule zugrunde, welche sich ja über ihr jeweiliges Verständnis austauschen. Die Berichtigung, hingegen, entwickelt ihr Verständnis aus der Notwendigkeit der Entwirrung. Betrachten wir etwa die sephardischen Juden, so haben diejenigen von ihnen, welche der Inquisition entgingen, wie Mose ben Jakob Cordovero, ihre Schule weiterentwickelt, wohingegen jene, welche die Inquisition durchliefen, wie Baruch Spinoza, die Scholastik berichtigten, was wohl der Sinn der von Johannes beschriebenen partiellen Versiegelung der zwölf Stämme Israels ist.

Räte, Parteien und Banden lassen sich alternativ durch ihre Zusagen und wechselseitige Delegation kennzeichnen, nämlich
  • Banden durch Beteiligungszusagen und Arbeitsteilung,
  • Parteien durch Verständniszusagen und Zusammenwirken und
  • Räte durch keine Zusagen und Berichtigung,
jeweils innerhalb des sozialen Gefüges (dort Zurückgezogenheit statt Rat), mit anderen Worten also als Grade der Wechselseitigkeitsbegrenzung, wobei die Bande sozial begrenzt ist und die Partei ideell.

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28. Juni 2022

Wechselseitige Delegation

Alle Formen der Delegation können wechselseitig erfolgen, nicht nur die Delegation der Haltung, sondern auch die Delegationen der Vorhaben und Erfahrungen, und wenn sie es tun, handelt es sich in gewisser Weise um Delegationen an den Schwarm, nämlich bei
  • der Arbeitsteilung zwischen wechselseitigen Auftragnehmern und -gebern um die Delegation der Verantwortlichkeit (beziehungsweise Vorhaben) an den Schwarm,
  • dem Zusammenwirken zwischen wechselseitigen Dienern und Herren um die Delegation der Abhängigkeit (beziehungsweise Erfahrung) an den Schwarm, und
  • der Berichtigung zwischen wechselseitigen Kandidaten und Prüfern um die Delegation der Gültigkeit (beziehungsweise Haltung) an den Schwarm.
Alle wechselseitigen Delegationen ähneln Formen der Zusammenarbeit, nämlich
  • die Arbeitsteilung dem Beispringen,
  • das Zusammenwirken der Offenherzigkeit und
  • die Berichtigung der Rechtweisung,
doch geht bei der Zusammenarbeit die Initiative vom Gerechten, Offenherzigen oder Unermüdlichen aus, wohingegen berichtigende Prüfer, zusammenwirkende Herren und arbeitsteilende Auftragnehmer gezwungen sind, auf ihr jeweiliges Gegenüber zu reagieren.

Durch die wechselseitigen Delegationen garantiert der Schwarm also seine Nebenordnungen,
  • durch die Arbeitsteilung seine Ermächtigung,
  • durch das Zusammenwirken seine Partnerschaft und
  • durch die Berichtigung seine Bildung,
wobei das Zusammenwirken dadurch charakterisiert wird, daß die Zusammenwirkenden einerseits der gemeinsamen Sache und ihren Herren dienen und sich andererseits, wenn es die Entwicklung erfordert, selbst zu Herren dieser Sache und ihrer Diener machen, mit anderen Worten also abwechselnd die Entwicklung tragen und gestalten, in ständiger Rücksicht auf ihre Partner.

Je nachdem, in welchem Zustand sich ein Schwarm befindet, dominiert ihn die Arbeitsteilung, das Zusammenwirken oder die Berichtigung, wobei das Potential von der Arbeitsteilung bis zur Berichtigung ansteigt und die Faßbarkeit abfällt und der Schwarm das Faßbare dem Potential so lange vorzieht, wie es vorhanden ist, so daß er
  • die Ermächtigung festigend von der Arbeitsteilung dominiert wird,
  • die Partnerschaft behauptend vom Zusammenwirken und
  • sich vereinzelt bildend von der Berichtigung.
Ich habe mich die längste Zeit meines Lebens einem vereinzelten Schwarm zugehörig gefühlt, in etwa so berichtigt, wie es Schopenhauer den Sinn des Schreibens betreffend schildert, aber als solcher besteht meine Hoffnung darin, einst eine Partnerschaft zu behaupten, und umgekehrt können jene, welche ihre Ermächtigung festigen, daran nur teilnehmen, wenn sich ihre Hoffnung zerschlägt und sie sich also der Behauptung zuwenden.

Der Schwarm ist nicht der Feind, sondern das Mittel, welches die Gebote der Zeit umsetzt. Manipulationen können die Umsetzung glatter oder rauher gestalten, aber entscheidend sind die Gebote der Zeit.

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27. Juni 2022

Instabile Theorien

Eine Aussage wird durch eine Beschreibung eines Modells gebildet, welche die Verhältnisse zwischen seinen Gegenständen festhält.

Und verfeinert werden Aussagen durch die Synthese von Modellen, etwa wenn verschiedene Auffassungen eines Gegenstandes in einem Dialog zur Sprache kommen.

Umgekehrt wird eine Aussage durch eine Deutung ihrer verortet, welche nach ihr entsprechenden Modellen in geeigneten Gegenstands- und Verhältnisklassen sucht, wobei diese Klassen möglicherweise auch zu suchen sind, etwa bei Gleichnissen.

Nicht immer fällt die Verortung leicht, etwa wenn die Aussage lautet: Es läßt sich einsehen, daß es unendlich viele Primzahlzwillinge gibt, wo die Verortung dann in der Auffindung eines Modells bestünde, welches aus einem geordneten Netz von Aussagen bestünde, von welchen die Anfangsaussagen alle einsehbar wären, alle Knotenaussagen einsehbar aus den vorangegangenen Aussagen hervorgingen und die letzte Knotenaussage die Aussage über die Primzahlzwillinge wäre, oder wenn wir fragen, in wiefern ein bestimmter Bibelspruch auf die gegenwärtige Lage anwendbar ist, wo die Verortung den Kontext respektiert, in welchen wir die Lage stellen, und das Gleichnis, welchem wir ihn vergleichen.

Also kommt es bisweilen dazu, daß wir in unserem Urteil, ob und wie sich eine Aussage verorten läßt, schwanken. (Die Verortung einer Aussage ist eine Ausrichtung zu ihr, und ebenso die Beurteilung, ob sie sich verorten läßt.) Und eine Theorie, welche aus Aussagen besteht, deren Verortung schwankt, heiße instabil.

Ein wichtiges Beispiel einer instabilen Theorie begegnet uns gegenwärtig im Bereich der Ethik, nämlich die Vorstellung, daß das Gute in der verdienten Behandlung der Menschen bestehe, wobei es mir weniger um die Hartherzigkeit geht, welche im historischen Vergleich normal ist, als um den Wahn, Gutes zu bewirken.

Es ist nämlich so, daß die verdiente Behandlung von Faktoren abhängt, welche sich jederzeit ändern können und es bisweilen auch tun. Da sich diese Änderungen weder vorhersagen, noch auch nur alle momentanen Faktoren verläßlich registrieren lassen, schwankt das Urteil darüber, ob eine bestimmte Behandlung gut ist oder nicht, die ganze Zeit, was einen kopflosen Fanatismus erzeugt.

Stabilität gewinnt Ethik durch die sich nicht ändernde Liebe des Menschen, durch welche er seine Art und die Ordnung seiner Existenz bekräftigt, welche er durch seine Taten allgemein zu fördern vermag, ohne sich damit zu beschweren, wer diese Förderung verdient. So war es, und so wird es bleiben. Weiß ein Löwenzahn etwa, wohin sein Same weht? Muß er es wissen, um zu gedeihen? Groß ist die Mühe, um gnadenvoll zu wirken, aber wer die Gnade kennt, wird sie nicht scheuen, noch wird er anderen zusätzliche bereiten, er weiß, daß er ein Diener ist und andere gleich ihm in einem Dienst, der alles, was gnadenvoll ist, erzeugt, und sich also dem eingereiht hat, was er einzig liebt.

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26. Juni 2022

Zu den logischen Zusammenhängen des Rechtfertigungskreislaufs

Meine Beschreibung des Rechtfertigungskreislaufs läßt in technischer Hinsicht zu wünschen übrig.

Die Anfangsrechtfertigungen entspringen aus Erfahrungen, Vorhaben und Haltungen, nämlich
  • das Zurechtfinden aus Erfahrungen (Lagen),
  • das Beschäftigen aus Vorhaben (Taten) und
  • das Vorgeben aus Haltungen,
wobei die Haltungen in
  • Bestrebungen (Ansprüche),
  • Umgänge (Ausrichtungsregeln) und
  • Vorhaltungen (Berücksichtigungsregeln)
unterteilt werden.

Bestrebungen (oder Ansprüche) bestehen konkret aus Kennzeichnungen der Erfahrungen (oder Lagen), wobei die Erfahrung die eigenen Vorhaben und die eigene Haltung reflektiert und fremde Vorhaben abschätzt, indem
  • die anschauliche Erfahrung die Ermächtigung darstellt,
  • die verständige Erfahrung die Partnerschaft durch Vorhaben erfaßt und
  • die vernünftige Erfahrung die Bildung durch die Haltung.
Der Unterschied zwischen der Urheberschaft und der Bezeugung von Vorhaben und Haltungen sollte klar sein.

Das Rechenschaftsgeben besteht aus dem Zurechfinden und dem anschließenden Vergleich der Erfahrung mit der Bestrebung, durch welchen es einen Begriff ihrer Abweichung liefert, welcher die Erfahrung erweitert.

Das Ausrichten besteht aus der Bestimmung der expliziten und impliziten willensmäßigen Gefordertheit in der erfahrenen Lage und der anschließenden Beschäftigung, wobei die explizite Gefordertheit durch Umgänge und noch abzuarbeitende Vorhaben gegeben ist und die implizite durch verfehlte Bestrebungen. Über gewisse Grundbestrebungen, wie der Sicherstellung unserer körperlichen Unversehrtheit, geben wir uns immer Rechenschaft, und auch wenn die Bestrebung darin besteht, etwas vorzuhaben, was wir bisher noch nicht vorhatten, ist die Gefordertheit implizit, wiewohl die Implikation eindeutig ist.

Das Berücksichtigen besteht zunächst aus der Bestimmung etwaiger ratsamer Ansprüche an die Lage zur weiteren Verfolgung des Vorhabens und zugehöriger geeigneter Vorbereitungen desselben, bezüglich welcher wir gegebenfalls den Anspruch an uns stellen, sie vorzuhaben, in welchem Fall das gegenwärtige Vorhaben bis zu ihrer Abarbeitung auf Eis gelegt wird. Reaktiviert wird es durch die Ausrichtung, sobald die zu den Vorbereitungen gehörigen Bestrebungen erreicht wurden. Was darüberhinaus an Ansprüchen gestellt werden muß, erfolgt anschließend, also nachdem alle rekursiven Vorbereitungsabstiege des gerade betrachteten Vorhabens ihre Bestrebungen erreicht haben, in der Vorgabe.

