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25. Dezember 2014

Des Trostes Dreifaltigkeit

Dreifach werden wir beraubt,
verraten, erstickt und verbannt,
und dreifach getröstet,
durch Feuer, Licht und Wasser.

Den Hartherzigen erweicht die Reue,
den Verschlossenen narrt die Einsicht
und den Gedrillten verjüngt der Aufbruch.

Dies sind die Götter der Welt,
das Feuer der Sünde,
das Licht der Wahrheit
und das Wasser des Lebens.

Sie warten jeweils auf die Verrohten,
Verbitterten
und Erlahmten.

Und in diesem Sinne geht das Herz vom Licht aus,
wenn Unrecht erkannt wird,
das Licht von den Händen,
wenn Werke vollbracht werden
und die Hand vom Herzen,
wenn Leben gewollt wird.

Die Wacht entkommt der Verrohung und mündet in Verbitterung,
denn sie lehrt die Sünden meiden,
die Werke entkommen der Verbitterung und münden in Erlahmung,
denn sie lehren das Unnütze meiden,
und die Wunder entkommen der Erlahmung und münden in Verrohung,
denn sie lehren das Umständliche meiden.

Wir sind zum Licht der Wahrheit gekommen,
daß es uns aus der Starre der Sitten herausleite,
und hoffen an unserem Ende,
das Wasser des Lebens zu finden,
daß wir nicht in Abläufen erstarren.

Es ist an dem Ort,
an welchem wir zusammenkommen,
um unser Leben zu verhandeln,
eine Halle für alle,
Rasen um einen Quell.

Es ist ein Ort des Friedens,
ein zärtlicher Ort,
doch Schauer und Gelübde halten sich die Waage.

Das Herz ergreift,
und es wird ergriffen,
alles ist zu haben,
und mit allem kann man bezahlen.

So will ich es schildern,
worauf zu vertrauen
und sich anzuvertrauen,
sich zu bekennen,
die Stunde befiehlt.

Nur wer dieses Bild immer wiederfindet
in der Tiefe der Welt,
kann aus der Gnade Gottes
in süßer Verzweiflung bleibend schöpfen.

Das ist die Zukunft. Ich könnte auch noch die Unterwerfung unter die brodelnde Gewalt, welche sich durch diese an sich selbst verbrennt, besingen, aber das ist nicht so dringend. Und die Liebe zum alle Werke wirkenden Licht, ohne welches nichts gemacht ist, was gemacht ist, ist schon seit langem besungen.

Mir war es fast, als trug ich heute Nacht den unterkühlten Körper einer Frau mit eher kleinen Brüsten auf den Armen. Ich würde hoffen, daß sie gesund ist. Ein Sinnbild für das, was man an und für sich auf die hier besungene Weise gewinnt.

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