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30. Juli 2019

Steamboat Geyser's 50th eruption in the last 365 days

and the 62nd eruption since March 15, 2018.

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Kris, Sartorius and Snaut

Tarkovsky's film Solaris uses space only as a metaphor for man's search for something beyond his understanding.

Kris is carrying out the search and Sartorius und Snaut are looking at it from their respective perspectives.

Sartorius' perspective is that of the modern scientist, who observes and repeats.

Snaut's perspective is that of a man, who studies human behaviour and asks for its motives.

From Sartorius' perspective the search for something beyond man's understanding is nothing more than the affirmation of man's condition. It seems inescapable and transparent.

From Snaut's perspective however there emerges a paradox in it: If man's motives always revolve around that which he understands, why then is he looking out for that, which he does not understand?

There's of course the simple answer to that, namely that he needs the unknown to achieve known ends, a superior weapon to kill his competitors, but in contrast to most of western cinema Solaris is not about murder.

What Kris, Sartorius and Snaut are facing has no use in the framework of that which they understand. And yet the question whether they are allowed to drop it pervades the film.

So the paradox is a real one and Snaut at least sees it. The reason why Sartorius is not seeing it, is because he is mistaken in his assumptions, that is in assuming that life consists only of repeatable actions, which it does not.

A repeatable action is a controlled one. There's no element of the right conditions involved, conditions that lie beyond man's control or prediction. It is because of this blind spot that Sartorius considers that which he does not yet understand to be just like that which he does already understand.

Man is drawn to his fate, which he does not understand. It expresses itself in forms that he does understand, yet its raison d'être remains elusive. Man is seeking guidance, a chain that stretches through the times.

And Snaut at least as much as stumbles over it, whereas Sartorius is blinded to it. And Kris is shown starting to get a hold of that chain. 

Solaris is at its core a warning against the power to make man forget that lies in the notion of progress: a false, empty chain.

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29. Juli 2019

More evidence of the fourth vial

Wildfire records keep on falling. After California's Thomas, River and Camp Fire, it's now the Taiga's turn:
If the timetable is rigidly followed, this may continue into May 2021.

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28. Juli 2019

Die Geister der Weltverhältnisse

Eine Nachbetrachtung zu den vorigen beiden Beiträgen, welche nicht fehlen sollte.

Heiliger Geist. Der Geist der allgemeinen Verbundenheit mit der Welt, welcher die Einfindung und Segnung beherrscht.

Befindlicher Geist. Der Geist der speziellen Verbundenheit mit der Welt, welcher die Zurechtfindung und Gestaltung beherrscht.

Annehmlicher Geist. Der Geist der Verdrängung der Welt, welcher die Darstellung beherrscht.

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27. Juli 2019

Die Dämonen der Mißgunst

Im Beitrag Little helpers (daimonology) sprach ich von Daimonen, weil die nämlichen Geister nicht unbedingt bösartig sind, wohingegen daran bei den hiesigen Geistern kein Zweifel bestehen kann, weshalb ich diesmal von Dämonen spreche.

Auch nannte ich die Daimonen tierisch, weil sie auf Haltungen beruhen, zu welchen Manche Zuflucht nehmen. Die Dämonen hier wären dagegen elementar zu nennen, weil sie auf Aufhebungsbemühungen von Wirkungen beruhen. Sein im allgemeinsten physikalischen Sinne bedeutet Ausstrahlung (Wellencharakter der Materie und Wirkung als Teilchenaustausch), und wie wir wahrscheinlich alle wissen gibt es große Feindschaft zwischen Verschiedenausstrahlenden.

Doch bevor die Sache ins Komische entgleitet sei ihres Ernstes halber vermerkt, daß die Wurzel der Mißgunst, über welche ich erstmals bei meiner Beschäftigung mit dem Altsächsischen stolperte, gerade in der im vorigen Beitrag betrachteten Darstellung von Archetypen liegt, insofern diese nämlich die Ausstrahlung in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens stellt, so daß wir viel mehr von den an sie gebundenen Dämonen geplagt werden als es der Fall wäre, wenn wir auf allgemeine oder spezielle Weise mit der Welt verbunden wären und sie genössen. (Wem niotan fehlt, der niidh erwählt.)

Freilich heißt das nicht, daß die Darstellung von Archetypen prinzipiell schlecht wäre. Es heißt aber durchaus, daß sie spezifische Gefahren in sich birgt, welche im Zaum gehalten werden müssen, damit sie die Gesellschaft nicht zu Grunde richten.

Kommen wir nun dazu. Den Anfang bildet wie gesagt die Ausstrahlung. Auf sie gibt es drei Antworten, nämlich
  • die Erwiderung,
  • die Akzentuierung und
  • die Aufhebung.
Sagen wir, die Ausstrahlung sei sin(x). Ihre Erwiderung ist dann wieder sin(x). Eine Akzentuierung wäre etwa sin(αx), α>0, und ihre Aufhebung wäre sin(-x)=-sin(x).

Erwiderung führt zu Verstärkung, Akzentuierung zu Verlaufung (wie etwa Tinte verläuft) und Aufhebung zu Erschöpfung.

Außerdem stellt sich im Antwortenden ein Selbstgefühl ein, und zwar
  • im Erwidernden ein Gefühl der Aufgehobenheit (wie etwa zu Hause, die Mehrdeutigkeit ist an dieser Stelle etwas irritierend, ich gebe es zu, ob Google Translate wohl cancellation daraus macht?),
  • im Akzentuierenden ein Gefühl der Lässigkeit und
  • im Aufhebenden ein Gefühl der Erbitterung.
Und jetzt, wo wir das haben, können wir die Dämonen der Mißgunst als jene Antworten auf Aufgehobenheit, Lässigkeit und Erbitterung definieren, welche zu zusätzlicher Erbitterung führen. Wir erhalten dabei ein geschlossenes System, also endlich viele Dämonen, weil die betrachteten Antworten selbst wieder im Selbstgefühl der Aufgehobenheit, Lässigkeit oder Erbitterung gegeben werden.

Ich möchte die Vollständigkeit der folgenden Auflistung nicht im Detail beweisen. Sie ergibt sich bei ernstlicher Betrachtung nach einigem, nicht unbedingt elegantem, Nachdenken ohne größere Hindernisse.