Ja, und damit habe ich es quasi maschinenlesbar formuliert, nur zur Parameterweitergabe habe ich ein paar Details ausgespart, wobei die Regel da ist, daß das menschliche Gehirn keine Parameter auf den Stack legt, sondern das Vorhaben zum Parameter wählt, davon ausgehend, daß die näheren Bestimmungen, etwa welcher Druck auf die Türklinke auszuüben ist, in aller Regel anschaulich, also ohne begriffliche Leitlinien, und damit autonom erfolgen. Die völlige Unfähigkeit des menschlichen Gehirns, einen Stack anzulegen, ist einer der vielen Gründe, aus welchem ich nicht recht an die Erhöhung der menschlichen Intelligenz durch digitale Implantate glaube. Wiewohl marginal vielleicht das eine oder andere ginge, verhindert das Organisationsprinzip des menschlichen Denkens jegliche effektive Implementation vielschrittiger Algorithmen, und es ist schwer vorstellbar, daß es sich ganz ohne Intelligenzverlust auf sie verzichten ließe.

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24. Juni 2022

Irreguläre Bewußtseinszustände

Der Rechtfertigungszykel eignet sich nicht nur zur Aufzeigung des antizipationsmindernden Einflusses der Vernunft, sondern auch zur Klassifikation irregulärer Bewußtseinszustände.

Nervosität, etwa, wurzelt in einer oberflächlichen Zurechtfindung, welche die Lage nicht um ihrer selbst willen interessiert, sondern welche sich auf einzelne für ausrichtungsrelevant gehaltene Aspekte beschränkt.

Numen ergeben sich aus dem Gegenteil, also einer erweiterten Zurechtfindung, welche die gegenwärtige Lage mit ihr fremden Eindrücken, etwa Gerüchen, in Verbindung bringt. (Rudolf Steiners Hellsehen beruht hierauf.)

Beim Träumen unterbleiben hingegen Zurechtfindung und Vorgabe, es besteht aus reiner Beschäftigung, und wiewohl der vorige Beitrag äußerst spekulativ ist, läßt sich das dort Erwogene doch auf den Traum anwenden, insofern die punktförmige Zeit im Traum nicht hologen ist, was in seiner ganzen Tragweite aber erst erfahren wird, wenn man aufwacht, ohne den Traum abzuschütteln, sich also anfängt im Raum zu bewegen und ihn auch wahrnimmt, aber nur wie Holz, aus welchem Flammen der Halluzination schießen, und also nichts so bleibt, wie es bleiben müßte, wenn die Zurechtfindung störungslos funktionierte. Glücklicherweise scheint der Zustand aber nicht länger als ein Nu, also etwa eine Sekunde, anzuhalten.

Grundsätzlich scheint die Beschäftigung der Feind der Zurechfindung zu sein. Die Vorgabe, hingegen, ist das Element der Selbstbeherrschung.

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23. Juni 2022

Theoretischer materiell und ideell transzendenter Einfluß auf die wahrgenommene Welt durch die Vernunft

Im Einklang mit gewissen Vorstellungen Schopenhauers und Parmenides', und um einmal zu sehen, was in dieser Richtung geht, möchte ich in diesem Beitrag eine auf dem vorigen Beitrag beruhende subjektive Kosmogonie durchspielen.

Behauptung. Mit Vergegenwärtigung und Verortung sind automatisch materielle und ideelle transzendente Akte verbunden, welche das Sein und unsere Erfahrungsweise formen.

Erläuterung. Wenn wir unsere Ermächtigung vergegenwärtigen, wetten wir doch darauf, daß die einmal wahrgenommene Welt immer noch da ist, oder, um es anders zu sagen, daß vergangene punktförmige Zeiten in der gegenwärtigen enthalten sind, was ich als die Hologenität der punktförmigen Zeit bezeichnen möchte. Und wenn wir eine Tat verorten, wetten wir darauf, daß, was immer wir über ihre Ausführung gelernt haben, immer noch gilt, was ich als die Homogenität der punktförmigen Zeit bezeichnen möchte, welche also besagt, daß, wenn etwas anders läuft, sich etwas in der Zeit geändert haben muß und nicht etwas an ihr. Freilich, in dem Maße, in welchem unser Nervensystem versagt, verlieren wir diese Wetten, aber daß Wetten verloren werden können, widerspricht der allgemeinen Theorie nicht.

Es ist in beiden Fällen ein fügender materieller transzendenter Akt anzunehmen, welcher im ersten das gegenwärtige Sein dem erinnerten gemäß gestaltet und im zweiten die Wirkung in ähnlich wahrgenommenen Lagen der ursprünglichen annähert. Beides gehört zum Frieden der Vernunft, welche ohne Holo- und Homogenität der punktförmigen Zeit offensichtlich keinen hätte.

Außerdem ist es so, daß uns eine Lage bedeutsam scheint, wenn wir sie uns vergegenwärtigen, gleich ob es sich um eine Ermächtigung, Partnerschaft oder Bildung handelt, so daß wir ein Gelübde ablegen, sie zu berücksichtigen, und so uns diese Gnade zuteil wird, ändert sich unsere Erfahrungsweise entsprechend.

Und wenn wir eine Tat verorten, scheint uns zugleich ihre Ausführung bedeutsam, so daß wir ein Gelübde ablegen, unsere Ausrichtung ihr gemäß zu aktualisieren, also uns zu fragen, was als nächstes in ihrem Rahmen zu tun ist, und wiederum ändert sich unsere Erfahrungsweise gnädigenfalls entsprechend, so daß wir es nicht vergessen.

Anflüge von Humor hier sollten nicht darüber hinwegtäuschen, daß, nur weil die Hinterfragung des bereits Entschiedenen wenig praktischen Nutzen hat, die Art der Fragestellung die ursprüngliche Entscheidungsfindung nicht verfehlen muß.

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Beschränkung, Einspannung und Relativierung des Sinnes

Der vorletzte Beitrag bedarf der Aufbereitung.

Halten wir zunächst fest, daß Gespür (Adäquanz) und Stimmung Ausrichtung, Berücksichtigung und Rechenschaftsgebung anleiten, während die Aussichten sie bedingen, indem wir
  • uns nur demgemäß ausrichten können, worauf unsere Aufmerksamkeit gerichtet ist,
  • nur das berücksichtigen können, was wir verstehen, und
  • uns nur über das Rechenschaft geben können, was wir bedenken.
Die Erwartung leitet unsere Ausrichtung auf der Basis unserer Ermächtigung an, sonst nichts, was daran liegt, daß die anschauliche Zeit punktförmig ist.

Durch die Aussichten bestehen logische (netzförmig zeitliche) Beziehungen zwischen
  • Aufmerksamkeit und Ausrichtung,
  • Verständnis und Berücksichtigung und
  • Bedacht und Rechenschaftsgebung
und ebenso (linear) zeitliche Beziehungen zwischen
  • Aufmerksamkeit und Verfolgung,
  • Verständnis und Einlösung und
  • Bedacht und Auslösung,
und das führt auf die Frage, wie die Vernunft den Besinnungskreislauf des Verstandes modifiziert, um welche es in diesem Beitrag geht.

Die modifizierenden Vernunftakte sind
  • die Vergegenwärtigung der Lage durch Zurechtfindung oder Rechenschaftsgebung, welche die Verfolgung beschränkt,
  • die Verortung der Tat durch Beschäftigung oder Ausrichtung, welche die Einlösung einspannt, und
  • die Beachtung des Anspruchs durch Vorgabe oder Berücksichtigung, welche die Auslösung relativiert,
indem
  • die Vergegenwärtigung der Lage Erwartung, Aufgerufenheit und Heiligkeit beschränkt,
  • die Verortung der Tat Bedeutsamkeit und Geheuerheit einspannt und
  • die Beachtung des Anspruchs Sinnhaftigkeit und Stimmigkeit relativiert,
so daß wir also, um unsere anleitenden Antizipationen nicht zu vermindern, aus dem Rechtfertigungskreislauf ausbrechen müssen. Samsara heißt Kreislauf, und wer die Upanischaden gelesen hat, weiß, daß es genau hierum geht, also daß uns unsere persönlichen Vorstellungen von der Weite der Eindrücke ablenken, durch welche wir mit Gott verbunden sind. Platon spricht von der Zügelung des Verstandes durch die Vernunft und Albert Pike von einem Gefühl der Einheit mit der Welt, welches die Alten besessen und die Heutigen verloren hätten - und dieses Verständnis des Verstehens der Vernunft genügt mir für den Augenblick.

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22. Juni 2022

Standerringung und Standgestaltung

Etliches läuft aus dem Ruder und bedarf der Zusammenfassung.

Menschen, welche daran glauben, daß sich ihre Lage durch Koordination verbessern läßt, glauben an die Standgestaltung, und Menschen, welches es nicht tun, an die Standerringung.

Üblicherweise glauben Menschen dabei an die dynamische Standgestaltung, bei welcher sie zunächst die Koordination beherzigen, um sich dann der Möglichkeit, eine Verbesserung der Lage herbeizuführen, auszuliefern, darauf vertrauend, daß die dafür Verantwortlichen die Früchte des eigenen Bemühens der Allgemeinheit zukommen lassen. Aber es ist auch möglich, daß Menschen an eine statische Standgestaltung glauben, bei welcher die Koordination dem Standerhalt dient. Bei der dynamischen Standgestaltung handelt es sich um den generativen Zykel, und bei den von mir betrachteten Orden zur Standgestaltung um die Verantwortungsübernahme für Ermächtigung, Partnerschaft und Bildung, ohne sich glaubensmäßig festzulegen.

Menschen, welche an die Standerringung glauben, haben einen ebenso guten Grund, die freie Koordination zu bekämpfen, wie Menschen, welche an die statische Standgestaltung glauben, wie ich in den Beiträgen Zur Spannung zwischen gesellschaftlicher Prägung und Ordnung, Selbstverwirklichung, Schicksal und ethische Eigenständigkeit und Zur Verschiebung der Machtbasis in der Spätphase des gegenwärtigen Zeitalters ausführte, ausführte, wobei im Zeitalter
  • der Wacht freie koordinierte Haltung, also statische und dynamische Verbündung, bekämpft wird, um den Wandel der Partnerschaft zu hindern,
  • der Werke freie koordinierte Erfahrung, also Zusammenarbeit, um den Wandel der Ermächtigung zu hindern und
  • der Wunder freie koordinierte Vorhaben, um den Wandel der Bildung zu hindern.
Verwandtheitsselige verhalten sich standespassiv und beten also unfrei, womit zum Katholizismus und Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen. (Wie sollten sie's nicht, wenn ihre Obrigkeiten wider den Stachel der Zeit löcken?) so ziemlich alles gesagt ist.

Doch gibt es mittlerweile an Standerringung Glaubende, welche die Standgestaltung als Mittel ihrer Standerringung betrachten. Ich schrieb davon im Beitrag Endzeitliche Scheinlösungen, aber etwas undeutlich. Diese nun bekämpfen nicht die Beherzigung der Koordination, sondern kontrollieren die Auslieferung, und zwar im Zeitalter
  • der Wacht als Abrichtende durch Belohnung Erwartung und Können der sich der Aufgabe Ausliefernden,
  • der Werke als Direktion durch Angebote Adäquanz und Ausrichtung der sich der Lehre Ausliefernden und
  • der Wunder als Investoren durch Behelfung Stimmung und Bildung der sich der Teilhabe Ausliefernden.
Und damit hoffe ich, dieser ganzen Unerquicklichkeit Genüge getan zu haben.

