Bereitschaftsbeitrag

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10. Januar 2009

Die nötigen Tugenden

1. Disziplin. Die Fähigkeit niedere Impulse höheren Gütern zu Liebe zu unterdrücken. Dabei muß ein niederer Impuls nicht per se schlecht sein, es genügt, daß er einem höheren Gut entgegensteht. Alternativ dazu ein gesetzesmäßiger Lebenswandel, in welchem überhaupt keine Widersprüche mehr auftreten.

2. Emotionale Unabhängigkeit. Die Fähigkeit sich nicht von äußeren Anstößen leiten zu lassen.

3. Intellektuelle Unabhängigkeit. Die Fähigkeit Sachverhalte eigenverantwortlich zu beurteilen.

Das war's auch schon. Wozu Disziplinlosigkeit führt, muß ich nicht erklären, das ist klar genug, und über intellektuelle Abhängigkeit habe ich mich schon ausgelassen (Mobwesen). Bleibt also nur noch die Notwendigkeit der emotionalen Unabhängigkeit zu zeigen.

Emotionale Abhängigkeit bedeutet nun aber per definitionem, daß ein Mensch nur durch äußere Reize tätig bleibt. Nun kann es in einer Gruppe solcher Menschen zu zwei verschiedenen Verläufen kommen. Entweder, die Mitglieder der Gruppe reizen sich gegenseitig zu immer neuen Taten oder sie tun es nicht. Damit aber ersteres eintreten kann, müssen wenigstens zwei Fraktionen mit einander verfehdet sein, also gegensätzliche Interessen verfolgen, da eine den eigenen Interessen entsprechende Tat kein Anreiz für diese Art Mensch sein kann, denn es macht ja keinen Unterschied, ob diese Tat von einem selbst oder von einem anderen ausgeführt wurde, und wäre sie von so einem selbst ausgeführt worden, erschöpfte sich sein Handlungswille laut Voraussetzung ja bald wieder. Wer nun einwendet, daß es der gute Wille der anderen sei, welcher den entscheidenden Unterschied bei der Motivation mache, dem halte ich entgegen, daß dieser Umstand nur bei mangelnder Disziplin einen Unterschied machen kann.

Die Folge aus dieser Auseinandersetzung ist, daß emotionale Abhängigkeit entweder mit Streit oder mit Apathie einhergeht, oder, anders ausgedrückt, daß der emotional Abhängige nur lebt, um anderen das Leben zu vermiesen.

An dieser Stelle könnte man wieder eine Betrachtung von Loki anschließen. Loki ist, nach dem bisher gesagten, emotional abhängig, zugleich aber intellektuell unabhängig und andere zu intellektueller Unabhängigkeit erziehend. Indem auf diese Weise der Mob aufhört Mob zu sein, wird der hierarchischen Gesellschaftsordnung der Boden entzogen, zugleich aber verliert Loki auch seinen äußeren Anstoß, wie bereits gesagt, nochmals in diesem Rahmen reflektiert.

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