Antworten auf Aufgehobenheit oder Lässigkeit.
  • Verachtung. Aufgehobenheitshege durch Erbitterung gegen Erfolglosigkeit (Stärkung der Gruppenbindung durch Bekämpfung eines zu nichts führendem Lösungsbedürfnisses).
  • Neid. Aufgehobenheitshege durch Erbitterung gegen Erfolg (Stärkung der Gruppenbindung durch Bekämpfung eines zu etwas führendem Lösungsbedürfnisses).
  • Erbosung. Lässigkeitshege durch Erbitterung gegen Erfolg (Wiederherstellung der für die eigenen Bedürfnisse notwendigen Ausgeglichenheit).
  • Aussetzung. Erbitterungshege durch Lässigkeit gegenüber Glück (Herbeiführung von Unglück zur Erzeugung angemessen scheinender Erbitterung).
Antworten auf Erbitterung.
  • Verschwörung. Aufgehobenheitshege durch Aufgehobenheit in Feindschaft (Bildung einer auf gemeinsamer Feindschaft beruhenden Obergruppe).
  • Aufwiegelung. Lässigkeitshege durch Aufgehobenheit in Feindschaft (Bildung einer taktischen Allianz zur Herbeiführung von für die eigenen Bedürfnisse günstiger Ausgeglichenheit).
Allen Dämonen der Mißgunst ist gemein, daß sie den Aufgehobenen, Lässigen und Erbitterten zum Zwecke der Wahrung ihrer Ausstrahlung zur Vernichtung anderer Ausstrahlungen raten, und es gibt ethische Schulen, an erster Stelle den Taoismus, welche daraus den Schluß ziehen, daß der Mensch bloß nichts ausstrahlen möge, ohne ihn zu seiner Verbundenheit mit der Welt zu führen, mit anderen Worten also für einen ganz vom Ernst befreiten Geisteszustand plädieren, wie er des öfteren bei Männern, welche sich in Frauenkleider hüllen, anzutreffen ist.

Gäbe es die allgemeine, welche auf Religion, und die spezielle, welche auf Privateigentum basiert, Verbundenheit mit der Welt nicht, wie etwa im atheistischen Sozialismus, so wäre es ausgesprochen schwierig, diese Ethiken anzugreifen: Wozu Archetypen darstellen, wenn es bloß Blutvergießen bedeutet, weil wir uns nicht einig werden können? Der beste Archetyp unter dieser Voraussetzung mag durchaus der fette Polynesier mit weiblichem Gehabe sein, wobei dem Tao allerdings die Konsequenz fehlt, das so offen zu sagen.

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26. Juli 2019

Weltverhältnisse

Die Welt ist der Körper, in welchem wir fortleben, und es gibt fünf Verhältnisse, in welchen wir zu ihm stehen können:
  1. verdrängt durch die Gesellschaft,
  2. allgemein und potential verbunden,
  3. allgemein und aktual verbunden,
  4. speziell und potential verbunden,
  5. speziell und aktual verbunden.
Die Verdrängung durch die Gesellschaft beruht auf einem ahistorischen Mythos und führt dazu, daß wir unser Leben der Darstellung von Archetypen widmen. Die Welt ist hierbei nur Stoff.

Allgemeine Verbundenheit bedeutet allgemeines Gebet. Wenn sie potential ist, suchen wir die Welt für uns zu finden, oder auch uns in die Welt einzufinden, und die Welt ist uns eine Wolke. Wenn die Verbundenheit aktual ist, segnen wir die Welt, und die Welt ist uns ein Fluß.

Spezielle Verbundenheit bedeutet Macht über die Welt. Wenn die Verbundenheit potential ist, versuchen wir noch, uns in der Welt zurechtzufinden, und sie ist uns ein Same, aus welchem etwas uns noch Unbekanntes zu erwachsen vermag. Wenn die Verbundenheit aktual ist, gestalten wir die Welt, und die Welt ist uns eine Erweiterung unseres Leibes.

Noch einmal im Schaubild zusammengefaßt.

Aufgrund der Beziehung zwischen Welt und Traum ergibt sich weiterhin, daß es drei verschiedene Arten von Wachträumen gibt, nämlich
  1. den Traum der Weltlichen, welche den Ort vor der Zeit nicht sehen können, aus Sicht der allgemein Verbundenen, der Segnenden und Einfindenden,
  2. den Traum der Träumer, welche in ihren Köpfen leben, aus Sicht der speziell Verbundenen, der Gestaltenden und Zurechtfindenden und
  3. den Traum der Beschränkten, welche in ihrer isolierten Welt leben, aus Sicht der Verdrängenden und Darstellenden.

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25. Juli 2019

Historische und ahistorische Mythen

Ein Mythos ist eine von Typen getragene Erzählung, welche Haltungen verkörpern, welche von jenen, welche den Mythos in sich aufnehmen, verinnerlicht werden.

Der Zweck des Mythos besteht dabei in der Vorbereitung auf Zumutungen.

Ein historischer Mythos ist ein auf das Wesentliche beschränkter Bericht über die Überwindung einer Schwierigkeit, hier in Norddeutschland vornehmlich mit Deichbrüchen zusammenhängend.

Die Zumutung ist dabei eine natürliche, eine von den Schwierigkeiten, vor welche einen das Leben hier auf Erden stellt.

Ein ahistorischer Mythos ist eine von Archetypen getragene Erzählung, welche Haltungen verkörpern, welche die Art und Weise vorschreiben, in welcher gesellschaftliche, oder kulturelle, Zumutungen zu überwinden sind. Ahistorische Mythen sind ethnogenetisch, oder kulturbildend (oder jeweils synonymkennzeichnend).

Es gibt drei Arten von ahistorischen Mythen, mit welchen ich mich bisher befaßt habe.
  1. Christliche Identität durch Marienbilder:
    • deutsch: züchtig,
    • französisch: folgsam,
    • englisch: anständig,
    so daß die Deutschen fleißig wären (nicht faul), die Franzosen zuhörten (nicht mit sich selbst beschäftigt) und die Engländer nicht vergäßen, was dem jeweiligen Stand ansteht (nicht frech).
  2. Heldentum als Leitbild der modernen Arbeitswelt:
    • unverzagt (bei der Arbeitssuche),
    • unabhängig und,
    • offen (neuen Kollegen gegenüber),
    wie Siegfried in Wagners Ring des Nibelungen.
  3. Gemeinschaftsstiftende Erzählungen zur Begründung des gesellschaftlichen Einvernehmens.
Allen ahistorischen Mythen gemein ist die relative Einfachheit ihrer Archetypen, denn schließlich sind diese allgemeinverbindlich, also die Voraussetzung für die Teilnahme an der fraglichen Kultur.