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21. Juni 2022

Die Analyse der emanativen Vorstellungen

Was sind Lagen, Taten und Ansprüche?

Lagen lassen sich gemäß den Ordnungen in Ermächtigungen, Partnerschaften und Bildungen unterteilen, welche zugleich die immanenten Anteile der Welt sind,
  • die Ermächtigung das körperlich Gegenwärtige,
  • die Partnerschaft das sozial Beschlossene und
  • die Bildung der geistige Hintergrund,
welche ihrerseits den transzendenten Akten der transzendenten Einheiten unterworfen sind,
  • die Ermächtigung jenen des Seins,
  • die Partnerschaft jenen des Lebenskreises und
  • die Bildung jenen Gottes.
Ansprüche lassen sich den Antizipationen gemäß unterteilen, nämlich in durch
  • Erwartung antizipiertes Können,
  • Adäquanz antizipierte Eingebundenheit (vormals Gespür,  doch Gespür ist ein anderes Wort für Adäquanzgefühl) und
  • Stimmung antizipierte Rechtschaffenheit,
wobei
  • Können der Anspruch an Ermächtigung ist,
  • Eingebundenheit jener an Partnerschaft und
  • Rechtschaffenheit jener an Bildung.
Taten lassen sich den Folgerechtfertigungen gemäß in Ausrichtungen, Berücksichtigungen und Rechenschaftsgebungen unterteilen, wobei ich die Kombination von Beschäftigung und Berücksichtigung fortan nicht mehr als verfolgen, sondern als angehen bezeichnen möchte. Streng genommen bestehen Taten nämlich aus einer Anfangsrechtfertigung und einer oder mehr Folgerechtfertigungen, und da Taten verfolgt werden, suggeriert der Begriff das Übergehen von einer Rechtfertigung zur nächsten, was aber nicht gemeint ist, sondern vielmehr, was bei der Verfolgung der Tat zu berücksichtigen ist, und um dies zu bezeichnen, bietet es sich an vom Angehen der Tat zu sprechen. An dieser Stelle stellen wir uns allerdings auf den Standpunkt, daß es nur auf die erste Folgerechtfertigung ankommt. (Übrigens, die Handlungsstrategien bestehen dieser Definition gemäß aus zwei Taten.)

Jede Tat wird je nach emanativer Vorstellung, aus welcher sie hervorgeht, durch Adäquanz, Stimmung oder Aussicht angetrieben, wobei sich Ermächtigung, Rechenschaftsgebung und Können als anschauungsbasiert betrachten lassen, Partnerschaft, Ausrichtung und Eingebundenheit als verstandbasiert und Bildung, Berücksichtigung und Rechtschaffenheit als vernunftbasiert.
Basis der
Ausrichtung Berück-
sichtigung
Rechenschafts-
gebung
An-
schauung
sinnhaftig-
keitsgetrieben
bei Ermäch-
tigung
stimmigkeits-
getrieben
bei Rechen-
schaftsgebung
bedachts-
getrieben
bei Können
Verstand aufgerufen-
heitsgetrieben
bei Partnerschaft
heiligkeits-
getrieben
bei Aus-
richtung
aufmerksam-
keitsgetrieben
bei Einge-
bundenheit
Vernunft bedeutsam-
keitsgetrieben
bei Bildung
geheuerheits-
getrieben
bei Berück-
sichtigung
verständnis-
getrieben
bei Recht-
schaffenheit

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20. Juni 2022

The church and the nobles

Let me tell you a little story. Once upon a time there was a church that promised a bunch of chieftains the right of the nobility to the earth, if only they accepted Jesus Christ as their saviour.

This made the chieftains very happy and they prospered in their respective realms. Over the course of time though the new nobility got it into its head that instead of the church promising new realms to the local chieftains, it would be much better if it would be promising them to the established nobility. And so they fought about who would become the pope and whoever would would reward his supporters with heathen lands to be converted to Christianity. And so a German pope rewarded the German nobility with the heathen lands in the Baltics. And then a Spanish pope rewarded the Spanish and Portuguese nobility with, well, the rest of the heathen lands anywhere in the world.

This caused disaffection amongst Non-Iberian nobles and some eventually found a monk who told them the good news that it is sufficient to hearken to the Bible in order to accept Jesus Christ as their saviour. And when the Spanish nobles sent the English a frigid woman to be the lawful wife of their king, thus cutting short his dynasty, the English nobles joined the newly formed independent nobility.

However, the nobles continued to feud over their own lands, expecting the people to change their confession as easily as the nobles themselves so as to agree with that of their betters. But the people had started to like reading the Bible. And when the Spanish king demanded of the Dutch to stop doing that or face extinction, the Dutch nobility chanced open war against the Spanish.

As a punishment, the Spanish king forbade the Portuguese to sell pepper and cinnamon to the Dutch, who used to sell it to the rest of Northern Europe. And then Dutch nobles sent their ships to the Portuguese colonies in order to take them over and organise the spice trade themselves. Since Portugal was at the time ruled by the Spanish king, and the Spanish king needed his soldiers in Spanish colonies, the Dutch were very successful in their venture and drove the Portuguese out of all their Indian possessions, with the exception of an outpost here and there. Disaffected with this, the Portuguese henceforth declared their independence from the Spanish.

Well, that's it: The church and the nobles, as wise and noble then as now. So, always listen to your betters.

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Concerning the maturation of some immature speculations

I've taken on many vantage points over the years, sometimes deliberately reducing the world to a specific model. And so it is a little awkward to refer to these instances in an effort to illustrate the development of my reasoning.

Anyway, I'm opposed to injustice and unjust wars and oppression in particular. Actually, I'm even opposed to unrighteousness. And in March 2020 I realised that unrighteous people would prefer it, if war became impossible, unrealistic though it is. Do I think that unrighteous people allow themselves this degree of unrealism? No, I don't. I was then only considering the possibility that some progress in the war on war could be achieved along the trend line of false promises, i.e. Bush promising faith and Obama wisdom, while delivering nothing of the kind.

Yet, the cause du jour then and still, conventions, ran out of steam to persuade to further discrediting wars. So I said that the unrighteous were reduced to sabotage in the absence of the ability to call to arms. And that in itself is an odd turn of thought, since the premise of the whole consideration was that the unrighteous wanted to rid themselves of war, which they would have achieved at that point - but then, they hadn't achieved it, since even then the Corona pandemic looked like biological warfare to me.

So, I got caught up in the peculiarities of my vantage point. Still, the trend line is real, conventions are being used to shield sabotage. No conciser description could be given of the political situation in the United States today.

But why? In November 2020 I followed another tangent. I assumed that Biden would wield the strength to wage another discrediting war, thinking Corona would be phased out after it served its purpose to dethrone Trump and that the necessary public support would be somehow secured. I also stated my concerns about the coming unveiling of deep state activities, if Trump would win.

Well, by now it is clear that Biden sabotages America's projection of power and that the United States have been paralysed right out of the halls of power by means of affronting their own people, devaluing discourse and hollow grandstanding. And that being so, the unveiling of deep state activities remains pertinent.

In this situation, seeing the United States paralysed, other powers are tempted to make their own moves, but at the same time they don't want to jerk the United States out of their paralysis. So they move cautiously.

Biden is the president who delivers Trump's program. Without Biden, there wouldn't have been any credibility to the dismantling of the deep state.

That lies in plain sight. The why? As I've pointed out in the previous few posts, the Westphalian Peace established the coexistence of Catholics and people of at best good will (as the Catholic Church puts it now) and that means as much as coexisting with the or mafias of one kind or another. And in this kind of environment it is imperative to pay attention to one's economic standing, the more so the less dynamic one's economic development is.

Well, in fairness, the second law of thermodynamics pulls us into that direction anyway, but if we had nations, in which there were no conspiracies of people, who are convinced that any economic power of outsiders is a problem to be solved (for instance, it is not enough to point out the beliefs in which the Anthroposophists diverge from Christianity, it is also necessary to list all the companies they own in a hit-piece on them), there would be less financial shackles and more trust. And in this way the Westphalian Peace is connected with Meyer Amschel Rothschild and the secularism of the French Revolution.

Anyway, there's a way out, whether the second law of thermodynamics is supported by mafias or not, namely technological progress. What the support does is to add to the natural selection of the fittest, thus effectively handing over cultural decisions to the boldest innovators. And they may become convinced that they can shape everything.

Can they? Klaus Schwab's transhumanism, supported by the Corona pandemic of bioengineering, is a bogeyman, aimed at driving people into skepticism towards technological progress. The question only is how the situation will be resolved. The Catholic Church is able to run the United States, but it cannot run the American people. It can paralyse the state - and has - but what good comes of it?

Now Russia and China have free reign - for a while. Nothing comes from nothing, and the current window of opportunity comes at a price as well. Shouldn't it be suitably worthwhile?

The people are in the chains of the system and the system provides worsening perspectives. It is built on agreement and the chains hence are of a deceiving nature. Deception is the currency that is about to lose its value, agreement among people, who have just awaken, is of little practical use or significance (the only thing it's good for is getting something on the way without considering the troubles). The result seems clear. Neither does it, in the words of Klaus Schwab, just happen, nor can anyone pride himself on causing it.

Man's power is to kill, hurt and hinder, not to create. Creation is the miracle man marvels at when looking back and asking himself what led his steps. A good warden is determined by what he watches, a bad one turns it into his desire. Bad wardens ruin their inheritance, good ones accompany it on its way. Punks are erased from the pages of history.

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18. Juni 2022

Freies und unfreies Gebet

Im Mittelpunkt meines im vorigen Beitrag zu Tage tretenden Unbehagens steht die soziale Akzeptanz von Gebeten und Wundern.

Gebete können willkürlich und unwillkürlich erfolgen, wobei unwillkürliche Gebete Verteidigungsreflexen gleichen und willkürliche Anstrengungen darstellen. Das materielle fügende Gebet dient der reflexartigen Verteidigung dabei im besonderen, etwa bei Autounfällen. Dieses Gebet stellt wie gesagt eine Wette dar, und zwar eine, bei welcher das Risiko des Vertrauens auf das Gebet um des Friedens Willen, um welchen es geht, zumeist die eigene körperliche Unversehrtheit, angenommen wird.

Körperliche Risiken aus anderen Gründen anzunehmen mag pauschal als frivol verworfen werden, ist es aber natürlich nicht. Worum es hier im Kern geht, ist die Frage, ob es eine Gesellschaft akzeptiert, wenn jemand seine gesellschaftliche Stellung nur mit Gottes Hilfe erlangen konnte. Tut sie es, so ist das Gebet frei, andernfalls unfrei.