Menschen in jüngeren Jahren erwarten, ahistorische Mythen zu hören, um auf diese Weise in die Gesellschaft hineinzuwachsen. Aber die Lösungsansätze ahistorischer Mythen sind sehr begrenzt, können sie doch nur allgemeine Umgangsregeln festlegen, und diese helfen bei der Lösung historischer Probleme kaum weiter.*

Das Neue Testament ist hingegen kein ahistorischer Mythos, sondern ein historischer, wofür der beste Beweis ist, sich vorzustellen, wie eine Gesellschaft aussähe, für welche Jesus Christus den allgemeinverbindlichen Archetypus abgäbe, um die sie ausmachenden Zumutungen zu ertragen. Dies wäre eine Gesellschaft, in welcher die Menschen von allen Seiten ungerechtfertigten Anschuldigungen ausgesetzt wären, gegen welche vorzugehen sie kein Mittel hätten, so daß sie einzig ihre Seele retten könnten und auf eine bessere Zukunft hoffen.

So eine Gesellschaft hat es nie gegeben und wird es auch nie geben. Offensichtlich ist Jesus Christus vielmehr ein Vorbild für Menschen, welche ihr Gewissen in große Bedrängnis führt. Dieses verkannt zu haben dürfte Friedrich Wilhelm Nietzsches fundamentaler Denkfehler gewesen sein.

Und wenn ich sage, daß heute Prahlad Jani, Wim Hof and William Trubridge (oder auch Tom Sietas) Vorbilder sind, so meine ich auch das historisch, also daß sie Vorbilder im Glauben sind, und nur jenen, welchen die Bedeutung des Glaubens aufgegangen ist, was nur in Folge natürlicher Zumutungen geschehen sollte und nicht in Folge kulturbegründender, hieße dies doch, daß die Kultur so entworfen ist, daß man sich in ihr gezwungen sähe zu beten, womit wir wieder in der Nähe des bereits zuvor verworfenen Szenarios wären.

* Tolkien's The Lord of the Rings läßt sich zwar als Anleitung in so einer Lage lesen, geht aber über Ein jeder muß vor seiner eigenen Tür kehren. nicht hinaus.

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23. Juli 2019

One advice for women gleaned from the life of Ingrid Bergman

I was right, I didn't have the facts, I could have had them, mind you, just my laziness, but my reading was correct nonetheless: Ingrid Bergman's husband was a medical doctor and Rossellini had criticised social darwinism only a year before her adultery. It was an entirely ideological matter.

If you find my argumentation incomplete, you probably haven't noticed yet that people always dream of a world that doesn't require their profession. So lawyers are always fond of the law of claw, horn and fang and medical doctors are always fond of eugenics. When you have a person like Jürgen Rieger, who was a lawyer and his uncle was a medical doctor, you shouldn't be surprised to find out he's in charge of the local national socialist organisation.

Well, there are still plenty of lawyers and medical doctors around. So many of their wives will still have the same problem that Ingrid Bergman had, so that the advice I'm going to give here is a practical and not an academic one:

Woman, when your man is wrong, be assured that God will show him.
Don't take matters into your own hands.

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22. Juli 2019

A corollary to alliances built on anti-americanism

Whoever displays it more openly has the moral right to lead them.
I was watching the ASAP Rocky video from the incident in Stockholm and apart from being reminded of a character from the Star Trek: The Next Generation episode The Big Goodbye I was left with the feeling that these people were amazed to see the fabled creature in the flesh, the American, and that they took the struggle against his nation to be the foundation of their social recognition in a foreign land. Why did the whiny guy get them to stick around? Not on his authority for sure. There must have been a principle involved and I don't think that it was just rewarding his loyalty. The atmosphere was too much that of wolves circling a bear.

In their perspective then their European hosts are auxiliary troops, as of much value to them as the Germans were to Napoléon on his chase after Russian food rations or as the Romanians were to Hitler on his attack on Stalingrad. And as long as anti-americanism is used to create the bond between the hosts and the guests this perspective will have to be honoured. I do feel the deepest revulsion against this diplomatic craftsmanship and I don't consider this kind of arrangement viable. If this is meant to carry, the architect is a fool.

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21. Juli 2019

Verlegung als Verwechslung

Die im Beitrag Vom Kommen der Zeit beschriebene Entwicklung des allgemeinen Gebetes läßt sich auch so fassen:
  1. Ausarbeitung einer gemeinsamen kulturellen Grundlage,
  2. gemeinsames Leben auf eben dieser Grundlage,
wobei diese beiden Beschreibungen einander nicht ersetzen, sondern ergänzen.

Wenn wir die Angelegenheit aber so wie hier fassen, sehen wir sofort die Übereinstimmung mit dem Verlegungszykel, also daß es sich bei der ersten Phase um die visionäre Reflexion der Ermöglichung durch die erarbeitete kulturelle Grundlage handelt und bei der zweiten um die praktische Reflexion des Bedarfs des Lebens auf dieser Grundlage.

Die Verlegung auf etwas heißt gerade darum Verlegung auf etwas, weil wir die Beschäftigung mit der Zeit durch die Beschäftigung mit einer Methode verfehlen. Und den Grund für die letzte Phase des Verlegungszykels, die Reflexion der Anwendbarkeit der Methode, bildet das Bewußtsein, etwas in den Händen zu halten, was dort natürlicherweise nicht hingehört und uns also zu dem Gedanken anregt, wozu es wohl gut sein mag.

Freilich kommt es vor, daß ein säkularer Geist die Beschäftigung mit der Zeit in die Gewänder der Methode kleidet, und so mag er sich dann wieder auf diese Methoden verlegen und auch die Phase der Reflexion ihrer Anwendbarkeit erreichen, ich denke da an Michael Klonovsky, aber natürlicherweise folgt die Beschäftigung mit der Zeit immer der gerade anstehenden Anpassung.

Die letzte Anpassung, also diejenige, welche sich zuletzt vollzogen hat, war die Herstellung der Informationsgesellschaft, und ich möchte noch einmal deren Errungenschaft verdeutlichen.

Wir können heute alles recherchieren, was wir wollen: geschichtliche Zusammenhänge, Freizeitangebote, cineastisch festgehaltene Weltsichten zu allen Zeiten und an jedem Ort, die Bedeutung altgriechischer Texte, die Ansichten von Bürgern aller Herren Länder zu allen Themen, welche sich nur ausdenken lassen, welche Banken zur Federal Reserve gehören, chemische Reaktionen, die Funktionsweise der verschiedensten Mechanismen; alles, was wir nur wollen.

Mit anderen Worten erlaubt die Informationsgesellschaft die ungeheuerlichste Zusammentragung von Wissen jeglicher Art. Und wahrscheinlich wird dieses Wissen auch zielführend zusammengefaßt werden. Und es gibt noch einen wesentlichen Aspekt dabei: Wir gewöhnen uns an die Verfügbarkeit der Informationen. Und dieser Umstand begünstigt entscheidend den Anbruch der Herrschaft der Sorge: selbst unter primitivsten technologischen Verhältnissen sind Klöster stets Orte gewesen, an welchen Informationen für jene, welche sie suchten, bereitgehalten wurden, zu allen Zeiten und an jedem Ort. Vorausgesetzt natürlich, daß es an einem Ort überhaupt Klöster gab.

Üblicherweise wird die anstehende Zusammenfassung als neue Weltordnung gedacht. Ich denke sie aber vielmehr als anstehende Veränderung unserer Ansichten, welcher die gewählte Ordnung in sekundärer Weise dient.

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20. Juli 2019

Der Verlegungszykel

They're having the fatted calf for their refound candour. I must admit, it doesn't move me much.

If you think you're too big to receive what is given, you're confusing wisdom with sovereignty.
Wann immer wir uns auf etwas verlegen, durchlaufen wir den folgenden Zykel:
  1. unreflektierter Gebrauch,
  2. Reflexion der Ermöglichung,
  3. Reflexion des Bedarfs,
  4. Reflexion der Anwendbarkeit.
Der letzten Phase werden wir schließlich überdrüssig, und so schließt sich der Kreis.

Zwei Beispiele.

Der Filmungszykel. Der Tonfilm löste sich Mitte der 30er Jahre vom Vaudeville und gewann seine eigene Identität: das Eintauchen in eine kurzweilige Geschichte. In den 50er Jahren begannen die Filmemacher, die gesellschaftlichen Möglichkeiten des Mediums zu reflektieren, was die damaligen monumentalen Produktionen gebar, in den 60ern lag der Fokus auf der Vermittlung der modernen Welt und in den 70ern wandte sich das Kino Homosexualität, Kriminalität, Armut, Alter und Krankheit zu, bis Steven Spielberg und George Lucas beschlossen, zurück zu den 30ern zu gehen.

Der Näherbringungszykel. Die Näherbringung fremder Kulturen als Technik mit dazu geeigneten Maßnahmen erlebte nach dem Ende des Kalten Krieges ihre visionäre Phase, welche alsbald durch die praktischen Bedürfnisse der sich selbst nähergebrachten Welt abgelöst wurde, welche ihrerseits mittlerweile dem Ansatz: Was könnte man euch denn noch näherbringen? gewichen sind, aus dessem Überdruß herauszuführen Donald Trump's Verdienst ist.

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18. Juli 2019

Steamboat Geyser's 49th eruption in the last 365 days

and the 60th eruption since March 15, 2018.

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Little helpers (daimonology)

Every human being has its own nature, but at times we find our nature failing and so we turn to conjuring up little helpers, artificial spirits that help us with our business.

I first got intrigued by negatives in 2015, but it is only now that I fully understand the phenomenon that is expressing itself through them: Our nature finds any reliance on artificial spirits disquieting.

Because of this we associate animals with these spirits, or animal daimons, if you prefer, which I will use to name the artificial spirits. As for their heterogenity: There's a spirit for each of the six trigrams of the I Ching associated with the soul, i.e. one for mountain, the abysmal, thunder, lake, fire and wind. The first three spirits invigorate the soul, the last three keep it in check.

Luckily I have found enough pictures of people conjuring up artificial spirits to have at least one example for every spirit.

The toad.
trigram: wind,
function: warden,
authority over: dispossession.

The toad helps a person to fend off inappropriate claims and is called upon by those who find it difficult to say no.

The frog.

trigram: thunder,
function: robber,
authority over: possession.

The frog helps a person to secure appropriate claims and is called upon by those who find it difficult to say yes.

The raven.
trigram: fire,
function: guard,
authority over: independence.

The raven helps a person to cut himself loose and is called upon by those who go along too easily.

The spider.
trigram: the abysmal,
function: pander,
authority over: connections.

The spider helps a person to sustain contacts and is called upon by those who hardly go along.

The bear.
trigram: lake,
function: observer,
authority over: persistence.

The bear helps a person to withstand the Zeitgeist and is called upon by those who find themselves caught up in it.

The wolf.
trigram: mountain,
function: master,
authority over: Zeitgeist.

The wulf helps a person to connect with the Zeitgeist and is called upon by those who find themselves at a great distance from it.

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16. Juli 2019

Tugend vor dem heiligen Geist

Die Erfahrung des Schönen, Wesentlichen und Mächtigen hängt von unserer Haltung ihm gegenüber ab:
  • die Wahrnehmung sollte anteilnehmend sein,
  • die Tat sich ihm stellend und
  • der Wille es ehrend.
Die umgekehrten Fälle habe ich bereits beschrieben:
Offenbar besteht auch ein enger Zusammenhang zu den Beiträgen Gesetz, Weg und Schicksal des Gläubigen und Wahrnehmungsstimulanz, Ich und Gesinnung, insofern
  • Gottesfurcht zu Ehrung führt,
  • Auftragserfassung auf Anteilnahme beruht und
  • Heilsverbundenheit in Stellung ihren Ausdruck findet.
Und was die Örtlichkeiten betrifft:
  • sowohl Arabien als auch Finnland stimulieren die Gottesfurcht, aber Finnland zugleich die Anteilnahmslosigkeit,
  • Indien stimuliert je nach Region Gottesfurcht, Auftragserfassung oder Heilsverbundenheit.

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12. Juli 2019

Undankbarkeit als Folge des Kontrollbedürfnisses der körperlich Verstehenden unter der Herrschaft der Unvernunft

Der Mensch ist nur für das dankbar, was er nicht kontrolliert.

Menschen, welche einen höheren geistigen Horizont haben, sind für Menschen, welche einen niedrigeren geistigen Horizont haben, dankbar, weil sie sich lieber nicht mit den Geschäften der letzteren befassen würden, und umgekehrt sind Menschen, welche einen niedrigeren geistigen Horizont haben, für Menschen, welche einen höheren geistigen Horizont haben, dankbar, weil letztere ihnen oftmals vormals ungekannte Wege eröffnen.