Ist das Gebet unfrei, so besteht die Gesellschaft darauf, daß sämtliche Leistungen mit regelmäßiger Zuverlässigkeit erbracht werden können, singuläre Leistungen werden ignoriert. Wunder sind nur dort erwünscht, wo das Unglück zuschlägt oder sich die Führung irrt und die Geführten es ausbaden müßten. Und das ist das Gebet für die Obrigkeiten: Wir beten für sie, indem wir sie aus der Patsche hauen, nachdem sie uns in den Schlamassel hineingezogen haben. Mit anderen Worten sind Wunder gut genug, um die Stellung der Obrigkeiten zu erhalten, aber nicht gut genug, um die eigene Stellung zu verbessern.

Und das ist mir unter keinen Umständen besonders lieb und teuer. Allerdings, es läßt sich staatsphilosophisch verteidigen, nicht so leicht wie pater familias, aber es läßt sich verteidigen. Nur, es ist gerade das Bestehen auf regelmäßiger Zuverlässigkeit durch das Ignorieren singulärer Leistungen, welches uns den Computer als seine reinste Verkörperung beschert hat, an welcher wir nun zu ersticken drohen. Und was die gegenwärtige Lage angeht, in welcher die Obrigkeiten aus lauter Dr. Mengeles bestehen: Für was beteten wir denn da? Daß sie den Eindruck gewännen, daß sie die Fähigkeit besäßen, unseren Körper nach Belieben umzuprogrammieren? Weil es uns ansonsten an den Kragen geht? Das wollen wir doch lieber sein lassen.

Nein, bei aller Wertschätzung der Zuverlässigkeit sollten wir Gottes Beistand mehr Platz einräumen.

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17. Juni 2022

Metaphysik als unpersönliches Lenken, Entdecken und Nutzbarmachen

Die Beziehung des Menschen zu Gott hat drei Dimensionen, nämlich Gottes Macht, Gottes Nähe und Gottes Güte, welche es uns erlauben, jenseits unserer Person zu lenken, zu entdecken und nutzbarzumachen.

Wenn uns Gottes Macht bewußt wird, so beten wir darum, daß Er sich uns gnädig zeige. Wir suchen Ihn also genauso zu beeinflussen, wie gesetzmäßige Abläufe, nur daß wir jene zu beliebigen Zwecken lenken können, während das Gebet unpersönlichen Zwecken gilt. Das Monument, welches Gottes Macht bewußt macht, ist das Wunder, ja, sogar die Mitternachtssonne genügt bereits, insofern die Neigung der Erdachse einen Eindruck davon gibt, daß die Erde zur Besiedelung eingerichtet wurde. Die katholische Kirche hat übrigens keine einzige Kirche nördlich des Polarkreises gebaut, die orthodoxe schon. Und sogar in Gegenden, in welchen es am 21. Juni nicht mehr dunkel wird, heißt es in Kirchenliedern trotzig: Sogar an den längsten Tagen geht die Sonne unter. Ich folgere, daß die katholische Kirche die Macht Gottes haßt.

Wenn uns Gottes Nähe bewußt wird, glauben wir an etwas. Glaube erlaubt es uns zu beten, und indem sich unser Glaube bildet, bilden sich unsere Gebete und wir entdecken die transzendente Wirklichkeit, doch mit dem Unterschied zur Entdeckung der physikalischen, daß wir nicht persönlich darüber entscheiden, welchen Ansatz wir verfolgen, sondern unpersönlich durch unseren Glauben. Das Monument, welches Gottes Nähe bewußt macht, ist die Prophezeiung. Der Codex Vaticanus enthielt bis 1415 die Offenbarung nicht. Ich folgere, daß die katholische Kirche die Nähe Gottes haßt.

Wenn uns Gottes Güte bewußt wird, nehmen wir Gottes Ordnung an. Dies geschieht bei jedem Gebet:
  • materielle Gebete sind angenommene Wetten,
  • funktionale Gebete angenommene Verträge und
  • ideelle Gebete angenommene Verantwortungen, Abhängigkeiten oder Gültigkeiten.
Das Angenommene beschreibt die Rollen der Betenden und stiftet bedingte Sicherheit. Wir empfangen es und unterwerfen es konstruktiver Kritik, machen es also nutzbar, aber können doch nur annehmen, was wir mehr als nur persönlich empfangen. Wesentlich ist, daß die Betenden sich durch das von ihnen Angenommene gegenseitig bedingen, wodurch sie es in der Hand haben, spirituelle Türen zu öffnen und zu verschließen. Und deshalb ist das Monument, welches Gottes Güte bewußt macht, die Unschuld, nämlich weil die Unschuld mannigfach bedingt: Vieles kann nicht sein, weil es dem Unschuldigen nicht widerfahren kann, und von manchem muß man abstehen, um sich zu erhalten. Was die katholische Kirche in dieser Angelegenheit tut, ist, die Katholiken unschuldig zu erhalten, damit sie keinen Schaden nehmen. Es ließe sich also sagen, daß die katholische Kirche die Güte Gottes liebt, nur ist sie wohl etwas zu weit gegangen, als sie die erzwungene Teilnahme an medizinischen Großexperimenten einforderte, darauf spekulierend, daß all die unschuldigen Katholiken schon sicherstellen würden, daß diese Experimente keinen Schaden anrichten würden, und vielleicht sogar darauf, daß auf diese Weise alle Schuldigen gezielt getötet werden könnten (vergleiche Mk. 16:18), aber wie es sich jetzt darstellt, wurden zwar spirituelle Linien gezogen, an welche sich die Betenden halten müssen, aber sie laufen nicht auf den Erhalt des Status quo hinaus, um welchen es der katholischen Kirche zu gehen scheint.

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16. Juni 2022

Zum Nebeneinander von Krieg und Frieden

Ich habe den viert- und drittletzten Beitrag vielleicht etwas zu knapp gefaßt. Zunächst einmal ist es möglich, Gelegenheiten auszuloben, ohne sie zu vermarkten. Vermarktung bedeutet, daß bei der Auslobung der Profit im Mittelpunkt steht, aber das muß er nicht. Dann besteht eine Angewiesenheit der Gelegenheitsauslobung auf eine Willensgemeinschaft hinsichtlich der Verteidigung der staatlichen Ordnung. Aus diesem Grund sind England und Holland konstitutionelle Monarchien, also weil es dem niederen Adel bedenklich erschien, die willenseinbindende Wirkung der Monarchie aufzuheben, mit anderen Worten wollte er die Geschäfte führen, ohne Anspruch auf den Besitz des Ladens zu erheben, wohlwissend, daß das zu Zank führen würde.

Es wäre denkbar, daß die Gelegenheitsauslobenden sich dergestalt von der Allgemeinheit entfernten, daß sie große Willensgemeinschaft im kleinen Kreis besäßen, aber der Allgemeinheit gegenüber nur gerade genug täten, um die allgemeine Wehrbereitschaft zu erhalten. So jedenfalls geht die revolutionäre Mär. Das ist aber grundverkehrt: Nirgends findet sich eine Elite, welche unter sich uneigennütz dem Guten, Wahren und Schönen diente und die Masse mit Brosamen abspeiste. Ja, die entsprechende Bibelstelle (Matth. 15:27) ließe sich so lesen, daß Jesus ursprünglich genau das vorhatte, aber daß selbst er es nicht vermochte.

Das Problem besteht nicht in Exklusion, bestand nie in Exklusion und wird auch nie in Exklusion bestehen, und zwar weil das Licht in der Finsternis scheint und die Finsternis es nicht in Beschlag nehmen (κατέλαβεν) kann. Das Problem besteht darin, daß die Uneigennützigkeit fließend durch Profitkalkül verdrängt wird und das Licht des Lebens verlustig geht, welches es birgt.

Da Jacob Rothschild nun genau diesen Punkt im israelischen Fernsehen angesprochen hat: Auch in Israel geht's bergab, selbstverständlich findet sich noch viel Licht in der Welt, aber es gibt keine Belege dafür, daß sich Heile Welt-Reservate, ob Israel nun eines ist oder nicht, überdurchschnittlicher Helligkeit erfreuten, denn wo in der Welt strahlte es heller als zur Zeit gehörig?

Doch ob die revolutionäre Mär von der Exklusion nun geglaubt wird oder nicht, der Ansatz zur Lösung zivilisatorischer Probleme besteht gleichfalls darin, Operationsrahmenbedingungen aufzustellen, denn dazu allein ist die Politik fähig. Zwei Betrachtungen dazu:
  1. Läge Exklusion vor, so ließe sich Inklusion zwar formal erzwingen, aber die Frage bliebe, was unfreiwillige Inklusion wert ist (Tipp: Kooperation und Koexistenz sind nicht dasselbe), doch wenn Markthörigkeit das allgemeine Problem der Zeit ist, welche Chancen bestehen dann, daß die Operationsrahmenbedingungen nicht selbst durch Profitkalkül motiviert sind?, also mit anderen Worten darauf zielen, den Wettbewerb zum eigenen Vorteil zu verzerren, was zu Rückständigkeit führt (außer im Krieg, also wenn die Koexistenz nicht garantiert wird), oder gesetzt den Fall, daß die Vernunft nur dem Opportunismus den Riegel vorschöbe, zu was für einer Vernunft könnte sie ihm durch Operationsrahmenbedingungen verhelfen, welche über das Einhalten von strafbewehrten Ge- und Verboten hinausgeht? Wiederum: Gnade läßt sich nicht erzwingen.
  2. Wenn wir die Perspektive wechseln und die Regierung als Gelegenheitsauslobenden betrachten, welcher Unternehmen die Gelegenheit gibt, in seinem Hoheitsgebiet zu operieren, und es so ansehen, daß all die Auflagen, welche die Regierung erläßt, Geldbeträge darstellen, welche vom Gewinn abgezogen werden, und welche die Regierung also gleichsam für ihre Zwecke verlangt, so verhält sich die Regierung gewissermaßen genauso profitmaximierend wie der Handel, und es nähme wenig Wunder, wenn sie genau wie er desto gewagtere Abkommen schließt, mit je härteren Bandagen gekämpft wird. Und was außer angeborener Zurückhaltung begrenzt in der gegenwärtigen Konzeptualisierung wirtschaftlicher und politischer Prozesse die Härte der Bandagen?, ist die Lehre doch, daß nicht der Willensgemeinschaft zu opfern ist, sondern die Willensgemeinschaft (die jesuitische Subversion zur Kenntlichkeit entstellt).
Ja, so kann ich schlecht schließen. Die angesprochenen Heile Welt-Reservate zeichnen sich dadurch aus, daß sie die jesuitische Lehre offen zurückweisen, nur daß sie es nicht aus gelegenheitsauslobender Uneigennützigkeit heraus tun, also weil sie das Licht nicht verkaufen mögen, weil sie Kooperation höher schätzen als persönliche Macht, sondern weil sie glauben, daß sie zu dem selben Grad, zu welchem sie Koexistenz frei gestalten können, auch zur Kooperation fähig werden, was aber nur negativ gilt, ohne Koexistenzmöglichkeit auch keine Kooperationsmöglichkeit, doch der Grund, warum gerade besonders kooperative Menschen der jesuitischen Lehre zum Opfer fallen, ist gerade der, daß sie sich keine Gedanken über die Koexistenz machen, sondern sich ganz selbstverständlich an die Regeln halten, ohne sich zu fragen, ob es die andere Seite auch tut, was umgekehrt heißt, daß, wer ständig an Koexistenz denkt, sich dem Licht verschließt.