Allerdings lassen sich neue Wege, insbesondere in unserem wissenschaftlichen Zeitalter, oftmals auch von Menschen des körperlichen geistigen Horizonts erlernen, so daß jene immer nur für die letzte Innovation dankbar sein müssen, wenn sie sich die erbrachten Innovationen immer nur zu eigen machen.

Dieses immer neue Zu eigen Machen hat zwei Voraussetzungen:
  1. daß die körperlich Verstehenden ihre Lage kontrollieren wollen,
  2. daß die Übrigen sie ihre Lage kontrollieren lassen.
Interessanterweise sind beide Bedingungen zu einer weiteren äquivalent, nämlich
  • daß die Menschen unter der Herrschaft der Unvernunft leben,
denn nur unter ihr wollen die Menschen des körperlichen geistigen Horizonts ihre Lage kontrollieren, und nur unter ihr werden sie gelassen.

Die beiden Hexagramme des I Chings, welche sich mit den körperlich Verstehenden unter der Herrschaft der Unvernunft befassen, sind 28. Der Schaum und 17. Die offenen Schleusen, wobei ersteres jenen gilt, welchen die Herrschaft der Unvernunft Probleme bereitet hat, und letzteres jenen, welche sie, jedenfalls anfänglich, als günstig wahrnehmen. Erstere wollen ihre Lage kontrollieren, letztere nicht. Und also beschreibt das erstere Hexagramm den Weg jener, welche ihre Lage zu kontrollieren trachten. Er endet damit, daß sie im Alter nur noch den Regeln der Machtmehrung folgen, weil sie davon überzeugt sind, daß alle früher oder später zum Saufen an die Tränke kommen, und sich also nicht um ihre Beziehungen zu den unter ihnen Stehenden kümmern, und schließlich verbohrt und verhärtet in den Aufgaben ihrer Zeit untergehen. Was sie in ihrer Jugend an Eigenem besaßen, ist im Alter wie Schaum verweht. Was bleibt, ist das Regelwerk der Macht, welchem sie sich unterwarfen, der Mantel der zahlungskräftigen Kundschaft, welche sich in reichen Städten konzentriert.

Daher also die Undankbarkeit und das Berechnende so vieler Städter. Daher der Mangel an Interesse an den Mitmenschen und der Alleingültigkeitsanspruch des verfolgten Weges. Und so mächtig das alles steht, für den Einzelnen ist es am Ende Schaum.

Alles ist nach seiner Art, und am meisten von dem, was man wahrnimmt, kann man sich erfreuen. So ist die Welt gemacht. Indem ein jedes so ist, wie es ist, hat es seinen Nutzen für den Rest der Schöpfung, und das meiste von dem, was wir wahrnehmen, für uns. Wenn wir unserer Lage nicht trauen, suchen wir Abhilfe, und wer körperlich versteht, versucht zu erzwingen, wird undankbar und verlacht alle Art außer der eignen.

Aber daß du nicht weißt, was dir frommt, des faßt ich nun dein Glück zum Pfand.

Ich weiß aber, daß nicht die ganze Welt sich gegen sich selbst erbosen kann.

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11. Juli 2019

Richard Wagner's work

Despite Richard Wagner's obvious overdose of enthusiasm coupled with a lack of interest in other people I hold his work overall in high esteem, because this heightened sensitivity for the troubles that life throws at people produced some fine works of art.

Wagner composed of course many operas, but I would say that only four of them, depending on how you count Der Ring des Nibelungen, are spiritually relevant, namely
  • Rienzi and Der Ring des Nibelungen for their heroism,
  • Tristan und Isolde for its fatefulness and
  • Parsifal for its personal growth with age.
Der fliegende Holländer is not quite credible, otherwise it would be spiritually relevant for its driveness without a way out. Tannhäuser is nothing more than a celebration of being back in Saxony and Lohengrin is Wagner's way of glancing at leaving his wife.

Die Meistersinger von Nürnberg finally is a mere exercise.

Tristan und Isolde doesn't require a lot of explanation, but before I go on to discuss Wagner's idea of heroism, I'll make a few remarks about Parsifal.

Wagner likens personal maturation to societal maturation. Kundry serves as a guide, who eventually becomes superfluous. This guide must, in order to steer events to their designated goal, violate the nature of the guided parties, and does so by means of wooing.

As Parsifal realises this violation, he understands his nature. And from there on he can go his own way. The knights he left learned it as well during his absence. When he returns he is simply being recognised as the first who changed his walk of life.

This is a metaphor both for the wounds that must lead to understanding in order to heal and let a man mature and find his way until he can finally accept death, as well as for the inevitable spiritual growth that occurs through the centuries. That is, Wagner believed in an enlightened future of another kind, one along the lines of Arthur Schopenhauer, one in which the understanding of man's nature would be commonplace.

He was not the first to say this. The first we know of was Parmenides in On Nature. And then of course John said as much in the Revelation.

Obviously Wagner didn't quite agree with either of them, but since Parsifal is a metaphor this must concern no-one. (Notwithstanding that Klingsor stands for the Catholic Church and Kundry for the Jews in accordance with our history.)

Wagner's heroism.

Siegmund und Sieglinde are not the first pair of brother and sister in Wagner's work. The first time this constellation occured in Rienzi. The only difference between Rienzi and Der Ring des Nibelungen is that the latter work is archetypal, while the former is based on a novel, apart from contemporary political commentary, that is.

What makes Rienzi and Siegfried heroes is that they are pure, that is not base and that they are strong enough to follow their nature. Rienzi of course makes some errors of judgment and that does him in, but in principle he's like Siegfried, up to the point that only his next of kin can truly appreciate him (Brünnhilde is of course Siegfried's aunt), because the others have no concept of their exaltation.

I can assure you that this is not exactly my point of view. But many people start there. If you would ask some Afghans in some remote valley, whether they think that they are smarter than the people in the rest of the world, what would they answer? And not all of them are imbeciles. Perhaps you know the scene from The Mouse That Roared where a man with a longbow claims the Empire State Building? That's the spirit. And probably the only spirit there is. So let us not criticise the belief in the grace that God has bestowed on one's kin. At least not as such. It is a natural element of fables. And it's also the foundation for any enterprise to improve the communal living conditions. But Wagner went too far in that direction and he is rightfully regarded as an oddball for this.