Oder weniger umständlich gesagt: Die Jesuiten fordern die freien Christen seit 374 Jahren dazu auf, sich auf einen Koexistenzmodus einzulassen, in welchem Gelegenheitsauslobung als Mittel der Machtausübung zunehmend die freie Kooperation verdrängt, so daß sich die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen verhärten, bis die Koexistenz selbst zum Problem wird, wohlwissend, daß die freien Christen darauf nicht gefaßt sind.

Nur, wer die Dunkelheit umarmt, kommt nicht zum Licht.

Was mein Verhalten angeht: So lange es nicht Gott selbst oder genauer gesagt die Gemeinschaft der Heiligen durch Engel feige oder inkonsequent nennt, denn das hat sie bereits einmal getan, betrachte ich mich in meiner jetzigen Position als Diener genug. Und das Seltsame ist, daß ich das alles schon gesagt hatte. Was sich die Welt wohl vorgenommen hat? Ich meine die Menschen, jeder wählt sein Schicksal, einzeln und im Ganzen.

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15. Juni 2022

500 Jahre stummes Einverständnis: 343 (BWV 639) 221 243 440

Einkehr, Würdigung, Treue, Mut.

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The case for open-ended logarithmic ratings

Really, how are you to rate Depeche Mode's albums? If Violator is a 100 and you rate in terms of percentage, A Broken Frame would be about a 25.

Well, but other bands've made albums as well. Let's say the self-titled The Doors album is a 100, Violator is then about a 12.5 and A Broken Frame a 3.125. And if The Prodigy Experience is a 100, The Doors is only about a 12.5 and A Broken Frame a 0.390625.

Differently put, if we gave 10 stars to Supertramp's Crime of the Century, we would give 5 stars to The Prodigy Experience, 2.5 stars to Breakfast in America, Even in the Quietest Moments, Crisis, What Crisis? and Indelibly Stamped, 1.25 stars to The Fat of the Land and that would be it, because we wouldn't have to give a single star to any album ever again.

So, what happens? You end up giving albums like Violator 9 stars, because you need room to differentiate A Broken Frame from Tears for Fears' The Hurting.

In order to escape this, we need a ladder of standards, each standard crushing the previous one by knocking it out of its park, just like for earthquakes measured in the Richter scale:
  1. Diverting. Depeche Mode A Broken Frame.
  2. Intriguing. Level 42 World Machine,  Thompson Twins Into the Gap, John Farnham The Age of Reason, Tears for Fears The Hurting, Billy Idol Rebel Yell, Rick Wakeman Journey to the Center of the Earth.
  3. Masterful. Huey Lewis & The News Sports, Hubert Kah Goldene Zeiten, ZZ Top Eliminator, INXS Kick, Supertramp Brother Where You Bound, Depeche Mode Violator, Jefferson Starship Nuclear Furniture, ABBA Arrival.
  4. Signs of Genius. Cream Fresh Cream, The Who The Who Sell Out, Spooky Tooth It's All About, Supertramp Famous Last Words.
  5.  Achieved Genius. Spooky Tooth Spooky Two, The Stone Roses The Stone Roses, Electric Light Orchestra Face the Music.
  6.  Master of the Plane. The Doors The Doors, Santana Abraxas, Supertramp Supertramp.
  7.  Breaking the Plane. The Prodigy The Fat of the Land.
  8.  A World in Itself. Supertramp Indelibly Stamped, Crisis, What Crisis?, Even in the Quietest Moments, Breakfast in America.
  9.  Manifest Grace. The Prodigy Experience.
  10.  Active Grace. Supertramp Crime of the Century.

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Zur Verschiebung der Machtbasis in der Spätphase des gegenwärtigen Zeitalters

Die traditionelle Machtbasis des Adels ist die Willensgemeinschaft. Doch mit dem Anbruch des Überseehandels verschob sie sich zur Gelegenheitsauslobung hin.

Länder, in welchen dies frühzeitig geschah, wie Holland und England, etablierten bald konstitutionelle Formen der Monarchie, da es im gewandelten Interesse ihres Adels lag, Länder, in welchen sich die Machtbasis des Adels nicht verschob, wie Deutschland und Rußland, hielten an Autokratien fest. Aber auch in letzteren machte sich die Macht der Gelegenheitsauslobung bemerkbar, und in vielen Fällen spielte der Status der Monarchie für das tägliche Leben keine entscheidende Rolle.

Ein von Willensgemeinschaft dominierter Körper zeichnet sich durch seine Willkür aus, ein von Gelegenheitsauslobung dominierter durch Talentförderung und ein Streben nach Berechenbarkeit, wenn keine Willensgemeinschaft vorliegt, und nach Erforschung, wenn sich die Gelegenheitsauslobung mit Willensgemeinschaft verbindet.

Die Verwaltung im Zeitalter der Wacht ist ein Beispiel für Gelegenheitsauslobung, welche sich nicht mit Willensgemeinschaft verbindet, also diplomatischer Natur und als nach Berechenbarkeit strebend konservativ. Die Gelegenheitsauslobung der Moderne verbindet sich hingegen traditionell mit Willensgemeinschaft und ist also progressiv.

Die Gelegenheitsauslobung stellt ein hinterfragendes Element dar, welches, wenn es sich selbst überlassen bleibt, in Unschlüssigkeit verfällt, und, wo es auf Willensgemeinschaft trifft, dem blinden Drange Fortschrittskriterien zur Seite stellt. Allerdings kommt es hier zu folgender Komplikation.

Während sich die Willensgemeinschaft auflöst, bildet sich kein diplomatisches Verhalten, vielmehr kommt es zur Vergröberung der Gemeinschaft, also ihrer Ausrichtung auf das Niedere, welches umso unbedingter gewollt wird, je fundamentaler es ist. Und im Rahmen dessen wird die Erforschung immer verwegener, die Willensgemeinschaft selbst gerät in das Ansehen der Herstellbarkeit, und Versprechen werden bereits für Erfolge gehalten. Die Fluidität der Verhältnisse nimmt zu und mit ihr die Verschätzung, und indem sich der Fortschritt als unbefriedigend erweist, bricht sich die Unberechenbarkeit Bahn. Daß es nicht gutgehen kann, liegt auf der Hand, wenn man die Sache aus der nötigen Distanz betrachtet:

Open the gates
and let opportunity
wash the pillars away.

Shut the gates
and let audacity
take their place.

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14. Juni 2022

Zur gegenwärtigen und vorigen einlösenden Phase des popkulturellen Zykels

Die letzte nachweisbare einlösende Phase des popkulturellen Zykels ereignete sich gegen 1870 A.D. Ich habe sie bisher aber nicht genauer hinsichtlich des im Beitrag Wahrhaftigkeit und Bewunderung Gesagten beschrieben, also ob während ihrer wahrhaftige
  • reflexive Freude zur Initiative anspornte,
  • Stolz im engeren Sinne zur Besonnenheit oder
  • Genugtuung dazu, sich verdient zu machen.
Nun, ich habe mich im Laufe der letzten Woche etwas mit dem Achtzigjährigen Krieg von 1568-1648 beschäftigt und mit einiger Verblüffung zur Kenntnis genommen, wie ein Haufen nach Zimt und Pfeffer verlangender Holländer den Portugiesen ihre Besitzungen in der Alten Welt abgenommen haben.

Und das ist der historische Durchbruch im Können, welchen die Deutschen 1870 mit Blick auf die Genugtuung der von Rembrandt Gemalten bewunderten, also die Erschließungsbewältigung, die wirtschaftlichen und politischen Strukturen, welche sich im Laufe der Kolonialisierung gebildet hatten, und ihm nachzueifern trachteten, indem sie begannen, sich über verdienstvolle wirtschaftliche und politische Einrichtungen Gedanken zu machen - ich erwähnte den amerikophilen Wagner bei den Wesendoncks in Zürich in diesem Zusammenhang und Friedrich Hegel, Karl Marx kann man natürlich auch nennen.

Und mittlerweile ist es, denke ich, wieder soweit: Es ist an der Zeit, daß wir uns fragen, wohin wir gehen, an was wir uns orientieren, und in wiefern uns das von dem ablenkt, an was wir uns orientieren sollten. Es ist an der Zeit, ich gehe lediglich voran. Nur, was gibt es heute zu bewundern?

Nun, wie eine Belohnung eine Strafe sein kann, so eine Bewunderung auch ein Entsetzen. Was hat sich seit 1870 getan? Wie kann man's auf einen Nenner bringen?

Gelegenheitsvermarktung, das Trennen dessen, der die Gelegenheit hat, von dem, der sie wahrnimmt, wesentlich durch Kreditvergabe, aber nicht nur durch sie, wesentlich auch durch Handelsabkommen.

Und wiewohl die Gelegenheit von Natur aus süß ist, macht sie Wermut doch bitter, denn bitter ist's, sie zu erkaufen, und bitter auch, sie zu verkaufen. Am Ende sind wir alle verstrickt und finden keinen Entscheidungsspielraum mehr, mit anderen Worten besessen und über der reflexiven Trübsal entsetzt, doch wird uns das zu gegebener Zeit dazu antreiben, uns darüber Gedanken zu machen, durch welche Übereinkünfte wir wieder die Initiative über unsere Geschichte ergreifen können, wie gehabt delegieren können wir unsere Vorhaben nicht weiter.

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13. Juni 2022

Stationen der Konsumentengestaltung: allgemeiner und verblendeter Mensch

Zum Begriff der Verblendung siehe Lebensverfälschung und -bewahrung. Es handelt sich bei ihr um genau dasselbe wie bei der Vorstellung, daß der Mensch selbst die Quelle der Bestimmung der Welt sei, sie mit anderen Worten aus ihm ausströme, denn beides bedeutet, daß die eigene Haltung an nichts gebunden ist und somit willkürlich gewählt wird, wie es exemplarisch von den Mitgliedern der Manson Family im Film Manson vorgeführt wird.

Ich hatte behauptet, daß der Handel ein systemisches Interesse an der Loslösung der Menschen von ihrem Wesen besäße, weil Handel stets darin besteht, das eigene Wesen zu kompromittieren, aber wiewohl ich einiges zu den möglichen Manövern des Handels gesagt habe, welche Lagen er anstrebt und welche Formen des Regierens, Handelns und Bedingens es gibt, habe ich mich nicht direkt zur spirituellen Seite geäußert.

Tatsache ist, daß ich dies schon vor langer Zeit getan habe, nur isoliert, als Einzelbetrachtung. Hier kann ich das Thema etwas allgemeiner aufgreifen, aber ich halte mich an das geschichtlich Beobachtete und beschäftige mich nicht mit dem Möglichen.

Nicht nur der Handel, sondern auch die Verwaltung sieht die Menschen gerne in Klassen unterteilt, weil es leichter ist, mit Klassen umzugehen als mit Individuen. Und wenn in vielen Belangen eine Klasse, der allgemeine Mensch, genügt, um so besser. Natürlich sind wir alle Menschen, und deshalb ist es auch nicht anstößig, uns auf unsere allgemeinen Bedürfnisse hinzuweisen, um uns allgemeine Produkte anzudrehen, doch wüßten wir nicht viel von uns, wenn wir uns ausschließlich als vollwertig ernährte, komfortabel eingerichtete Versicherungsnehmer verstünden.

Mit anderen Worten ist der allgemeine Mensch ein Teil unserer Natur, mit welchem wir uns immer auseinandersetzen müssen, wenn wir unseren Sinn auf Spezielles richten. Nur ist zu erwarten, und auch zu beobachten, daß Handel und Verwaltung die Menschen fortgesetzt dazu anhalten, sich als allgemeine Menschen zu verstehen, was sich durchaus auch in häßlichen Erscheinungen wie beispielsweise Wohnsilos manifestiert.

Und von hier aus führen zwei Wege weiter zur Verblendung, also der willkürlichen Annahme einer Identität, nämlich zum ersten, um die monotone Tristesse des allgemeinen Menschen zu brechen, aus welchem Grunde sich vor allem sozialistische Verwaltungen für ihn interessieren, und insbesondere die chinesische, wenn sie europäische Städte in China nachbaut, und zum zweiten, um identitätsstiftende Produkte vermarkten zu können.

Männer in Frauenkleidern sind selbstverständlich kein großer Markt, aber sie helfen dabei, die Verblendung zur gesellschaftlichen Norm zu erheben, so daß es dazu kommen kann, daß sich Leute schlechte Filme ansehen, weil es nunmal zu ihrer Identität gehört, alle Spiderman-Filme zu kennen. Das ist das Ziel: Das Gefallen am Produkt soll durch das Gefallen an sich selbst in der Rolle des Konsumenten ersetzt werden, also genau wie in diesem Fall,
und ich meine nicht Spock Junior, sondern (l') amant (de) Dali:
Seltsam, nicht wahr?, was da am Ende zusammenfindet: ironische Künstler, zynische Händler und kaschierende Verwaltungen.

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Zur jugendlichen Perspektive auf das Leben

Ich habe den Beitrag Geist und Samsara nicht vollständig ausgearbeitet, weil ich vorigen Montagnachmittag zu müde war, es zu tun.

Ich hatte mir vorher an dem Tag Depeche Mode's Some Great Reward Album angehört, und es brachte alle möglichen Erinnerungen aus meiner Jugend zurück, Depeche Mode's The Singles 81-85 Album ist eines der ersten, welches ich mir gekauft habe, und drei Lieder auf ihm stammen von Some Great Reward. Es war also so ähnlich wie als ich zum ersten Mal die Captain Future-Folge Die Elektromenschen sah, welche mir als Kind entging (und zunehmend gespenstischere gesellschaftliche Relevanz erlangt).

Genauer gesagt berührten mich diesmal die Lieder It doesn't matter, Stories of Old und Somebody. Musikalisch sind es Gurken (Somebody nicht ganz so), aber der Ausblick auf das Leben in ihnen deckt sich zu 100% mit dem Ausblick auf das Leben, welchen ich 1986 zusammen mit den übrigen Mitgliedern der Hockeymannschaft der Spielvereinigung Blankenese im Zug nach München diskutierte.

Um es noch einmal explizit zu sagen, denn ich selbst lief Gefahr, es zu vergessen, das Samsara besteht nicht aus Erfahrungsmustern, Planungsansätzen und Abzielungen, sondern aus Lagen, Taten und Ansprüchen, und erst indem wir
  • Taten zu Lagen bestimmen, bildet sich unsere Erfahrung,
  • Ansprüche zu Taten, unsere Haltung und
  • Lagen zu Ansprüchen bestimmen, bilden sich unsere Vorhaben.
Schopenhauer erwähnt den luziden Intellekt 11- bis 12-jähriger, welchem indes der Generalbaß des Willens fehle. Das ist den erwähnten Liedern Depeche Mode's zweifellos angemessen, wiewohl Dave Gahan bei der Veröffentlichung von Some Great Reward bereits 22 und Martin Gore 23 Jahre alt war, aber ich sollte da wohl nicht mit Steinen werfen.

Jedenfalls müssen Jugendliche ihre Erfahrung, Haltung und Vorhaben erst einmal bilden, und nur auf diese beziehen sich Vorliebe, (subjektiver) Glaube und Gewissen auf klare Weise, die Vorliebe auf Entwicklungsmuster, der (subjektive) Glaube auf Planungsansätze und das Gewissen auf Abzielungen, noch klarer die Vorliebe auf Abhängigkeiten, der (subjektive) Glaube auf Gültigkeiten und das Gewissen auf Verantwortlichkeiten, doch machen sich Jugendliche ja nicht klar, wovon sie abhängen, was gültig ist und wofür sie verantwortlich sind, sondern verdrängen es, womit auch ihre Erfahrung, Haltung und Vorhaben im Fluß bleiben.

Übrigens, während Depeche Mode's Some Great Reward unreflektiert der jugendlichen Unbestimmtheit frönt, geht es in Supertramp's Crime of the Century, und allgemeiner der ganzen Hippie-Bewegung, was ich glücklicherweise noch aus eigener Anschauung bestätigen kann, - sagte ich schon, daß die Hippie-Bande, welche in unserem Pflaumenbaum, der allerdings nie trug, ein Baumhaus aufgeschlagen hatte, mich eines Tages einlud, um mir zwei Supertramp-Alben anzuhören? Ich weiß allerdings nicht mehr welche, aber es muß 1979 gewesen sein, und eines war wahrscheinlich Crime of the Century, das andere Even in the Quietest Moments oder Breakfast in America - darum, sich über die eigene Abhängigkeit klar zu werden: And grow up just like them, won't let you work it out.

Work it out indeed... Nein, ich vergesse weder eine gute, noch eine schlechte Tat. Also, der Jugendliche lebt im Kreislauf seiner Lagen, Taten und Ansprüche, ohne daß sich ihm aus ihnen ein festes Bild zusammenfügte, aber das heißt nicht, daß er keine Vorliebe, keinen (subjektiven) Glauben oder kein Gewissen besäße, nur zeigen sie sich ihm auf mittelbarere Weise, nämlich indem
  • wo die Vorliebe berührt wird, größere Regheit in den Kreislauf kommt,
  • wo der (subjektive) Glaube berührt wird, seine unreflektiert angenommene Haltung in Zwiespalt zu seinem Wesen gerät, und
  • wo das Gewissen berührt wird, Lagen, Taten und Ansprüche an Gewicht gewinnen.
Und damit sollte die scheinbare Merkwürdigkeit des Gesagten behoben worden sein.

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12. Juni 2022

Zur Gestaltung der Handelsbedingungen

Wir können uns ohne Einschränkung der Allgemeinheit auf den Standpunkt stellen, daß Rohstoffe und Arbeit gehandelt werden. Der Wert eines Rohstoffs hängt von seiner Üppigkeit oder Knappheit ab, und der Wert einer Arbeit von ihrem Produktivitätsgefälle, also davon, wieviel effizienter sie der Anbieter als der Abnehmer leisten kann.

Also liegt es im Interesse des Handels, Üppigkeits- und Produktivitätsgefälle zu verstärken. Zur Verstärkung des Üppigkeitsgefälles dient die Hortung, doch da die Produktivität drei Faktoren besitzt, nämlich Bildung, Partnerschaft und Ermächtigung (die Nebenordnungen), gibt es auch drei Weisen das Produktivitätsgefälle zu verstärken, nämlich
  • Geheimhaltung zur Bildungserschwerung,
  • Integralisierung zur Partnerschaftserschwerung und
  • Skalierung zur Ermächtigungserschwerung.
Integralisierung bedeutet, das genaue Gegenteil der Modularisierung anzustreben, nämlich möglichst komplexe Produkte anzubieten, welche hohe Anforderungen an die Partnerschaft stellen, und den Preis von Teilarbeiten (Einzelteilen) unverhältnismäßig hoch anzusetzen.

Und Skalierung bedeutet, die Produktion auf möglichst hohe Stückzahlen einzustellen, um die notwendigen Investitionen in die dafür nötige Technologie in die Höhe zu treiben.

Ich möchte es an dieser Stelle damit belassen, doch steht da natürlich der Feind: Mein Sinnen dreht sich darum, Verfügbarkeit, Transparenz, Modularität und Autonomie herzustellen.

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11. Juni 2022

Regierungs-, Handels- und Bedingungsbeziehungen

Ich kehre zu meiner ursprünglichen Darstellung der menschenführenden Handlungsstrategien zurück, nicht weil sich meine jüngere Darstellung verirrt hätte, sondern weil seit ersterer eine Frage unbehandelt blieb, welcher ich nun nachgehen möchte.

Der vorige Beitrag hat mich nämlich, indem er Auftraggeber und - nehmer mit dem Handel in Zusammenhang gebracht hat, auf einen Gedanken gebracht. Doch bevor wir dazu kommen, wieder die an solcher Stelle wohl obligatorische Korrektur, denn mit den Rollenbezeichnungen Verhandlungsführer und Einwilligender bin ich nicht zufrieden. Ich wiederhole also zunächst die korrigierte Tafel:

grundlegendes deligiertes kontrolliertes
nutzbar-
machen
Beherbergender - Gast
Angebot
Herr - Diener
Behelfung
Abrichtender - Gefügiger
Belohnung
entdecken Sieger - Duldender
Belohnung
Prüfer - Kandidat
Angebot
Investor - Protegé
Behelfung
lenken Inspektor - Rekrut
Behelfung
Auftraggeber - Auftragnehmer
Belohnung
Direktion - Gehorsamer
Angebot

Hält der Inspektor den Rekruten für geeignet, so behilft er ihn zu einer ihm vorbestimmten Position. Im Koran, und wahrscheinlich auch bei Platon, wiewohl es im Phaidros etwas im Dunklen bleibt, werden Rekruten als Knaben, und insbesondere Waisen, gedacht, welche der Verständige unter seine Fittiche nimmt, womit der Sinn des gemeinten Verhältnisses hinreichend klar umrissen sein sollte.

Was ich nun also bisher nicht genauer erfassen konnte ist, daß sich die Regierungsbeziehungen auf die obere aufsteigende Nebendiagonale der voranstehenden Matrix verteilen, also jene von Sieger, Herr und Direktion. Das roch bisher arg nach Willkür, ist es aber nicht.