The funeral march in Die Götterdämmerung depicts the wake that the beating of a hero's heart causes, even if he made a fool of himself, because it's categorically superior and there is no hope, but that which gave it life. Is that not the meaning of Christ's resurrection and the pouring forth of the Holy Spirit?

Isolated, there is nothing wrong with it. However, Brünnhilde's subsequent understanding of herself as the cup that has lost the wine that it was supposed to hold makes it all about kinship and simultaniously kills off all erotic attraction that may exist between a man and a woman.

I simply abstract from that when I listen to her immolation, reducing her lament to a reflection over the loss of the opportunity to take part in a noble fate.

But on a more personal note. I've got my own hope, which aligns with Parmenides', John's and Schopenhauer's, and Schopenhauer's father hails from the same city that my family hails from, so I'm not entirely without kin in this undertaking, but the undertaking transcends my kin. And so it should be. Ideally.

Nowhere though Wagner depicted a man who's found his place. Parsifal covers some aspects of age, but Wagner certainly addressed the youth and didn't seem to have matured that much himself.

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10. Juli 2019

Wahrnehmungsstimulanz, Ich und Gesinnung

Den Kern dieses Beitrags bildet die Beobachtung, daß sich das Ich aus den Wahrnehmungshorizonten der drei Seelenteile ergibt:
  • der Wahrnehmungshorizont der Anschauung ist das Geschehen,
  • der Wahrnehmungshorizont des Verstandes ist die Tat und
  • der Wahrnehmungshorizont der Vernunft ist der Wille,
in sofern das Erkennen einer Tat die verstandesmäßige begriffliche Gliederung voraussetzt und das Erkennen eines Willens die vernunftmäßige Gesetzeserfassung.

Wenn wir das Geschehen nun mit der es enthaltenden Wahrnehmung identifizieren, so ergibt sich die Ich-Struktur, Wahrnehmung, Tat und Wille, aus den sich stufenweise erweiternden Wahrnehmungshorizonten der drei Seelenteile, Lust, Achtung und Sorge, beziehungsweise Anschauung, Verstand und Vernunft.

Die Gesinnung bezeichnet den Seelenteil, welchen wir unter den waltenden Umständen schwerpunktmäßig bemühen:
  • bei der materialistischen die Lust,
  • bei der engagierten die Achtung und
  • bei der reflektierten die Sorge,
wobei ich behaupte, daß materialistische Gesinnung und erregter (oder auch ringender) Geist untrennbar mit einander verknüpft sind.

Wenden wir nun die eingangs gemachte Beobachtung darauf an, so erhalten wir, daß
  • die materialistische Gesinnung Geschehen wahrnimmt,
  • die engagierte Gesinnung Taten und
  • die reflektierte Gesinnung Willen,
und umgekehrt führt die Stimulanz dieser verschiedenen Wahrnehmungen wenigstens tendentiell zu den entsprechenden Gesinnungen und mit diesen, wie wir nun sehen, zusammenhängend auch zu den entsprechenden Glaubenseindrücken und -ausdrücken:
  • die Wahrnehmung von Geschehen zu Auftragserfassung und Einfügung,
  • die Wahrnehmung von Taten zu Heilsverbundenheit und Opferung und
  • die Wahrnehmung von Willen zu Gottesfurcht und Unterordnung.
Bleibt also nur noch zu klären, welche Umgebung welche Wahrnehmung stimuliert. Ich sah gestern abend Our Man in Havana von 1959 und der Blick auf den Helm auf dem Sarg des Doktors mit dem karibischen Himmel im Hintergrund löste in mir ein Gefühl der Verlorenheit aus. Ich war zwei Mal in Florida, ein Mal sogar in Key West. Ich kenne die Ecke also. Ist es möglich zwischen Sand, Meer und Palmen an Taten oder gar Willen zu denken? In der Karibik wenigstens nicht, wie mich dünkt. Alles ist Alltag, alles erscheint, verweilt und verschwindet wieder.
  • Wo das Leben rar wird, wird der Wille klar, in der Spiegelung der Hitze oder Kälte.
  • Wo die Menschen sich geschäftig zusammendrängen, wird ihr Tun bedeutend.
  • Und wo die Natur im Überfluß gibt, da richtet sich alles nach dem Geschehen.

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9. Juli 2019

Nationale Verständigungsgrundlagen

Eine Weile haben die Menschen versucht, den Menschen in anderen Ländern dadurch näherzukommen, daß sie sich ihre Gepflogenheiten angeeignet haben, die Deutschen präsentierten sich im amerikanischen Stil, die Amerikaner versuchten sich an europäischer Urbanität, die Briten zeigten sich als unkomplizierte Partner, die Italiener versuchten es mit Ordentlichkeit, doch in allen Fällen kam ihr Entgegenkommen den auf diese Weise gesuchten Mitmenschen nicht zu Gute, sondern benahm die Gutwilligen nur ihrer Fähigkeit, sich für ihre lokalen politischen Belange einzusetzen. Die Gründe dafür habe ich im vorigen Beitrag erläutert.

Nun besinnen sich die Menschen wieder auf ihre nationalen Verständigungsgrundlagen, also
  • die Briten auf jene Distanziertheit, welche es ihnen erlaubt, eine Angelegenheit vernünftig zu besprechen und sich anschließend für den vernünftigsten Weg zu entscheiden,
  • die Italiener auf jene Verschworenheit, welche es ihnen erlaubt, auch scheinbar gegensätzliche Interessen mit einander zu versöhnen,
  • die Amerikaner auf jene Freiheitsliebe, welche es ihnen erlaubt, sich gemeinsam ihre Möglichkeiten zu erhalten.
Zeigen tut sich dies im Umgang mit dem Brexit, den Initiativen der italienischen Koalitionsregierung und dem anhaltenden Kampf für die freie Rede in den Vereinigten Staaten.

In Deutschland zeigt sich diesbezüglich noch nichts im größeren Maßstab, dennoch kenne ich die nationale Verständigungsgrundlage Deutschlands wohl. Es ist
  • jene Geradlinigkeit, welche es den Deutschen erlaubt, allen Parteien ihren verdienten Anteil zu geben.
Ihre natürliche Wirkung muß sie in der Beseitigung von Vorwänden entfalten.

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8. Juli 2019

Aggregate economic interests

Mass production leads to amassed wealth and so the question arises where it amasses.