Zunächst ist festzuhalten, daß
  • anbieten Verfahren bestimmt und also eine ideelle Beeinflussung darstellt,
  • behelfen Erfahrungen und also eine soziale Beeinflussung darstellt, und
  • belohnen Vorhaben und also eine materielle Beeinflussung darstellt.
Ordnen wir die obige Tafel also nach Haltung, Erfahrung und Vorhaben an,

grundlegende deligierte kontrollierte
Haltung Beherbergender - Gast
Handel
Prüfer - Kandidat
Bedingung
Direktion - Gehorsamer
Regierung
Erfahrung Inspektor - Rekrut
Bedingung
Herr - Diener
Regierung
Investor - Protegé
Handel
Vorhaben Sieger - Duldender
Regierung
Auftraggeber - Auftragnehmer
Handel
Abrichtender - Gefügiger
Bedingung

womit wir Sieger, Herr und Direktion nun in der Hauptdiagonale haben, was selbstverständlich vernachlässigbar ist, aber wir haben auch Platz in der dritten Zeile der Einträge gewonnen und ihn genutzt, um Regierungs-, Handels- und Bedingungsbeziehungen zu bezeichnen, und mit diesen erscheint die Tafel wie folgt:

Regierung Handel Bedingung
ideelle(r) Direktion - Gehorsamer
kontrollierend
Beherbergender - Gast
grundlegend
Prüfer - Kandidat
delegiert
soziale(r) Herr - Diener
delegiert
Investor - Protegé
kontrollierend
Inspektor - Rekrut
grundlegend
materielle(r) Sieger - Duldender
grundlegend
Auftraggeber - Auftragnehmer
delegiert
Abrichtender - Gefügiger
kontrollierend

Sowohl Regierung, als auch Handel bestimmen die Haltung, beziehungsweise die Erfahrung oder die Vorhaben, doch mit dem Unterschied, daß der Handel freiwillig erfolgt. Da nun aber die Bestimmung
  • der Haltung stets dem (subjektiven) Glauben widerspricht,
  • der Erfahrung der Vorliebe und
  • der Vorhaben dem Gewissen,
muß der Handel diese also hinter dem Samsara zurücktreten lassen (Stichwort ausströmende Bestimmung).

Die Bedingung, hingegen, bestimmt die Haltung, beziehungsweise die Erfahrung oder die Vorhaben, nicht nach einem vorgefaßten Entwurf, sondern versucht lediglich, etwaigen Ausartungen entgegenzuwirken, seien es Übergriffe, Pflichtversäumnisse oder auch Unbändigkeit.

Auf eine Erklärung, warum mit lenken = Vorhaben = 0, nutzbarmachen = Erfahrung = 1 und entdecken = Verfahren = 2 modulo 3 Handlungsstrategie + Emanation =
  • 0 für den Handel,
  • 1 für die Regierung und
  • -1 für die Bedingung
gilt, verzichte ich an dieser Stelle, und sie sieht ja auch alles andere als vielversprechend aus.

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9. Juni 2022

Zur Vergiftung der gesellschaftlichen Achtung durch den Handel

Die Bewunderung ist die Grundlage der gesellschaftlichen Achtung, denn wofür sollten wir Menschen achten, wenn nicht für ihre Rechtschaffenheit, ihr Gespür oder ihr Können?

Mit dem nötigen Einwand werde ich mich noch beschäftigen, doch zunächst möchte ich festhalten, daß, wiewohl der Handel in vielerlei Hinsicht auf Achtung beruht, darauf, daß Standards eingehalten und gesetzt werden, er indirekt ein Interesse daran hat, die gesellschaftliche Achtung zu untergraben, weil er nämlich um so bessere Geschäfte macht, desto mehr das Denken seiner Kunden durch das Samsara, Erfahrungsmuster, Planungsansätze und Abzielungen, bestimmt wird. Doch indem die Seele solcherweise in Vergessenheit gerät, geraten es auch die Gegenstände der Bewunderung.

Die vorletzte Behauptung mag bezweifelt werden, ebenso wie die Suggestivfrage, doch beide lassen sich durch die folgende Betrachtung einsehen.

Wenn wir am Grabe eines Menschen stehen, was erscheint uns dann als seine Größe? Daß er so erfolgreich wie kein anderer dem Samsara hinterhergelaufen ist? Mehr erreicht hat als jeder sonst? Oder daß er sich stets einen Reim auf die Lage machen konnte, und seinen Regeln treu bleiben? Daß er immer wußte, was gespielt wird, und wohin die Reise geht? Daß er den Kopf über Wasser behielt, und die Einrichtung seines Lebens verteidigte? Daß er interessante Freundschaften zu schließen wußte? Daß er sich von Schwierigkeiten nicht schrecken ließ und sie meisterte? Daß er das Leben genoß?

Wer singt I did it my way?

Abgehalfterte Entertainer, welche das alles nicht haben. Oder würde man am Grabe davon schwärmen, daß jemand genauso charmant wie Gregory Peck war und genauso stilvoll gekleidet?

Natürlich will der Handel keine großen Kunden, welche ihm nur abkaufen, was zu ihrem Leben paßt, sondern solche, welche durch das Erworbene größer scheinen wollen.

Billy Wilder hat in The Apartment klar den Wind der Zeit erkannt. Und am Ende, wenn er genug geweht hat, steht eine Gesellschaft, welche sich im Samsara verloren und ihre Seele vergessen hat, zur Bewunderung Anderer und zur gesellschaftlichen Achtung unfähig geworden ist.

Es verwaltet der Bankier, indem er Aufträge erteilt, Kredite zu investieren, flexibel, ja elegant, und schafft sich dabei schließlich eine Welt, welche seine Auftragnehmer vor unlösbare Probleme stellt, so daß sie schließlich rebellieren, um ihr Geschäft ungehindert ausüben zu können, aber dadurch zerplatzt die Illusion des Kunden, im Mittelpunkt zu stehen, und seine Fixierung auf das Samsara mit ihr.  Also überwindet das Tier die Hure und ihren Zauber, ordnet die Geschäfte und stellt damit zugleich ihre grundlegendere Verkehrtheit bloß, was die Gesellschaft zur größeren Reform befähigt, nämlich den menschlichen, seelischen Maßstab wieder in den Mittelpunkt zu stellen.

Ich sage ja schon lange, daß dies die Schritte sind, aber aus den heute genannten Gründen und auf die heute genannte Weise werden sie erfolgen.

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Adaptionspotentiale der Koordination und Delegation

Wenn man meint, Wege finden zu müssen, aber keine sieht, hilft es, Landkarten zu zeichnen.

Das Adaptionspotential der Verbündung. Da die dynamische Verbündung definitionsgemäß auf der Erwiderungsgebundenheit von Haltungsdelegierenden beruht, ergibt sich ihr Adaptionspotential aus jenem der Haltungsdelegation, welches wir weiter unten besprechen werden. Das Adaptionspotential der statischen Verbündung ist, wie schon gesagt, gering, doch gibt es Beispiele für zum Pantheon hinzutretende Götter, welche es belegen.

Das Adaptionspotential der Zusammenarbeit. Zusammenarbeit ist inhärent adaptiv.

Das Adaptionspotential von Zusagen. Das Adaptionspotential
  • der Umgangserleichterung wird durch die staatlichen und kirchlichen Appelle an das Wohlverhalten der Bürger veranschaulicht,
  • der Beistandsschwüre habe ich im Beitrag Zentralisierung und Dezentralisierung beschrieben, und
  • Standgestaltungen, Ensembles und Schulen sind wiederum inhärent adaptiv und
  • Gründungszusagen inhärent antiadaptiv.
Das Adaptionspotential delegierter Haltung. Delegierte Haltung bedeutet verhandeltes Verhalten, und also besteht ihr Adaptionspotential im Potential von Verhandlungen.

Das Adaptionspotential delegierter Erfahrung. Wenn Diener mit der Delegation der Erfahrung an ihren Herren unzufrieden sind, können sie ihn allenfalls stürzen und sich einen neuen wählen.

Das Adaptionspotential delegierter Vorhaben. Wenn Auftragnehmer mit der Auftragslage unzufrieden sind, können sie sie allenfalls selbst gestalten, indem sie die Macht übernehmen. Das Musterexemplar eines Auftragnehmers ist der Söldner. Und Söldner können die Macht an sich reißen, wie Odoaker in Italien. Und kein Auftragnehmer, keine Gruppe von Großunternehmen, kann ohne militärische Fähigkeiten die Auftragslage bestimmen, da militärische Fähigkeiten zu jeder Zeit abweichende Aufträge erteilen können. Und indem militärische Mittel zum Einsatz kommen, handelt es sich, wenn man die Gestalt im Großen betrachtet, um einen Söldnerbund.

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8. Juni 2022

The Farallon Plate's influence on North America

Well, I was born on Avalonia, the flimsiest of plates, and right now I'm sitting on Baltica, the second oldest, with a rich history of stubbornly occupying the South Seas for the longest time, but eventually crossing the equator and now relying on the Gulf Stream to keep it warm in winter and the Scandes to keep it dry in summer, but this post is about the Farallon Plate.

The situation here is typical, in so far as there are surprisingly few earthquakes along the North American portion of the so called Ring of Fire. My time is UTC+2, by the way. I bring it up, because the Peruvian 6.5 quake shows up astonishingly clearly on this seismogram recorded in north-eastern Wyoming.

Now, the reason for this is, I think, given by this passage from the Wikipedia article on the Farallon Plate:
In April 2013 Sigloch and Mihalynuk noted that under North America these subducting slabs formed massive, essentially vertical walls of 800 km to 2,000 km deep and 400–600 km wide, forming "slab walls". One such large "slab wall" runs from north-west Canada to the eastern U.S. and extends to Central America; this "slab wall" had traditionally been associated with the subducting Farallon plate.
It would appear to me that the Farallon Plate is still subterraneously connected, with a relatively large horizontal chunk off the coast of South America, a connecting subterraneous wall, and a tiny horizontal portion off the coast of Oregon, which bends into the wall, with some smaller plate fragments being pushed into the Rockies like ice floes by the wind onto the shore. And because of that even smaller South American earthquakes show up clearly in Wyoming.

But if the wall is that deep, it effects the convection of the magma, that is, magma must either go up or down when it hits the wall, and we know that it is primarily pushing from the east into the wall going down, because only that bends the plate into a wall. Hence the North American Plate pushes westward, but since the wall absorbs the inertia of the magma, less forcefully than it otherwise would. Likewise the magmatic flow on the western side of the wall must also go down, because of friction or viscosity, or whatever you want to call it, creating negative pressure under the wall, only with less inertia, protecting North America from the kinetic energy of the Pacific Plate as well.

It would appear to me though, that at some point the wall will crack, causing a monstrous earthquake and volcanic activity. The Earth's radius is only 6371 km, 3485 km of which belong to the Earth's outer and inner core, which only leaves 2886 km in between, of which the Farallon Plate occupies up to 2000 km, defying, as it would seem, the diffusion of heat, convective cooling or not. So, if you ever wanted to make a journey to the center of the earth, better get cracking before the wall does.

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Funny or not so funny?

Things that exist, because nobody likes them.

You must really do something about your constant nagging. You've got such a negative attitude, you known? Always criticising something. Who's gonna take all your complaints, and don't you realise, how redundant you are? You just go on and on and nobody is the wiser, as if people wouldn't get your petty little points the moment you open your mouth, but you just like to rip into them!

One for the history books.

In 2022, in an effort to raise his relevance before the midterm elections, sitting president Joe Biden went head-on after the dreaded talk show host Alex Jones and accused him of masterminding the failed attempt to overthrow the United States of America two years prior.

[In 1724 a protestant student by the name of Jan Nagórny was kidnapped and abducted to a Jesuit monastery. After enraged parents had entered and devastated the monastery, beating several Jesuits in the process, the latter pressed charges, resulting in the decapitation of 11 city officials for failing their duties and the quartering and burning of 2 protesters who were found guilty of profaning the virgin Mary - history repeating itself as farce?]

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Seelenunkenntnis

Der vorletzte Beitrag läßt einiges im Ungefähren: Was wird bewundert, worin eingetaucht, und wer strömt aus?

Bewundert werden Lust, Achtung und Sorge, wie sie die Welt gestalten, oder genauer gesagt zu gestalten scheinen, was heißt, daß sich die eigene Seele im Gefühl ihrer selbst in die weltlichen Erscheinungen hineinversetzt, und also Vorbilder und Anknüpfungspunkte für ihr eigenes Wirken gewinnt.

Und eingetaucht wird in die drei transzendenten Einheiten, Sein, Lebenskreis und Heil.

Ausströmen tun somit jene, welche die Formen ihrer Seele, worum es ihr geht, nicht erkennen, sondern sich als Herren des Samsaras verstehen, der Erfahrung, Verfahren und Vorhaben. Sie sind keine Hilfe, wenn es darum geht, dem Bogen der Zeit zu folgen, denn sie sehen die Linien nicht, mit welchen die Welt gezeichnet ist, und aus sich heraus haben sie auch kein Interesse daran, sie kennenzulernen. Gott warnt sie nicht, und Gott schützt sie nicht, aber er läßt sie leben, bis sie ihre eigene Art verfehlen.

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7. Juni 2022

My reading of the military situation in Ukraine

Ukraine is a country without forests or hamlets, it is subdivided into square fields separated by lines of hardwood trees with the population concentrated in the cities.

The Russians have occupied an extended strip without any depth and have turned inwards towards the cities in it and are now engaged in urban warfare.

The Ukrainian forces outnumber the deployed Russian forces by 10:1.

It follows that the Russians have no fear of a Ukrainian counter-offensive whatsoever, either because the Ukrainians lack the weapons to make their numerical superiority count or the will.

There's talk of an escalation of the war. But what would that escalation be? In the light of the above, Russia may have two reasons why it has restricted its operation to south-eastern Ukraine, namely to either limit its deployment or to avoid greater unpopularity both inside and outside Ukraine. These two factors are linked, because greater discrimination on the battlefield requires greater deployment. So, if the Ukrainian side would engage in actions that would increase the acceptance of Russian countermeasures, all it would do is to lift the restrictions on the war inside Ukraine, possibly to the point where the public becomes accepting of a Russian take over of the whole country.

There are no provocations in war. The closest thing to a provocation in war is a gambit. There are only provocations in politics, aimed at the irrationality of the supporters, forcing the leadership to respond, but no general will ever order an attack, because some private stuck out his behind.

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6. Juni 2022

Geist und Samsara

Zwischen der Bestimmung der Welt durch Gott und den Vorstellungen des ideellen Zykels bestehen die folgenden Verhältnisse:
  • unsere Vorliebe erkundet das Samsara, indem unser Geist reger wird, wenn er auf Vorstellungen trifft, welche unserer Vorliebe entsprechen,
  • unser Gewissen bewertet das Samsara und siebt
    • das mächtige Reale,
    • das schöne Gute und
    • das wesentliche Geeignete
    zur weiteren Navigation aus; etwa wenn es sich meldet, um uns dazu anzuhalten, dies zusammen mit einem geistesverwandten Partner im welterwägenden Gespräche zu tun, und
  • unser (subjektiver) Glaube erlaubt das Samsara, indem er uns abhängig vom Grad der Vereinigung unseres Geistes mit der Bestimmung der Welt die Dissonanz zwischen Bestimmung und Samsara spüren läßt.
Die Grade der Vereinigung sind die folgenden:
  • Bewunderung der Bestimmung der Welt durch den Geist, ohne sich selbst als Teil ihrer zu begreifen, was zur Angleichung des selbstbestimmten Teils des Samsaras an die Bestimmung führt und, falls dies versäumt wird, zu als Reue empfundener Dissonanz,
  • Eintauchen in die Bestimmung der Welt durch den Geist, so daß sie stets gleich einem Echo empfunden wird und Bestimmung und Samsara verschmelzen, was bei Versuchen, diese Verschmelzung aufzuheben, zu folterartigen Schmerzen führt,
  • Ausströmen der Bestimmung durch das selbstbestimmte Samsara, in welchem Falle keine Dissonanz empfunden wird.
Letzteres ist eine Art Blindheit, und möglicherweise Folge einer Verblendung. Es ist aber auch möglich, daß der Blinde nicht über den Klippenrand geht, sondern im Rahmen der göttlichen Bestimmung bleibt, einzig: Er selbst kann es nicht wissen.

Indem Menschen die Bestimmung der Welt bewundern, arbeiten sie in dem Bemühen, den selbstbestimmten Teil des Samsaras ihr anzugleichen, zusammen, indem sie in sie eintauchen, erkennen sie sie und einander als Verbündete an, und indem sie sie ausströmen, bilden sie einen Orden zur Bestimmung seiner äußeren Beziehungen, und machen sich also Gründungszusagen, was aber nicht heißt, daß sich jeder Gründungsorden als bestimmungsausströmend versteht.

Post Scriptum vom selben Tag. Der Wandel vom Bewundern zum Eintauchen vollzieht sich graduell, genauer gesagt angelegenheitsabhängig, da es aufwendig ist, in einer Angelegenheit die göttliche Bestimmung zu erforschen, und leichtfällt, die allgemeinen Prinzipien der Bestimmung zu würdigen.

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5. Juni 2022

Analytischer und ideeller Zykel

Es ist an der Zeit, die analytischen und synthetischen Wahrnehmungen weiter zu konkretisieren.

Erstere fungieren als Aussichten im Besinnungszykel, welchen ich also auch als analytischen Zykel bezeichnen werde,
  • die Aufmerksamkeit erlaubt das Erwachen,
  • die kategorische oder anschauliche Vertrautheit die Reflexion, beziehungsweise Ausmalung,
  • das Verständnis die Einlösung und
  • der Bedacht die Auslöung,
und letztere fungieren als Rückschauen auf ihn, indem
  • die Verantwortlichkeit die Auslösung festhält,
  • die Abhängigkeit die Verfolgung, also das Erwachen gefolgt von der Reflexion, und
  • die Gültigkeit die Einlösung,
wobei sie indes zugleich durch den Rechtfertigungszykel bestimmt werden, welchen ich also auch als ideellen Zykel bezeichne, und ihn bestimmen, indem
  • die Verantwortlichkeit die Rechenschaft, den Abgleich der Lage mit dem Anspruch, einbezieht und die Geeignetheit des Anspruchs bestimmt,
  • die Abhängigkeit die Ausrichtung, den Abgleich der Tat mit der Lage, einbezieht* und die Güte der Lage bestimmt,
  • die Gültigkeit die Berücksichtigung, den Abgleich des Anspruchs mit der Tat, einbezieht und den Realitätsbezug der Tat bestimmt.
Um hier einen geradezu plotinschen Platonismus nicht zu scheuen seien Realität, Geeignetheit und Güte als Ideen bezeichnet und Lage, Tat und Anspruch als ihre Vorstellungen (oder, wenn die Kennzeichnung des Kontexts es erfordert, als ihre Emanationen), wobei
  • Lagen Vorstellungen der Realität sind,
  • Taten Vorstellungen der Geeignetheit und
  • Ansprüche Vorstellungen der Güte.
Im Gegensatz zur von Wikipedia vorgestellten Emanationsphilosophie betrachte ich die Emanation aber nicht als Mittel der Hierarchiebildung, sondern als das der Kontextentfaltung des sich auf das eigene Ich zurückgezogen habenden Geists, wobei Realität, Geeignetheit und Güte die Kontexte sind, zwischen welchen er im ideellen Zykel der Rechenschaft, Ausrichtung und Berücksichtigung navigiert, oder, um noch zwei weitere Begriffe in diese Betrachtung einzubringen, die Dimensionen des Samsaras. Das Problem der Universalienfrage ist, daß das wirklich Seiende Bewußtsein und nicht Wahrgenommenes ist, denn wenn es Bewußtsein ist, ist es ja so, daß das, was ist, keinerlei Eigenschaften besitzt, welche eines seiner Art von einem anderen seiner Art unterscheiden würden, denn nur weil eines seiner Art etwas anderes wahrnimmt als ein anderes seiner Art, heißt das doch nicht, daß ein Unterschied in den wahrnehmenden Bewußtsein** selbst bestünde. Es gibt also nur eine Substanz, den Geist, dessen Wesen wir nicht erfassen, und von daher erübrigt sich die Frage, in welchem ontologischen Verhältnis Allgemeines und Spezielles zu einander stehen.

Übrigens, was Schrödingers Katze zum Ausdruck bringt, ist, daß die Realität tatsächlich nur eine Dimension ist, in welcher sich Beobachtungen entfalten, und welche vor dieser Entfaltung keinen Zustand besitzt, wenn man die Sache vom irrigen Standpunkt aus betrachtet, daß das Wahrgenommene wirklich ist, was die Quantenmechanik dadurch auflöst, daß sie behauptet, Wahrscheinlichkeitsverteilungen seien wirklich, Wahrscheinlichkeitsverteilungen, welche sich aus wiederholter gleichartiger Beobachtung ergeben, und also was widerspiegeln? Ich möchte meinen, die Beobachtung. Beobachten aber tut der Geist. [Auch wenn Carpenter's Prince of Darkness dies alles nicht klar und richtig erfaßt, ist er doch auf der absolut richtigen Spur.]

Das Leben, welches uns den Weg heißt, unsere Vorliebe, unser (subjektiver) Glaube und unser Gewissen, bestehen vor den Emanationen:
  • der (subjektive) Glaube ahnt die Realität vor der vorgestellten Lage,
  • das Gewissen die Geeignetheit vor der vorgestellten Tat und
  • die Vorliebe die Güte vor dem vorgestellten Anspruch,
und die ideellen transzendenten Akte fordern diesen Vorrang ein,
  • das Gebet um die Gnade das Recht des (subjektiven) Glaubens auf die Realität (in artgerechten Lagen leben zu dürfen),
  • das Gebet um das Amt das Recht des Gewissens auf die Geeignetheit (sich auf artgerechte Taten stützen zu dürfen) und
  • das Gebet um die Bahn das Recht der Vorliebe auf die Güte (artgerechte Ansprüche an sich stellen zu dürfen),
und indem wir uns aus dem ideellen Zykel lösen und uns des analytischen Zykels bewußt werden, nehmen wir das dafür nötige Bewußtsein an, nämlich das der Bedeutsamkeit der Einlösung, der Sinnhaftigkeit der Auslösung und der Aufgerufenheit zur Verfolgung.

* Ich habe diese Einbeziehung bisher nicht beachtet, sie liegt aber oftmals vor, da wir nunmal davon abhängig sind, auf bestimmte Lagen auf bestimmte Weisen zu reagieren, nämlich wenn wir in Prozesse hineingezogen werden, was ich freilich wie der Teufel das Weihwasser meide: Ich ziehe ein Leben als Baum dem Leben als Tier eindeutig vor.

** Auch der Plural an dieser Stelle ist durch nichts begründet, sondern rein hypothetischer, argumentativer Art.

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