Let us for now focus on two players
  1. mass producers and
  2. traders.
Mass producers control product availability and traders market access. To the degree that their operation requires capital they depend on credit. Exceptions to this need occur mostly in the digital economy and in the creation of money.

The individual economic interest of mass producers and traders is profit, but their aggregate economic interests diverge:
  • producers join in order to consolidate prices and
  • traders join in order to lobby for a particular economical environment.
Per definition a controlled procurement is leviathanical and a spontaneous procurement behemothical. Traders are the life-blood of the Leviathan.

The particular economical environment that traders lobby for is the one in which the middleman has all the power. Such an environment requires great flexibility from everybody else and that in turn requires low food prices, which thus are a central component of the environment that traders lobby for, i.e. one with the greatest possible efficiency in agriculture, and of all mass producers farmers are the least successful consolidating prices.

The most successful consolidating prices are mass producers of common, but fancied goods like cars, clothes and certain electronic products, who have their own dealerships or stores.

Let us consider credit now, for both mass producers and traders depend on it. Unless otherwise regulated, credit is produced by those who own capital, and as such they have the usual aggregate interest of consolidating the price of credit, like bringing their money only to the bank, if the bank pays them enough interest. This would be so, if gold and silver were the only legal tender.

Like it is regulated under the federal reserve system, the producer of credit is the state, selling treasury bonds, which are required for the creation of money, and supplying it. There is a fixed arrangement between the producer and the traders. The traders buy bonds, order money on a 10:1 basis for every bond they deposit, auction it off for the highest interest they can get on it and give 94% of the profit back to the supplier. Of course they also get paid interest for the bonds they originally purchased, but they don't have to in order to make a profit.

The outcome of this arrangement is fourfold:
  1. artificially low interest rates,
  2. exclusion of private citizens (who are not bankers) from seignorage gains,
  3. income for the state,
  4. income for bankers.
Since the state is an abstraction, it doesn't know its own interest directly, but only through the mediation of the media, which means that it is possible to divorce its actions to a significant degree from its interest. The media are of course traders themselves. So we see that federal reserve style central banking tips the scales of power further to the aggregate interest of traders, leads to additional lobbying and less price consolidation.

The outcome of which is a pervasive lack of independence or a leviathanical society:
  • schools and the media control market access,
  • banks control credit,
  • traders control the prices of the necessities of life,
  • news consists of instruction as opposed to observation,
  • schools train as opposed to elevate cognition,
  • quality is marketed as luxury.
All of this could be changed easily enough. Market access could be controlled through registers, capital owners could control credit (Italy's Mini-BOTs work in this direction by stabilising bond yields via stakeholders in the Italian economy, i.e. by allowing Italians to keep their government afloat at a reasonable cost to themselves), the prices of the necessities of life could be controlled by the local agricultural conditions and quality could be the core of a brand's value. What we see already happening today is that people pull away from instructive news and towards private observers.

The hard part consists of course of industry dependences, but the ability of the people to think and talk for themselves is certainly the beginning of any course correction.

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7. Juli 2019

Jugend und Alter

Die Aufgabe der Würdigkeit ist das Zusammentragen und
die Aufgabe der Gewachsenheit das Zusammenfassen.
Wer es versäumt, beizeiten zusammenzufassen,
beginnt zusammenzutragen, was er nicht zum Leben braucht.

Anmerkung. Würdig hat mehr mit Wert zu tun als mit Würde. Das Adjektiv zu Würde ist würdevoll und dessen Gegenteil würdelos, und nicht unwürdig. Indes hängen Wert und Würde durchaus mit einander zusammen, da der eigene Wert die eigene Sicherheit stärkt und die eigene Würde die eigene Klarheit.

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6. Juli 2019

Nurture vs. nature

I already mentioned the foreword to Aleksey Nikolayevich Tolstoy's Peter I, but to my surprise I haven't written here on my blog what I've marveled about many times on my walks, when I felt like amusing myself.

In the foreword to Peter I Tolstoy talks about his childhood, that, although he was from a noble family, he always played with common children, for instance during the winter, throwing snowballs at one another. This serves him as a philosophical argument stressing the importance of national bonds, which the genius of Stalin understood, but the narrow-mindedness of Trotskyites simply can't understand, for which reason he, as an author exploring these bonds, had always been maligned by Soviet literary critics, until Stalin finally killed them all and he, Tolstoy, eventually got the recognition that he'd always deserved.

Now, that the war had broken out, it had become a demonstrable truth that he and Stalin had been right all along, for never would the Soviet peoples have fought the Germans, if the war would have been about the political system and not, thanks to the genius of Stalin, about the defense of Russian lives and belongings.

The foreword, written in 1941 or 1942, is most entertaining in itself, for how often were authors able to unashamedly express gratitude over the execution of all the people who ever criticised them?, but what makes the whole affair almost mind bogglingly absurd is a speech that Heinrich Himmler gave in 1943 to officers of the SS, in which he stated that it is quite unconceivable that the Russians would fight the Germans, if they only fought for their lives and belongings and not for a greater idea, like national socialism was for the Germans, and communism for the Russians. In order to prove his point he mentioned a Soviet pilot who used his plane for a suicide attack. From there he went on to call the siege of Leningrad a vitally important psychological attack on the Soviet Union, because it purportedly showed the vulnerability of communism.

How on earth? How on earth could Himmler say that the war was about an idea, when Soviet propaganda called it the Great Patriotic War? How could it possibly be about an idea, when the idea was being publicly pushed into the backseat and Stalin's claim to authority lay with that? It doesn't compute in a natural mind. So Himmler had no natural mind, i.e. he must have been brainwashed, must have been trained to think always along certain lines and ignore everything else, probably under the pretense of some secret political science.

And Trotsky probably thought just like that in terms of outlandishness. At least his criticisms of Stalin point in that direction, in particular his idea that Hitler would be overthrown, if only Stalin wouldn't prepare for war, because Hitler possessed no ideology that could bind the German people to him on its own strength. So... Himmler was in the pursuit of a ghost there, an antagonist that was stolen from him. I think it's a highly instructive warning tale about political training.

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Heilsbegegnung und -ausweichung

Dem Heiligen zu begegnen umfaßt die folgenden vier Teile
  1. Heilssuche,
  2. Heilserfassung,
  3. Heilsaufrichtung,
  4. Heilswirkung,
wobei sich die Aufrichtung auf das zukünftige und die Wirkung auf das gegenwärtige Heil bezieht, siehe auch Vom Kommen der Zeit.

Ausgewichen wird dem Heil in zwei Richtungen, unter Vernachlässigung der Suche und Erfassung oder der Aufrichtung und Wirkung.

Wo Suche und Erfassung vernachlässigt werden, tritt an die Stelle der Heilsbegegnung das Bemühen, sich nützlich zu machen. Da das Heilige nicht näher bestimmt werden kann, wird als Ersatz das Attribut das Heiligen, nützlich zu sein, bemüht. Die nämliche Haltung ist eine scheue: Gott hört die Menschen wohl, aber Er zeigt sich ihnen nicht.

Jesus ist dabei im doppelten Sinne der Weinstock: indem er zum einen Anhaltspunkte zur Heilserfassung liefert, das heißt zur begrifflichen Fixierung des Heiligen, und zum andern, indem sich die Heilsbegegnung an ihn als vollumfängliches Vorbild halten kann.

Wo Aufrichtung und Wirkung vernachlässigt werden, tritt an die Stelle der Heilsbegegnung der Entschluß, das Gebotene zu tun. Die nämliche Haltung ist eine trotzige: Gott zeigt sich den Menschen wohl, aber Er hört sie nicht.

Weder wird, wer sich nützlich zu machen müht, leicht die Vorzüge dessen, sich zu entschließen, das Gebotene zu tun, erkennen, als welche in der Verantwortungsübernahme für die Umstände der Zeit liegen, noch umgekehrt, wer sich entschließt, das Gebotene zu tun, die Vorzüge dessen, sich zu mühen, sich nützlich zu machen, als welche im Vertrauen auf die Gnadenwirkung liegen, also darauf, daß Gnade nicht vergebens ist, sondern sich zu einem Gnadenstrang fortspinnt.

Und wie sie einander nur schwer verstehen, so kommen sie auch nur schwer dazu, sich der Zeit anzunehmen, indem sie dem Heil begegnen, doch Christus weist den Weg.

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4. Juli 2019

Steamboat Geyser's 48th eruption in the last 365 days

and the 58th eruption since March 15 last year.

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3. Juli 2019

Fesseln

Der Mensch, welcher sich aus dem Verständnis seiner Beziehung zu Gott heraus unterordnet, einfügt oder opfert, mag sich dabei doch als Gefangener betrachten, wenn er beginnt, die Weisungen der Gottesfurcht, Auftragserfassung und Heilsverbundenheit als festgelegt zu betrachten, anstatt sich ihrer stets von neuem durch Gottesfurcht, Auftragserfassung und Heilverbundenheit zu vergewissern.

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1. Juli 2019

Eine geometrische Klassifikation der linearen Transformationen der Ebene

Die linearen Abbildungen der Ebene auf die Ebene A werden durch 4 Parameter aij bestimmt, i=1,2 und j=1,2, wobei die ai die Bildvektoren der Vektoren (1,0) und (0,1) sind.

Jede solche Transformation läßt sich eindeutig wie folgt zerlegen
A = NEN-1RS,
wobei
|det(R)|=1, det(N)=1,
s11=s22=σ>0, s12=s21=0,
e11=ε≥1, e22=1/ε, e12=e21=0,
n11=n22=cos(ν), n12=sin(ν), n21=-sin(ν).
Die Transformationen RS bilden eine multiplikative Untergruppe von Matrizes M , det(M)0, der Form
m11=m22, m12=-m21 oder
m11=-m22, m12=m21
und die Transformationen NESN-1 sind Matrizes M der Form
m12=m21.
Diese Darstellung gilt (selbstverständlich) nicht nur im 2-Dimensionalen. Alle selbstadjungierten Matrizes besitzen eine Darstellung der Form NEN-1 (wobei Πieii beliebige Werte annehmen darf) und alle Matrizes überhaupt lassen sich als Produkt einer selbstadjungierten Matrix mit einer Rotation schreiben.

Beschränken wir uns auf nicht entartete Matrizes, so finden wir auch in höheren Dimensionen stets eine Darstellung NEN-1RS (mit Πieii=1), wobei die Eindeutigkeit von N bei rotationssymmetrischen Ellipsoiden weiter leidet.

Zur Bedeutung.
  • σ ist die Skalierung,
  • R ist die Rotation oder Spiegelung,
  • ν<π ist die Achsenneigung der Ellipse (falls ε>1),
  • ε ist die Exzentrik der Ellipse.
Man stelle sich einen Kreis und sein Bild unter A vor. Die Punkte auf dem Kreis mögen rotiert oder gespiegelt werden und der Kreis dann anschließend in eine Ellipse verformt. Das ergibt sämtliche linearen Abbildungen der Ebene auf die Ebene.

Es gilt σ=|det(A)|1/2. Die übrigen geometrischen Größen lassen sich zwar auch aus den aij bestimmen, aber die Formeln sind unhandlich. Immerhin können wir die Exzentrik noch einigermaßen elegant als den größten Eigenwert von NEN-1 bestimmen
ε=(Spur(NEN-1)+(Spur(NEN-1)2-4)1/2)/2
und (NEN-1)2S2=AA*, wobei A* die transponierte Matrix von A bezeichne.

Post Scriptum vom folgenden Tag. Der Grund für diesen Ausflug in die lineare Algebra ist, daß ich vor knapp 20 Jahren den Gedanken hatte, daß die lineare Approximation eines inkompressiblen dreidimensionalen Flusses F an einem Punkt zu einer Zeit, also die Matrix (df)ij(t,x)= dFi(t,x)/dxj, Aufschluß über denselben geben würde, und zwar in etwa so:
  • d(σ3)/dt ist die infinitesimale Expansion zur Zeit 0 (das wenigstens stimmt),
  • R läßt sich zerlegen in eine Rotation der Ebene, welche die Flußrichtung und das Bild der Flußrichtung unter R enthält, sowie in eine Rotation um das Bild der Flußrichtung. Erstere sollte mit der Krümmung des Flusses zusammenhängen, letztere mit seiner Windung. Die infinitesimale Krümmung und Windung zur Zeit 0 sollten sich wieder durch Ableitung nach t ergeben.
  • Die Eigenwerte und -vektoren von NEN-1 sollten die Spreizung des Flusses beschreiben und die infinitesimale Spreizung zur Zeit 0 sich wiederum durch Ableitung nach t ergeben.
Ich habe es damals ruhen lassen, und werde es auch jetzt wieder ruhen lassen müssen, aber erwähnen wollte ich es doch.

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